Wieder Ventil aus dem Schlauch gerissen

Die Ventilbohrung in der Felge hat einen Durchmesser von etwas über 9 mm. Es ist schwierig, so ein kleines Loch auf 1/10 mm genau zu messen, aber jedenfalls passt ein 9 mm Bohrer noch durch das Loch, ein 10 mm Bohrer aber gerade nicht mehr.
Einen scharfkantigen Grat o.ä. habe ich nicht fühlen können.
Hier ein Foto von der Bohrung:

Der äußere Rand der Felge hat zwar umlaufende Kerben (sieht man auch auf dem Foto ), aber nicht an der Innenseite, an der eigentlich der Reifen anliegt. Dort ist die Felge relativ glatt.

Ich habe heute 2 neue Heidenau-Schläuche von AKF geliefert bekommen.
Bei dem Angebot auf der Internetseite von AKF steht folgendes:

Zitat

Montagehinweis: Beim Schlauch wird die Scheibe mit einer Mutter unter der Felge montiert, die andere Mutter fixiert das Ventil von außen.

Bei den gelieferten Schläuchen, wie auch bei dem alten Schlauch, ist aber neben der leicht konischen Scheibe jeweils nur eine einzige Mutter vorhanden. Siehe Foto:
Ich kann mir nicht so recht vorstellen, dass da noch eine zweite Mutter zwischen Schlauch und Felge gehört, bin aber doch etwas verunsichert.
Bei dem alten Schlauch hatte ich nur die Scheibe zwischen Schlauch und Felge und die Mutter von außen auf das Ventil geschraubt, um das Ventil leicht zu fixieren. Also in der Reihenfolge: Schlauch - Scheibe - Felge - Mutter
Ist das so korrekt oder gehört da, wie AKF schreibt, wirklich noch eine zweite Mutter zwischen Schlauch und Felge?

Hallo,

schon wieder ist während der Fahrt ein Ventil aus dem Schlauch gerissen.
Das ist nun das dritte mal, dass mir das passiert. Beim ersten Defekt war es ein Schlauch aus DDR-Produktion und nun zwei Schläuche von Heidenau.
Reifen sind beim 2. und 3. Defekt auch relativ neue K36/1 von Heidenau, beim ersten Defekt war ein Reifen von Metzeler aufgezogen.

Zu geringen Luftdruck kann ich ausschließen, da ich diesen vor Fahrtantritt noch überprüft habe.
Nach etwa 7 km Fahrt fing bei ca. 60 km/h (kein Tuning o.ä) wieder ganz plötzlich das Hinterrad heftig an zu schlingern und der Hinterradreifen war komplett platt.
Nun habe ich den Schlauch ausgebaut und das Schadensbild ist nahezu identisch mit den beiden vorherigen Defekten. Wieder ist das Ventil zusammen mit einem Stück Gummi komplett aus dem Schlauch gerissen. Siehe Fotos weiter oben im Thread.

Beim ersten der drei identischen Defekte hatte ich das Gefühl, dass sich das Moped in den letzten Kurven vor dem Defekt etwas schwammig fährt. Vielleicht war da ein schleichender Plattfuß schuld.
Bei dem Defekt jetzt, gab es aber vorher keinerlei Auffälligkeiten. Alles fuhr sich ganz normal bis zu dem Zeitpunkt, als das Ventil aus dem Schlauch riss.

Einen Montagefehler kann ich mir auch nicht vorstellen, denn ich habe alles nach Vorschrift gemacht.
Der Schlauch wurde bei der Montage nicht beschädigt, er war nicht geknickt oder sonstwie falsch auf der Felge und das Ventil stand auch nicht schräg oder befand sich unter Spannung in der Felge.
Meine Arbeitsschritte bei der Montage:
- Felgenband auf die Felge legen
- Rand der Felge mit etwas Spüli einreiben, damit der Reifen leichter aufzuziehen ist
- einen Rand des Reifens aufziehen
- Schlauch mit etwas Talkumpulver einreiben
- Schlauch in den Reifen auf die Felge legen, Ventil locker durch das Loch stecken und Mutter ein wenig auf das Ventil drehen, damit das Ventil beim Aufpumpen nicht in den Mantel gedrückt wird.
Die mit dem Schlauch mitgelieferte konische Unterlegscheibe (siehe Foto weiter oben) habe ich auf dem Ventil zwischen Schlauch und Felge so angebracht, dass das etws dünnere Ende nach außen, also zur Felge zeigt.
- ganz leicht aufpumpen
- Kontrolle, ob das Ventil gerade sitzt und der Schlauch nicht verdreht ist, Falten hat, o.ä.
- zweiten Rand des Reifens auf die Felge ziehen
- etwas weiter aufpumpen, Rad etwas auf dem Boden springen lassen, dann weiter aufpumpen und nochmal bei leichtem Drehen auf dem Boden springen lassen
- Mutter auf dem Ventil bis fast zur Felge aufschrauben, nicht fest anziehen
- Einbau des Rades ins Moped und dann auf normalen Reifendruck (in meinem Fall für Soziusbetrieb) aufpumpen
Vielleicht findet ja jemand einen Montagefehler, den ich gemacht haben könnte.

So ein ständig wiederkehrender Defekt kann einem den Spaß am Simsonfahren richtig vermiesen. Nicht nur das kilometerweite Schieben mit plattem Hinterrad ist sehr lästig, auch der Moment, wenn plötzlich das Hinterrad ausbricht, weil der Schlauch platzt, ist alles andere als angenehm.

Ich weiß wirklich nicht mehr, was ich noch machen soll, um diesen Defekt zukünftig zu vermeiden.
An Zufall kann ich jedenfalls nach dem dritten identischen Defekt nicht glauben.
Kann es vielleicht an der Felge liegen? Ich habe im Bereich des Ventils aber keine scharfen Kanten o.ä. entdeckt und die Schraubnippel der Speichen werden korrekt durch das Felgenband abgedeckt.
Gibt es fehlerhafte Felgen, auf denen z.B. beim Bremsen der Reifen rutscht und dadurch der Schlauch ungewöhnlich stark belastet wird?

Wie oben schon geschrieben, hatte ich den Reifendruck vor der Fahrt noch kontrolliert.
Es war sogar der für Soziusbetrieb empfohlene und damit etwas höhere Reifendruck .
Nur beim ersten Defekt kann ich zu geringen Luftdruck nicht ausschließen.

Und nein, die Mutter ziehe ich nicht mit der Zange an.
Beim ersten Defekt hatte ich sie mit den Fingern festgezogen, bei den anderen beiden Defekten nur ganz leicht bis fast zur Felge gedreht, bzw. ein paar mm Abstand zur Felge gelassen.

Ich hatte allerdings beim zweiten und dritten Defekt zwischen Felge und Mutter einige Millimeter Platz gelassen, also die Mutter wirklich nicht bis auf die Felge gedreht.
Trotzdem werde ich jetzt einen größeren Abstand zwischen Mutter und Felge lassen, um diese mögliche Fehlerursache zukünftig ganz ausschließen zu können.

Außerdem habe ich die Kante der Bohrung in der Felge jetzt leicht abgerundet, damit dort ganz sicher keine scharfen Kanten sein können.
Auch werde ich die konische Scheibe weglassen, die bei den Heidenau-Schläuchen zwischen Schlauch und Felge montiert werden soll. Vielleicht drückt diese Scheibe zu sehr auf den Schlauch und beschädigt ihn dadurch. Stattdessen werde ich ein gelochtes Stück vom alten Schlauch am Ventil zwischen Schlauch und Felge anbringen, um den Bereich um das Ventil etwas mehr zu schützen.

Und ich werde eine Markierung auf der Felge anbringen und beobachten, ob der Reifen auf der Felge wandert, z.B. beim Bremsen usw.. Dadurch könnte zumindet theoretisch auch der Schlauch bewegt und dadurch das Ventil abgeschert werden. Falls das so ist, muss ich wohl die alte Felge austauschen.

Zitat von Simson-Peter

Solange du den Reifen nicht mit fett/Öl aufziehst, sollte sich da nichts verdrehen.

Kein Fett oder Öl, nur etwas verdünntes Geschirrspülmittel, damit der Reifen leichter auf die Felge geht. Aber das verwenden ja viele und haben nicht solche Probleme.

Zitat von Simson-Peter

Wozu sollen diese konischen Scheiben überhaupt gut sein?

Würde mich auch interessieren. Es sieht so aus, als ob das Ding besser für Felgen geeignet ist, bei denen die Bohrung größer ist. Dann würde das dünnere Ende in der Bohrung sitzen und das Ventil dadurch gehalten werden. Bei mir passt die dünnere Seite der Scheibe aber nicht in das Loch in der Felge, deshalb liegt sie bei mir komplett zwischen Schlauch und Felge.

Zitat von S70fighter

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Stimmt, so etwas kenne ich aber wirklich nur aus dem Enduro- oder Motocrossbereich. Da die Dinger meist relativ schwer sind (Eisenkern?), entsteht eine deutlich Unwucht, die beim Fahren auf der Straße nicht ideal wäre.
Ok, bei maximal 65 km/h würde sich das vermutlich noch nicht so sehr bemerkbar machen, aber sollte der Reifen bei normalem Reifendruck wirklich auf der Felge rutschen, dann würde ich wohl eher die Felge tauschen.