MEGU Glücksrad Simson Ersatzteile von ETHS

MZA/Almot 60/4 nachträglich entgraten bzw. Kanten brechen

  • Hallo zusammen,


    bezüglich einer Fragestellung, welche mir seit kurzem etwas Kopfzerbrechen bereitet, habe ich mich hier im Forum angemeldet. Es geht um meinen 60/4 MZA-Zylinder. Diesen habe ich im Jahr 2015 gekauft und in meinem jugendlichen Leichtsinn so verbaut, wie er ausgeliefert wurde. Er wird an einem 19er BVF Vergaser mit Luftfilterumbau und AOA2 Auspuff betrieben. Von der Laufruhe her gibt es besseres, das weiß ich, aber damals sollte es halt auch nicht viel kosten. Nach einer Einfahrphase von ca. 500 km stand das Moped bis heute in der Garage. Jetzt habe ich es wieder ausgemottet und etwas bewegt. Heute weiß ich, dass man vor dem Einbau eines solchen Zylinders die Kanten abrunden sollte. Deshalb habe ich den Zylinderkopf abgenommen und mir soweit es möglich war die Laufbuchse angesehen und die Kanten überprüft. Die Laufbuchse zeigte an den Rändern der Kanäle schon einige leichte Riefen (schwer zu beschreiben). Die Kanten der Kanäle waren auch noch sehr scharf.


    Meine Frage ist jetzt, hätte es noch irgendwelche Vorteile den Zylinder auszubauen und die Kanten abzurunden und dem Kolben ein paar neue Ringe zu verpassen? Würde der Zylinder dadurch etwas laufruhiger werden bzw. verringert sich der Verschleiß des Kolbens dadurch? Oder ist das Kind sprichwörtlich schon in den Brunnen gefallen?


    Man könnte natürlich auch sagen: "Never change a running System.", das Ding einfach in Ruhe lassen und hoffen, dass es lange hält...


    Was ist eure Meinung dazu?


    Schöne Grüße aus dem Harz!

  • Versuch-macht-kluch


    Erstmal kostet es dich doch nicht soviel zwei neue Kolbenringe raufzuziehen und die Kanten allesamt ordentlich zu brechen. Mehr als kaput zu gehen wird ja nicht passieren. Gemisch wieder auf 1:33 anheben und 8 Stunden einfahren und dann bist du schlauer.

  • Wozu die Kolbenringe wechseln? Wenn die Ringe anfangen zu rasseln, dann wegen einem zu großen Kolbenringnutspiel. Die neuen Ringe müßten sich auch erst wieder an die Zylindergeometrie anpassen.


    Zitat

    das Ding einfach in Ruhe lassen und hoffen, dass es lange hält...

    Da spricht meiner Meinung nach nichts dagegen. Der Auslaßkanal des 60/4 ist prozentual nicht breiter als beim original 50'er Zylinder. Weit hereinragen werden die Ringe dort nicht, wenn es dort was zu brechen gab hat sich das nach 500km erledigt.

  • Neue Kolbenringe sind beim gelaufenen Zylinder kontraproduktiv.


    Das "Hauptproblem" bei diesen Sets sind die billigen/minderwertigen, nicht maßhaltigen Kolben.

    Deswegen neigen die gerne zum Klemmen oder es wurde soviel Laufspiel gegeben, das die nicht klemmen aber dann anfangen zu klappern.


    Fahr den so, solange der läuft oder ihn fahren willst und dann hol dir was gescheites.

    Nur mal so zb.ein 60er Reso bietet mit Stino Anbauteilen mehr Fahrleistung als so ein 60/4 MZA-Zylinder mit 19er Vergaser und 32er Krümmer.

  • So würde ich es auch tun. Aber Finger weg von den Ringen. Sie klappern, oder eben nicht. Aber ändern tust du daran nüscht mehr. Es sei denn, du kennst jemanden, der am Kolben Alu aufschweißen und die Nuten dann sauber aufdrehen kann, ohne die Arretierstifte zu beschädigen. Wir reden da von Millimeterbruchteilen... Da keiner weiß, welche Legierung bei deinem Kolben zum Einsatz kam, wirds keiner schweißen können. Ergo: Damit leben ist die beste und günstigste Variante, nachdem die Kanten im Zylinder gebrochen wurden.


    Gruss


    Mutschy

  • Erst mal Danke für die vielen Antworten! Am Ende lese ich heraus, dass es wohl das Sinnvollste und Günstigste ist, alles so zu lassen. Ich werde mit der Zusammenstellung noch die Saison zu Ende fahren und den Motor im Winter komplett überholen. Immerhin hat der auch schon 25.000 km runter. Bei der Generalüberholung werde ich dann auch ein höherwertiges Zylinderkit verbauen.


    Ist zwar offtopic, aber mutschy: Die chemische Zusammensetzung des Kolbens zu bestimmen wäre zufälligerweise kein Problem für mich, da ich Zugriff auf diverse Analysemethoden (Funkenemissionsspektrometer, RFA und EDX) habe. Allerdings ist allgemein bekannt, dass die meisten Aluminium-Kolbengusslegierungen zwischen 12 % und 18 % Silizium besitzen. Aufgrund des hohen Siliziumgehaltes kann man das kaum ernsthaft schweißen und erwarten, dass es lange hält. Dazu sind die Belastungen des Kolbens dann doch zu hoch.

  • Och, sag das nich. Es gibt Leute, die machen so was. Für sich selber, und weil sie Zugang zu den entsprechenden Maschinen und Werkzeugen haben ;) Aber bei 25 tkm würde auch ich nichts mehr an der Garnitur machen. Diese Saison fahren und über den Winter frisch machen, halte ich auch für die günstigere Option.


    Gruss


    Mutschy

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