Ich habe mir die Frage und die gegebenen Antworten einmal durchgelesen und war amüsiert. Genau wie von der Fragestellung beabsichtigt laufen die Diskussionen in beide Richtungen und für beide Möglichkeiten gibt es ausreichend Begründungen und Anhaltspunkte.
Es kann der Logik der Frage nach allerdings nur 1 Antwort geben. Und die lautet: Nein, das Flugzeug startet nicht.
Die Begründung:
Wir müssen die Kraftvektoren betrachten. Der Einfachheit halber werde ich mit einfachen und kleinen Zahlen arbeiten, die aber problemlos auf die tatsächlichen Größen hochgerechnet werden können.
Gehen wir davon aus, die Turbine oder der Propeller (wir sind uns darüber einig, das das Flugzeug nicht über die Räder angetrieben wird) üben eine Schubkraft von 10 N nach vorne aus. Das Flugzeug beginnt nun, sich nach vorne zu bewegen, wodurch die Räder in Bewegung geraten. Das Laufband nun beginnt sich in genau diesem Augenblick nach hinten zu bewegen. Mit genau der Geschwindigkeit der Räder. Da davon ausgegangen wird, das sich die Räder genau so schnell nach vorne bewegen sollen wie das Laufband nach hinten, wird sich die Geschwindigkeit der Räder solange erhöhen, bis die durch Reibung verursachte Kraft, die nach hinten wirkt, ebenfalls genau 10 N beträgt. Es gibt nun 2 Kraftvektoren. 10 N nach vorne durch die Turbinen und 10 N nach hinten durch die Reibung der Räder auf dem Laufband. (Würde man nun, da es dieses Gleichgewicht und damit die konstante Gescheindigkeit der Räder gibt, die Geschwindigkeit des Laufbands auf konstant stellen, würde das Flugzeug immer noch mit sich drehenden Rädern rumstehen. Würde man nun die Turbine runterfahren und damit den Kraftvektor nach vorne verringern, würde sich das Flugzeug nach hinten bewegen, bist man die automatische Geschwindigkeitsanpassung wieder einschaltet.)
Dem könnte nun entgegen gehalten werden, das man die Reibung der Räder auf dem Laufband ja vernachlässigen kann, wenn man das ganze als geschlossenes physikalisches System betrachtet. Das ist aber falsch. Das geschlossene System besteht nicht nur aus der Turbine und der Luft, sondern auch aus den Rädern und dem Laufband. Während die Reibung für den normalen Start in der Tat zu vernachlässigen ist, da durch die Rollreibung nur die viel größere und zu Beschädigungen neigende Gleitreibung verhindert wird, müssen wir bei dem konstruierten theoretischen Experiment genau diese Reibung mit einbeziehen, da ohne diese Reibung überhaupt keine Drehung der Räder zustande kommen würde. Würden die Räder ohne Reibung über die Oberfläche rutschen, würde sich das Band zu keinem Zeitpunkt in Bewegung setzen, da sich die Räder nicht drehen.
Fazit: Wir haben 1. die Schubkraft durch die Düsen oder Propeller und wir haben 2. die Gegenkraft, die durch Reibung über die Räder auf das Flugzeug übertragen wird. Beide Kräfte werden in einem sich selbstständig ausgleichenden System gleich groß und entgegen gerichtet sein und das Flugzeug bewegt sich nicht ---> es startet nicht.