@DaHellMaster2005
Na schön dass Du dich mal meldest, dachte schon Sky Walker hätte dich adoptiert und erst später gemerkt dass Du für ihn zu jung zum Spielen bist. 
Spaß beiseite, dass in meinem ersten Beitrag waren sicherlich harte Worte, aber Du solltest wirklich besser bedenken was Du da schreibst. Dass die DDR derartige Fahrzeuge wie die Florett nicht auf die Menschheit losgelassen hat lag einzig am gesunden Menschenverstand.
Die 100kmh kamen in der BRD-Kleinkraftradklasse zu einer Zeit wo die Ostjugend ab 16 Jahren schon längst diese Freiheit hatte, denn die alte 150er ES gab es 1962 mit 10PS und lief echte 95 kmh und ab 1969 gab es mit der ETS150 11,5PS und 105 kmh und dass jeweils im Soziusbetrieb. Mag also sein, dass die DDR im Fahrzeugbau nicht so hochgezüchtet war, aber schneller waren die Jugendlichen der DDR in der Kleinkraftradklasse ( DDR Leichtkraftradklasse) zu jedem Zeitunkt! :erschreck2:
Aber zurück zu deinen überzüchteten 50ern.
Ökonomie war das Zauberwort und in einem Mangelland wie der DDR Lebenswichtig. Die DDR hätte leistungstechnisch sicher mit viel Aufwand mithalten können und dies auch von Zeit zu Zeit bewiesen, was zb. bei den Sixdays geschah. Derartige Motoren sind zb. ohne Nikasil nur begrenzt halbar, und mit Nikasil sehr teuer und im falle eines Kolbenklemmers Wegwerfprodukte ( Regenerieren lohnt ja nur wegen überteuerter neuteile ). Fakt ist doch dass das nutzbare Leistungsband bei einem 50ccm Motor geringer ist als bei einem fernünftig konstruieren 150ccm Motor mit gleicher Nennleistung.
Weiter zu deinen Membranen: diese Dinger flattern bei hohen Drehzahlen und neigen zum brechen, und dass selbst in heutien Zeiten. Sogesehen sind sie nicht wirklich brauchbar für alltagsmotoren und machen nur bei Rennhobeln oder hochgezüchteteten schmalbandigen Automaticscootern Sinn. In der DDR hat man im Motorsport lieber auf Drehschieber gesetzt und hatte damit eine Defektquelle weniger, denn schließlich waren ja schon die Getriebe recht anfällig ( aber hier gehts ja gottseidank um die Motoren
) Der VanVeen hatte auch keinen Membraneinlass sondern Drehschiebersteuerung denn schließlich wird die Membran wohl kaum bis 16.000 Upm mithalten können. Doch selbst die Florett RS arbeitete mit einer einfachen Schlitzsteuerung und war dem Sperber motorentechnisch nicht wirklich sehr weit vorraus. Nehmen wir also einfach mal ein Modell nämlich die Kreidler Florett RS
Halten wir fest RS 1964-70: Max-Leistung/Upm 5,3/7250.
Der Sperber schaffte 4,8 PS bei 6750 Upm und benötigte \"nur\" 1:33 statt der 1:25 die bei der RS vorschrift waren. Auch sonst sind sich die Fahrzeuge recht ähnlich, und die 10kmh mehr sind wohl eher auf die Sportliche Sitzhaltung auf dem Werbeprospekt zurückzuführen.
http://www.kreidler-museum.de/1970rs.htm :f_laugh:
Spätere Modell als Sperber und Florett bis 1972 spielen beim Vergleich keine Rolle, denn die Bevölkerung der DDR hatte aus oben angeführten Gründen garkeinen Bedarf an derartigen Fahrzeugen weshalb die Leistungserhöhung bei Kreidler ab ca 1971 mit Mahle-Nikasilbeschichtungkeine Rolle mehr spielt. Peinlich ist hierbei dass es bezüglich Leistung unterschiedliche Meinungen gibt, wobei Kreidler selbst für ausreichend Diskussionstoff gesorgt hat. Die technischen daten vom Kreidler-Museum sind IMHO nicht 100%ig, und die 6,25PS gelten nur für die Nikasil-Variante.
http://www.kreidlerflorett.de/Zylinder.htm
Lese doch mal bitte ein paar Seiten im I-Net darüber, und beschäftige dich v.a. mal mit dem motoren und Fahrzeugbau der DDR und v.a. deren Prototypen und Wettkampfmodelle. Du wirst sehen dass die Ingenieursleistung teilweise wesentlich höher anzusehen ist als die Materialschlachten im Ausland. Allein die Graugusszylinderbuchsen der DDR die Monatelang ausgelagert wurden zeigen die weitsichtigkeit der Automobilen DDR bezüglich Materialeinsparung, denn die damals nur Hartvercromten 70er Floretts hatten nicht die eigenschaften der Nikasilbeschichtung späterer Jahre, und waren sicher kein Garant für hohe Standzeiten. Simsonzylinder sind schließlich für locker 140.000 km gut bevor sie aus dem Verkehr gezogen werden müssen. Die Floretts waren soviel ich weis nur für höchstens 50.000km zu gebrauchen, und dann war der Chrom ab und es musste was neues für viel Geld her. Der Simsonzylinder wurde währenddessen neu geschliffen und bekam nen neuen preiswerten Kolben der nur ca. 20.000km halten brauchte.
Man erkenn schon hieran dass es sich um Äpfel und Birnen handelt, beides Lecker, aber igendwie anders...
Ich halte es grundsätzlich für falsch politische Entscheidungen derart zu verdrehen und dann zu behaupten es läge am technischen Rückschritt. In der DDR waren ja auch nur Tempo 100 und dank RGW gab es ein striktes Abkommen dass die DDR keine 4-Takter baut, was man erst in den 80ern aufhob und den VW-Müll eingekauf hat. Na, aber dass ist wieder ne andere geschichte.
So nun machs mal gut, bei mir gibetts jetz Happihappi 