Ich habe heute mal die Kompression bei einem meiner 2 Simsonmotoren getestet
kalt: knapp 10,5 bar
warm: zwischen 9,5 und 10 bar
So weit, so gut die Werte. Wenn man nun durch diverse PKW-Foren liest, stößt man üblicherweise auf die Aussage, dass die Motoren im warmen Zustand eine höhere Kompression haben, da erst bei Betriebstemperatur die Abdichtung zwischen Kolben und Zylinder optimal ist, was ja auch einleuchtet. Anscheinend gilt das nicht für alle Motoren. Doch warum?
Achtung: Die Temperatur der angesaugten Luft kann dabei meiner Ansicht nacht nur eine untergeordnete Rolle spielen. Sie war ja gleich warm/kalt. Es ist ja nur der Motor wärmer und nicht die angesaugte Luft. Die Luft erwärmt sich sicherlich im gewissen Rahmen beim Durchfluss durch das Kurbelgehäuse. Aber ob das ausreicht, um hier einen Unterschied von 0,5-1 bar zu erzeugen? Davon abgesehen ist es dem Kolben ja egal, ob er nun warme oder kalte Luft verdichtet. Das angesaugte Volumen ist ja das gleiche und er komprimiert es auf das gleiche Maß.
Zumindest würde die erhöhte Kompression erklären, warum ich mit meinem anderen Motor im kalten Zustand laut Prüfstand in allen Drehzahlbereichen geringfügig aber messbar mehr Drehmoment hatte. Zumal ja auch gelegentlich hier einige schreiben, dass ihr Moped im kalten Zustand deutlich besser beschleunigt als im warmen und dafür eigentlich immer dem Vergaser die Schuld in die Schuhe geschoben wurde, dass er für den warmen Zustand zu fett und für den kalten Zustand ideal abgestimmt war. Aber auch die Vergaserabstimmung hat nun keinen Einfluss auf die Kompression.
Bei 4-Taktern kann es zu diesem Phänomen wohl kommen, wenn die Ventile im warmen Zustand nicht sauber schließen. Fällt beim Moped weg.
Gibt es hier vielleicht andere User, die das ebenfalls schon mal so gemessen haben, oder das mal beim Auto probiert haben?