Bei der Angabe auf der Zapfsäuse steht der zulässige Anteil Ethanol hinter dem E - das ist also eine verbindlicher Höchstwert. In E5 ist also maximal 5%, im E10 maximal 10% enthalten, im E85 eben 85%. Andere Sorten sind in Deutschland nicht relevant. Theoretisch darf also E5 als E10 verkauft werden. Jedoch soll laut EU-Vorgabe, über den gesamten Europäischen Kraftstoffmarkt ein Anteil von 5,75% erreicht werden. Aber da zählt auch Diesel, Gas usw. mit rein. Bis 2020 soll es wohl sogar auf 20% gesteigert werden.
Da der Ethanolanteil durch Steuervergünstigungen den Sprit preiswerter macht, haben die Rafinerien hier einen klaren Anreiz die zulässige Ethanolbeimischung aus auszunutzen. Wer also E5 als E10 verkauft wirft bares Geld weg.
Problematisch verhalten sich bestimmte Aluminiumlegierungen - diese neigen in Verbindung mit Ethanol zu Korrosion und Auswaschungen, da der Etanol, das sonst anhaftende Aluoxid lösen kann. Hochdruckinjektoren (z.B. erste Generation Direkteinspritzer) haben ein ähnliches Problem. Aus bestimmten Kunststoffen werden Weichmacher ausgewaschen oder gar der angellöst. Und bei hohen Ethanolbeimischungen werden auch Ventile und Ventilsitze problematisch, da durch den höheren Wärmeeintrag und die schlechteren Schmiereigenschaften Ventil und Ventilsitz lokal Verschweißen können. Das reißt beim nächten Ventilhub wieder auf und dann franzt das Ventil aus usw...
Beim 2Takter kommen davon nur die Aluoxidproblematik und die Kunststoffproblematik zum Tragen. An meinen Motoren habe ich keine Auswaschungen an Aluminiumbauteilen, auch nicht im Vergaser. Kraftstoffschläuche gibt es Ethanolfest, wobei meine Schläuche auch nur das billigste von AKF sind... und die halten seit jahren.
