Beiträge von Tommy_OAL

    genau, daher hab ich das noch im Hinterkopp. Und das ging mit normalen Moppedschein ab 16 Jahre?


    war glaub ich ne 6gang?

    Jein.

    Es gab damals (ich stamme auch noch aus dieser Generation) zwei "normale Mopedführerscheine", beide ab 16 erwerbbar – und beide waren im Pkw-Führerschein (Klasse 3) enthalten.

    • Der eine nannte sich "Klasse 5" – und war (außer für motorisierte Krankenfahrstühle) für alle Zweiräder bis 50 cm³ Hubraum und mit einer bauartbedingten Höchstgeschwindigkeit von nicht mehr als 40 km/h geeignet; diese Fahrzeuge fielen in die damalige Kategorie "Fahrrad mit Hilfsmotor" (FmH). Die FmH mussten aber nicht zwingend Pedale haben wie die Mofas; sondern konnten auch einen Kickstarter haben. Die FmH mit Pedalen hießen dabei Moped, hatten sie einen Kickstarter, hießen sie (folgerichtig) Mokick. Letztere konnten auch die Bauform eines Motorrollers haben; die gab es auch von in- und ausländischen Herstellern, etwa von Zündapp und Vespa. – Alle FmH (auch die ab 15 damals führerscheinfrei fahrbaren Mofas mit maximal 25 km/h Vmax) mussten ein Versicherungskennzeichen haben, das man bei der Versicherung kaufte und das immer von Anfang März bis Ende Februar gültig war (wie heute also).


    • Der andere "Mopedführerschein" nannte sich "Klasse 4". Der war nötig für die NICHT geschwindigkeitsbegrenzten 50er; nur diese wurden als "Kleinkraftrad" bezeichnet. – Die durften so schnell fahren, wie sie mit ihren maximal 50 cm³ konnten. Sie waren zwar weiterhin steuerfrei, mussten aber regulär bei der Zulassungsstelle angemeldet werden, denn sie hatten ein "richtiges" zweizeiliges Nummernschild mit Ortskürzel, 1-2 Kennbuchstaben und Zahl (2-3stellig) – allerdings kleiner als das von "großen" Motorrädern und Autos. Im Unterschied zu den ab 18 fahrbaren Motorrädern und Autos hatten diese KKR aber als Papiere nicht Kfz-Brief und Kfz-Schein, sondern nur eine Betriebserlaubnis (wie die FmH). Trotzdem mussten die KKR alle zwei Jahre zum TÜV. – Übliche Leistung waren bei den westdeutschen Herstellern zunächst 5,3 PS, später dann 5,8 und schließlich 6,25 PS. Faktisch hatten die späten 6,25-PS-Kleinkrafträder aber deutlich mehr Leistung; die "freiwillige Selbstbeschränkung" auf 6,25 PS wurde von keinem westdeutschen Hersteller eingehalten. Das genügte meist für eine "langliegende" Vmax von nahe 100 km/h. )

    Auch dieser "4er" für die offenen 50er konnte ohne praktische Fahrausbildung erworben werden, es wurde nur eine theoretische Prüfung verlangt; dazu war nicht einmal der Besuch einer Fahrschule erforderlich: faktisch genügte es, wenn man sich die Bücher oder Testfragebögen besorgte oder lieh und daraus die Theorie lernte – und dann die theoretische Prüfung beim TÜV ablegte. (Dann mit Prüfbescheinigung, Sehtest und polizeilichem Führungszeugnis zur Führerscheinstelle – und fertig war die Sause. Kostenpunkt gesamt: keine 100 DM.)

    Weil diese "offenen 50er" eben gingen "wie Sau" und sich mit ihrer spitzen Leistungs-Charakteristik geradezu dazu anboten, ebenso gefahren zu werden, fuhren sich die Burschen (und wenigen Mädels) damit reihenweise die unbehelmten Köpfe weg (ich hatte Glück und hab's überlebt) und verursachten auch fleißig Fremschäden, weshalb die Versicherungsbeiträge gegen Ende der 70er Jahre ins Uferlose stiegen. – Deshalb wurde die neue Fahrzeugklasse der "80er" Leichtkrafträder eingeführt; die durften nun einen Hubraum bis maximal 80 cm³ haben, außerdem musste Höchstleistung bei einer Nenndrehzahl von nicht mehr als 6000/min erreicht werden (offene 50er: nominell fast durchgängig 8500, faktisch oft über 9000) – und sie durften nur eine bauartbedingte Höchstgeschwindigkeit von maximal 80 km/h erreichen. Ab 1980 wurden alle 50er generell auf 40 km/h begrenzt, die offenen 50er fielen weg, ebenso der dazugehörige Führerschein Klasse 4: aus dem wurde der neue 1b – der sogenannte "80er Schein", den man für die neuen "Leichtkrafträder" brauchte und für den eine Fahrprüfung abzulegen war. – Ab 1986 wurde dann die Tempobegrenzung für die 50er auf 50 km/h angehoben, ab 2002 dann wieder EU-konform auf 45 km/h reduziert. (Daher gibt es ja für unsere Simmen auch diese unterschiedlichen Vesionen.)


    Aus dieser Sicht wird klar, warum die Simmen in Westdeutschland in den 70er Jahren keine Chance hatten – sie passten mit ihren 60 km/h Vmax nicht in die westdeutschen Klassen: Für die FmH-Klasse "Mokick" bzw "Roller" mit Versicherungskennzeichen waren sie zu schnell; für die Klasse der "offenen" 50er aber erheblich zu langsam – auch der Sperber mit seinen 75 km/h kam da nicht mit. Deshalb verkaufte Neckermann eben auch keine Simson, sondern stattdessen die italienische Garelli, die aber den westdeutschen offenen 50ern nie so ganz das Wasser reichen konnte – denn deren angegebene 6,3 PS waren wohl wirklich nur 6,3 PS ...


    Letztlich führte die Änderung der Bestimmungen ab den 80er Jahren zum Untergang der westdeutschen Leichtmotorrad-Industrie. – Denn die "offenen 50er" brachte damals eben niemand so hin wie Kreidler, Hercules, Zündapp (und Puch aus Österreich); auch die Japaner hatten das nicht drauf. – Mit den 80ern (und erst recht den heutigen 125ern) war das aber keine Kunst: so einen Drosselmotor mit maximal 6000/min konnte "jeder Depp" bauen; und so schlugen besonders die Japaner die deutschen Marken mit Kampfpreisen innerhalb von ein paar Jahren aus dem Markt – Kreidler ging 1982 pleite, Maico 1983, Zündapp 1984, Hercules kümmerte noch ein paar Jahre vor sich hin.


    Achso: nein, sechs Gänge hatte nur die Maico – die mit ihren Drehschiebermotor zwar sehr schnell war, aber recht störanfällig; die "großen Drei" – also Kreidler, Zündapp und Hercules – beschränkten sich bei hren offenen 50ern zeitlebens auf fünf Gänge.

    So - ich melde Vollzug.

    Hab das eben nochmal aufgemacht – und festgestellt: Ursache war meine eigene Blödheit gewesen.

    Der Anlasser sitzt schön bündig dran; er steht auch nirgends an und es ist genug Abstand zum Motorlagerrohr.




    ABER:

    Ich hatte damals – vor knapp zwei Jahren und inzwischen 1734 km) das große Anlasser-Zahnrad schlicht falschrum aufs (PVL-)Polrad geschraubt. – Das Anlasserrad ist bei dieser Ausführung leicht geschüsselt und auf einer Seite ausgedreht, so dass der Zahnkranz nicht genau mittig über dem Anschraubteller liegt. Ich hatte mir das angesehen – und beschlossen, es so zu montieren, dass der Zahnkranz weiter außen liegt und somit mehr Abstand zum Anlasserritzel hat, wenn das in Ruhestellung ist. War mir sympathischer. Und es hat auch immer funktioniert – also schien es richtig zu sein.





    Jetzt hatte ich vorhin nochmal ein bisschen rumprobiert: Das Ritzel spurt nach dem Druck aufs Knöpfchen erstmal ganz bis Anschlag ein, geht dann aber wieder ein klein wenig zurück, wenn der Motor die erste Umdrehung gemacht hat und der Andrehwiderstand deshalb geringer wird. Das reichte, um das Ritzel ausspuren und den Starter leer drehen zu lassen.


    Das Anlasserrad lässt sich aber auch andersrum montieren. Der Abstand zum Anlasserritzel ist dann deutlich kleiner (was mir eigentlich nicht sooo gut gefällt); aber dafür bleibt das Ritzel auch dann noch sicher eingespurt, wenn es sich schon wieder ein, zwei Millimeter zurück gezogen hat.



    Startet jetzt zuverlässig - und man kann sogar auch mal länger leiern (hab's mal mit abgezogenem Kerzenstecker probiert).


    Was mir aber jetzt auffällt, wo ich mir die Fotos so angucke: Das Anlasserritzel scheint recht weich zu sein; die Zähne sind ja schon deutlich abgenutzt – und zwar natürlich einseitig, weil es nicht weit genug einspurte ... Hmm, mal sehen, ob's sowas einzeln gibt.


    Vielleicht hilft diese Erfahrung ja jemand Anderem auch.

    Danke.

    Doch, es war ein Motorlager vom CE. – Zuvor war eins der neuesten Ausführung dran gewesen (Nachwende-SR mit dem schwarzen Kompaktauspuff) – ich wollte aber den langen Chrom-Puff dran haben. Und vom CE hatte ich noch allerlei Teile, weil mein SR (der grüne auf dem Avatarbild) ja ursprünglich ein CE war (den ich allerdings 1999 schon ohne E-Starter gekauft hatte). – Ich musste das Rohr des Motorlagers trotzdem anders biegen – quasi um den Anlasser herum (Eindrücken des Rohrs hätte nicht gereicht). Aber jetzt ist von daher alles gut, da ist jetzt schon genug Platz.

    Na, egal, ich werde mich der Sache nochmal annehmen und gucken, was ich so finde (und evtl. auch mal ein paar Bilderchen machen, wenn sich was Bemerkenswertes herausstellt ...

    Danke. Ist aber leider nicht sehr hilfreich ...

    Ich gestehe: Das Lesen des ersten von Dir verlinkten Threads habe ich nach dem etwa 413. Eintrag, der mich keinen mm weitergebracht hatte (weil es dabei eher um Grundsatzdiskussionen ging sowie um Einbauprobleme – an den S-Modellen, eher nur am Rande die spezifischen Problemchen am SR!) abgebrochen. Ich konnte auch beim grob drüberscrollen leider nichts zu meinem Einrück-Problem finden ...


    Der zweite Thread wäre zwar grundsätzlich einschlägig, da geht's um das gleiche Problem; allerdings handelt es sich nach dem, was vegotenks hier schreibt, offensichtlich um einen anderen Anlassertyp – der im MZA-Set hat keinen Magnetschalter (den vego nett als Einrückrelais bezeichnet) – es ist offenbar ein reiner Schraubtriebanlasser. Und es wurde hier auch nur eine Diagnose, aber keine Therapie angeboten.

    Ich hätte sonst nicht gefragt ...

    Aber: na gut, dann werde ich mich nochmal ein Stündchen oder drei in den langen Fred vertiefen; vielleicht kommt ja noch was, was mir hilft.

    Gruß

    Tommy

    Ich habe in den SR50 meiner Tochter den Nachrüst-E-Starter-Satz von einem der üblichen Händler eingebaut. – Abgesehen davon, dass er erst dran gepasst hatte, nachdem ich den unteren Motor- und Auspuffträger anders biegen musste, als er es normal ist (was mich besonders gefreut hat weil ich das Teil schon strahlen und pulvern lassen hatte :( ) habe ich jetzt fast immer diese Störung:

    Der Anlasser dreht den Motor nur ein ganz kurzes Stück durch, rastet dann aus und dreht leer. Dieses Problem trat anfangs nur ganz sporadisch auf, vielleicht jedes 20. mal; inzwischen eigentlich immer; somit ist es praktisch nicht möglich, die Simme per E-Starter anzuwerfen ...

    Kennt jemand dieses Problem? – Leider kann man nicht richtig hinsehen; also weiß ich nicht, ob nur der Freilauf vom Anlasserritzel durchrutscht oder ob es daran liegt, dass das Ritzel nicht weit genug ins Zahnrad geschoben wird. Wo soll ich suchen?


    Gruß

    Tommy

    Die 17 in der Bezeichnung kennzeichnet den Vergasertyp - Durchlass am Venturi ist die zweit Zahl, also hier 15.

    Zieh Dir dazu mal die Auflistung von BING rein:

    BING-Vergasernummern und Bezeichnungen und so weiter

    Oh, danke für das PDF bzw den link. das erhellt mich – jedenfalls ein bisschen!

    Naja, nicht ganz, weil da ja auch nicht daraus hervorgeht, was die vierstellige Kennzahl nun genau bedeutet – außer, dass es sich um einen "custom"-Vergaser handelt, der bei Simson komplettiert und gestempelt wurde.

    Hat das wirklich 13 Zähne?

    Ich bin mir nicht wirklich sicher aber Serie sind das ein paar mehr.

    Völlig korrekt. 16/31 ist zutreffend, war vorher drin und ist jetzt auch wieder drin ... Sorry für den Vertipper, da war ich jetzt bei der Kreidler ...