Alle Theorie ist grau. Mit Testfahrt find ich am Besten. Ich würd mir ne kleine Flasche mit exakt 100 ml füllen, anstöpseln und dann leer fahren.

LT60 RESO mit 16N3 und Frage zum Auspuff
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Deine Überlegung ist nicht zu Ende gedacht.
Klar strengt sich der Motor bei niedriger Drehzahl mehr an, das habe ich aber keinesfalls vergessen.
Das tut er, indem er pro Takt mehr Gemisch ansaugt und verbrennt (der Gasschieber muss also, wenn man Resonanzbereiche außen vor lässt), weiter offen sein. Ein Motor bringt ja eine bestimmte Leistung nicht nur genau bei einer bestimmen Drehzahl, in Diagrammen sieht man nur, was maximal zur Verfügung steht. Ob ich jetzt die 60 km/h mit hoher oder niedriger Drehzahl fahre ist völlig egal, die vom Motor abgegebene Leistung muss identisch sein. Das wird eben dadurch erreicht, dass bei höherer Drehzahl weniger Gemisch pro Takt verbrannt wird.
Dadurch steigt oder sinkt aber erstmal keine Temperatur.Theorie und Praxis liegen nur auseinander, wenn man die Theorie nicht komplett verstanden hat (was nicht heißt, dass ich das tue)
Damit wir das ganze theoretische Überlegen mal bei Seite legen können schwinge ich mich jetzt bei angenehmen 6 °C aufm Moped und messe ein bisschen.
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So, hier ein kleiner Doppelpost, damit es übersichtlich bleibt und ich nicht erst warten muss, bis jemand von euch was geschrieben hat.
Es werden vier Messungen durchgeführt:
[1]: 70 km/h im 4. Gang bei ca. 7000 U/min (im Bereich der Spitzenleistung)
[2]: 70 km/h im 5. Gang bei ca. 6000 U/min ("untertourig")
[3]: 55 km/h im 3. Gang bei ca. 6800 U/min (im Bereich der Spitzenleistung)
[4]: 55 km/h im 5. Gang bei ca. 4700 U/min ("extrem untertourig")Gemessen wird die Temperatur des Zylinders an der rechten Seite, mittig am Zylinder, zwischen der 1. und 2. Kühlrippe von oben. Die Messungen erfolgen mit einem Infrarotthermometer des Herstellers "Workzone", Artikelnummer 92654. Gemessen wird aus ca. 5 cm Abstand, dabei wird das Thermomether leicht hin- und herbewegt. Aufgeschrieben wird der so erfasste höchste Messwert, gerundet auf ganze Grad Celsius.
Gemessen wird ebenfalls die Krümmertemperatur, welche jedoch aufgrund der spiegelnden Verchromung mit einem Infrarotthermometer zu keinen brauchbaren Ergebnissen führt.
Die Außentemperatur beträgt 5 °C, gemessen mit oben genanntem Thermometer an einem Leitpfosten.Um Rückschlüsse auf den Verbrauch ziehen zu können, wird auf den oben vorgegebenen Zustand beschleunigt. Sobald dieser erreicht ist wird gewartet, bis der Kilometerstand des Tachos einen runden Wert anzeigt. Nun wird der Benzinhahn verschlossen und der Fahrzustand gehalten, bis der Motor in Folge des Spritmangels ausgeht. Im selben Moment wird der neue Kilometerstand abgelesen. Dieser Vorgang wird für alle gewünschten Fahrzustände wiederholt.
Auf eine Messung mit getrenntem Gefäß wird verzichtet, da es unterwegs eine erhebliche Sauerei ist und Benzin auf keinen Fall in die Umwelt gelangen sollte. Auch würde es eine ganze Weile dauern, bis, wie von "Der Alte" vorgeschlagen, 100 mL Benzin verbrannt sind.Damit sich die Temperatur am Zylinder möglichst gleichmäßig einstellen kann, wird eine Strecke von ca. 4 km mit dem vorgegebenen Fahrzustand zurückgelegt. Die Zündung wird ausgeschaltet, das Moped auf dem Hauptständer gestellt und die Messwerte werden aufgenommen.
Um eventuelle Unebenheiten der Strecke (leichter Verlauf bergauf/bergab) auszugleichen, werden die Fahrzustände [1] und [2] auf dem Hinweg und die Zustände [3] und [4] auf dem Rückweg aufgenommen, sodass je ein untertouriger und ein Messwert im Bereich der Spitzenleistung auf dem gleichen Wegstück erfasst wird.Nachfolgend sind die Messwerte aufgeführt.
Fahrzustand Temperatur Zylinder /°C (Temperatur Krümmer /°C) Strecke mit geschlossenem Benzinhahn /m [1] 104 (41) 850 [2] 97 (40) 1250 [3] 107 (43) 1150 [4] 95 (32) 1850 Um wieder ins Forumsdeutsch zurückzukehren:
Ich werde weiterhin böse untertourig fahren, wenn man es denn so nennen möchte.
Für mich steht fest, dass der Verbrauch bei untertourigen Drehzahlen durchaus geringer sein kann als im Bereich der Spitzenleistung (mich wundert das nicht, für 55 km/h im 5. Gang brauche ich den Gasgriff bloß ein winziges bisschen über Standgas drehen, für 55 km/h im 3. Gang schon deutlich mehr. Niedrigere Drehzahl und weiter geschlossener Gashahn kann einfach nur einen geringeren Verbrauch geben, selbst wenn ein Teil durch den Auspuff flöten geht). Wobei mich die knapp 2 km mit einer Vergaserfüllung auch verwundert haben.
Ebenso bin ich was die Kühlung angeht, beruhigt. Die Temperaturunterschiede sind so gering, dass sie kaum eine Gefährdung darstellen dürften. Zumal die gemessene Temperatur bei geringerer Drehzahl sogar niedriger war.Die weitere Interpretation der Ergebnisse ist nun eure Sache, inwiefern meine Messungen auf andere Setups übertragbar sind kann ich nicht einschätzen. Ich kann mir jedoch vorstellen, dass die Sache bei schärferen Steuerzeiten bzw. Anbauteilen, die das nutzbare Band verkleinern und die Spitzenleistung nach oben ziehen, wieder ganz anders aussieht, da dort der Unterschied zwischen dem Bereich der Spitzenleistung und dem Rest viel größer ist. Dadurch könnte auch die Kühlung bzw. der Verbrauch bei arg untertourigem Fahren leiden, da außerhalb des Resonanzbereichs "überhaupt nichts mehr stimmt".
Für mein zahmes Setup mit Stinoanbeuteilen ist das Alles so aber im wunderbar grünen Bereich. -
interessanter beitrag
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Werd ich auch mal testen.
Die extreme Reichweite beim letzten Testlauf find ich besonders interessant. Ich wollte schon immer mal wissen, wie schnell oder langsam man fahren muß um eine max. Reichweite zu haben. -
Theoretisch muss man so langsam wie möglich fahren, da der Luftwiderstand mit der Geschwindigkeit in der dritten Potenz wächst.
Der Luftwiderstand ist hierbei tatsächlich die entscheidende Komponente, wesshalb man mit 3,6 PS auf 60 km/h kommt, für 120 km/h (das doppelte) aber rund 15 PS (mehr als viermal so viel) benötigt.
Wenn du jetzt noch in einem Drehzahlbereich fährst, der besonders effizient ist (offenbar nicht unbedingt besonders hoch) brauchst du kaum Benzin - brauchst aber ewig, bis du am Ziel bist.
Ich schätze das Optimum wird irgendwo bei 40 km/h liegen, darunter gewinnt der Anteil der Energie, die der Motor benötigt, um sich selber am laufen zu halten, stark an Bedeutung. -
Bei den üblichen Ausfahrten also Erkner und die Schwielowseeausfahrt wo dann doch gern die SR 1 und SR2 vorn fahren und man die gesamte Strecke von ca 55km bis 70 km nur mit 40 bis 45 kmh Blumen pflückt, da habe ich auch einen erheblichen Reichweitenzuwachs bzw Spritersparnis festgestellt. Da kommt man schon auf 500 -600 ml Ersparnis.
Ich habe letztens ne Beschreibung zum Drehzahlmesser gefunden, dort ist erklärt dass die schraffierten Bereiche am wirtschaftlichsten sind in Sachen Leistung und Spritverbrauch
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Okay interessant ich werde selbst auch so eine Testreihe aufstellen das aber bei außen Temperaturen wobei am Meisten gefahren wird.
Auf gerader Strecke zweifel ich deine Werte keinesfalls an aber wann fährt man schon immer geradeaus. Richtig Interessant wird es doch erst auf unterschiedlichen Steigungen (wo auch Kraft gebraucht wird) also in einem Lastzustand.
Wenn dort meine Vermutung zutrifft würde es die Erfahrungen von mir und dem Alten wieder Erklären (da die Strecke nach Suhl einige lange Steigungen enthält).
Ich habe das Glück bei mir in der Stadt nen Berg mit 6,8, und 10% Steigung zu haben da werde ich das Ganze im Frühjahr dann testen.
Untertourig fahren kann man ja nicht pauschalisieren das kommt immer auf den Motor und das Fahrzeug an sich an.
Kann schon sein das dein Motor anders läuft als meiner damals trotz selben Setup.
Ich kann zb mit meinem jetzigen Motor locker 30 im 5. Gang fahren und der Beschleunigt da ohne Problem raus.Beim M5.. in der s51 wurde der Verbrauch übrigens bei 40km/h gemessen bei ca 4650 1/min und genau dort liegen die maximalen 5Nm Drehmoment an.
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Beim M5.. in der s51 wurde der Verbrauch übrigens bei 40km/h gemessen bei ca 4650 1/min und genau dort liegen die maximalen 5Nm Drehmoment an.
das heisst also, S51 mit M5x1 Stino Motor würde bei Ausreizung der Vmax im Prinzip schon mehr als die so schön angegebenen 2,7 l trinken .... dann brauch ich mich nicht wirklich zu wundern warum ich mit dem Resozylinder bei Verbräuchen lande die deutlich zwischen 3,3 und 3,8 l/100 km lande je nach Fahrweise, am wenigsten auf Langstrecken am meisten logischerweise in der Stadt.
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Im Wartungshandbuch gibt es ein paar Grafiken zum Spritverbrauch bei unterschiedlichen Geschwindigkeiten, eigentlich sollte die 60 km/h mit 2,7 l/100km schon möglich sein.
3,3 bis 3,8 l/100km finde ich für den LT60 RESO schon ganz schön viel, wobei ich natürlich dein Setup, deine Fahrweise und deine körperliche Ausstattung nicht kenne.
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Ja in der Theory mal wieder und bei optimalen Bedingungen vlt aber es wurde angeben 2,7l bei 40km/h und das muss der Motor schaffen sonst ist es ein Mängel ist ja nicht wie heute. Damals wurde noch gefahren um das zu ermitteln und nicht aufm Prüfstand zurecht geschummelt.
Mehr als 3,5l sind definitiv viel zu viel.
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wobei ich natürlich dein Setup, deine Fahrweise und deine körperliche Ausstattung kenne.
kennen wir uns? das meine körperliche Ausstattung bekannt ist ?
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