Beiträge von DJ91

    Hallo Freunde,


    seit bald 5 Jahren fahre ich verstärkte Federbeine bei meiner S51 B2-4. Jetzt langsam lassen sie doch merklich nach. Ich fahre recht viel im Jahr und man merkt deutlich das sie wesentlich weicher geworden sind. Immer noch straffer als unverstärkte aber merklich weicher insbesondere mit schwerem Gepäch auf Reisen.


    Leider gibt es die damals gekauften Federbeine nicht mehr. Habe jetzt auf Kultmopeds welche gefunden. Sind laut am Spezl aber nicht so straff wie meine jetzigen.


    Hat denn jemand eine gute Idee für verstärkte straffe Federbeine in Originaloptik? Am besten mit Chromhülse, zur Not wäre auch Schwarz ok. Danke.


    Grüße


    DJ

    Donnerstag 28.07.2022


    Chester - Rhuldlan Castle - Llandudno - Bryn Celli Ddu (Grabkammer) - Snowdonia Nationalpark


    Nach einem erholsamen Schlaf und mal wieder einem warmen Bett sind wir guter Dinge aufgebrochen. Alles war gepackt und verstaut, wartet wirklich alles? Naja wartet ab.

    Hatten noch einen kurzen Chat mit dem netten Hausmeister (auch aus Polen), aber dann gings wirklich los.


    Es war noch etwas feucht und wir fuhren los. Nach einer Runde durchs örtliche Gewerbegebiet und kamen dann auf eine breite 4 spurige A Straße (keine Autobahn). Nach knapp 30 KM problemloser Fahrt hielten wir an und ich bekam die Mitteilung das Fabis Kissen noch im Hotel in Chester war.

    Das konnte nicht zurückgelassen werden, also wieder umgekehrt. Die nette Rezeptionistin hat es uns dann auch gleich suchen lassen und nach einem kleinen Ratsch waren wir kurz danach wieder auf der gleichen Route unterwegs.


    Es ging dann eigentlich die ganze Zeit über diese Straße dahin, recht nah an der Küste und immer wieder mit Blick aufs Meer, zwischendurch hat es natürlich auch kurz geregnet.


    Erster Halt heute ist das Rhudlan Castle, gegen einen kleinen Eintritt kann man eine der vielen Ruinen alter Burgen in Wales ansehen. Sehr imposant. Es gibt in Wales unglaublich viele Burgen, diese dienten dazu die englische Herrschaft über Wales zu sichern.


    Wir machten dann einen Abstecher nach Llandudno, das liegt sehr schön auf einer Halbinsel und wir wollten dort einen Aussichtspunkt ansteuern.


    Von der Straße sah der Ort schon sehr speziell aus, man war etwas erhöht über dem Ort und sah schon das die Landzunge sehr eng besiedelt war und am Ende der Zunge erhob sie ein Gipfel der sehr sehr steil aussah. Laut Google gibt es dort sogar ein Skigebiet. So groß sah es tatsächlich nicht aus, ich frage mich auf die Talabfahrt dann auf Grund des Meeres führt. Naja wir waren im Sommer da.


    Also erstmal durch den Ort gekämpft. Klassischer Touristenort mit sehr langer Promenade und vielen Hotels. Am Ende dann der Gipfel, dort fuhr auch ein Cable Car hinauf. Ich fühlte mich gleich wie in San Francisco. Die Mopeds fühlten sich wohl eher wie auf einem Alpenpass. Sehr schnell musste in den ersten Gang geschalten werden und kurz vor dem Gipfelplateu tat sich selbst der erste Gang schwer. Es war eine Wahnsinssschinderei. Stehenbleiben wäre nicht möglich gewesen, denn anfahren hätte die Kupplung gekillt.


    Oben war die Aussicht dafür genial. Wir trotzten dem Wind und gingen eine Runde. Natürlich kehrten wir auch aus dem Souviniershop mit Andenken zurück und dann ging es wieder den Berg hinunter. Das war dann tatsächlich auch wieder mehr Arbeit als man denkt. Die Bremsen hatten wenig Spaß und wurden zwischendurch sehr weich. Letztlich war es gut wieder unten zu sein.


    Auf dem Weg aus dem Ort fuhr ich über ein Bodenwelle und scheinbar lagen die Zeltheringe schlecht im Sack, denn ich wurde von hinten darauf hingewiesen das ich im Hensel und Gretel Style ein Spur gelegt hatte.

    Also schnell links ran und die Straße entlang laufend die Heringe eingesammelt. Soweit ich mich erinnere haben wir auch alle wieder gefunden.


    Dann erstmal wieder auf die A Straße und weiter Richtung Bangor um uns mit wärmeren Klamotten einzudecken. Als wir das hinter uns hatten fuhr ich knapp 500 Meter wollte vor dem Kreisverkehr bremsen... Drückte, es bremst, plötzlich kein Druck mehr ich wurde nicht mehr langsamer, konnte noch schnell die Fußbremsen bedienen und nach dem Kreisverkehr rausfahren.

    Bremszug gerissen, schon der zweite Zug insgesamt auf dieser Reise. Sehr ungewöhnlich, ich schiebe es einfach mal auf die Seeluft in GB.


    Nach dem kurzen Schock wollten wir nach Bryn Celli Ddu und keltische Grabkammern ansehen. Dazu mussten wir die britische Hauptinsel über die sehr schöne Menai Bridge nach Angelsey verlassen.


    Dort fuhren wir durch eine wundervolle Szenarie und machten bei bestem Wetter eine kurze Wanderung zu der Grabanlage. Verbrachten ein paar Minuten dort, traffen auch Deutsche und gingen dann wieder zurück um das Ziel des Tage zu erreichen.


    Auf dem Weg noch ein kurzer Abstecher in einen lokalen Supermarkt, danach wurde ich mit meinem schlechtem Platzmanagement auf dem Moped konfrontiert. Teile meines Proviants musste auf die andere Simson und dann ab zum Campingplatz.

    Wir fuhren durch die wundervolle Berglandschaft und leider war der Platz schon zu.

    Ein Anwohner gab uns die Info zum Pub im nächsten Ort zu fahren, der Pub betreibt den Platz. Vor Ort lief es dann ganz einfach ab und wir beschlossen dann direkt später dort zu Abend zu essen.


    Zurück am Platz, illegal am abgesperrten Tor vorbei, das Zelt aufgebaut. Schön am Bach. Die Plätze am See waren leider schon großteils belegt, bzw. wir wären mitten drin gewesen und das sagte uns nicht zu. Da wir auch zwei Nächte bleiben wollten sollte es keinen schlechten Kompromiss geben.


    Nachdem das Zelt stand sind wir zum Pub, der ehrlicherweise schon etwas entäuschend war. Essen war selbst für britische Verhältnisse sehr teuer, Bier war gut, essen geschmacklich eher so semi.


    Trotzdem war es allem in allem ein toller Tag mit vielen Eindrücken. Llandudno wird übrigens morgen nochmal einen große Rolle spielen.


    Anbei noch ein paar Fotos.

    Mittwoch 27.07.2022


    Es ging vom Peak District National Park nach Chester, auch als Tor nach Wales bezeichnet (zumindest im Reiseführer)


    Heute sind nur knapp 130 Kilometer abzuspulen, aber es war trotzdem einer der härtesten Tage. Warum das so war erfahrt ihr im folgenden.


    Wir hatten geplant uns in Manchester mit einer neuen Batterie für Fabi zu versorgen. Die hatte ja Tage davor im Regen ihr Leben verloren.


    Also das Wetter war gut und Lager schnell abgebaut. Gegessen hatten wir auch noch was und dann ging es los. Den gerissenen Zug vom Vortag hatte ich zwischenzeitlich getauscht.


    Zuerst ging es traumhaft durch den Nationalpark, schöne kleine Straßen, tolle Aussichten. Dann kamen wir auf eine stärker befahrene Straße, daran mussten wir uns erst wieder etwas gewöhnen nach der Ruhe zuvor.


    Trotz Sonne und wenig Wolken war es nicht sonderilch warm, tatsächlich sehr viel kühler als in Deutschland zu der Zeit. Recht schnell waren wir in den ersten Vororten und uns schwante langsam auf was wir uns eingelassen hatte.

    Es herrschte dichter Verkehr und wir standen im ständigen Stop and Go Verkehr. Wir setzten als erstes Ziel das Stadium von Manchester City, es lag gut auf dem Weg und von da wollten wir dann Teilehändler anfahren.


    Kurzer Einwurf, Sightseeing in Manchester oder einer anderen Stadt war nicht geplant. Wir wollten die Batterie und im Bestfall noch ein paar Fußballstadien sehen.


    Am Stadion waren wir schon recht angestregt von der Fahrt. Wir suchten den ersten Teilehändler, quälten uns durch den Verkehr und standen in einem recht runtergekommen Industriegebiet. Leider gab es den Händler nicht mehr oder vl gab es ihn auch nie, wer weiß.


    Der nächste Händler war aber nicht fern, also zu dem gefahren. Netter kleiner, recht voller, Laden. Leider hatten sie aber auch keine 6 V Batterie im Angebot.

    Beim nächsten Händler (auch in der gleichen Gegend) handelte es sich um ein großes Lager mit Verkaufsraum vorne. Die Dame am Verkauf fragte uns nach einer Teilenummer???? Wir machten ihr klar in ne Simme kannst jede 6 V Batterie werfen, wenn der Deckel zu geht dann wärs nett, wenn nicht dann halt Tape.

    Letztlich gaben wir ihr die Batterie, aber helfen konnte sie uns nicht. Nun auf auf zum nächsten.


    Es ging ein Stück Retour und wir errichten einen Hinterhof in einem Wohngebiet. Da stand zwar ein runtergekommen Van auf dem Scooter waren und recht unvermittelt kam ein Mann raus und sprach uns an.

    Wir erklärten was wir brauchen und er fing an zu telefonieren.

    Ein paar Minute danach gab er uns eine Adresse, im Navi wurde mir die Anschrift leider auf der anderen Seite der Stadt angezeigt. Das ließ uns einmal schwer schlucken. Wieder durch den ganzen Verkehr. Das Navi sagte für 7 km 40 Minuten? oder so voraus.


    Auf in den Kampf, es dauerte ewig und wir waren sichtlich genervt. Wir kreuzten die große Hauptstraße die wir vor vielen Stunden passierten. Dann wieder in ein Mischgebiet und schon standen wir vor einer Werkstatt. Es standen diverese spannende Typen rum und auch Motorräder gab es zu genüge.


    Der Meister kam aus der Garage wir sagten im wer uns schickt und warum wir da sind. Ich glaub er antwortete uns auch, aber er war sehr schwer zu verstehen. Irgendein Dialekt gab er zum besten.

    Während er nach einer Batterie kramte redeten wir ein bisschen mit den anderen, das war sehr cool und hob die Stimmung.

    Richtig gehoben wurde sie allerdings erst als er uns eine eingestaube, aber orginal verpackte, Blei-Säure Batterie präsentierte.

    Er wollte 10 Pfund dafür und füllte dann die Säure ein. Wir redeten weiter und als die Batterie gefüllt war kam er zu uns, drückte die Batterie in unsere Hände. Wir hatten das Geld bereit, aber er verzichtete mit dem Verweis das das Teil uralt ist und hoffentlich funktioniert, sowieso sind wir wohl eh etwas verrückt und ich glaube er mochte uns.


    Er sagte uns noch das die Batterie erstmal etwas stehend gelagert werden sollte und dann in ein paar Stunden erst verbaut werden sollte.


    Wir befolgten den Hinweis. Da uns die ganze Stadtfahrerei nervte, dachten wir das es Sinn macht ausserhalb der Stadt zu fahren und dann noch bei Liverpool über die Meyerside Mündung zu fahren um über die Halbinsel nach Chester zu fahren.


    Wir legten die Route über Wigan. Was ein Fehler. Auf Google mag es ländlich wirken, aber in der Realtität war es einfach weiter Stop and Go. Furchtbar.

    In Wigan bauten wir die Batterie ein, sahen uns noch ein Stadion an und beschlossen auf dem schnellsten Weg nach Chester zu fahren.


    Bis zur Brücke über die Meyerside war die Fahrt kein Spaß, die Brücke selber (siehe Route) war schön und es wurde danach auch deutlich ruhiger. Da machte das Fahren deutlich mehr Spaß.


    In Chester selber hatten wir ein Hotel gebucht, dort wurden wir auch vom sehr netten Personal freundlich empfangen. Die Dame an der Rezeption war Polin, hätte ich nie gemerkt, sie hatte keine Akzent nur die ständige Wiederholung von "lovely isn'it" fiehl auf.


    Um 17 Uhr waren wir im Zimmer, nach knapp 8 - 9 Stunden fahrt. Im Anschluss wollten wir in Chester einen Pub finden für das anstehende Halbfinalfspiel der deutschen Frauennationalmannschaft. Den Pub hatten wir gleich in der gemütlichen Innenstadt gefunden. Dann gab es noch etwas Kultur und Sightseeing. Chester ist wirklich ein schönes kleines Städtchen.


    Das Spiel gewann Deutschland bekantermaßen. Lustig waren die Franzosen im Pub. Sie gingen noch vor Abpfiff. Viel war sonst im Pub auch nicht Los, war ja unter der Woche und kein Englandspiel.


    Abends gingen wir erschöpft zu Bett und gleich vorweg. Rein von der Strecke war das der anstrengenste Tag.

    Dienstag, 26.07.2022


    Heute stand der erste Pausentag auf dem Plan, wir wollten uns etwas im Peak District umsehen und hatten ein bis zwei Wanderungen geplant. Je nach Anstrengung und Befinden.


    Erstmal musste natürlich das Koffeinlevel gehoben werden. Die Nacht war ok, es war halt recht nass und das eben auch im Zelt aufgrund der vielen nassen Sachen.


    Am Platz gab es keine Gastronomie, aber der erfahrene Reisende weiß sich zu helfen. Wir hatten dieses Jahr einen Bunsenbrenner dabei, aber Geld für einen Topfaufsatz wollten wir nicht ausgeben. Heute, beim ersten Mal, hatten wir noch ein paar Startschwierigkeiten. Insbesondere wie der Brenner am effizientesten gegen die Metalltasse gehalten werden sollte um möglichst wenig Gas zu verschwenden. Die Kartusche im Brenner war bereits in Deutschland angebrochen worden, sollte aber letztlich die ganze Reise halten und sogar bis heute ist in der noch etwas drinnen.


    Also Wasser in die Tasse, Brenner dagegen und warten. Etwas abenteuerlich. Letztlich kam dabei aber folgendes Foto raus und ein wirklich guter Kaffee. Das Wetter zeigte sich heute auch von einer deutlich besseren Seite. Es war zwar nicht sehr warm, aber dafür sonnig. Am Vormittag herrschte auch nur wenig Wind.

    Nach dem gestrigen Tagesende wirklich eine willkommene Abwechslung.


    Also nachdem wir unseren Kaffee getrunken haben und uns frisch gemacht hatten, sind wir erstmal abgestiegen ins Tal um im Ort etwas Verpflegung zu kaufen.


    Etwas generelles das auf der Reise auffiel. In vielen Orten, seien sie noch so abgelegen oder klein, gibt es kleine Geschäfte und die werden dann oft von indischstämmigen Briten betrieben oft auch hinter dickem Glas und nur durch eine kleine Luke gibt es Kontakt zu denen. Ein bisschen komisch.


    Ok also wir deckten uns ein, nicht zu viel, da wir ja noch ein paar Höhenmeter hatten und dann Nachmittag/Abends nochmal vorbeischauen wollten, dann mit den Mopeds.


    Wir starten los uns Ziel war der Black Hill (Soldiers Lump) 582 Meter, eigentlich nicht viel. Wir waren aber etwas angeschlagen und starteten auch fast auf 0 Meter. Also erstmal 470 HM Aufstieg. Erst ging es über Wege an Schafweiden entlang. Dann ein Stück querfeldein und die letzten Höhenmeter über einen guten schmalen Weg und auch kurz über einen Bach. Dann waren wir oben an so einer Art Kreuz. Im Grunde ist das kein Gipfel sondern eine kleine Hochebene. Wir hielten uns windgeschützt und machten Pausen. Da es erst 10 oder 11 war, kam für uns nur in Frage den Weg zum Campingplatz auf einer anderen Route anzutreten als auf der die wir schon zurückgelegt hatten.


    Wir schlugen uns erst etwas planlos über das Plateau und verliefen uns auch kurz, aber ohne größere Probleme kamen wir dann wieder auf die Hauptroute. Es wurde dann auch ziemlich schlammig und schwupps waren die Schuhe wieder nass.


    Naja egal, wir gingen ein Stück an der Straße und dann versuchten wir wieder unser Glück auf den schmalen Pfaden des Hochplateaus. Es waren zwar dann nicht mehr so viele Höhenmeter, aber die Distanz forderte unsere Kondition. Kurz vor Ende trafen wir noch einen netten Engländer und unterhielten uns etwas. Sehr freundliche Begegnung. Nach knapp 22 km kamen wir wieder beim Zelt an und erstmal kurz relaxen.


    Nach einer Stunde ca. wollten wir noch in den Ort und auch ein Stück weiter um fürn Fabi eine neue Isomatte zu holen.

    Die Elektrikprobleme wurden auch noch geprüft. Es sah ganz stark nach einer defekten Batterie aus, oder fehlender Ladespannung. Das Problem hatten wir so schonmal in Ungarn. Wir hofften in Manchester morgen eine neue zu finden.

    Naja also, angezogen waren wir gleich und ab auf die Bikes. Sie sprangen trotz Regen am Vortag super an und schwupps die erste Panne....


    Fabi fährt an und ich will hinterher, ziehe die Kupplung, es macht klack und der Zug fällt vom Hebel....


    Ich hab ihm gesagt, fahr schnell allein und bring etwas mit. Soweit so gut, er fährt los und ich will den Zug reparieren.

    Dumm nur das ich alles Werkzeug hab und er die meisten Ersatzteile....


    Was bleibt mir anderes übrig als in der Nachmittagssonne auf der Wiese zu chillen und zu warten.


    Gibt wohl schlimmeres, irgendwann kam er wieder und hatte sogar eine neue Matte dabei. Damit wurden seine Nächte definitiv besser.


    Langsam wurde auch schon wieder Dunkel, wir sind dann duschen und beschlossen beim örtlichen Lieferdienst zu bestellen. Dort gab es alles aus der ganzen Welt. Ihr könnt euch denken was es bei uns gab oder?


    Natürlich Pizza und ich glaub Nuggets. Lustig war auch das der Lieferdienst bis ans Zelt fährt, wenn man die Platznummer mitteilt. Das hat gut geklappt.

    Das Essen war wirklich nicht schlecht und wir gingen mit vollem Bauch und insbesondere trocken zu Bett.


    Anbei noch ein paar Fotos der Landschaft.

    Montag, 25.07.2022


    Route für den Tag seht ihr im vorherigen Beitrag. Wir sind von Peterborough gestartert und abends im Peak District National Park angekommen.


    Ich bin in der früh noch eine Runde durch die Stadt gelaufen, wurde aber auch nicht schöner am Tag. Leider hat uns jetzt das gute Wetter etwas verlassen und das für länger.


    Frühstück gab es im Hotel, war ok aber nicht weltbewegend.


    Start war dann so gegen 9 Uhr. Weit sind wir aber nicht gekommen, kurz nach Peterborough hatten wir uns verloren, da es beim Fabi leichte Probleme mit der Fauna gab. Ein Insekt hat sich in seinen Helm verirrt und die Weiterfahrt unterbunden.


    Danach ging es bis Mittag zum späten Vormittag so dahin, die Landschaft war nicht sehr spekatulär. Immerhin hatte ich mich im Laufe des Tages langsam an die Kreisverkehre gewöhnt. Mein Kopf musste erst kapieren das man sich da jetzt anders reinlegen muss und immer innen zu bleiben hat, wenn man erst später rauswill.


    Gegen Mittag waren wir dann in Lincoln, haben uns da etwas umgesehen. Eine sehr schöne Stadt, dort hätten wir sicherlich länger verweilen können. Würde ich auf einer Urlaubsreise sicherlich empfehlen. Vor Ort haben wir dann noch eine Familie aus Ostdeutschland getroffen und mit dem Vater ausgiebig über Simson, seine und unsere Erfahrungen gesprochen. War ein sehr nettes Gespräch. Danach war der Hunger wieder überwältigend und wir sind zu Aldi gefahren. Dort gab es dann mal wieder ein typisches Touressen (Foto).


    Einkaufen im Discounter ist in GB auf jedenfall anders als bei uns. Dort werden die Körbe richtig überfüllt und man kann auch Getränke fast nur im Gebinde kaufen. Ansonsten haben wir auch viele Sachen gesehen die es bei uns gibt.

    Immerhin lies sich der Hunger kostengünstig stillen.


    Wir hatten festgestellt, dass Scunthorpe auf unserer Route ohne großen Umweg erreichbar war. Das hat für uns eine besondere Geschichte, da wir in früheren Zeiten oft mit Scunthorpe auf der XBOX gezockt hatten. Also warum nicht mal hinfahren wenn wir schon da sind.


    Die Stadt war kaum einen Besuch wert, es handelt sich um eine typische englische Arbeiterstadt. Das Vereinsgelände ist nun auch nicht wirklich hübsch und der Verein hatte auch schon bessere Zeiten gesehen, im Moment spielen sie in der National League (5. Liga) immerhin noch immer Profibereich. Zu besten Zeiten war der Verein in der 2. Liga.


    Wir sind dann mal direkt vor den Fanshop gefahren und der war besser als viele Fanshops höherklassiger deutscher Vereine oder auch 1. Ligaverein aus Nordmazedonien oder Albanien :).

    Dort haben wir uns mit Merch eingedeckt. Dann sind wir noch eine Runde ums Stadion und wurden auf Nachfrage auch ins Stadion gelassen. (Foto). Wirklich nett die Leute vor Ort.


    Nach einem Kaffee ging es weiter Richtung Leeds, dort wollten wir in die Innenstadt Abendessen und danach zum Campingplatz.


    Auf dem Weg nach Leeds wurde der Himmel immer dunkler und wir überlegten schon ob wir Leeds auslassen, entschieden uns aber dagegen.

    Im Nachhinein keine so gute Idee.


    In Leeds durften wir uns etwas durch den Verkehr fädeln, aber man ist ja zum Glück schmal gebaut. Die Innenstadt hat eine richtig starke Hanglage, machte das parken etwas interessant, aber letztlich konnten wir auf einem breiten Gehweg parken und machten uns dann auf die Innenstadt nach einem Lokal zu durchforsten. Die Auswahl war spannend, aber wir blieben Konservativ und entschieden uns für Pizza, lovely isn't it.


    Kaum kamen wir raus, wurde es richtig dunkel und der Regen begann und das nicht nur ein bisschen. Als wir zu den Mopeds eilten stellten wir uns erst mal unter, retteten alles was nicht nass werden durfte (Mopedfahrklamotten). Wir hofften das der Regen ablauft. Nach 15 Minuten gaben wir auf. Zogen uns so gut es geht an um dem Regen zu trotzen. Ich verzichtete auf Müllsäcke an den Füßen. Die Schuhe waren eh schon durch.


    Losgefahren sind wir wohl so gegen 18 Uhr und alles war schon nass. Wir hatten keine 50 km und hofften um halb 8 da zu sein.

    Es regnete so gut wie ununterbrochen. Bei Huddersfield stellten wir fest, dass beim Fabi die Elektrik Probleme macht. Rücklicht und alles weitere ging nur noch sporadisch. Immerhin das Frontlicht lieferte ungebrochen seine Leistung.

    Bei einer Tankstelle versuchten wir etwas zu fixen. Letztlich erfolglos. Wir fuhren weiter, es war stockfinster.

    Als wir aus den städtischen Bereichen raus waren hatten wir kurz eine Regenfreie Phase und waren hoffnungsvoll zumindest nicht weiter durchnässt und frierend anzukommen. Leider ein Trugschluss.


    Wir kamen durch den letzten Ort vor unserem Platz. Auf einer kleinen Straße fuhren wir sehr steil (1. Gang) steil auf die Hochebene. Das hat schon Spaß gemacht, aber die Straße war schon arg rutischig und anfahren wollten wir weitesgehend vermeinden. Ein paar Enge kehren und zum Glück kaum Gegenverkehr. Auf der Hochebene pfiff uns der Wind um die Ohren. Der Campingplatzbetreiber war sehr freundlich, hatte aber auch einen starken Akzent.


    Wir bekamen einen Platz zugewiesen. Es war ein kleiner Platz und auch nicht allzu viel los. Bei gutem Wetter ein Traum und auch so sehr schön.


    Also schnell das Zelt, zum ersten Mal, aufgebaut. Durch den vielen Regen und auch Niederschlag von oben, war das Zelt beim aufbauen auch nass geworden. Ein paar Sachen von mir habe ich im Waschraum aufgehangen. Leider war dort auch recht kalt und klamm. Sachen die trocken waren uns es bleiben sollten kamen in einen Müllsack und Mopedsachen die nicht zu nass waren kamen ebenfalls in einen Sack. Damit die restlichen nassen Sachen auch trocken werden, haben wir sie ins Zelt. Damit wurde das Zelt noch kleiner. Das war vor allem für mich ein Problem. Das Zelt hat innen ziemlich genau 2 Meter und ich 1,95 m, austrecken war damit nicht mehr möglich.


    Der Platz war abschüssig, was gut war. Denn alles Wasser im Zelt hat sich dann unten gesammelt :). Wir sind noch schnell duschen, immerhin warm.

    Ansonsten war unsere Ausrüstung für die Witterung nicht geeignet. Wir haben in der Nacht ziemlich gefroren, es war im niedrigen einstelligen Bereich und wir hatten uns zumindet auf zweistellige Bereiche eingestellt. Der Wind Pfiff natürlich auch die ganze Nacht und drückte oft die nasse Aussenhülle gegen das Innenzelt, damit gab es auch hier wieder eine Feuchtigkeitsbrücke.


    Immerhin hatte ich eine selbstaufblasbare Matratze dabei, damit lag ich recht gut. Fabi hatte nur eine dünne Isomatte, die war nicht ausreichend und wurde tags drauf um eine zusätzliche ergänzt.


    Dann fielen uns die Augen doch irgendwann zu und wir schliefen recht gut. Nur der Weg aufs Klo war schnell zu absolvieren. Zum Glück hatten wir Stirnlampen dabei.




    Weiter gehts dann irgendwann, ich denke im neuen Jahr. Frohe Weihnachten und wohl auch schon einen guten Rutsch.

    Ja grüner Tunnel schöner Begriff, so ging es uns definitv.

    Im Nachhinein hast du auf jedenfall recht, aber an dem Tag hatten wir einfach noch zu viel Lust zu fahren :)

    Kleines Weihnachtsgeschenk für alle die dem Blog noch folgen :).


    Samstag, 23.07.22


    Recht spät am Abend kamen wir in Dover an, auf der Fähre haben wir spontan noch ein Zimmer in einem Premier Inn gebucht und dann nochmal festgestellt wie teuer Zimmer in GB sind. Das hat die weitere Reiseplanung auf jedenfall beeinflusst und damit hat sich das Zelt definitiv bezahlt gemacht.


    Das Hotel lag in Ashford ca. 40 km entfernt. Auf der Fahrt dahin fielen uns auf der Gegenfahrbahn eine unglaubliche Menge LKW´s auf, sicherlich 5 - 10 km lang. Wollten wohl alle weg.


    Gegen halb 10 kamen wir am Hotel an, haben eingecheckt und wollten dann noch schnell zur Tankstelle gegenüber um etwas zu Trinken zu besorgen. Da war dann die Tour auch beinahe vorbei... als Fußgänger hatten wir den Verkehr noch nicht ganz verinnerlicht und deswegen auch ganz klassisch wie in Deutschland den Verkehr beobachtet. Das war keine so schlaue Idee, kurz vor knapp konnte ich Fabi noch von der Straße ziehen sonst hätte es zu spät sei können.


    An der Tanke haben wir zum Glück etwas zu Trinken bekommen, auch wenn die Ausgabe schwierig war, da die nur einen Nachtschalter hatte und die gute Dame nicht sehr hilfsbereit schien. Egal danach ins Zimmer und flott duschen und ins Bett.


    Sonntag, 24.07.22


    Der nächste Tag begann für mich mit einer kleiner Joggingrunde durch die Gegend. Dabei kam ich dann auch in Ashford an (Hotel lag ausserhalb) dort hohlte ich etwas Bargeld (sinnlos). Danach an der Straße und sehr schlecht gepflegten Gehwegen zurück.


    Als wir beide dann wach waren sind wir zum Frühstück in ein Nebegebäude in dem das Restaurant war. Dort haben wir uns klassisch englischen Frühstück bestellt. War gut, aber danach fühlte ich mich komplett übersätigt.


    An dem Tag waren wir recht früh unterwegs, den Bus durften wir bis zum Ende der Reise beim Hotel stehen lassen, hat uns zwar 10 Pfund gekostet, aber das war es wert.

    Um 9:45 waren die Bikes bepackt. (Bild)


    Das Wetter war super, sehr warm und Sonne, leider war das nicht so häufig der Fall.


    Meine Erinnerung mag mich trügen, aber zum Start wussten wir noch nicht wo wir die Nacht verbringen wollen. Es gab Optionen und wir wollten erstmal sehen wie die Fahrt so ist.


    Die Route führte letztlich über Dartford und Camebride nach Peterborough.


    Frohen Mutes stürzten wir uns, zum ersten Mal, in den Linksverkehr mit den Mopeds. Gleich zu Beginn haben wir nach nichtmal 100 Meter die erste Ausfahrt verpasst und mussten umdrehen um dann auf sehr schmalen Straßen uns durch die Landschaft zu arbeiten.

    Da möchte ich gleich etwas erwähnen das sich die ganze Reise durchzog. Sobald man größere Straßen verlässt, ich würde es in Deutschland mit Gemeindeverbindungsstraßen vergleichen teilweise auch Kreisstraßen, ist die Vegetation extrem nah am Fahrbahnrand. Es gibt oftmals keinen Seitenstreifen bzw. Randstreifen sondern der Bewuchs ist direkt an der Fahrbahn. Das lässt die Straßen sehr eng wirken, insbesondere bei Dunkelheit.


    Nachdem wir da durch waren, kamen wir zum ersten Mal auf eine A Straße, die sind teils auch sehr unterschiedlich, manche sind zweispurig und wie Autobahnen und andere eher wie kleine Bundesstraßen. M Straßen also Autobahnen darf man in GB nicht mit den Mopeds befahren, es gibt nur eine Ausnahme und das ist die Unterführung der Themse bei Dartford.


    Da sind wir nun und waren erst kurz verloren in dem massiven Verkehr, die Mopeds drehten immer höher und wurden immer schneller, es ging recht steil unter die Themse. Was für ein Gefühl auf der Simson in GB unter der Themse zu sein. Wahnsinn. Adrenalin war definitiv da.


    Kurz nach dem Ende der Unterführung ist die Autobahn wieder für uns gesperrt und wir sind rausgefahren Richtung Camebridge. Bis dort ging es über schöne Landstraßen.

    Wir sahen eine Demo mitten im Nirgendwo, ging da wohl um Tierversuche.


    Kamen an einem Militärflugplatz vorbei, im nachhinein hätte ich gern angehalten und den Flugzeugen zugesehen. Das haben mehrere andere gemacht und es gab dafür auch extra Halteplätze.


    Ansonsten kamen wir gut voran, zwischendurch wieder auf kleineren Straßen unterwegs überholten wir eine Kolonne Radfahren mussten uns dann aber im ersten Gang eine Steigung hochquälen und ich muss sagen hätte ich noch einen niedrigen Gang gehabt, dann hätte ich den gewählt. Teilweise war das eine Qual.


    Oben angekommen fuhren wir noch ein paar Meter und machten dann eine erste kurze Pinkelpause. Auch die Kleidung wurde auf sommerlich gestellt. Es hatte sicher über 25 Grad an dem Tag und nur Sonne. Traumhaft.


    Am frühren Nachmittag kamen wir in Camebride an. Drehten ein paar Runden mit dem Moped, hatten aber noch keine große Lust auf Sightseeing sondern wir wollten fahren.

    Also kurze Rast am Supermarkt und was essen und trinken.


    Wir entschieden dann bis Peterborough zu fahren, das sind dann 230 km und genug für den Tag, insbesondere da es am Fabi zwar besser aber noch nicht sehr gut ging.


    Die Fahrt dahin war unspektakulär. Die Straßen ware breit und gerade. Recht langweilig. Auch die Landschaft wurde zusehends Flach trocken und eintönig. Auch kamen wir auf der Route kaum durch Ortschaften. Wir nahmen uns vor das die Tour so nicht weitergehen sollte, tat sie auch nicht.


    In Peterborough hatten wir ein preiswertes Hotel gebucht. Wir kamen auch früh an. Suchten kurz den Eingang, hatten ein nettes Gespräch mit dem Hotelier und parkten die Bikes im Hinterhof. Dann ins Zimmer durch ein unfassbar enges Treppenhaus und frisch machen.


    Gegen 6 sind wir dann in die Stadt und naja Peterborough ist nicht so toll, es gibt zwar eine kleine Kathedrale die war ganz nett, ansonsten wirkt alles etwas heruntergekommen.


    Wir suchten uns einen Platz in der "besten" Pizzeria und wenn das die beste Pizza im Ort ist puh.... War ok aber sonst auch nichts.


    Danach sind wir erstmal ins Bett.


    So der erste richtige Tourtag ist um. Viel Spaß beim lesen.

    Mal schauen wann ich weiter schreibe.


    Ich würde mich über Feedback freuen oder auch Input.


    Unten seht ihr auch einen Blick auf die Route für Tag 2.


    SPOILER:


    Die nächste Tour ist auch schon in Planung und wir wohl Ende Mai 23 stattfinden. Ziel ist voraussichtlich Bosnien.

    Ich finds klasse, schaue es sehr gerne. Hab mir auch schon früher alle anderen Videos angesehen.


    Ist doch das perfekte Beispiel wie man es nicht machen sollte. Fahre ja selber regelmäßig auf Tour und erfreue mich der Zuverlässigkeit.

    Da kann ich mich köstlich amüsieren wie die sich da schinden.

    So die Reise ist schon wieder eine Zeit vorbei.


    Hier mal ein kleiner Prolog. Die gesamte Story erfolgt dann wieder in den nächsten 12 Monaten.


    Tatsächlich hat sich der Start nach hinten verschoben. Mein Mitfahrer war krank und wir sind dann erst am Samstag 23.07. Statt schon am Donnerstag.


    Die Fahrt zur Fähre nach Dünnkirchen lief unspektakulär. Ich bin die gesamte Strecke gefahren, damit er sich noch ausruhen konnte und ich fühlte mich auch gut genug dafür. Fähre hatten wir erst sehr spät gebucht, glaube wir waren schon in Frankreich.


    Wir waren dann knapp 2 Stunden vor Abfahrt da und ja insgesamt hatten wir uns das irgendwie spektakulärer vorgestellt, sah halt einfach aus wie ein großer Parkplatz.

    Grenzkontrolle war auch easy, kurz ein Blick und zwei drei Worte schon konnten wir durch.


    Im Terminal von DFDS hofften wir auf gekühltes Bier und wurden enttäuscht, generell war es dort schon irgendwie komisch. Gab nen großen Duty Free Shop, aber kein Kaffee oder ähnliches.


    Naja auf der Fähre haben wir uns dann orientiert und etwas gegessen. Fabi stilecht Fish and Chips und ich Hähnchen mit Reis. Meins war ok, seins war eher so Semi.


    Danach haben wir ne Runde Airhockey gespielt und Fußball geschaut.


    Ärgerlich war das im Fahrplan 2 Stunden angegeben werden, aber letztlich 2,5 Std erforderlich sind. Sowohl auf der Hin- als auch auf der Rückfahrt war das so.


    Auf der Fähre haben wir noch eine Unterkunft für die Nacht gesucht, das war tatsächlich gar nicht so einfach. Zelten war eher noch nicht drinnen und ein bezahlbares Hotel war auch schwer zu finden. Letztlich entschieden wir uns für Premier Inn (Kette) in Ashford (60 km von Dover).


    Wir kamen um halb 10 Ortszeit an und sind dann zügig mit dem Bus weiter. Gewundert hatten wir uns über die kilometerlangen Schlangen an LKW´s vor Dover. Wollten wohl alle rüber.


    Im Hotel hat alles gut geklappt und wir sind zu Bett.


    So das war der Prolog. Jetzt Teaser ich noch ein bisschen.


    Wie lange hat die Tour gedauert:


    Ankuft 23.07.2022

    Rückfahrt 03.08.2022

    Ankuft daheim 04.08.2022


    Wieviele Kilometer sind wir gefahren:

    Ich: 1929

    Fabi: 1788


    Wieso das so ist erfahrt ihr noch.


    Wieviel Sprit floss durch die Mopeds:

    Fabi: ca. 2,3 L/100 KM

    Ich: ca 2,5 L/100 KM


    Benzinpreis übrigens ca. 2 Euro. Auch war nicht überall Super E5 verfügbar. Teilweise gab es im Umkreis nur Tankstellen die E10 führten. Somit wurde das in der Not auch getankt.


    Gab es Pannen? Oh ja, im Vergleich zu den Vorjahren viele und auch schwerwiegende.


    Haben alle das Ziel aus eigener Kraft erreicht? Wer weiß ;).


    Haben wir mehr gezeltet als im Hotel gepennt? Ja. Wir haben 8 von 11 Nächten im Zelt verbracht.


    Hats Spaß gemacht? Ja, ausser es regnet zwei Tage am Stück und alles ist Nass.


    Würde ich die Tour so nochmal fahren? Nein. Den Osten Englands oberhalb London fanden wir nicht so prall. Wales dagegen ist ein Schmuckstück, auch Englands Midlands und der Norden haben was.


    War es die teuerste Reise? Ja, das lag aber tatsächlich vorallem an der Fähre. Ansonsten sind wir sehr sparsam gewesen, ohne dabei aber etwas entscheidendes nicht gemacht zu haben. Ungefähr müssten wir bei 1000 € pro Person liegen.


    Was hat mir am besten gefallen? Ganz klar Wales und das man auch mal mit den Leuten reden konnte. Ich fand die Briten sehr nett und auch im Verkehr sehr angenehm.



    Habt ihr Fragen? Stellt sie, wenn ich dadurch nicht zu viel spoiler beantworte ich sie. Ansonsten lest einfach bei Zeiten mal hier weiter.


    Grüße


    DJ

    So ich beginne direkt mal mit der neuen Tour 2022.


    Prolog Teil 1


    Wie oben schon gezeigt geht es nach GB, genauer gesagt ungefähr von Dover auf Höhe Nottingham und von da dann an der Westküste nach Wales und auch dort eher an der Küste entlang, mit Abstechern ins Hinterland. Hier erwarten uns dann auch sehr erfahrenswerte Straßen und Pässe.

    Das da richtige Pässe sind konnte ich erst nicht glauben, da Wales kein Hochgebirge besitzt, aber die Reiseführer sagen das es im Inland sehr Alpin aussehen soll. Wir freuen uns auf jedenfall.


    Kurz zum Ablauf. Soweit haben wir alle Teile und Werkzeuge gepackt. Am Sonntag 17.07.22 werden dann die Maschinen und alles ausser Klamotten und privater Kram im T4 verstaut.


    Donnerstag 21.07.22 ist dann nach der Arbeit, ich hoffe auf 18 Uhr, die Abfahrt geplant. Wahrscheinlich geht es über Luxemburg und Belgien nach Dünnkirchen. Luxemburg deswegen weil ich gern mal da wäre und der Diesel da günstig ist und Belgien weil man keine Maut zahlen muss.


    Eventuell suchen wir uns auf dem Hinweg ein Zimmer oder schlafen im Auto, bleibt abzuwarten.


    Fähre werden wir wohl spontan buchen, wird schon klappen ;).


    Dann startet am 22.07.2022 der Mopedpart und wahrscheinlich werden wir dann am 02.08.2022 wieder in Dover sein, eventuell auch später. Wir werden sehen wie es uns gefällt.


    Kurz noch was zu den Maschinen, es sind die gleichen wie letztes Jahr. Normaler Wartungszustand. Haben uns dieses Jahr vorallem mit der Dämpfung beschäftigt um das so komfortabel wie möglich zu gestalten. Bei mir habe ich 3,5 mm Federn verbaut, vorher hatte ich 3,4 mm Federn drinnen aber ich schwer und die Federn waren einfach viel zu weich. Alles andere wäre dann aber zu teuer geworden. Hätte natürlich auch gern so eine schöne ZT Gabel wie mein Mitfahrer sie hat ;). Auch Lenkopflager wurden gecheckt, da teilweise viel Spiel drin war. Elektrisch ist halt mit 6 V nicht viel zu gewinnen, aber Orginalität ist alles. Lediglich Frontlicht wurde bei beiden vor Zeiten auf 12 V aufgerüstet.


    Getriebeöl wurde gewechselt und auch Bremsen, Reifen und Felgen wurden gecheckt/getauscht. Meine S51 bewege ich im Alltag, dieses Jahr schon etwas 4000 km. Die läuft und die andere Maschine steht zwar relativ viel, wird aber immer zur Tour eingefahren :).


    Ich poste eventuell zwischenzeitlich mal was. Ansonsten gibt es nach der Tour wie immer unregelmäßig Berichte.

    24.07.2021 - 25.07.2021


    Kotor - Delimede (Moped 309 km) - zuhause (T4 1214 km)


    Gleich vorweg, die Rückfahrt war ein Höllenritt in vielerlei Hinsicht.


    Nachdem es mir die ganze Nacht schlecht ging, war auch der Start in den Tag kein guter. Ich konnte nur etwas Baguette essen und Wasser trinken.

    Selbst um alle meine Sachen zu tragen war ich zu schwach.


    Mir grauste es vor der Fahrt. Ich wusste der Tag wird hart, auch ohne den Problemen. Zumindest der Mopedpart hätte bei guter Gesundheit auf jedenfall sehr viel Spaß gemacht. Die montenegrinische Landschaft ist wirklich atemberaubend. Wir fuhren direkt durchs Gebirge, rechts der Hang, links eine Schlucht und überall Gipfel. Die Straße war auch gut. Ursprünglich wollten wir etwas anders fahren und noch mehr Hinterland mitnehmen, entschieden uns dann aus vielerlei Gründen für den schnellsten Weg.


    In der früh nahm ich mehr Tabletten als erlaubt um durchzuhalten. Tatsächlich war ich zwar schwach, aber mein Körper zwang mich nicht zu übermäßig vielen Pausen. Ich fuhr aber auch ohne große Teilnahme durch die Landschaft. Ich hätte es so gern genossen, aber ich wollte es nur schnell schaffen.


    Auf der Strecke hatten wir dann auch noch eine riesige Baustelle, es war eine Brücke zwischen zwei Bergen, so wirkte es zumindest. Danach durchfuhr man mehrere unbeleuchtete Tunnel. Hier merkte man mal wieder wie "gut" die 12V Funzel ist...


    Kurz vor der serbischen Grenze, trafen wir auf Einheimische welche in Deutschland lebten. Das war ganz nett. Sie erklärten uns für verrückt und wir fragen ob sie uns denn angesprochen hätten wenn wir mit irgendwelchen Motorrädern unterwegs wären. Das verneinten sie, kann ja jeder. Also wieder mal stellten die Simsons unter Beweis, dass man damit ins Gespräch kommt.


    An die Grenze erinner ich mich nicht gut. Es ging schnell und das war gut.


    In Serbien ließen dann die Straßen teils stark nach und auch Google wollte uns zwischendurch mal auf eine nicht vorhandene Straße abbiegen lassen.


    Am Abend waren wir kurz vorm Ziel. Da mussten wir mal wieder eine Kuhherde auf der Straße passieren. In der Regel lief das immer gut, aber diese war anders. Ich fuhr vor und war mittendrin, als irgendetwas die Tiere dazu bewegte loszulaufen. Ich gab Gas und wurde am Fuß getroffen, ein Blinker war danach nicht mehr zu gebrauchen und links von mir ging es den Hang hinunter. Später wurde mir geschildert, dass es sehr knapp war. In dem Moment und kurz danach spürte ich meinen Körper immerhin mal nicht.


    Danach kamen wir alsbald am Bus an. Dort gab es dann wieder eine unangenehme Überraschung...


    Es war ungefähr 18 Uhr und wir wollten schnell weiter. Bei Ankunft in Serbien versicherten uns die Verwandten, den defekten Auspuff zu reparieren. Es war einfach unerträglich laut in dem Ding. Er war zwischen dem Mittel- und Endtopf gebrochen. Leider haben sie es nicht gefixt. Sind aber damit gefahren....


    Die Freude war groß. Ich konnte leider fast nicht helfen, da ich einfach fertig war. Todmüde und unendlich schwach.

    Fabi kroch unter den Bus und flickte die Stelle mit einem Stück Alurohr und einer improvisierten Schelle.

    Danach mussten wir aus Anstand noch eine Einladung zu einem kleinen Abschiedsessen annehmen. Das stelle sich in meinem Fall als keine gute Idee raus. Wir aßen Kuchen...


    Auch wenn mir das an dem Abend nicht passte, war ich sehr dankbar um die Gastfreundschaft. Es sind einfach sehr sehr tolle Menschen dort.


    Um 21 Uhr fuhren wir endlich los. Als wir dann in Novi Pazar waren, mussten wir direkt anhalten und ich kotzte mich am Straßenrand aus. Danach kann ich mich an wenig erinnern. Mir fielen oft die Augen zu. Fabi meinte wir halten an der Autobahn in einem Hotel und pennen dann, vor Belgrad. Als ich mal erwachte suchte ich ein Hotel und wir fuhren hin, dass sah allerdings nicht gut aus also weiter. Ich viel wieder in Schlaf. Als ich erwachte waren wir fast an der Grenze und wir beschlossen weiterzufahren.


    Dann verbrachten wir ewig an der Grenze, sicher 2 Stunden für die Ausreise und auch 1 Stunde für die Einreise.


    Als wir in Ungarn waren, war Fabi verständlich sehr erschöpft und ich sagte zu ein Stück zu fahren. Nach knapp einer Stunde mussten wir halten. Es war irgendwann am Morgen und er legte sich in den Laderaum und ich schlief vorne für vl 2 Stunden.


    Danach fuhr ich durch Ungarn, in Österreich bekamen wir dann tatsächlich auch noch ein Grenzkontrolle an einer kleinen Straße, nervig.


    Er fuhr durch Österreich und abends waren wir dann daheim. Ich glaube es waren insgesamt knapp 32 Stunden von Kotor bis nach Hause. Wirklich ein Höllenritt. So froh daheim zu sein war ich selten.