Erstmal danke Trollaxt für das ändern des Titels.
Dann starten wir mit dem dritten Tourtag
Tag 3 20.07.2021
Skopje - Ohrid 180 km
Nach einer erholsamen Nacht in dem Appartment, begann ein etwas stressiger Morgen.
Wie immer bin ich früher raus und war eine Runde joggen in der Stadt. Das stellte sich um 07:00 Uhr als wirklich schön heraus. Wenig Verkehr und angenehme Temperaturen. Wie immer war es eine Freunde den beginnenden Trubel einer Stadt zu erleben und doch nicht davon betroffen zu sein.
Nachdem ich meine Runde beendet hatte, war ich einem kleinen Laden um mir eine Milch zu holen. Auf meiner Runde fiel mir auch auf, dass ich relativ wenig geöffnete Kaffees sah. Naja bis wir soweit sind wird sich das schon geben.
Wieder im Zimmer machten wir uns langsam mal wieder fertig, packten die Sachen und beschlossen dann zum Frühstück loszuziehen.
Man denkt ja in so einer Stadt bekommt man überall etwas, aber wahrscheinlich ist der Rythmus der Mazedonier einfach anders und sie starten erst später in den Tag. Um 9 wo wir unterwegs waren, war kaum etwas geöffnet und wir fragten bei ein paar Kaffees nach, aber letztlich erstmal erfolglos. Dann sah ein Kaffee gut aus, aber letztlich doch nicht geeignet.
Irgendwann fanden wir eine Bäckerei und wollten dort essen. Essen war auch kein Problem, aber in der Bäckerei gab es kein Kaffee, also eingepackt und zu einem Kaffee. Das fanden wir dann auch, sah auch ganz gut aus und wir bestellten an der Theke Kaffee.
Dann hat es ewig gedauert bis der Kaffee fertig war und wir waren mit Essen fast fertig. Leider war der Kaffee dann auch nicht wirklich bewegend.
Danach zurück und die Mopeds beladen und weiter. Heute soll es Richtung Ohrid und damit an den Ohridsee gehen, dort ist ein Pausetag geplant.
Wir entschieden uns nicht für den direkten Weg sondern für den Weg etwas zentraler durchs Land.
Das war auch absolut die richtige Entscheidung. Zumindest im weiteren Verlauf.
Zuerst ging es aus Skopje heraus, das stellte sich als Schweißtreibend für uns und die Mopeds heraus. Auch die Navigation war zeitweise nicht so zuverlässig. Skopje liegt in einem Tal und um herauszukommen muss man, wenn man nicht auf der Hauptroute untwegs ist, erstmal nach oben. Da schlängelt sich die Straße die Hänge herauf und wir fuhren natürlich in der prallen Sonne bei sicherlich um die 30 Grad am Vormittag da entlang.
Da fährt man mal 20 min nach oben, hat eine traumhafte Aussicht und fährt dann alles wieder nach unten in ein kleines Tal um anschließend wieder nach oben zu fahren. So ging das eine Zeit lang. Dann kamen wir auf eine richtig gute breite Straße, fuhren ein paar Kilometer darauf um dann unvermittelt auf eine Art besseren Feldweg in ein Dorf hinab einzubiegen.
Dort war dann erst der Weg nicht ganz klar und dann verzögerte sich alles auf Grund von Kühen die nach mir den Weg blockierten. Wichtig Kühe werden zum Schluss der Tour nochmal wichtig!.
Danach war aber erstmal wieder alles klar und wir folgten dem Navi, wir fuhren auf der R1106. Warum erwähne ich die Straße extra, nun weil ich sie jedem empfehle.
Erstmal ist diese "Hauptstraße" komplett zugewachsen von Rechts und Links kommt die Vegation sehr nah. Das macht die schmale Straße noch schmaler und es gibt viele nicht einsehbare Kurven, allerdings dafür auch nur sehr wenig entgegenkommenden Verkehr. Den Grund dafür erfuhren wir später.
Nun was uns aber dann entgegenkam hätte für 50 % von uns mehr als nur das Tourende bedeutet.
Fabi fuhr vorweg und unvermittelt Schoss ein LKW um die enge Kurve. Fabi konnte so eben noch Richtung Hangaufwärts ausweichen, die Reifen des LKW´s quietschen. Er hielt aber nicht an oder sagte gar etwas. Nein er fuhr dann einfach weiter.
Bei uns war der Puls erstmal sehr hoch und wir hatten in dem Moment keine Freude an der Strecke.
Danach ging es relativ ruhig weiter, die Straße blieb wie sie ist. Nach knapp 40 Km darauf standen wir plötzlich vor einer Absperrung.
Mitten im nirgendwo. Auf dem "Parktplatz" davor stand schon ein Passant mit seinem Fahrzeug, wir versuchten mit ihm zu reden, unmöglich.
Es gab auch Schilder und wir vermuteten das dort was entscheidendes draufsteht. Zum Glück gibt es Google Lense, damit kann man Fotos machen und kann eine passable Übersetzung erhalten.
Es wurde klar, dass die Straße nur zu bestimmten Zeiten offen hat. Gleich darauf kam ein grimmig dreinsehender Typ von der anderen Seite der Absperrung blaffte uns mit gebrochenem Englisch an, die Straße frei zu machen. Wir standen halt auch direkt vor dem Tor.
Naja also auf die Seite geschoben und sicheren Stand gesucht. Dann die Übersetzung angesehen und festgestellt, dass wir Glück haben. Der Übergang soll in 15 Minuten öffnen und kostet irgendwie in irgendwas Maut.
Also kurze Pause, warum nicht.
Weiter ging es dann, als dann das Tor aufging. Zuerst fuhr der wartende Autofahrer durch, wir mussten uns erst wieder anziehen und bereit machen. Der unfreundliche Mensch von vorher drängte uns etwas. Als wir dann aber auf seiner Höhe waren, entspann sich ein interessantes Gespräch.
Mit gebrochenem Englisch und wenigen Brocken deutsch erklärte er uns, dass es sich bei den nächsten Kilometern um militärische Sperrgebiet handelt und zwischen den Zeiten, an denen die Straße passiert werden kann, Übungen stattfinden.
Er ermahnte uns zur Eile und meinte in 30 Minuten, solange war die Straße geöffnet, könnte auch scharf geschossen werden. Zahlen mussten wir übrigens wieder mal nichts.
Ob das jetzt sein ernst war oder nicht, sei dahingestellt. Wir beeilten uns auf jeden fall. Zu gute kam uns, dass es nur bergab ging. Nachteilig war nur das wir keine Fotos machen konnten. Denn die Landschaft auf der Weiterfahrt stellte sich gänzlich anders da, als bis zu dem Tor. Denn nachdem wir die Station durchquert hatten, wurde das Gelände Alpin, es sah aus wie in den Alpen und man bekam einen traumhaften Überblick über die Landschaft Nordmazedoniens. Gerne hätten wir dort gestoppt und Fotos gemacht. Leider haben wir uns nicht getraut.
Das Ende der Zone war auch gut zu erkennen, denn es war auch dort ein kleines Häuschen mit einem Soldaten. Der notierte uns wohl, sah zumindest beim vorbeifahren so aus, wir hielten nicht an.
Dann kamen wir unvermittelt auf eine sehr breite und neue Straße. Also kein Vergleich zu davor. Die Straße war sicher 15 Meter breit und nagelneu. Sie führte uns am Kozjak Lake (es handelt sich hierbei um den Stausee eines Kraftwerks) vorbei. Es war unglaublich schön dort. Wir haben auch unzählige Fotos geschossen. Die Straße blieb dann leider nicht so breit. Sie war zwar weiterhin gut, aber dann sehr schmal. Vorteil zur Bergstraße war der fehlende Bewuchs rechts und links. Wir kamen auf jeden fall, abgesehen von den Fotostopps, sehr gut voran.
Die restliche Fahr verlief dann unspektakulär. Wir machten in einem Städtchen noch Mittag und dann ging es auf der Hauptroute Richtung Ohrid. Dort war dann auch sehr viel mehr Verkehr, als wir es den Tag über gewohnt waren.
Nichts desto trotz beschleunigte das unsere Fahrt ungemein. Um Ohrid merkte man, dass es sich um einen Touristenort/gegend handelt. die Straßen wurden ausgebaut und auch der Verkehr war da.
Wir hatten in Ohrid ein kleines Appartment in der Innenstadt/Altstadt gebucht. Das war sehr schwer zu finden.
Die Altstadt von Ohrid ist malerisch. Sie liegt an einem Hang unterhalt der Burg und erstreckt sich über eine größere Fläche als vermutet. Sie besteht aus kleinen malerischen Gassen und verwinkelten Wegen, oft mit Stufen um die steilen Wege passierbar zu machen. Für Mopeds allerdings nicht ganz so einfach, zudem wir natürlich keine Ortskenntnis hatten.
Wir verfuhren uns auch heillos und nach mehrmaligen telefonieren mit dem Vermieter und mehreren versuchten Treffen, sammelte er uns ein und wir fuhren zu einem Parkplatz an einer Kirche um dann festzustellen, dass das Apartment unterhalt der Kirche lag und man dort nur über eine Treppe sowohl von unten als auch von oben hinkommt. Somit hätten wir es mit den Mopeds nicht erreichen können.
Dann war es erstmal wieder schwierig die Mopeds sicher abzustellen, da es sich um grobes Kopfsteinpflaster handelte. Irgendwann gelang uns das auch und wir sind ins Apartment. Das uns positiv überrascht hat und sogar einen Blick auf den See ermöglichte.
Anschließend haben wir die Mopeds mal wieder komplett entladen, da wir am nächsten Tag ja frei hatten.
Abends sind wir in die Stadt, dazu aber dann mehr im nächsten Bericht von unserem freien Tag.