Ah! Wieder was gelernt. Habe bisher bei den originalen Zündungen immer nur nach Abriss im Stand eingestellt und keine Blitzlampe. Daher dachte ich immer, es findet eine Frühverstellung zu den höheren Drehzahlen statt, um einem Zündverzug entgegen zu wirken.
So quasi nach der Tendenz: je früher, desto mehr Leistung aber auch desto höhere Klopfwahrscheinlichkeit.
Aber was bringt denn dann eine Spätverstellung? Je näher ich am OT zünde, desto weniger Leistung müßte ich doch eigentlich haben
Bin jetzt etwas verwirrt.
Hallo!
Im Prinzip hast du recht. Bei einem zwangsgesteuerten Motor wo alles immer gleich ist (Viertakter). Ein Zweitakter ist aber eher eine Strömungsmaschine, alles was dort passiert geschieht auf Grund von Druckdifferenzen, Pumpwirkungen usw und ist damit immer von verschiedenen konstruktiven Details abhängig die dessen Wirkung (Resonanz) beeinflussen. Im Auspuffbereich ist hier die Verbrennungstemperatur eine sehr wichtige Größe, sie entscheidet mit bei welcher Drehzahl die mechanisch vorgegebenen Größen (Auslassteuerzeit, Auspufflänge) in Resonanz stehen und am besten zusammenarbeiten können. Mit dem Zündwinkel verändern wir diese Verbrennungstemperatur (früher verbrennt kälter- niedrigere Resonanzdrehzahl. Später verbrennt heißer- höhere Resonanzdrehzahl). Vereint eine Zündung beides früh im unteren Bereich für niedrige Resodrehzahl, spät obenraus für höhere Resodrehzahl) verbreitert sich der nutzbare Leistungsbereich des Motors etwas, ähnlich zB einer Auslassteuerung.
Allerdings reden wir hier nicht um Riesendifferenzen sondern um Kleinigkeiten! Wenn aber bei einem getunten Motor (der je nachdem wie hoch getunt ein relativ schmales Nutzband hat) die Leistung 200U/min früher beginnt sowie bis 200U/min später anhält ist das schon ein deutlicher Gewinn!
MfG RZT