Ein neuer Frühling für eine betagte Schwalbe

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  • Hallo Forum.


    Da ich hier gesehen und gelesen habe, dass einige User ihre Projekte vortsllten, möchte ich mich nun ebenso in die Reihe stellen.


    Also, mal von Anfang an. Im letzten Spätsommer kams mir eines Nachts: Du musst was neues anfangen. Hm, nur was, war die Frage.
    Ich bin seit ich Moped fahren darf, ein heimlicher Schwalbenfan. Ist also schon eine kleine Ewigkeit her. Die Fahranfänge auf Vaters Sperber gemacht. Den Führerschein auf einen Star. Danach, mit dem Jugendweihegeld eine S51 Elektronik und seit gut drei Jahren, nach erfolgreicher Arbeit einen Habicht. Nun solls ne Schwalbe sein. Auf einer anderen seite hier, hatte ich schon geschrieben, dass ich neue KBA-Paoiere beantragt hatt, die leider eines - wie sagt man - dummen Fehlers abgelehnt wurden. Die Schwalbe befangs sich in einem auseinandergebautem "Explosionszustand". Teilehaufen, umgangssprachlich.


    Jetzt geht es ran an das Projekt. Da mir, wie wahrscheinlich viele andere Freunde des DDR-Fahrzeugbaus auch, die Knete nicht aus den Taschen wächst, hatte ich nun angefangen zunächst die Blechteile zu Entlacken. Von hand versteht sich. Mithilfe meines Lehrlingswerkszeuges, einiger Stemmeisen bin ich dem Lack, original wie auch mehrfach überlackiert, zuleibe gerückt. Der Feinschliff wurde dann mit den klassischen Schleifschwämmen gemacht. Eigentlich ne ganz gute Arbeit, obwohl einige Stunden schon draufgegangen sind. Siehe Bilder. Etwas Rost hier und da und ein paar Beulchen sind da auch, wenn man die Knickbeule des Knieblechs mal dazurechnet. :pilot: Da ich früher beruflich mit Holz zutun hatte, bin ich auf die glorreiche Idee gekommen, die Bleche mit Rustumwandler einzustreichen, um die Übergangszeit bis zum Lackieren zu überbrücken. Blanket Blech keimt ja auch ziemlich schnell wieder. :search:


    Zwischenzeitlich hatte ich mir gleich zwei alte M53 Motoren besorgt. Einer davon sollte als Übungsobjekt herhalten. Ist auch nicht schlimm, wenn da was schief geht, den der ist eh wegen des Gehäuseschadens, irreparabel. Mir ging es darum, wie ich anhand des Videos von 2Radgeber die Demontage und im Nachhinein die Montage hinkriege. Auch wenn ich diesbezüglich ein "technisches Rindfich" bin muss ich sagen, dass derjenige, der diesen Motor einmal gemacht hatte, das Geld zurückgeben müsste. Aber egal. Was ich gerne wissen möchte ist: warum man von der Kickstarterwelle, also den Zähnen drei abschleift? Siehe Bild unten rechts. Das ist mir nicht ganz klar. Vielleicht hat von euch ja einer ne schlüssige Erklärung für mich.



    Nun, nachdem ich auch den zweiten Motor "fachmännisch" (also mit Trennvorrichtung und Wärmebehandlung etc.) geöffnet hatte, habe ich alle Teile einzeln entnommen und gereinigt.
    Wie Otoo damals schon sagte: Ich habe drei Probleme. Nich das ich es nicht wieder schaffen würde alle Teile in korrekter Reihenfolge zusammenzusetzen. Nein, es geht vielmahr darum den Zustand der nun einzeln daliegende Teile zu begutachten und entsprechend zu kategorisieren. In Ordnung und geht neoch ODER eben Schrott.


    Die eine Kupplung und dieverse Teile vom "Übungsmotor" habe ich bereits in die Schrottkiste gepackt. Andere Teile sehen mir noch recht in Ordnung aus. Mal abgesehen von den verschiedenen Anlaufscheiben etc. die sowieso erneuert werden. Die zweite Kupplung ist nach genauerem Hinsehen noch recht gut in Schuss. Die Lamellen haben haum Abrieberscheinungen. Was mir bei der Demontage aufgefallen ist, ist das diese recht Stramm eingelegt waren. Soweit ich mich erinnere müssen diese locker in den Korb fallen. Die eine Kickstarterwelle macht auch einen gute Eindruck.
    In den nächsten Tagen werde ich mich mit der Säuberung befassen und alle brauchbaren Teile entsprechend meiner Explosionszeichnung zusammenlegen. So sehe ich dann welche Teile neu besorgt werden müssen.


    Zum lackieren noch ein Wort. Wie ich oben bereits geschrieben hatte, hatte ich ja alle (fast alle) Blechteile mit Rostumwandler bestrichen. Nun, mitlerweile weis ich, dat war wohl NIX. Jedenfalls nichts so richtiges, bis darauf, dass zZ. kein Rost sich bilden kann. Egal, die Arbeit zum Entfernen muss ich mir dann im Sommer machen. 2K Grundierung hab ich bereits. Die Hauptfarbe steht nch aus. Mal sehen, was mir in der zeit noch so für Farbexperimente über den Weg fahren werden. Ich denke aber nen schönes, nicht originales Gelb wirds wohl werden.


    Die Elektrik wird bei 6 Volt bleiben. Habe bereits eine komplette Elektronik besorgt. Ich denke, dass dies völlig ausreichend ist, obwohl ich mir gut denken kann, dass einige von Euch eine Vape anraten. Aber wie eingangs schon gesagt, Geld wächst halt nicht im Garten und der Kostenrahmen sollte auch im Blick bleiben.


    Wer von Euch bis hir gelesen hat, erstmal Danke dafür. ich weis es ist ne ganze Menge. Dennoch bin ich mal gespannt, welche Ratschläge Ihr mir geben könnt.


    Danke bis dahin.

  • Auch von mir gutes gelingen! Interessante Herangehensweise mit dem Stemmeisen den Lack zu entfernen. Macht man sich da keine Scharten ins Blech?
    Ich würde dir raten, nochmal die Kupplung bzw. den Kupplungskorb aus dem Schrott zu holen und anzusehen. Die Scheiben sind ja schnell und günstig ersetzt,
    aber so ein Kupplungskorb kostet auch etwas und ist heutzutage von der Qualität her viel schlechter als die DDR-Teile. Dagegen würde ich eher drüber nachdenken die Kickstarterwelle auszutauschen. Die gibt's als originale DDR Neuware hin und wieder noch für ca. 20€ und bei den M53-Motoren sind eigentlich die meisten Kickstarterwellen verbogen, die man so ausbaut.
    Gruß Marko

    Buchholz 69ers

  • Hab meine blechteile von der einen Kiste mit Flamme heiss gemacht (Lack verbrannt) und mit schaber 12 schichten Lack runter geholt...
    Was der schaber nicht gepackt hat, Bohrmaschine mit Edelstahlbürste...
    Sau Arbeit... (strahlen wollte ich vermeiden, wegen evtl Lochfrass)

    S51 B1-3 die gelbe
    S51 B1-3 LT60 Reso 5-Gang Vape AOA2
    S51 B2-4 Original ausser Farbe + Felgen

  • Auch von mir gutes gelingen! Interessante Herangehensweise mit dem Stemmeisen den Lack zu entfernen. Macht man sich da keine Scharten ins Blech?
    Ich würde dir raten, nochmal die Kupplung bzw. den Kupplungskorb aus dem Schrott zu holen und anzusehen. ....

    Hallo,


    erst einmal Danke für die Rückmeldung. Das mit dem Entlacken, da hatte ich auch erst das Abtrahlen ins Auge gefasst, aber dann sind mir die alten Techniken aus früheren Zeiten in den Sinn gekommen. Da gibt es ja den Dreikanntschaber oder es bieten sich alte, aber nicht stumpfe Stecheisen an. Sicher muss na etwas aufpassen. Gerade das Ansetzen, also den richtigen Winkel nutzen. Der Lack selbst, so war es bei mir zum Beispiel, ist relativ leicht abgeplatzt. Es war wohl auch von Vorteil, dass zum größten Teil der Originallack auf den Teilen war. Obwohl ich mich schon wunderte, dass obwohl Saharabraunlack drauf war, als Unterschicht das schöne Blau lackiert wurde. Ob es damals eine Fehlserie gab, die nochmals umsackest wurde, kann ich natürlich nicht sagen.


    Die Kickstarterwelle, also die die geschliffen wurde ist im Schrott. Wo auch sonst. Die Zweite sieht mir recht neu aus. Könnte sogar sein, da der Motor regeneriert wurde. Zu sehen war dies an der rotbraunen Dichtmasse. Deshalb würde ich gern diese und andere Teile, sofern möglich weiterverwenden. Müsste nur ne Möglichkeit finden diese auf Geradelauf zu testen. Ich denke mir fällt da noch was ein. Die Zahnräder, Federn sind in Ordnung. Nur die Anlaufscheiben werde ich, wie auch die Sicherungsringe, Lager und Simmerringe kommen neu.


    Jetzt ist erst einmal Arbeit im Garten. Deshalb muss der Motor pausieren bis ich mal ne Stunde ohne Unterbrechung weiterarbeiten kann. Dann wird alles gereinigt und wie erwähnt, gemäß Explosionszeichnung zusammengelegt. Der Sommer is lang.


    Sicher ist, es wird wohl schwierig werden, dass die Schwalbe noch in diesem Jahr abheben kann.


    Was aber auf jedenfalls gemacht wird ist das Lenkungslager am Habicht. Hatte schon länger das Gefühl, dass das Fahrgefühl daran erinnert es stimmt was nicht. Der Habicht fühlte sich immer etwas steif an. Also eine Geradeausfahrt bei niedriger Geschwindigkeit war nur schwer möglich. Kann es nicht genau beschreiben, man muss es selber fühlen.


    OK, dat war’s erst einmal.


    Gruß

  • Hallo Simsonfreunde.


    Es ist an der Zeit mal wieder etwas über das „Projekt“ zu schreiben. Es ist schon fast Sommer und es muss sich was tun.


    Zunächst stand ja der Motor zur Überarbeitung an. Hatte ja bereits geschrieben, dass ich mir extra zwei Motoren zugelegt hatte, um mit den einen eine Übungsrunde zu versuchen und den anderen entsprechend wieder zum Leben zu erwecken. Dann kam das mit dem Zylinder. Da meine Fachkenntnisse in diesen feinen Dingen zu große Lücken aufweisen hatte ich diesen zum Vermessen an den Forumkollegen @Tommyboy1103 geschickt. Kurz darauf die Ernüchterung. Der Zylinder sah zwar ganz gut aus konnte aber in diesem Zustand nicht verbaut werden. Ok, is halt so. Nun war ich Mental soweit, dass ich den M53 nun nicht selbst, sondern extern regenerieren lasse. Wie mein alterPolier schon damals sagte, „Jung, mach die Dinge, von denen Du tatsächlich etwas verstehst.“. Recht hat er und so kurz den Kollegen Sternburg-Export angefragt. Danke an beide die ihre Zeit für mich opfern.


    Weiter im Text. Heute war es endlich soweit. Der erste Turn wurde lackiert. Rahmen und andere Teile, bekamen ein freundliches Schwarz. Da diese Teile fast immer im Dunklen sind, war es mir auch nicht ganz so wichtig wenn’s nen paar Nasen gibt. Denke dies ist OK. Im übrigen, sicher gibts Leute die jetzt sagen, warum Lackieren und nicht Pulvern. Vielleicht wollte ich auch einfach nicht fürs Strahlen und Pulvern das Geld ausgeben. Vielleicht aber auch nur so, weil ich mir eigentlich vorgenommen hatte, das meiste selbst zu machen. In Lackierdingen, hab ich schon einwenig Erfahrung die mir nun zugute kommt. Ob das Blechkleid nachher ohne Fehler gelingt? Mal sehen.

  • Was ich nicht verstehe, da machst du dir soviel Mühe, das Blechkleid mechanisch vom Lack zu befreien, aber das Sitzblech lackierst du mit Polster :kopfkratz:
    Das wahrscheinlich festgebackene Schaumstoffpolter solltest du eingentlich leichter abbekommen, als den alten Lack. Und wer weiss, ob du darunter nicht noch die braune Pest entdeckst :search:

  • EnJay,


    habe mir das Abreißen des Polsters geklemmt, da die Unterseite der Sitzplatte nur schöner gemacht werden sollte. Es gab kein Rost, war nur unschön.


    Sternburg-Export, musste grad schmunzeln. :biglaugh: . Guter Eindruck. Ich vergleiche sowas manchmal mit aufgetakelte Frauen. Den Rest lass ich mal so stehen......


    Diese Hälften geben noch nen guten Schrottpreis ab.

  • erinnert mich an den Motor vom Kollegen.....das gehäuse ist übrigens in der tonne gelandet...


    @Andichan
    .....am Ende lohnt sich die Arbeit ;)
    Weisst schon welche Farbe der Eisenrock bekommt?

    S51 B1-3 die gelbe
    S51 B1-3 LT60 Reso 5-Gang Vape AOA2
    S51 B2-4 Original ausser Farbe + Felgen

  • Da ich heute Nachmittag an schwerer Untätigkeit gelitten habe, habe ich mal das fertige geprüft. Die Farbe ist wirklich zügig trocken. Zwar noch nicht ausgehärtet, aber Handfest trocken. So habe ich mir gleich mal die Sitzbank vorgenommen unten Schoner montiert.


    Die Schwalbe, obwohl in Natura schwarz/ weiß vorkommend wird Rot. Denke das ist negate Farbalternative zum Saharabraun, die es eh schon genug gibt.


    Farbmodell: RAL 3020 Verkehrsrot. Hatte im Vorfeld mal nen Test gemacht. Natürlich ohne Härter, deswegen die Kratzer auf dem Blech.

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