Ich hatte da auch mal große Pläne und wollte auf Einspritzung und Kennlinienzündung umbauen.
Seit über 5 Jahren fahre ich eine Motorsteuerung im Moped spazieren und habe auf dem Polrad ein Geberrad montiert.
Die zusätzliche Zündspule ist auch seit Jahren unter dem Tank montiert und altert vor sich hin.
Drosselklappe und Benzinpumpe stammen von einer Honda CBF125, eines der wenigen Mopeds die ich gefunden habe, die ihre Benzinpumpe nicht im Tank eingebaut haben. Die Drosselklappe ist leicht gekürzt und mit einem Adapterflansch versehen.
Induktivgeber ist ein Noname Teil für 5 € und sitzt an einem alten Limadeckel, das Geberrad hatte mir damals jemand aus dem Forum per Lasercutter gefertigt.
Motorsteuerung ist eine ZES.
Der letzte Stand ist, dass es grundsätzlich funktioniert. Das Moped ist die Straße hoch und runter gefahren und wurde mit Benzin aus der Einspritzdüse versorgt.
Und dann war die Lust weg. Es müsste nun der aufwendigste Teil folgen, das Erstellen eines Kennfeldes für Einspritzung und Zündung. Lambdasonde und 2-Takter ist ja immer so eine Sache, auch die Einstellung des Gemisches nach der Abgastemperatur ist nicht ganz so trivial. Und einen Prüfstand braucht es dafür auch, habe ich leider nicht im Keller.
Der Hauptgrund für das eingeschlafene Projekt ist allerdings der, dass ein Mikuni VM20 an dem Motor extrem schön und zuverlässig läuft, egal bei welchem Wetter.
Nachdem also grundsätzlich klar war, dass es gehen würde und alle technischen Hürden überwunden waren fehlt mir nun der Antrieb, da weiterzumachen.
Erkentnisse, die ich weitergeben kann:
- Inzwischen gibt es vom flotten Ali für günstiges Geld Drosselklappeneinheiten in verschiedenen Größen für Mopeds. Die würde ich Gebrauchtteilen von anderen Motorrädern vorziehen
- Zwischen Ansaugflansch und Herzkasten ist nur sehr wenig Platz, viele Drosselklappen sind zu groß dafür
- Einen Kurbelwellensensor optisch sauber anzubringen ist eher schwierig
- Nur ein Impuls pro Kurbelwellenumdrehung macht genaue Zeitberechnungen nahezu unmöglich, daher der Aufwand mit dem Geberrad auf dem Polrad
- Grundsätzlich war es kein Problem 1:50 durch eine Einspritzdüse zu drücken
Es braucht auf jeden Fall einige hundert Stunden bis man ungefähr an dem Punkt eines guten Vergasers ist. Ob wirkliche Verbesserungen möglich sind ist zumindest fraglich. Wenn man eine Beschäftigung sucht ist das eine super Sache, aber auch durchaus frustrierend und bei weitem nicht einfach für den Normalsterblichen.