Duo im Allgäu

Danke für die Reaktion, da macht so ein Forum Sinn, denn diese kleine Bestätigung tut so gut.
Zuerst dachte ich der Benzinhahn ist verdreckt aber 'Klumpen' im Vergaser macht den größten Sinn.
Wenn der mit Geduld und Spucke 'weggearbeitet' ist läuft wieder alles.
Wahrscheinlich führt längeres Stehen zu solchen klumpenhaften Ablagerungen oder?
Noch weiß ich nicht ob ich alle diese abenteuerlichen Konflikte bewältige oder ob ich die
Konsequenz ziehe und sage es überfordert mich in der Summe und ich gebe das Teil weiter.
Vom Typ her passt das Duo wunderbar zu mir und die Leute die stehen bleiben und sich auf
ein Gespräch einlassen bestätigen das aber die realen Probleme mit dem Duo werden
dadurch nicht gelöst. Ich war am Abend noch einmal am Stellplatz und das Duo sprang
sofort an und Gas geben funktionierte auch, soweit ein gutes Gefühl. Jedoch Fahrtraining
ist im Moment mit diesen Umständen kaum möglich, die Infrastruktur in der Stadt gibt es
nicht her. Alle Parkplätze in dieser bayrischen Kleinstadt sind im Januar gebührenpflichtig
geworden, nur die Zweirad-Parkplätze sind kostenfrei, gut, dass dieses Dreirad nicht nur
als Krankenfahrstuhl bezeichnet wird sondern als Kleinkraftrad ausgewiesen wird.
Trotzdem, es bleiben hauptsächlich zwei Dinge zu organisieren für das kleine Fahrgerät
die ich für grundlegend halte, einen festen Parkplatz als sicheren Standort und einen
Übungsplatz ganz in der Nähe. Wenn man nicht auf dem Land lebt mit eigenem Hof ist
das ein Problem aber ich hoffe nicht unlösbar.

Der Einwand ist völlig berechtigt, es war eine Dummheit, trotz jahrelangem Liebäugeln mit dem Duo war der Kauf jetzt spontan und überstürzt.
Einfach ins kalte Wasser springen und gucken was passiert, das Glück provozieren mit dem Glauben es wird schon gut gehen.
So kommt es, dass ich bei jedem kleinen Unglück verunsichert bin und skeptisch reagiere.
Ich habe mir vor dem Kauf etwas gedacht und zwar das ist ein Krankenfahrstuhl, das Ganze sollte sich mit etwas Lebenserfahrung bewältigen lassen.
Weit gefehlt, diese Arroganz stellt sich jetzt als Dummheit heraus und das Fahren und Händeln des Duos ist schwieriger als gedacht.
Die Fußkranken in der DDR die das Duo fahren durften waren sicherlich gut motiviert das Teil zu benutzen aber von dieser Motivation
habe ich hier heute im Jahr 2017 in Bayern nichts, bin auch nicht Fußkrank, meine Motivation war vor dem Kauf hier den BMWs und
Porsches die es zahlreich gibt etwas zu entgegnen auf der Straße. Auch das stellt sich im Nachhinein als dumm heraus, vor allem wenn es darum geht
gegen einen Porsche anzutreten und dann ist Dreck im Vergaser, dass ist doch Pech auf der ganzen Linie.
Deshalb können kleine Missgeschicke bei gerader allgemeiner Verunsicherung eine große unangenehme Wirkung haben.
Seit gestern regnet es, habe die Plane drüber gezogen und warte auf besseres Wetter.

Liberal sein ist ja schön und gut aber gar keine Polarität empfinden ist weder ursprünglich noch natürlich
und deshalb bleibt ein Krankenfahrstuhl ein Krankenfahrstuhl auch wenn man das mitleidige Almosen annimmt.
Viel schlimmer ist, dass mein Fahrtraining ruht wegen der Wetterlage und anderen Veranstaltungen an den Wochenenden.
Das Duo steht auf dem Parkplatz mit einer Plane drüber und ist somit vor Schneetreiben geschützt, der tägliche Versuch
den Motor anzuschmeißen hat bisher geglückt ohne Dreck im Vergaser, immerhin. Der Versuch per Anzeige einen festen
Parkplatz in der Stadt zu finden ist mehr oder weniger gescheitert, somit steht die Existenz des Duos wieder auf der Kippe.
Warten wir es ab, im April soll es noch kalt bleiben, was der Wonnemonat Mai bringt. Eile für die Entscheidung ist nicht
geboten und somit bleibt noch Zeit die Beziehung zum Duo zu vertiefen um Vertrauen zu verstärken. Vielleicht ist die
Affäre mit einem Duo die Lösung und weniger der lebenslange Besitz?

Danke für das Mut machen, Geduld und lernen ist auch meine Devise bei vielen Dingen
nur bei so einem Gerät wie dem Duo kommt der materielle Aspekt dazu und das kann auch belasten.
Der Kauf war zwar sehr spannend und ein Abenteuer für sich aber letztlich zu spontan und
ich habe die begleitenden Umstände nicht bedacht. Um mit so einem Duo anzufangen bräuchte es
einen Hof, eine Werkstatt und viele Feldwege auf dem Land, ohne all dem in der Stadt ist es ein
Klotz am Bein so meine neuste Erkenntnis. Geschoben habe ich auch schon einige Meter,
auch in die Werkstatt und wieder zurück, das ist auch in der Stadt kein Problem aber schieben
erfüllt nicht den Zweck. Jedoch der Spruch: Wer sein Moped liebt der schiebt, ist mir vertraut.
Dass einfach nur starten und wieder ausmachen für den Motor nicht die optimale Lösung ist
habe ich mir schon gedacht aber für mich um eine vertrauensvolle Beziehung herzustellen ist
es eine Lösung wenn eine Ausfahrt nicht möglich ist. Natürlich ist sorgsamer Umgang mit der
Technik wichtig aber dabei sollte man nicht den sorgsamen Umgang mit dem Menschen vernachlässigen.
Ich hoffe, dass ein Mensch der sich eine Simson zulegt eine andere Persönlichkeit hat als ein
BMW-Fahrer und so gibt es verschiedene Varianten für verschiedene Menschen. Ich habe viele Jahre
geglaubt, ein Duo ist für mich das Beste, jetzt wo es da ist weiß ich es besser. Sind wir mal ganz
ehrlich, ein Leben ohne Duo muss nicht zwangsläufig sinnlos sein.