Batteriesicherung fliegt bei laufendem Motor

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  • Hab schon eine ganz Zeit hier rumgelesen, aber noch keine wirklich passende Antwort auf meine Frage gefunden.
    Die Sache ist nämlich die: Ich hab die Elektrik unserer 51/2 E mal auf Vordermann gebracht, die Zündung auf externen Kondensator umgebaut und nu den Vogel mal gestartet. - Soweit alles fein; allerdings hab ich eine unschöne Erscheinung: So lang der Motor steht, funktioniert die Batterie-Elektrik (also Hupe und Blinker) gut (soweit man das lustige Quäken der Hupe als "gut funktionieren" bezeichnen mag ;) ). - Wenn man den Motor startet, dauert dieser Zustand nur bis zu leicht angehobener Standgasdrehzahl an. Bei höherer Drehzahl beginnt der Blinker (sofern eingeschaltet) zu flackern; hebt man die Drehzahl weiter an, fliegt die Batterie-Sicherung. Habe außer einer 3A auch mal 5A eingebaut - die fliegt etwas später, tut's aber auch ... :huh:
    Ich hab die Verkabelung (hab auch das Zündschloss und einige Kabel erneuert) nochmals nach Schaltplan überprüft - aber keinen Fehler gefunden. - Meine Theorie ist nun: Wenn die Diode in der Ladeanlage ihrer Funktion nicht mehr nachkommt und durchschlägt, kommt ja bei laufendem Motor Wechselstrom auf den Batteriekreis. Ohne Gleichrichtung kommt dann ja auch die "untere" Halbwelle mit durch; und bei angehobener Drehzahl ist dieser Wechselstrom so stark, dass das die Sicherung wirft (weil es ja nicht nur ein Kurzschluss ist, sondern sogar mehr, wenn sie die zeitweise negative Spannung von der Spule und die positive aus der Batterie addieren).


    Gibt es dazu Erfahrungen - also: kann das sein oder habe ich einen Denkfehler?


    Gruß
    (und beste Wünsche fürs neue Jahr!)
    Tommy

    Wenn ein Mann sagt, er macht das, dann macht er das!
    ... Da braucht man ihn nicht jedes halbe Jahr dran zu erinnern.

  • Moin Tommy, du vermutest richtig: AC und DC vertragen sich nicht auf den selben Leitungen.


    Ziehe also mal das Kabel zur (grün bzw. grün/rot bei 6V-System) oder das rote Kabel von der Ladeanlage ab und schaue, ob die Sicherung jetzt drin bleibt.



    (Oder ist es ein 12V-System, ggf modifiziert?)

    Gruß Frank


    :kopfkratz: Was ist eigentlich Elektrizität? :kopfkratz:


    Morgens mit Hochspannung aufstehen,
    mit Widerstand zur Arbeit gehen,
    den ganzen Tag gegen den Strom schwimmen,
    abends geladen nach Hause kommen,
    an die Dose fassen
    und eine gewischt bekommen!


    :a_bowing: DAS ist Elektrizität! :a_bowing:
    :whistling:

  • Gut, danke.
    Ich hab die Ladeanlage jetzt mal rausgerupft - und messe zwischen rot und grün in der einen Richtung knapp 0,6 M-Ohm, in der anderen rund 7,6 M-Ohm - wobei der Messwert mit zunehmender Messdauer geringer wird: ich starte mit rund 8 M-Ohm, nach 10 Sekunden sind es nur noch 7,5 M-Ohm.
    Dann kann ich wohl davon ausgehen, dass die Diode hingeschieden ist - oder? Da wird es wahrscheinlich das einfachste sein, die kpl Ladeanlage neu reinzubauen - oder kann ich die Diode einzeln austauschen?


    Was mir vorher übrigens schon aufgefallen war: Bei angeschlossener Batterie (aber noch nicht laufendem Motor) liegt auf dem von vorne (durchs Scheinwerferloch) sichtbaren Blech, in dem die Diode sitzt (siehe Foto), Batterie-Plus an. Ist auch das schon ein Zeichen für eine durchgeschlagene Diode (die auch recht schwärzlich aussieht - nicht so schön silbrig, wie ich das von Autolichtmaschinen kenne) oder muss das so?


    Gruß
    Tommy

  • Wenn du die LA auf und wieder zu bekommst, kannst du die Diode auch separat tauschen. (Der Typ ist auf der Diode selber aufgedruckt.)


    Alternativ tauscht du die LA gegen den selben (unten links eingeprägten) Typ aus.


    Weitere Alternativen wären:
    http://www.ebay.de/itm/6V-univ…dd2ddc:g:rPoAAOxyzHxRLktN
    Plus http://www.ebay.de/itm/B2-40-3…e06ba4:g:gYAAAOSwR5dXSrAs


    => Den Regler in den AC-Stromkreis grau/rot einsetzen: rot/gelb von der Sicherung trennen und gegen Kurzschlüsse isoliert hängen lassen, von Grau rot 1x auf einen der beiden AC-Eingänge vom Gleichrichter gehen und nur den Plusausgang mit der Batterie-Ladesicherung verbinden. (also bleibt 1x Wechselstromeingang und der minus-Ausgang frei)
    (dürfte aber ein teurer Ersatz für die LA werden - jedoch gibt es keinen Kaskaden-Effekt mehr wegen einer durchgeballerten Birne => nach oben begrenzte Ausgansspannung)



    (oder halt 12V-Missbrauch mit 70% Leistungssteigerung der möglichen Lichtleistung => Benötigt neue 12V-Batterie, den 12V-BG + 12V-Glühobst für diesen Stromkreis => => ebenfalls nach oben begrnzte Ausgansspannung)

    Gruß Frank


    :kopfkratz: Was ist eigentlich Elektrizität? :kopfkratz:


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  • Danke nochmal, Frank.
    Tja, das wird wohl eher ein Akt, die LA auseinander zu bekommen - da müsste man schon die kreuzgenieteten Köpfe abbohren oder abflexen. - Zudem ist der Diodentyp nicht mehr wirklich lesbar - siehe Foto. (Ich jedenfalls kann da nichts brauchbares entziffern, auch wenn ich das Bild groß mache.)


    Aha - das mit den Alternativen klingt interessant. Aber ich hab mir vorsichtshalber nun doch einfach eine neue Ladeanlage bestellt. Noch wollte ich nicht alles auf DC umbauen; und mir würde dann ja die Rücklichtdrossel fehlen, was sicher nicht lang gut ginge. (Dagegen könnte ich, wie ich's verstehe, höchstens das Rücklicht mit 21W bestücken. Wäre aber auch wieder blöd, weil man dann das Bremslicht nicht mehr erkennen könnte. (Außer ich ließe das auch auf DC laufen, so dass beim Bremsen beide Lampen leuchten.)


    Aber noch eine Frage zur Ladeanlage: Ich hab mir genau wieder die gleiche bestellt (also 8871.6/1). Dennoch aus Neugier folgende Frage: Die tun doch, wie ich's verstehe, im Prinzip alle das Gleiche: gleichrichten, Ladestrom drosseln Rücklicht drosseln. Was ist denn dann der Unterschied der unterschiedlichen erhältlichen Typen? - Zwischen den Typen für KR51/1 und /2: das leuchtet mir noch ein. Die für die /1 hat wohl die zwei Ladeausgänge für "wenig" und "viel" Ladung - die für die /2 hat den "wenig"-Ausgang nicht mehr. Aber sonst? Wo ist der Unterschied zwischen denen für die /2 SLPZ und für die /2 SLEZ? Beide haben doch eine 21-W-Spule für Rücklicht/Bremslicht/Ladung? - Und wo liegt der Unterschied zu den entsprechenden Geräten für die S50? Andere Abstimmung der Drosselspule?


    Den 12V-Missbrauch habe ich zunächst noch nicht voll vor. Wohl für die Scheinwerferspule (darüber hatten wir uns ja in einem anderen Thread unterhalten und Du hattest mir da sehr geholfen); aber zunächst noch nicht für DC und die anderen AC-Verbraucher. Ich möchte das erstmal so probieren, zumal ich ja schon eine neue 6V-Batterie und lauter neues 6V-Glühobst gekauft habe. - Kann ich immer noch machen, wenn in 2 oder 3 Jahren der 6V-Akku das Handtuch wirft ... Und vielleicht kann dann ja jemand die dann noch fast neue 6V-Ladeanlage wieder brauchen ...


    Dank, Gruß und beste Neujahrswünsche!
    Tommy

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  • Danke, Nekro.
    Mich hatte es nur gewundert. Inzwischen hab ich es mir unter Hinzuziehung des Schaltplans nochmal angesehen - und eigentlich ist es ja klar: Das rote Kabel geht ja auf die fragliche Diodenplatte; und dessen anders Ende zur Batterie-Sicherung ... (Hätte ich auch vorher sehen können, statt zu fragen ... :rotwerd: )


    Gruß
    Tommy


    PS: Noch eine Frage dazu:
    Gibt es irgendwo, wo ich es noch nicht gefunden habe, so etwas wie eine Übersicht über die (Widerstands)-Sollwerte der diversen Bauteile wie Generatorspulen, Drosselspulen und eben der Diode? Wäre vielleicht sehr praktisch, um Einzelteile zu überprüfen.

    Wenn ein Mann sagt, er macht das, dann macht er das!
    ... Da braucht man ihn nicht jedes halbe Jahr dran zu erinnern.

    Einmal editiert, zuletzt von Tommy_OAL ()

  • Ein paar gibts hier:


    http://mutschy.dashosting.de/
    Unter ->Simson ->Sollwiderstände


    Die feinen Unterschiede der einzelnen Lichtspulen sind aber mit einem Stino Multimeter nicht ohne weiteres Messbar. Mitunter gibt es auch relativ große Streuungen für gleichartige Spulen.


    Je nach Eigenwiderstand des Multimeters misst man irgendwas im unteren einstelligen Bereich.


    Die Primärspulen der U Zündungen liegen auch in diesem Bereich.


    Nur die Zündladespulen der E Zündungen haben einen deutlich unterscheidbaren Widerstand um 600ohm.


    Die Werte der Spule der Ladeanlage bzw der Spule der Schlusslichtdrossel habe ich nicht genau im Kopf. Ich meine die liegen auch irgendwo im Bereich der Lichtspulen.


    Erfahrungsgemäß gibt die Schlusslichtdrossel eher seltener auf und wenn dann mit einer kompletten Unterbrechung oder mit einem Windungsschluss, welcher reihenweise durchbrennende Rücklichter zum Resultat hat. Das lässt sich ja ganz gut eingrenzen ohne den genauen Widerstand zu messen.


    Beim Ladeanlageteil ist es wenn, dann häufig die Diode, welche aufgibt und sie unbrauchbar. Zur Reparatur kann man dann die vorhandene Diode überbrücken und eine geeignete neue in den Stromkreis einlöten.

    HABEN ist besser als BRAUCHEN
    :pilot::pilot::pilot:

    Einmal editiert, zuletzt von Nekro ()


  • [...]und messe zwischen rot und grün in der einen Richtung knapp 0,6 M-Ohm, in der anderen rund 7,6 M-Ohm - wobei der Messwert mit zunehmender Messdauer geringer wird: ich starte mit rund 8 M-Ohm, nach 10 Sekunden sind es nur noch 7,5 M-Ohm.


    Hallo Tommy,
    so lässt sich die Funktion einer Diode nicht bestimmen, und somit ist diese Messung +/- wertlos. Es kann also durchaus sein, dass die Diode noch in Ordnung ist und der Fehler wo anders steckt. Die meisten Multimeter haben einen Diodenmessbereich, angezeigt wird dann eine Spannung. Messe mal damit und berichte.


    OT: Die Nachbauladeanlagen sind von mäßiger Qualität (elektrische Kontakte sich eher schlecht) und sie haben nicht die elektrischen Werte der originalen LA haben. Daher werden Stromstärken nicht korrekt eingehalten. Wenn es möglich ist, ist es besser die originale Ladeanlage weiter zu verwenden.

    3 Mal editiert, zuletzt von makersting ()

  • Oh, danke Makersting! Hmm, also gilt offensichtlich mal wieder; Wer misst, misst Mist. :rotwerd:
    Hab die entsprechende Funktion gefunden - und messe nun in der einen Richtung gar nichts, in der anderen 0,423 V. - Ich hab allerdings direkt von grünem nach rotem Kabel gemessen, weil ich zur Diode nicht ran kam – also mitsamt Spule. Aber die dürfte da ja nichts ausmachen, oder?


    Hmja, dann ist es mit den Nachbau-Ladeanlagen wohl so wie mit den meisten Nachbauteilen für zwei- und vierrädrige Ost-Fahrzeuge :huh: . Aber ich habe auch nach Originalteilen gesucht; EIN Händler hat EINEN Typ der Ladeanlagen noch als DDR-NOS angeboten. Es war allerdings der falsche Typ (glaub, für die 6V-S50). - Eben deshalb hatte ich ja gefragt, worin denn eigentlich die Unterschiede zwischen den einzelnen Typen bestehen, s.o. - Da konnte ich nichts rausfinden - daher hab ich dann doch lieber die richtige Nummer, aber eben als Nachbau bestellt ... Schaumermal.
    Was die eventuelle Nichtgenaueinhaltung der elektrischen Parameter angeht: die grämt mich ehrlichgesagt nicht so sehr. Denn zumindest, was die Abstimmung der Ladedrossel angeht - in der ich ja die Hauptunterschiede zwischen den einzelnen Versionen vermute - ist die Auslegung doch in Wahrheit eh nicht mehr als ein Peilwert über den Daumen; mutmaßlich im Versuch ermittelt, wurden da durchschnittliche Betriebsbedingungen unterstellt, daraus dann der Ladestrombedarf ermittelt - und dieser (wiederum ein durchschnittliches Drehzahlprofil hinterlegend) über die Drossel hingetrimmt. - Wenn nun nur EINER der Werte (etwa der Leerlaufanteil an der Gesamtbetriebsdauer; oder aber die Häufigkeit der Blinkerbenutzung oder der Parklichtbenutzung) in der praktischen Nutzung von den bei der Auslegung angenommenen Werten abweicht, ist das Ganze mehr oder weniger hinfällig. (Weshalb ich ja auch mutmaße, dass man genausogut eine etwas andere Ladeanlage - mit einem anders getrimmten Ladestrom - benutzen könnte; da wird halt dann die Batterie vielleicht etwas früher oder etwas später voll sein (was aber ja auch bei Benutzung des perfekt abgestimmten Originalteils passieren kann - ja nach Einsatzbedingungen des Vogels ...) - Naja, insofern lasse ich das erstmal entspannt auf mich zukommen. - Vielleicht wird's ja langfristig eh auf den kompletten 12V-Missbrauchs-Umbau hinauslaufen - damit hat sich das Problem dann sowieso erledigt ...


    _____
    Ja – und @ Nekro: Super, vielen Dank. Genau sowas hatte ich gesucht (schäme mich allerdings auch nicht, dass ich es DA nicht gefunden habe ;-).) - Hmm, das sind ja in der Tat keine so bedeutenden Unterschiede zwischen den Spulen - zumal die Widerstände gering sind und damit Messfehler (und sei's nur eine Erwärmung der Messstrippen) ganz schön ins Gewicht fallen ... Und manche Unterschiede leuchten mir kein bisschen ein - etwa die beiden letzten Zeilen der großen Tabelle, also die 21W-Spulen in S50 und anderen Modellen.
    Schade, dass da nichts zu den Ladeanlagen da ist; wie gesagt, mich hätte das schon interessiert - vor allem eben hinsichtlich der Unterschiede zwischen den einzelnen Typen. (s.o.)


    Ne einzelne Diode reinzulöten und die vorhandene zu überbrücken - das hatte ich mir auch schon überlegt. Allerdings ist meine Ladeanlage vom Augenschein her eh nicht mehr in Bestzustand; da sind allerlei Kontakte schon recht angegammelt - und ich habe Bedenken, meiner Freundin da einen steten Quell des Missvergnügens in ihre Schwalbe einzubauen ...


    Gruß
    Tommy

    Wenn ein Mann sagt, er macht das, dann macht er das!
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