Flachköpper in Korsika

Na geht doch!

Ich hab gerade mal in den Wetterbericht gesehen. Samstags sollen es 35 ° werden, Sonntags sogar bis 40°! Ab welcher Temperatur schmilzt eigentlich der Helm?

Das große Packen hat begonnen. Obwohl wir das nun schon öfters gemacht haben, bin ich immer wieder erstaunt, wie das alles auf die Simme passt.
Unsere Moppedklamotten und die Stiefel werden wir wegen der zu erwartenden Hitze gleich auf den Mopped s verstauen und nur mit T-Shirt und kurzer Hose fahren. Das mag ich zwar nicht besonders aber wird wohl nicht anders gehen.
Morgen noch etwa arbeiten und dann gehts Sonnabend früh endlich los.

Wann fängt eine Reise an, wenn man endlich losfährt oder schon bei der Planung?
Ich denke mit der ersten Idee!
Die hatten wir vor einem Jahr bei einem eintägigen Besuch in Bonifacio. Sofort stand fest: hier müssen wir nochmal her!

Und gestern war es endlich so weit. Wir sind endlich wieder unterwegs!
Wir, das sind Paul, Marion, Basti und ich. Paul hat sich letztes Jahr auf unser Angebot im Forum hin gemeldet. Am Start sind drei S51 und ein Sperber Bj. 67. Damit hat Paul wohl in Italien und Korsika das interessanteste und älteste Mopped unserer kleinen Gruppe.

Samstag 04.07.2015, 1

Früh um 8 Uhr is die Abreise geplant. Das das eng werden wird, ist mir schon am Abend vorher klar. Ich rufe Paul noch mal an um ihn zu informieren, dass ich mich direkt vor dem Losfahren melde. Wir wollen uns in Leipzig treffen.
Als wir endlich loskommen, ist es schon halb elf. Ich rufe Paul an aber der ist schon am vereinbarten Treffpunkt in Leipzig, pünklich zum vereinbarten Termin aber drei Stunden zu zeitig für uns.
In Cottbus müssen wir noch was erledigen und stellen vor Ort fest, das wir was Wichtiges vergessen haben. Also nochmal zurück. 40 km mit hin und zurück sind wir wieder zu Hause. Bei der Gelegenheit stellt Marion fest, das sie ihre Fahrerlaubnis und den Ausweis auch noch hat liegen lassen - das wäre bei den Carabinieri bestimmt lustig geworden. Kurz vor zwölf sind wir dann tatsächlich unterwegs und Paul wartet in Leipzig.
Für den Beginn unseres Urlaubs haben wir uns natürlich die heißesten Tage des Jahres ausgesucht. Spekulationen, ob der Hitzerekord in Deutschland gebrochen wird, geistern schon seit Tagen durch die Medien.
Es ist wie Mopped fahren in der Sauna nach dem Aufguß, wobei der Saunameister neben uns herläuft und ständig mit dem Handtuch wedelt. Nach 120 km machen wir in Torgau eine kurze Pause - und Paul wartet nun schon seit drei Stunden in Leipzig.
Kurz nach drei sind wir mit "nur" vier Stunden Verspätung endlich am vereinbarten Treffpunkt. Mittlerweile sind es über 50° C in der Sonne. Genauer wissen wir es nicht, da Pauls Thermometer geplatzt is!
Durch Leipzig kommen wir schnell durch und schon gibt es die erste kleine Panne. Marion fällt zurück, ihr Vergaser läuft über. Nach dem Wechsel des Nadelventils gehts weiter. Gleichzeitig fällt Bastis Blinker und die Hupe aus und bei mir fängt die Tachonadel an zu pendeln. Alles Teile die man nicht unbedingt braucht.
Über Zeitz und Gera gehts weiter in Richtung Plauen. In Pirk haben wir in der Pension, in der wir bei jeder unserer Reisen übernachte haben, wieder Zimmer gebucht.
Paul fährt mit Navi und gern überlasse ich ihm die Führung. Hinterher fahren ist ja so entspannend!
Das Navi schickt uns über kurvenreiche kleine Straßen, die wir ohne Navi nie gefunden hätten und kürzer ist es auch noch.
Als wir in Pirk ankommen sind, wartet die Wirtin schon am geöffneten Garagentor auf uns. Besser kann man nicht empfangen werden!
Bei über dreißig Grad sitzen wir noch ein kurzes Weilchen zusammen, berichten von unserer letzten Reise und verkrümeln uns dann nach einer erfrischenden Dusche ins Bett.

Gefahrenen Km: 352