Bei einer U-Zündung hast du so lange Spannung an der Klemme 15 wie der Unterbrecher geschlossen ist. Wenn er aufmacht, dann gibt es Induktionsbedingt eine sehr hohe Abschaltspannung, eben den Zündfunken. Vielleicht hast du auch die falsche Stromart an deinem Multimeter eingestellt. Sollte auf Wechselspannung stehen.
Bei einer E-Zündung sehen die Impulse anders aus, die an der Zündspule ankommen. Da ist das Signal vom Zündgeber genau andersherum, also da wird nicht unterbrochen, sondern da kommt zum Zündzeitpunkt ein Sinusförmiger Impuls, der im Steuergerät invertiert werden muss und über einen schnell abschaltenden Transistor das Signal aufbereitet.
Beim Ansteigen des Sinus schaltet der Transistor durch und gibt Spannung an die Klemme 15, beim Abfallen schaltet er sehr schnell ab. D. h. du hast nur kurze Spannungsspitzen an der Klemme 15, nämlich nur dann, wenn der Magnet des Polrades am Geber vorbeiläuft. Das sind dann schon Spannungspulse, die 6 oder 12 V haben, die sind aber so kurz, dass sie dein Multimeter nicht so richtig messen kann, da wird nur die effektive Spannung gemessen.
Wenn du ein Oszilloskop zum Messen verwendest, dann zeigt es die volle Spannung an, da siehst du, dass die Kurve bis über 6 oder 12 V ansteigt. Müsste ne verkappte Sägezahnkurve sein.
@ HSS
Die Zündspule hat schon Masse, aber der Weg von dem Anschluss des Zündkabels zum Gehäuse ist zu weit und intern ist sie mit einer isolierenden Masse vergossen. Wenn du kickst, dann liegt zwar eine Spannung an der Zündkerze von einigen tausend Volt an aber die kann nicht abgeleitet werden, weil der Gegenpol fehlt, und das ist das Kerzengewinde über das ZK-Gewinde.
Das wäre dann so, wie wenn du dein Messgerät oder ne Prüflampe nur an den Pluspol halten würdest, dann wäre der Stromkreislauf nicht geschlossen. OK ist er an der Zündkerze eigentlich auch nicht, da Elektrodenabstand, aber bei einer hohen Spannung wird der Spalt durchschlagen und es entsteht ein Funke.
Gruss
Thommi