Die Ebay-Schwalbe ist wohl nicht die selbe. Trittbretter und Farbe Knieblech innen sind unterschiedlich. Ist auch weniger verrostet. Aber egal.
Vielleicht schildere ich noch kurz den Ausgang dieses ganzen Vorgangs und fasse die Chronologie nochmal zusammen:
Das war am 27. September
Ich habe gestern die Fahrgestellnummer der Schwalbe notiert und noch ein paar Fotos gemacht. Zusammen mit einer Beschreibung des Fahrzeugs und der Angabe des Fundorts bin ich dann zum "Zentralen Fundbüro der Stadt Hamburg". Dort angekommen wurde ich freundlich begrüßt und gefragt, wie man mir helfen könne. Ich habe mitgeteilt, dass ich einen "Fund anzeigen" möchte. "Nein, das wollen sie nicht!" war die ironische Antwort des Kameraden am Schalter. Und weiter: "Sie können hier hinlegen, was sie gefunden haben!" Nachdem ich meinte, dass es sich um einen Motorroller handele, der ewig nicht bewegt wurde, meinten die beiden (der Kollege hatte mittlerweile Verstärkung bekommen), dass das im Fundbüro nicht ginge und sie nicht zuständig seien. Da es sich um ein Zweirad handele, wäre die Polizei zuständig, da der Roller ja gestohlen sein könnte, etc. Alles klar...ich also los zum nächsten Polizeirevier. Dort angekommen erntete ich einige Fragezeichen, als ich wieder vortrug, dass ich eine Fundsache anzeigen möchte. Antwort: "Da müssen sie doch zum Fundbüro!" Nachdem ich erklärt habe, dass ich dort soeben war, hat er dann im "zuständigen" Revier angerufen und dort nachgefragt. Danach hat er mich dort hingeschickt. Also auf zum nächsten Revier, welches für den Fundort zuständig ist. Dort meinten Sie dann, dass überprüft werde, ob der Halter zu ermitteln ist oder ob das Fahrzeug gestohlen wurde. Zudem würden die beiden Beamten dann "gleich mal da hinfahren" und mich danach wieder anrufen, wie es dann weiter ginge. Ich bin dann nach hause gefahren, ohne eine "Fundsache anzeigen zu können" oder gar "Eigentum geltend machen zu können". Zuhause angekommen klingelte dann bald das Telefon. Die Beamtin teilte mir mit, dass die Schwalbe abgeholt würde und zur "Verwahrstelle" des Straßen-/Verkehrsamtes gebracht werde. Ich solle dort doch mal nachfragen, was dann damit geschehen wird. 10 Minuten später wieder ein Anruf mit unterdrückter Nummer
Die Beamtin wieder. Sie wollte aber kein Date mit mir, sondern teilte mir mit, dass man sie nochmal aufgeklärt hätte (was ja gut ist) und die Schwalbe würde dem Bezirksamt überführt. Die würden es dann versteigern (na sicher!). Aber ich könne mich ja gerne ans Bezirksamt wenden und dort mal nachfragen...
Kann mir ja auch nicht vorstellen, dass das Bezirksamt wirklich annimmt, mit dieser Schwalbe im jetzigen Zustand bei einer Auktion einen Erlös zu erzielen, der die Kosten decken würde. Es gibt ein paar Ungereimtheiten, das stimmt. Fraglich ist auch, ob die Polizei die Fundanzeige nicht hätte aufnehmen "müssen". Aber wie erwähnt, ich werde da jetzt keinen großen Aufwand mehr betreiben, auch wenn es schade ist, da eigentlich beide Seiten - Stadt und ich - etwas davon hätten, wenn ich die Schwalbe dort wegholen würde. Vielleicht rufe ich nochmal im Bezirksamt an, aber ehrlich gesagt, möchte ich bezweifeln, dass ich irgendwas Fundiertes erfahren werde. Die Polizeibeamten haben übrigens bei der "Ortsbegehung" wohl die Anwohner bzgl. der Schwalbe befragt. Diese haben gesagt, dass die Schwalbe dort schon ein knappes Jahr stehen würde, ohne dass sie jemals bewegt wurde.
Und so ging alles aus:
Für mich war die Angelegenheit danach dann eigentlich erledigt. Dann hat mir einige Tage später ein anderer Polizeibeamter eine Mail geschrieben und um Rückruf gebeten. Während des Telfonats eröffnete mir der Beamte, dass er sich die Sache nochmal angeschaut habe und zum Schluss gekommen sei, dass es ja eigentlich das Vernünftigste wäre, wenn ich die Schwalbe in Verwahrung nehmen würde und dann behalten würde (!!!). Ich war natürlich sehr überrascht, da ich von Beginn an eigentlich nichts anderes vorgeschlagen habe. Der Beamte meinte, dass die Schwalbe noch eine Woche stehenbleiben solle, um dem Eigentümer die Chance zu geben, sich zu melden. Danach könnte ich die Schwalbe abholen. 2 Tage später erhielt ich dann einen weiteren Anruf des wirklich netten Beamten, der mitteilte, dass sich der Eigentümer gemeldet habe und die Schwalbe abholen wird. Also ist die Schwalbe wohl wieder beim Eigentümer, und ich hoffe, dass er die Schwalbe wieder in Form bringen wird und etwas besser behandelt, als zuvor.
Das alles deutet für mich darauf hin, dass es keine klare, bzw. einheitliche Interpretation der Rechtslage hinsichtlich des Umgangs mit Fundstücken gibt, es regionale Unterschiede gibt und/oder dass die zuständigen Stellen vor Ort - zumindest hier in Hamburg - nicht recht darüber Bescheid wissen, wie der formelle Ablauf sein sollte.
Viele Grüße.
auskas