Also wie kam ich zum Mopedfahren. Das ist eigentlich eine lange Geschichte. Ich erinner mich noch wage an das erste Moped auf unserem Hof. Es war Papas S50B1 in Gelb mit Büffeltank verchromten Schutzblechen und Gepäckträgern sowie Felgen (er hat wirklich viel drann gebastelt). Dieses Moped hat unser Haus mit aufgebaut
. In den wirren Zeiten der Wende kam das tolle Moped aber leider unter den Hammer und wurde gegen einen Videorecorder eingetauscht (duh!)
Immer wenn ich es ihm vorhalte wie doof das war höre ich nur; "Dein Bruder hätte nur unsinn damit angestellt"
Hat er auch so denn auch er besorgte sich irgendwann seine Mopeds irgendwoher ohne das er einen Führerschein hatte.
Eines schönen Sommertages war ich mal bei meinem Onkel zu besucht, da meine Eltern verreicht waren. Dort lernte ich Erik kennen, ein kräftiger Typ in meinem alter (wir waren ungefähr 14) der mit mri auf einer Wellenlänge war. Wir waren auf einer Bauernausstellung und sahen natürlich allerhand DDR Fahrzeuge. Wir laberten Pausenlos von W50,L60 und all dem guten Zeug. "Ich hab nen Sperber und nen S50" sagte er und hinterher kam "Ausserdem haben wir nen MTS50 und nen 174er" klar wollte ich sofort mit zu ihm. Er wohnte ja auch nicht weit weg, schlappe 15km. Als wir bei seiner Mutter quängelten, kam die mit ner Story die uns umgehauen hat. " Damals 87.. als ihr geboren wurdet da habt ihr im Krankenhaus in einem Bett gelegen weil ihr den gleichen Namen hattet und es nicht genügend Betten gab"
"Wow!" Das hat uns SPrachlos gemacht. Am nächsten Wochenende fand ich mich auch bei ihm zuhause ein. Und nach begutachtung von Modelltrucks und Modelleisenbahn, gings zu den Mopeds. Ne Schicke S50 B2 und nen Habicht mit Sperbermotor wie sich herausstellte. Nach vielen Wochenenden mit Schraubereien und Probefahrten, machte ich meine ersten Fahrerfahrungen auf dem Habicht.Erst nur im ersten Gang rumgetuckert und dann immer mehr zugetraut. Meine leibe zu Mopeds war also geboren und bald trafen wir uns zu fünft um nahegelegene Wälder,Felder und Kiesgruben unsicher zu machen.
Ich möchte anmerken das wir alle erst so 14 -15 waren, aber es war alles über Wald- und Feldwege zu erreichen. Ich war mittlerweile auf ne ausgeliehene S50B1 umgestiegen und wir fuhren und schraubten fast jeden Tag den wir in den Sommerferien Zeit hatten.
Eines Tages aber, als ich mich allein in der Dämmerung zu einer kleinen Runde aufmachte, wurde ich auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt. Ich war gerade bei 60 auf ner Geraden, als ich von einer grün-weissen 500er MZ überholt wurde mit einem sehr erbostem Polizisten. Ich hab keine Mätzchen gemacht und sofort angehalten. Deswegen bekam ich als Strafe nur 10 Sozialstunden. Immerhin hatte ich weder Nummernschild noch Führerschein.
Danach war dann lange Zeit ruhe, ich wurde dann zwar nochmal kurz Rückfällig weil wir eine 80er Suzuki aufgetrieben hatten aber der Autoführerschein stand dann auch noch an.
Und nach all der Zeit, die Temperaturen ließen anfang des Jahres mal wieder das grillen zu, kamen mein nachbar und ich auf Mopeds zu sprechen. Er sagte nur : "Na ich habe noch eine Schwalbe in der Garage, die steht da schon 20 Jahre" und ich erwiederte nur: "Die muss sofort hierher!"
Ein paar Tage später klingelte es an der Tür und da stand sie. Zwei Tage damit verbracht alles sauber zu machen und dann sprang sie auch gleich an. 
