Welches bezahlbare Oldtimer Motorrad für mich?

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  • "Durchgelatsches Getriebe" gibt´s nicht. Mach´ dem Burschen hier keine Angst.
    Die SR ist trotz des vergleichsweise (d.h. im Vergleich zu den Einzylindern bis ca. 1970) "modernen" Motors (Kurzhuber, obenliegende und kettenangetriebene Nockenwelle, wartungsfreie Elektronikzündung batterieunabhängig) ein genügsames "Bauernmotorrad", das meist auch dann immer noch fährt, wenn andere wegen Kleinigkeiten längst streiken.
    Die SR vibirert, weil sie keine Ausgleichswelle hat. Das ist aber nur dann lästig, wenn man längere Zeit mit höheren Drehzahlen fährt. In niedrigen Drehzahlen ist das sogar angenehm.


    Es gibt zwei (eigentlich sogar drei, aber die ersten beiden unterscheiden sich kaum) originale Vergaser. Bis Baujahr 1990 gab es den Rundschieber (VM34SS) mit einer Menge Membrane; der hat als Kaltstart einen langen Hebel oben und eine auffällige Beschleunigerpumpenstange links. Die neuen Modelle haben einen kleinen Gleichdruckvergaser (BST34) mit einer schwarzen Kappe oben, einem grauen Deckelchen rechts und einem runden Kaltstartknopf links. Der BST ist völlig anders, d.h. braucht andere Züge (die es original nur in kurz, d.h. für einen schmalen Lenker, gibt).


    Es gibt natürlich auch Zubehörvergaser, die dann eingetragen werden müssen. Der beliebteste, weil günstig und ohne Membrane, ist der TM36-31. Der hat auch links den runden Kaltstartknopf, ist aber größer und hat rechts die Stange einer Beschleunigerpumpe.


    Eine Vergaserüberholung (neue Membrane) ist teuer, und man weiß nicht, ob das wieder Jahrzehnte hält.
    Einen Zubehörvergaser muß man theoretisch zwar eintragen lassen, und es braucht u.U. länger, bis man ihn eingestellt hat (kommt darauf an, ob sonst noch alles original oder etwas verändert ist); danach hat man aber i.d.R. für immer seine Ruhe und einen uhrwerkmäßigen Leerlauf und problemloses Anspringen.


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    4 Mal editiert, zuletzt von Schwabe ()

  • Ja, die SRX ist ein vergleichsweise modernes Moped (Vierventilkopf, eckige Rahmenrohre mit entsprechend anderer Tankform und kurzem, dickem Auspuff).
    Ist sicherlich für manche auch schon ein "Klassiker", aber optisch Geschmacksache (mir gefällt sie nicht).


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  • Das heißt, man muss oftmals z.B. so ein Zubehörvergaser, wie du sagst gleich einplanen? Oder wie war das bei dir?
    Dem TÜV ist das egal?

  • Wenn man seine Ruhe haben will, ist ein membranloser Vergaser vorteilhaft.
    Man kann den originalen auch auf membranlos umbauen (Anleitungen dazu gibt es im Netz) oder einen XT-Vergaser verwenden (der hat 2 mm weniger Durchmesser, was etwas mehr Anzug bringt, dafür etwas weniger Drehzahlen).
    Wer alles "original" haben will, muß halt neue Membrane einbauen. Aber auch da gibt es bei "Motorradbay" günstige Keyster-Kits, sodaß man nicht unbedingt ein halbes Vermögen zum Yamaha-Händler tragen muß. Aber auch bei den Keyster-Kits gibt es manchmal ein Kleinteil, das nicht 100%ig paßt, sodaß man das Altteil übernehmen sollte (Tipps aus dem Netz).


    Ein Zubehörvergaser fällt i.d.R. nicht auf, d.h. viele Polizisten auf der Straße und auch viele TÜVer wissen nicht, daß da eigentlich original ein anderer Vergaser draufgehört.
    Es gab auch schon TÜVer, die einfach nur sagten: "Ist ja auch ein Mikuni. Und wenn es den originalen nicht mehr gibt und der alte kaputt war, dann ist das schon in Ordnung."
    Bei einem Unfall mit Personenschaden kann ein Versicherungssachverständiger prüfen, ob der andere Vergaser vielleicht mitschuld am Unfall war, was sich dann auf die Zahlung der Versicherung auswirken würde.
    Deshalb ist es besser, wenn man sich einen Zubehörvergaser eintragen läßt. Mit einer Erstzulassung bis zum 31.12.1988 ist das auch problemlos möglich; danach evtl. teure Abgas- und Geräuschmessungen.


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  • ah ok gut zu wissen.
    Gibts sonst noch typische Mängel oder war das das gröbste hoffentlich?
    Deine Kaufberatung hab ich ja gelesen mit Schwinge, Lenkkopflager etc


    Dazu aber noch ne Frage, was genau ist der Kettenradträger? (Das hintere Ritzel oder wie?) Und da soll man dran rütteln?

  • Ja, eines der wichtigsten und teuer zu reparierenden Sachen ist der Kettenradträger (ein Konsturktionsmangel).
    Das ist das Teil, auf welches das Kettenrad (das "hintere Ritzel") geschraubt ist (darin befinden sich die Ruckdämpfer).
    Es hat nur ein Gleitlager mit einem Schmiernippel (bei der ansonsten dort baugleichen XT sind noch O-Ringe drin, welche das Fett besser drinhalten; bei der SR wurden die O-Ringe weggelassen, können aber nachgerüstet werden).
    Wenn das nun nicht regelmäßig abgeschmiert wurde (mache ich zweimal im Jahr), verschleißt es.
    Solange nur der KBT verschlissen ist, kann man das mit einem neuen und neuen Ruckdämpfern wieder hinkriegen (hatte bei mir geklappt, wo der KBT bestimmt ein Zentimeter zu bewegen war ... ; Glück gehabt!). Oft aber ist dann die Nabe selbst verschlissen; dann muß aufwendig repariert werden, indem von Gleit- auf Kugellager umgebaut wird. Der KBT wird dann ausgedreht mit einem oder zwei Kugellagern versehen. Die Nabe wird abgeflext. Das ganze wird dann mit einem Teil verbunden, das aus Alu gedreht werden muß.
    Hat man einmal eine solch aufwendige und deshalb teure Reparatur machen lassen, hat man auf ewig Ruhe.


    Das Spiel merkt man, indem man das Kettenblatt (auf dem die Kette hinten liegt) einfach mit den Fingern packt und daran zur Seite rüttelt, d.h. zur Seite zieht und drückt, also versucht, hin und her zu wackeln. Bewegt es sich nicht, ist es gut (oder verkantet wie bei meinem Reserve-Hinterrad ...). Bewegt es sich, so hat es Spiel; dann s.o.



    Ob der Kettensatz selbst noch gut ist, sieht man zum einen an den Zähnen (je mehr Verschleiß, desto "haifischartiger" werden sie); zum anderen läßt sich dann die Kette etwas vom Kettenrad abheben (ja mehr, desto größer der Verschleiß.
    Einen Kettenkitt kann man aber schnell wechseln. Ist also kein solches Drama wie ein verschlissener KBT (s.o.).


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  • Getriebe muß nicht kaputt sein. Man kann den Kickstarter mit eingelegtem Gang treten. Nur muß man die Kupplung ziehen damit sich das Hinterrad nicht dreht aber dann dreht sich auch der Motor nicht und man tritt ins leere.

  • Ja ich weiß auch, dass es eigentlich nicht möglich ist, aber war irgendwie so.. :lookaround:
    Kupplung war sicher nicht gezogen, einzige wäre, dass Zündung nicht an war, aber wir haben dann geschaut ob sie einen funken hat und der war da, also wars das auch nicht... Mysteriös.


    @ Schwabe, wieviel hast du mal für deine SR500 bezahlt? bzw. was meinst du wäre angemessen, für die wo ich angesehen habe.
    optisch ganz gut, original, paar kleinere Kratzer, Rost hab ich kein gesehen, Chrom gut, alles dran, aber läuft nicht rund (Vergaser)


    Was mache ich z.B. wenn ich eine finde, die zwar gut aussieht, aber nicht läuft? Motor sollte schon laufen oder? Sonst ist es sehr die Katze im Sack..

  • aussehen ja. da gefällt mir ja auch die Awo, aber ich denke man muss mit dem Motorrad vorrangig auch gut zurechtkommen. Und wie gesagt ich fand das Fahren so schwerfällig..
    Ich muss jetzt einfach mal ein paar Motorräder probe fahren um zu sehen, was mir vielleicht eher liegt.


    Daher jetzt auch evtl. MZ TS ETZ


    Ich könnte vielleicht mal eine MZ TS 150 probefahren (die scheint es öfters zu geben). Gibts da große Unterschiede vom Handling/Fahrverhalten zwischen TS 150 und TS 250?
    Denn letztlich möchte ich eine mit 250ccm.

    simse68 hat ne TS150 zu veräußern.
    sach bescheid, dann kriegste ne penne und ne probefahrt...

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