Anlaufprobleme bei SR 4-4 nach 30jähriger Pause

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  • Da ich neu hier bin begrüße ich erstmal alle Forenteilnehmer, welche mir bei der Problemlösung helfen möchten.


    Typ: Simson SR 4-4 Habicht
    Erfahrungsgrad: Beginner
    Original: ja
    Problem: tritt seit letzter Zeit auf


    Problembeschreibung:


    Folgendes Problem besteht zur Zeit bei meinem Habicht. Beim Antreten kommt er eigentlich sofort und tuckert dann auch im Stand vor sich hin. Nach einer Weile im Standgas hört er allerdings auf zu tuckern und dreht noch eine Weile nach um dann auszugehen. Wenn ich allerdings vorher nochmal etwas Gas gebe kommt er wieder und läuft wieder ne Weile. Das ist die eine Sache, welche allerdings auch noch an irgendwelchen Einstellungen liegen könnte, denk ich. Wenn ich im Stand mehr Gas gebe hört er sich auch normal an.
    Das andere Problem was ich habe ist, dass ich nicht losfahren kann. Sobald ich einen Gang eingelegt habe und die Kupplung kommen lasse und dabei Gas gebe, hört er sich total dumpf an und ich komm selbst bei Vollgas nicht vorwärts. Wenn ich dann wieder die Kupplung ziehe, muss ich mit dem Gas spielen, damit er nicht ausgeht. Wenn er danach dann doch aus ist, geht er kaum (bis garnicht) mehr an.
    Das war der letzte Stand vor zwei Tagen. Seit dem hab ich auch nicht mehr versucht ihn anzumachen.



    Lösungsversuche:


    Folgendes hab ich bis jetzt schon unternommen. Da ich ihn wie gesagt aus einem Dornröschenschlaf geweckt habe, hab ich bis jetzt den Vergaser komplett gereinigt, mit neuen Düsen und Schwimmer ausgestattet. Hab auch schon versucht den Vergaser einzustellen, allerdings ist kein Effekt beim Drehen der Leerlaufluftregulierungsschraube zu bemerken. Im Moment hab ich die 2,5 Umdrehungen rausgeschraubt, was, wie ich gelesen hab, eine Art Standardeinstellung sein soll. Den Auspuff hab ich gereinigt, wobei mir einfällt dass er danach für eine kurze Zeit normal lief. Kann aber auch am geschlossenem Benzinhahn gelegen haben. Beim nächsten mal fahren aber wieder das oben beschriebene Problem. Des Weiteren hab ich die Zündung eingestellt, neue Zündkerze (welche allerdings mittlerweile tiefschwarz ist) und Zündkerzenhalter eingebaut. Neben den Schönheitsreperaturen dürfte es das gewesen sein.


    Ich hoffe ich war ausführlich genug und es findet sich jemand, der sich meines Problems annimmt :)
    Vielen Dank für das Interesse.


    P.S. ich bin anfangs auch schon einmal mit gefahren, zwar nur 30 im 2. Gang, aber wenigstens etwas. Da er aber nicht ganz rund lief hab ich danach oben angeführte Arbeiten ausgeführt.

  • wenn das kerzenbild tiefschwarz ist, bekommt er entweder zu viel luft oder es liegt daran, dass die kerze nass ist.
    die gemischschraube in ersterem fall wieder nen stück reindrehen. die leerlaufstellschraube (die, deren kopf schräg nach unten weist), nen stück nach oben drehen, bis dir deine leerlaufdrehzahl angenehm erscheint.
    allerdings würde ich bei so nem langen stillstand auf jeden fall den motor regenerieren oder zumindest nen ölwechsel durchführen.
    bei der zündung könnte auch der kondensator schadhaft sein. macht sich aber erst nach nen paar kilometern und bei warmem motor bemerkbar. wie sieht denn der tank aus? rost drinne? haste nen benzinfilter verbaut? wasser im wassersack?

  • Danke für die schnellen Antworten.
    Ich dachte immer, dass die Kerze schwarz wird, wenn er zu wenig Luft bekommt. Nagut, dann werd ich die Schrauben mal dementsprechend drehen.
    Ölwechsel war das erste was ich gemacht habe, den hab ich nur vergessen zu erwähnen. Also Kondensator würde ich erstmal ausschließen, da das Problem ja sofort auftritt und ich es noch nie geschafft hab überhaupt einen Kilometer zu fahren. Der Tank war ein wenig rostig, daher hab ich einen Leitungsfilter verbaut und einen neuen Benzinhahn, mit Wassersack und Filter. Allerdings sammelt sich nur wenig Rost im Filter und Wasser ist auch nicht zu sehen. Wenn ich Vollgas gebe, dann raucht er schon ziemlich stark.


    Was würde denn alles auf mich zukommen bei einer Regeneration des Motors? Gibt es eine Möglichkeit zu testen, ob Simmerringe kaputt sind? Wenn du sagst, er bekommt zu viel Luft, könnte es auch sein, dass er Nebenluft zieht, oder?


    Bin morgen erst wieder bei der Karre und kann irgendwelche Vorschläge testen, daher wollte ich jetzt einige Ideen sammeln.


    Gruß, Christian

  • Hab mir das ganze heut nochmal angeschaut. Das Problem, dass der Habicht nicht mehr angeht, hat sich erldigt, da die Zündkerze den Geist aufgegeben hat. Also mit einer neuen ersetzt. Jetzt geht sie wieder an, ohne Choke.
    Jetzt hab ich allerdings immernoch das Problem, dass der Motor absäuft, sobald ich Gas gebe. Daher hab ich mal folgendes probiert:
    Die Schraube die das Standgas regelt (die Schräge) ziemlich weit reingedreht, dann Benzinhahn auf, Vergaser volllaufen lassen und Benzinhahn wieder zu. Dann gestartet und abgewartet. Ergebnis war, dass sie sich die erste Zeit sehr dumpf anhörte und ich auch kein Gas geben durfte, ohne dass sie absäuft. Nach einer Weile allerdings drehte sie dann richtig auf und ich konnte auch vernünftig Gas geben, sogar ne Runde fahren ;), was vorher überhaupt nicht möglich war, da sie sofort ausgegangen ist.
    Sobald ich den Choke nur ein wenig gezogen hab ist sie auch ausgegangen. Der schließt jedoch richtig.


    Jetzt frag ich mich woran das liegen kann. Die Zündkerze sieht schwarz verrust aus, ist aber trocken. Und das deutet doch, laut froggas Aussage, auf ein zu mageres Gemisch hin. Aber so wie ich das jetzt interpretieren würde bekommt sie doch zu viel Sprit. Zeitweise war sogar schon Sprit im Gehäuse vom Luftfilter.


    Hat jemand eine Idee, wie man da Abhilfe schaffen kann?

  • Hi,


    Denke an ein sich nicht schließen wollendes Schwimmerventil.


    Vergaser ausbauen, Schwimmergehäuse abbauen und mit einem geeignetem Schlauch
    am Benzinanschluß vom Vergaser reinpusten und den Schwimmer dabei auf und zu
    drücken.


    Auch kann der Schwimmer undicht werden, Schüttelprobe, ob Flüssigkeit zu hören ist.





    solong...

  • Hi,


    dachte ich auch erst. Hab nen neuen Schwimmer eingebaut und eingestellt, da der Alte undicht war.
    Der Neue schließt auf jeden Fall. Hab den Vergaser probehalber in ein Glas gehalten und Sprit durchlaufen lassen. Hat korrekt bei einer Kraftstoffhöhe von 7mm geschlossen. Läuft auch nicht über das Teil.


    Aber irgendwie kommt es mir trotzdem so vor, als ob die Kraftstoffhöhe zu hoch ist und nach einer Weile erst die richtige Höhe erreicht wird, was daran zu merken ist, dass man vernünftig Gas geben kann. Hab auch schon versucht das Gemisch mittels der Schraube magerer zu machen, jedoch ohne Erfolg. Die Schraube ist jetzt ca. 3 Umdrehungen offen und kann auch nicht weiter reingedreht werden, da der Bock dann garnicht mehr will. ;(

  • Wenn du ohne Startvergaser (nicht "Choke") kalt starten kannst, der Motor im Standgas allmählich absäuft, die Gasannahme zögerlich bis unmöglich ist und die Kerze schwarz ... ja dann läuft das Ding zu fett.


    Warum?


    Spritzulauf reinigen - Tank, Benzinhahn, Schwimmerventil.
    Schwimmer einstellen.
    Ansauganlage klarmachen - Luftfilter reinigen und ölen.


    Wenn die 30 Jahre lang Öl im Motor war, dann sind die Wellendichtringe nicht notwendigerweise defekt. Im alten Motor M53/M54 sitzen die nicht auf dem Trockenen, wenn der Motor nicht bewegt wird.

  • Gut, dann weiß ich ja wenigstens schonmal woran ich bin :D
    Benzinhahn ist neu und sauber, Schwimmerventil ebenfalls neu. Schwimmer hab ich korrekt eingestellt. Hatte ihn Zeitweise auch mal dahingehend eingestellt, dass weniger Sprit im Vergaser ist. Hatte aber auch nix gebracht.


    Dann bleibt ja nur noch der Luftfilter. Werd mir heut mal einen neuen besorgen. Wie soll ich den denn ölen, bzw. was bringt das? Da sind doch nur solch dünne "Aludrähte" oder sowas ähnliches in der Luftfilterpatrone.
    Ich meld mich dann nochmal, wenn ich ihn eingebaut hab.

  • Ja eben, was denkst du, wie das Metallgeflecht Luft filtert? Von alleine tut's das gar nicht. Diese Filter werden mit Öl benetzt, und das Öl fängt dann den Staub. Die reinigt man gelegentlich (Waschbenzin, Bremsenreiniger, wie's beliebt) und ölt sie dann frisch ein. Ölfilm bitte, nicht Ölpest!

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