Diverses vom Knatterschwein

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  • Sieht bei mir fast genauso aus nur halt mit der Hüfte, werde auch dieses Jahr erst 32 und muss mich deshalb wohl noch das eine oder andere Jahr mit schmerzen Quälen. Aber bei mir ging das schon vor 16 Jahren los mit dem Mist. War dann erstmal nen Paar Jahre relativ gut aber jetzt kommt das langsam verstärkt wieder durch.

    [glow=#0000FF,4]Schwalbe, Habicht, Spatz und Star und die Ganze SIMSONschar[/glow]

  • +++++++++++++++++++++++++++ schluss jetzt mit dem gejammere +++


    Das Leben geht weiter!


    Nachdem ich vorgestern schon das Versicherungskennzeichen und gestern einen praktischen Angelhocker erworben habe, bin ich heute mit diesen Dingen, einem Eimer Seifenwasser und dem Werkzeug zu meinem Nutztier gegangen.


    Zuerst habe ich es auf den Hof geschoben und gewaschen. Hernach die Kerze angeschaut und sie für optisch tadellos befunden; indes ein kurzes Drehen am Kickstarter ergab, dass sie keinen Zündfunken liefern mochte. In meinem Kopf begann es zu rattern: Was zwischen Lima und Kerze kann seit November so vergammeln, dass kein Strom mehr durchkommt?


    Ich begann die Suche am zugänglichen Ende. Der Kerzenstecker war soweit in Ordnung; blankes Metall blitzte mir an der vorsintflutlichen Schraubverbindung des Zündkabels entgegen. Danächst der Übergang zwischen Kabel und Zündspule - und siehe, hier schimmerte nicht der saubere Kupferdraht, sondern krümelte mir ein blaugrünes Verrottungsprodukt desselben entgegen.


    Welche Verwesung sich indes nur auf den letzten halben Zentimeter des Kabels erstreckte. Ich kappte ihn, würgte das nun wieder frische Kabelende in die Zündspule, drehte am Starter, und ZAPZAPZAPZAPZAP! flackerten kleine blaue Fünkchen, genau so wie sie sollten.


    Wunderbar. Ich schraubte die Kerze wieder rein und delaborierte den Vergaser. Bzw ich begann damit und wurde vom einsetzenden Regen in den Hausflur getrieben - zum Ausgleich war aber auch kein Dreck in der Schwimmerkammer und konnte ich mir und der Natur die reinigende Kleckerei ersparen.


    Die Bremse zieht noch, das Öl sieht gut aus (und riecht gut!), nur das Hinterrad braucht etwas Luft und den linken Rückspiegel muss ich noch anschrauben. Da ich für die letzteren beiden Feinschliffe nochmal die Treppe hochgemusst hätte, verschob ich sie auf später; ebenso verschob ich das Schwein vom Hausflur auf den Gehweg.


    Der grosse, spannende Moment war gekommen: Würde es angehen?


    Beim ersten Mal Treten natürlich nicht, beim zweiten Mal auch nicht und beim dritten Mal wurde es mir zu blöd. Gang rein, drei Schritte Anlauf, Kupplung kommenlassen - und PRÖTPRÖTPRÖTPRÖT! klang es wunderbar in meinen Ohren. Kaum zog ich am Gas, stürmte das gute Tier auch schon über den Gehweg.


    Nur kurz fuhr ich dort die Gänge durch; denn es regnete, ich hatte keinen Helm auf, noch das alte Schild dran, auf meiner Teststrecke befand sich plötzlich eine Bushaltestelle und das wesentliche hatte ich ja bereits herausgefunden:


    Das Knatterschwein fährt wieder!


    (Klar, das mit dem Anschieben ist keine so grosse Annehmlichkeit. Aber es nervt um Längen weniger, als die Rennerei und die Treppen beim Bahnfahren. Und der Angelhocker sieht zwar albern aus, macht die Fummelei aber auch deutlich bequemer. - Vor allem dieses sonst so lästige Wechseln des Schildes, wozu ich unter dem sehr dreckigen Schutzblech Muttern festhalten muss, ohne dass dort auch nur ansatzweise genügend Platz dafür wäre. Oder das Schutzblech abschrauben, wobei dasselbe Problem dann an dessen rechter Befestigung auftritt. Aber zum Glück ja nur einmal im Jahr.)


    Ach, ist das schön. Das gute Knatterschwein. - Es war eine grosse Freude, mal wieder auf diesem putzigen Maschinchen zu sitzen und unter lautem Knattern mit ihm umherzufahren. Selbst die paar hundert Meter vorm Haus. Jetzt ist es mir draussen zu nass, aber morgen früh - wenn ich wg Zeitung und Pizza auch einen plausiblen Grund habe - will ich es mal etwas über Land treiben und seine Ausdauer prüfen.


    Weil ... unangenehme Überraschungen hab ich lieber am Sonntagvormittag im Sonnenschein, als Montagfrüh halb sechs in der Residenzstrasse.

  • Ja es lebt wieder!
    Hoffentlich bleibste stehen, damit du uns hier wieder dein leiden bzw. Geschichten erzählen kannst! :glowface:
    Offizieller Sasionbeginn! Das Knatterschwein is ausm Winterschlaf erwacht!

    Gebt Pfuschern keine Chance!

  • Sonntägliche Tierpflege


    Grad am Knatterschwein. Was war los? Gar nichts, ausser dass das Zifferblatt am Tacho rumwackelt und vorn irgendwas klapperte.


    Das mit dem Tacho hatte es schon länger, weil dieses Gehäuse darunter vollgestopft ist mit lauter Kabeln, die alle gleich aussehen und das ganze sehr unzugänglich machen. - Falls man sie nicht alle abziehen und danach ein fieses Puzzlespiel lösen möchte.


    Heut hab ich mich aber daranbegeben und siehe, war gar nicht so schlimm. Es gelang mir, auch ohne Kabelabziehen bis zum Tachometerblech vorzudringen; da ist bei meinem Modell das Ziffernblatt nochmal extra festgeschraubt.


    Bzw war festgeschraubt. Eine der beiden Schrauben hatte ich auf dieser Fahrt verloren und unter der anderen war das dünne Alublech offenbar fortgerüttelt.


    Ich drehte die noch vorhandene Schraube aus dem nicht mehr vorhandenen Loch heraus und in das noch unversehrte Loch wieder hinein, aus dem ich die andere verloren hatte. Eine Fummelei! Wenns das nächste Mal lose ist, kleb ich es einfach fest.



    Dann noch das Klappern. Seit Donnerstag etwa. Ich hatte es mir eine Weile angehört: Nur im Leerlauf oder beim Rollen; hingegen verstummte es, wenn ich am Gas zog und der Motor zu tun hatte. Über den gesamten Drehzahlbereich.


    Es musste also im oder hinterm Zylinder sein, wenn es bei Druckentwicklung schwieg; denn Schaltgestänge und dergleichen lassen sich durch sowas nicht vom Klappern abhalten.


    Das zugänglichste Teil des Zylinders ist die Zündkerze. Was lag also näher, als dort zu beginnen. Und gleich Volltreffer: Seit mein Mechaniker mir geraten hat, sie nicht gar so stramm festzuziehen, muss ich sie halt etwas öfter festziehen.


    Sehr schön, nach so kurzer Suche gleich ein Problem gefunden und gelöst zu haben! Dann noch den Steuerkopf festgeklopft, einmal über den Gehweg vorm Haus geknattert - und nix klappert mehr, kein Spiel mehr in der Lenkung und kein Tachoblech wackelt rum.


    (Ich mag diese 100m-Testfahrten, weil ich dazu keinen Helm aufsetze und so das Schwein mal ungedämmt tröten höre. Ich spiele gelegentlich mit dem Gedanken, den Endschalldämpfer rauszunehmen - nicht weil es davon schneller fährt, sondern weil seine Stimme davon einen reineren Klang bekommt. Aber bisher obsiegten Faulheit und Rücksichtnahme.)


    Übermütig bin ich dann im dritten auf das Haustor zugeprescht und hatte sogar noch eine nette Überraschung: Die Vorderbremse ist sowas von bissig, dass mir bei einem beherzten Kurztest fast das Vorderrad weggerutscht wär. Das hatte ich nach der langen Standzeit weder probiert noch vermutet; aber Trommelbremsen sind eben eine wenn auch nicht ausgereifte, so doch höchst robuste und gammelfeste Konstruktion.


    Ich freue mich mal wieder sehr.

  • Schön zu lesen das es dem Knatterschwein gut geht. Was aber den -fahrer angeht: wie ist es um sein Knie bestellt? Ich selbst wurde letztes Jahr 2x am linken Knie operiert(und das in 3 Monatsabständen). Beim ersten mal war es der Meniskus, beim zweiten mal war es das Kreuzband, welches Schuld war an Op nr 1, welches aber erst bei selbiger op bemerkt wurde. Welch eine freude einen durchströmt wenn man nach überstandener op gerade aus der seligen Vollnarkose aufwacht und erfährt das man gleich nochmal unters Messer muss. Das ist wie wenn man zur Werkstatt fährt, den Motor richten lässt, die Kolben gewechselt werden und man dann beim abholen erfährt das man doch wieder kommen soll weil die Kolbenringe nicht mit gewechselt worden sind...

    Simson ist ein Virus 8|
    Hubraum ist durch nichts zu ersetzen...

  • (Sehr gut dargestellt. Bei mir waren sie erst einmal dran und sind jetzt gerade schwer dabei, herauszufinden, was es denn eigentlich sein könnte. Das dauert gemäss Terminlage bis Mitte Juli, falls ich nicht noch Beziehungen ausspielen oder es bar bezahlen kann. Vorher wollen sie es aber auch nicht nochmal aufschrauben ... immerhin.)

  • In mir wächst immer mehr der Verdacht, daß Knatterschwein gern Franz Kafka liest...liege ich richtig???

    Moppeds:


    Simson Star Bj. 1969


    Simson SR50N Bj.1987 (Teileträger)


    Simson SR50B3 Bj.1987

  • Kafka ist mir zu krass. Mehr die Richtung Max Goldt ... oder Joseph Heller. Stellenweise Max Frisch und Remarque. Houllebecq muss ich mal probieren, dafür war mir das Leben bisher aber noch zu schön.

  • Houllebecq is super, Elementarteilchen sein bestes Buch, kann ich dir mal leihen.
    Frisch is auch gut, aber ich steh mehr auf Dürrenmatt. Ansonsten lese ich gerade wieder Bukowski, der rockt einfach nur.

  • Ist mir ehlich gesagt alles ein wenig zu schwere Kost, ich lese eher so Sachen wie Terry Brooks, Christopher Paolini, Marion Zimmer Bradley, Markus Heitz Piper oder Wolfgang Hohlbein, da kann man so schön bei Abschalten

    [glow=#0000FF,4]Schwalbe, Habicht, Spatz und Star und die Ganze SIMSONschar[/glow]

  • Eieieiei, das würde mir glaube ich alles zuschwer im Magen liegen...
    Ich lese, Fachkundebuch Kraftfahrzeugtechnik, das Tabellenbuch dazu, und Oldtimer Paxis :tongue:
    Naja is wohl ne ganz andere richtugn :smile: :smokin:

    Gebt Pfuschern keine Chance!

  • Diese Gedichte hatte ein Jaguarfreund woanders geschrieben:


    > Götterfunken
    >
    > Wenn ich den zündschlüssel dreh
    > freut sich die katze
    > die welt muß untergehen!
    >
    >
    > Weiber
    >
    > Sie klagen laut und weinen
    > kotzen in den fond
    > tempo zweihundertachtzig!



    Darauf musste ich natürlich antworten:


    Götterfunken II


    Allein vom Schlüsselrechtsrumdrehn
    würd bei mir noch gar nix gehn.
    Auch nach viel Treten kann es sein,
    dass es nur rülpst, das Knatterschwein.


    Doch putz ich manches Kabelende
    Hol mir am Zündkerz schwarze Hände
    Bis ein Funke gleissend springt
    und das Schwein gar freudig singt!


    Allein - es wird nicht untergehn
    die Welt, weil mich das Schwein so schön
    knatternd durch die Gegend tragt:
    Nur ein paar Nachbarn wern geplagt.



    Weiber II


    Sie gucken nicht und scheinen
    zu schlafen, möcht man meinen -
    im ersten um die Ecke fahrn,
    reglos auf grüne Ampeln starrn,
    beim Fahren noch der Freundin winken,
    und Spurenwechseln ohne Blinken.


    Doch nicht nur diese sind so drauf.
    - Wie oft trifft man im Strassenlauf
    auch Männer, die wie Kranke fahren!
    Egal ob jung, ob reich an Jahren,
    Mohammedaner, Juden, Christen:
    gefährden mich mit ihren Kisten.


    Jeder stört auf seine Weise
    mit seinem Fahrzeug meine Kreise.
    Indianer, Gringos und Asiaten
    Proletarier, Potentaten -
    praktiziern Belästigung
    in schönster Gleichberechtigung.


    (Doch die Gesichter sollt ihr sehn:
    Wenn wir dann an der Tanke stehn
    und ich lässig damit prahle,
    dass ich den Sprit mit Kleingeld zahle!)

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