Neuling bittet um Hilfe - S51 geht kurz nach dem Start aus und springt schlecht an

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  • Hallo zusammen,


    ich heiße Torsten, und hatte für meinen Sohn eine S51 Enduro mit Vape Zündung gekauft. Ich bin komplett neu im Forum, und hoffe auf Tipps von erfahrenen Simme - Fahrern:

    Der Motor wurde neu aufgebaut, und lief auf mehreren Probefahrten von mir immer einwandfrei. Alles original, also keinerlei Tuning. Normalerweise sehr gutes Startverhalten, meist wie folgt: Startvergaser rein, beim ersten Tritt entweder angesprungen, oder schon ein erstes Lebenszeichen. Im letzteren Fall dann Startvergaser rein, und dann fast ausnahmslos angesprungen beim zweiten Tritt. Perfektes Startverhalten bei warmem Motor.


    Vor drei Tagen fiel mir auf einer Fahrt auf, dass die Gasannahme aus dem Schubbetrieb heraus verzögert war. Zuerst also bei wenig Gas keine Gasanahme, erst wenn man etwas mehr Gas als üblich gab, nahm sie wieder Gas an, lief dann aber normal. Ansonsten sprang die Simme gut an und entwickelte auch ihre normale Leistung.


    Dann sprang sie vorgestern plötzlich morgens zwar kurz an, ging aber nach einigen Sekunden aus, so als würde sie kein Benzin bekommen. Es scheint aber eher das Gegenteil der Fall zu sein, denn die Zündkerze war völlig nass. Spätestens nach 10mal treten und nochmaligem Startvergasereinsatz wirkte sie auf mich extrem abgesoffen. Nach Reinigung und Wiedereinbau der Zündkerze (teilweise mehrmals erforderlich), mehrmaligem Treten ohne Zündkerze mit oder ohne Gas zur "Zylinderspülung", springt sie dann teilweise wieder an, hört sich normal an, nimmt auch ein paar Sekunden lang Gas an, stirbt dann aber schnell ab, egal ob im Leerlauf oder mit z.B. 1/4 Gas. Manchmal läuft sie nur 5 Sekunden, manchmal auch 20 oder 30 Sekunden. Danach ist die Zündkerze wieder nass, mal mehr, mal weniger.


    Nun habe ich zwar noch keine Simme - Erfahrung, bin aber technisch nicht ganz unerfahren, habe mich schon etwas eingelesen, und mir den Vergaser angesehen:

    - Isolator Zündkerze ZM14-260, wirkt äußerlich neuwertig

    - Vergaser: BVF 16N1-11

    - Hauptdüse 72

    - Leerlaufdüse 35

    - Ventil des Schwimmerventils trägt die Nr. 1.5

    Alle Düsen sind frei / sauber. Gasschieber und Schieber des Startvergasers sind leichtgängig, und das Spiel der Züge ist mit ca. 2mm richtig eingestellt.

    - Leerlaufgemischschraube ist ca. 1 1/4 vom Anschlag aus herausgedreht (Versuche mit jeweils 1 Umdrehung weiter drin / draußen erfolglos)

    - Der Schwimmer ist dicht

    - Schwimmerventil ist leichtgängig, und scheint einwandfrei abzudichten

    - Die Benzinwanne im Vergaser füllt sich, bei zuerst noch zu leicht angezogenen Schrauben tropft es aus dem Dichtungsbereich heraus, aber nicht aus dem Überlauf


    Als erstes hatte ich eine Auffälligkeit am Startvergaser entdeckt, der ja häufiger vorzukommen scheint. Das Gummi war herausgefallen, und stecke quer verklemmt im Schieber. Da hatte ich natürlich direkt die Hoffnung "das ist es !", habe das Gummi wieder korrekt eingesetzt, aktuell sitzt es einwandfrei und fest (jetzt mit dem etwas dickeren Ende im Kolben). Nach der Montage sprang sie ohne Startvergaser sofort an, klang völlig normal, um dann aber nach wenigen Sekunden wieder auszugehen. Jedes Mal wirkt die Zündkerze wieder feucht, wenn auch manchmal nicht so extrem nass wie beim ersten Herausdrehen nach längeren Startversuchen. Selbst beim Anrollen tut sich dann kaum etwas, vereinzelt höre ich noch ein Handvoll Einzelzündungen auf 100m Rollweg.


    Der Zündfunke ist sichtbar, und zumindest wenn sie mal ein paar Sekunden läuft, klingt sie auch völlig normal. Daraus leite ich ab, dass die Zündung zumindest in diesem Moment normal zündet.


    Jetzt bin ich ziemlich verwirrt und überfragt. Vielleicht war das quer sitzende Gummi im Startvergaser schon länger so, und hat mit der Ursache nichts zu tun. Vielleicht hat der Vorbesitzer aber auch das Leerlaufgemisch mit falsch sitzendem Startvergasergummi nachjustiert, sodass sie jetzt mit korrigiertem Startvergaser nicht mehr will. Oder ist es doch die Zündung, die nach ein paar Sekunden jeweils den Geist aufgibt... Ich weiss es nicht. Besonders schade daran: Mein Sohn hat gerade seine AM - Führerscheinprüfung bestanden, und ausgerechnet jetzt gibt die Simme den Geist auf :(


    Die Schwimmerhöheneinstellung schaue ich mir zwar nochmal an, aber mit genau dieser Einstellung lief sie ja bis vor ein paar Tagen wunderbar. Die Hauptursache erwarte ich dort also nicht.


    Vielleicht hat einer von euch noch einen guten Tip für mich, dafür wäre ich wirklich dankbar. Ich vermute die schlechtere Gasannahme aus dem Schubbetrieb heraus vor einigen Tagen war schon ein Vorzeichen, aber ich finde jetzt am Vergaser einfach keinen Fehler mehr.


    Interessant für mich wäre noch die übliche Grundeinstellung der Leerlaufgemischschraube - für den Fall das sie mit fehlerhaftem Startvergaser zuvor vom Vorbesitzer gegenkorrigiert wurde. Aber ich denke die 1 1/4 Umdrehungen raus dürften nicht völlig ungeeignet sein, oder ?


    Sorry für den langen Text, aber ich wollte möglichst viele Infos für freundliche Helfer direkt angeben. Wenn wir gemeinsam die Simme wieder zum Laufen bringen, würde sich vor allem mein Sohn riesig freuen :)

  • Moin,

    wenn sie absäuft, die Kerze nass ist und die Vergaserwanne überläuft, scheint zu viel Sprit unterwegs zu sein. Ich würde mal den Schwimmerstand mit der "Senfglasmethode" überprüfen, um sicher zu gehen, dass das Nadelventil rechtzeitig schließt.

  • Moin,

    wenn sie absäuft, die Kerze nass ist und die Vergaserwanne überläuft, scheint zu viel Sprit unterwegs zu sein. Ich würde mal den Schwimmerstand mit der "Senfglasmethode" überprüfen, um sicher zu gehen, dass das Nadelventil rechtzeitig schließt.

    Danke, das schaue ich mir auch gerade schon an.

    Dazu auch noch eine Frage: Das Schwimmerventil hat einen doppelten Pin. Ist es normal, dass nur der kleine Pin einen Federwiderstand hat ?

    Der dickere, der ja offenbar die Benzinzufuhr schließt, ist bei mir ohne Federwiderstand, geht also durch sein Eigengewicht (bzw. durch das Gewicht des Benzins oberhalb des Ventiils) nach unten.

    Ich vermute das ist so normal, oder spricht das für ein defektes Schwimmerventil ?

  • Danke, das schaue ich mir auch gerade schon an.

    Dazu auch noch eine Frage: Das Schwimmerventil hat einen doppelten Pin. Ist es normal, dass nur der kleine Pin einen Federwiderstand hat ?

    Der dickere, der ja offenbar die Benzinzufuhr schließt, ist bei mir ohne Federwiderstand, geht also durch sein Eigengewicht (bzw. durch das Gewicht des Benzins oberhalb des Ventiils) nach unten.

    Ich vermute das ist so normal, oder spricht das für ein defektes Schwimmerventil ?

    Ist normal!

    Irgendwas ist immer!

  • Sie läuft wieder ! :)

    Bei der ersten Demontage und Einstellung des Vergasers hatte ich scheinbar die Schwimmerhöhe falsch verändert, was zu einem zu hohen Benzinstand geführt hat.

    Damit hatte ich offenbar eine Ursache für die Überfettung (falscher Sitz des Gummis im Startvergaser) behoben, aber eine zweite Ursache verursacht.

    Etwas rätselhaft für mich nur noch, warum sie dann abstarb, nachdem ich zuerst nur das Gummi im Startvergaser korrigiert hatte.

    Egal. Nach der Korrektur des Schwimmers läuft sie jetzt erstmal wieder, Leerlaufgemisch und -drehzahl müssen aber jetzt nochmal sauber eingestellt werden. Und ich hoffe das Startverhalten bleibt danach so gut wie es vorher immer war.

  • Es könnte auch ein zu fettes Standgasgemisch sein. 1 1/4 ist viel zu fett.
    zum einstellen:

    In Uhrzeigerrichtung mit gefühl bis zum anschlag rein drehen.

    Dann 2 volle Umdrehungen raus.

    Als nächstes die Rendelschraube für die Lehrlaufdrehzahl mal zwei bis drei Umdrehungen rein drehen um die leharlaufdrehzahl zu erhöhen.

    Motor starten.

    Jetzt die Lehrlaufgemischschraube langsam weiter raus drehen, die Drehzahl steigt.

    Weiter raus drehen bis die Drehzahl wieder beginnt zu sinken.

    Nun eine 3/4 umdrehung wieder rein drehen. Jetzt Passt das gemisch.

    Als letztes noch die Lehrlaufdrehzahl einstellen.

    Dazu die Rendelschraube für die Lehrlaufdrehzahl wieder langsam raus drehen bis der Motor schön ruhig tuckert. bei ca. 1600-2000 U/Min

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