Massekontakt Hinterrad/Bremsankerplatte

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  • Herr Lehmann, du hast Recht. Geht um den gepulverten Habicht Neuaufbau. Sonst wäre mir das Problem gar nicht aufgefallen.

    TommyMaul, auch du hast Recht. Nachdem ich die Kette mal zusammengetrückt habe, war Masse da. Was den Schluss zulässt, das die Kette tatsächlich als Leiter fungiert.

    Mangels Tuning Teile hab ich den Motor erstmal ori eingebaut.

    Jetzt fehlt nur noch der H4 Scheinwerfer und der Auspuff. Dann sollte der Habicht nach 3 Jahrzehnten wieder fliegen.

    Hast du denn den Bremszug schon montiert? Das sieht nicht so aus.

  • bseQ

    Hat den Titel des Themas von „Masse Hinterrad“ zu „Massekontakt Hinterrad/Bremsankerplatte“ geändert.
  • Wie Homer schon sagte, kann über Kugellager Strom übertragen werden, das führt über Kurz oder Lang aber zu erhöhtem Verschleiß der Lager. Ja, wir reden hier über maximal 1,75A bei 12-14V. Der Stromfluss über die Lager führt dennoch zu Einbrennmarken in den Lagergehäusen und Kugeln. Ist einmal eine oder mehrere Marken eingeschmolzen, verhält es sich wie ein Loch im Asphalt - Es läuft sich immer mehr aus und wird größer. Wer schon mal die Massegeschaltete Bremslichtleitung direkt an die Bremsankerplatte gehalten hat, kann sich vorstellen, welche Funkenbildung bei schlechtem Kontakt entstehen.

    Wenn man mal so darüber nachdenkt, dass die Bremsankerplatte eigentlich gar keinen Kontakt zum Rad besitzt (außer über den Innenring des Radlagers) und auch sonst zum Rahmen keine gerichtete Erdung hat, kann sich der Kontakt nur über Motormasse, Motorlager, Getriebe, Antriebsritzel, Kette, Mitnehmer, Mitnehmerlager, Achse, Bremsankerplatte bilden. Der Bremsbowdenzug ist ebenfalls über den Lackaufbau des Bremshebels vom Rahmen isoliert (zumindest anfangs bis der Lack aufgerissen ist).


    Man könnte jetzt eine Impedanzprüfung vornehmen, um zu ermitteln, welchen Weg der Strom nimmt (Gesetz des geringsten Widerstands) - Das wäre ganz interessant. Dazu müsste man außer dem zu prüfenden Pfad entsprechend andere leitfähige Möglichkeiten isolieren. Jetzt kann man mit einer Impedanzmessung von üblicherweise geringer Spannung (2-4V) und hohem Strom den Ohmschen Widerstand genau ermitteln. Für diese Messung gibt es spezielle Schutzleiterprüfgeräte.


    Um zum Thema zurück zu kommen.. Ja es geht hier um keine Raketenwissenschaft, wenn das Bremslicht funktioniert, dann ist das Ziel erreicht. Aber Gedanken dazu kann man sich ja trotzdem mal machen. Gerade bei dem oben genannten Problem scheint die Ankerplatte ja wirklich vollständig isoliert zu sein. Da erhält der Begriff "Kettenspannung" eine ganz neue Bedeutung :D


    Gruß

    Matti

  • Vielen Dank für diese ausführliche Erklärung!


    Vielmehr drückt dieser Thread dazu bei, dass Fragen diesbezüglich "Hilfe, mein Bremslicht geht nicht" etc. zur persönlichen Fehlersuche beitragen kann. Sofern die SuFu genutzt wird :search:

    TEAM SAUSTAHL


    "Bier trinken hilft der Landwirtschaft"


    Never Touch A Running Simson!!!

  • Bevor man irgendwelche Messungen an möglichen Stromwegen durchführt, was ganz einfach mit einer Strommesszange geht, müssen die "Stromwege" auch montiert sein.

    Wo nichts ist kann auch kein Strom fließen.

  • Mit einer Strommesszange? Das stelle ich mir schwierig vor, eine Radlagerstrommesszange habe ich noch nicht gesehen.


    Damit kennst du den Weg des geringsten Widerstands leider immer noch nicht. Sollten mehrere Stellen Kontakt nach Masse bilden, wird sich der Strom ungleichmäßig aufteilen, je nach Widerstand. Dazu kommen undefinierbare Ströme über beide Kettenläufe, die du nur mit einer 20cm Strommesszange zusammen messen kannst. Die Genauigkeit bei deiner Messmethode zweifel ich allerdings stark an.

  • Radlagerstrommesszange habe ich noch nicht gesehen.


    Damit kennst du den Weg des geringsten Widerstands leider immer noch nicht. Sollten mehrere Stellen Kontakt nach Masse bilden, wird sich der Strom ungleichmäßig aufteilen, je nach Widerstand.

    Ja klar. Radlagermesszange


    Kette, Kette, Bremszug/Gestänge und Zuleitung..............der Rest ist einfache Addition oder Subtraktion


    (2. Kirchhoffsche Gesetz)

  • Lehmann, ich habe vielleicht nicht so viel Erfahrung und Fachwissen wie du... Ich habe auch nicht studiert und entwickle auch keine Atomkraftwerke in der Lausitz mit. Aber ich kann zumindest anzweifeln, dass deine Methode besonders genau ist. Das wären mir einfach zu viele Variablen. Da kannst du addieren, subsummieren und quantifizieren was du willst, eine Messung und eine Prüfung ist ein Unterschied. Du prüfst mit deiner Methode nur, ob der Strom über die Bauteile geleitet wird, mitinbegriffen hast du eine ordentliche Streuung der Werte. Spannungsabfall und Verlustleistung ist dir dabei ein Fremdwort. Eine Messung wird genau, wenn alle anderen Variablen ausgeschlossen werden können, deshalb hat man irgendwann am Lagerfeuer nach dem 10. Landskron die Idee einer Impedanzmessung gehabt. In einem Land vor unserer Zeit...

  • nach dem 10. Landskron die Idee einer Impedanzmessung gehabt.

    was eine Impedanz ist und wie man sowas misst weißt du aber schon??


    Übrigens sind alle Betrachtungen ziemlich akademischer Art bei mehreren Millionen Simson-Mopeds, die nach Montage im Werk mit funktionierendem Bremslicht ausgeliefert wurden. Ohne zusätzliche Maßnahmen. Wer aber möchte kann ja eine flexible Leitung zum hinteren Bremshebel legen wenn er Angst um die Kugellager hat.

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