Simson S50, S51, S50, KR51/2 auf E-Motor umrüsten, hier: Umbausatz von Second-Ride

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  • Den ersten Erfahrungsberichten nach, sind diese rundum positiv. Es gibt hier und da User die über Kleinigkeiten schreiben. Oft sind diese aber selbst verursacht. Zum Beispiel das mit dem Bremskontaktschalter. Dieser muss funktionieren, da dieser beim Bremsen oder halten der Bremse den Motor deaktiviert. Ober das mit dem richtigen Einstellen des Gasbowdenzuges. Es gibt aber auch User die sich hier einbringen und ihre eigenen Ideen teilen. Wie zB den Tank als Fach umbauen u.s.w.. Oder Vorschläge zur Verbesserung der Software u.d.gl..

    Es sind aber auch andere Themen interessant. So ist zB. das mit der Abnahme bei verschiedenen TÜV Stationen. Die einen machen das ohne zucken und andere nicht oder nicht so wie man es sich vorstellt. Wahrscheinlich liegt es auch an der täglichen Verfassung des Prüfers, ob er seine Tage hat oder nicht.

    SR arbeitet derzeit an ein Softwareupdate, das dann den Kunden zugeschickt wird.

  • Heute bin ich endlich dazugekommen mein Set, welches, soweit ich mich erinnere Ende November geliefert wurde, einzubauen. Zumindest ohne die Verkabelung, die ich noch etwas ändere.


    Die Scheidung steht an:


    Und ist amtlich:


    Hochzeit mit dem zweiten Ehepartner ;) :


    Die Motorlagerschraube habe ich vorher gelockert, den neuen Motor eingesetzt und den wieder festgeschraubt. Im Set lagen eine Edelstahl und eine Stahlschraube dabei - hab mal nachgefragt, was der Sinn dahinter ist. Ich habe meine vorhandenen Edelstahlschrauben weiterverwendet (das Moped wurde ja erst vor knapp einem Jahr neu aufgebaut).

    Der Motor ist selbst an einer Aufhängung festgeschraubt, daher soll man auch diese noch mal prüfen ggf. festziehen. In Summe 4 Schrauben mit 20Nm angezogen, danach die Motorlagerschraube.


    Nun gehts an die Kette - Hinterrad gelockert und beide Spanner gelockert. Dem Set liegt eine neue Kette bei (420er), welche etwas breiter sein soll. Ich hab das jetzt nicht verglichen, sondern einfach die Neue eingezogen. Interessanterweise passten die Stifte des alten Kettenschlosses (zum Einziehen) nicht in die neue Kette - die Stifte waren zu dick. Komisch - war die alte Kette hinsichtlich der Stifte doch stabiler?! - Egal, hier das Ergebnis mit der neuen Kette und dem neuen Kettenschloss:


    Hier sieht man auch den Tachoantrieb - d.h. man braucht, wie bei den ersten Sets keinen Umbau auf Nabentacho.


    Weiter ging es mit dem Zündschloss und dem "Akkutacho". Ersteres kommt an die linke obere Lenkerbefestigungsschraube, die Akkustandsanzeige ("Akkutacho") wird wie ein normaler Tacho oben an der Gabelbrücke befestigt.

    Wer wie ich einen Fahrradcomputer in der Mitte vom Lenker befestigt hat, kann hier Probleme bekommen, da der Fahrradcomputer dem Zündschloss im Weg ist. Ein Versuch das Zündschloss nach unten an der rechten unteren Lenkerschraube zu befestigen klappt auch nicht, da dann das Kabel vom Zündschloss zum Akkutacho zu kurz ist. Wer hier individuell sein will, muss das Kabel irgendwie verlängern, ggf. gibts da bald entsprechende Stecker/Buchsen.


    Vom Zündschloss geht ein Kabel, über den Herzkasten, zum Motor. Ärgert mich ein wenig, dieses könnte 2-3cm länger sein. Es passt gerade so:


    Danach ging es an die Halterungen für die Sitzbank. Die vordere Aufnahme könnte man in der Anleitung besser beschreiben, aber wer eh schraubt, bekommt das schon mit der Reihenfolge (Unterleggummis, Unterlegscheiben, Befestigung, Tank etc.) hin.


    Problematisch war bei mir die hintere Befestigung:

    Das Gewinde der rechten Schraube wollte nicht fluchten. Irgendwie wollte der Halter rechts nicht ganz runter und/oder der Gepäckträgerhalter/Obergurt hatte etwas dagegen. Kann auch an den Nachbauteilen liegen, aber am Ende habe ich die Schrauben mit hängen und würden reinbekommen - hoffe die müssen nicht mehr raus.


    So sieht es dann mit der Sitzbank aus:


    Die Sitzbank ist jedoch ganz schön schwer. So schwer hatte ich die mir nicht vorgestellt - Abnehmen und Laden bringt Mukkis ;)


    Wie man am Herzkasten sieht, muss ich noch ein wenig an der Verkabelung basteln. Ich habe alle VAPE-Teile rausgeworfen, bis auf den Blinkgeber. Im Set ist zwar einer dabei, aber der ist m.E. nicht lastunabhängig, aber ich brauche so einen für die geplanten LED-Blinker.


    Vom Motor gehen noch folgende Kabel in den Herzkasten:

    - Kabel für einen USB-Anschluss (Updates?)

    - Kabel für den Anschluss an den Bremslichtkontakt (schaltet den Motor beim Bremsen ab) - das Kabel geht normalerweise an den Kontakt am Hinterrad, aber ich habe einen externen Bremslichtschalter, daher der Herzkasten

    - Masse und Kabelschuhe für die 12V - letztere gehen an 30 und den 3er Kontakt am Zündschloss.


    Kupplung und Startvergaserbowdenzüge sind rausgeflogen. Den Kupplungshebel lasse ich wohl so dran - sieht schöner aus. Gasbowdenzug bleibt, hier muss ich noch einen anderen Gasschieber anbauen (Vergasernadel ist nicht notwendig), da der alte beim alten Vergaser bleibt.


    Planungen / Todos:

    - Spur ausrichten / Kettenspannung prüfen

    - Gaszug vervollständigen

    - Verkabelung (und danach kann ich alles testen)

    - Kabelbinder etc.

    - Abnahme


    später geplant:

    - LED Blinker

    - LED Scheinwerfer


    Das war es erstmal für heute.

  • Wäre clever, wenn man den Akku hinten aus der Sitzbank rausziehen könnte zum laden ausserhalb. Die TS250 hatten damals da drin auch ein Werkzeugfach, so in der Art wär das ne schicke Lösung mit Schloß.

    Dann noch ein paar "Fakekühlrippen" in SIlber an den eckigen Teil vor dem Motor, schon merkts kaum noch jemand, das kein Knallzünder mehr werkelt :rotate:

    Bin dann mal gespannt, wie die Langzeiterprobung ausfällt, in Bezug auf Haltbarkeit der Komponenten. Bei den eBikes merkt man ja auch, das Elektromotoren noch nicht lange gebaut werden.......und Mechanik auch ein neues Fach ist :wacko:

  • Die Sitzbank mit Akku kann man abnehmen und extern laden - ich denke das macht keinen großen Unterschied. Im Alltagsbetrieb will man sicher eher direkt am Moped laden, als den schweren Akku immer ein-/ausbzubauen. Es fahren schon einige länger mit diesem Set (inkl. Cross/Dreck) - bisher hört man noch keine Klagen.

    Interessant wird, wenn etwas ist - den Motor kann man ja nicht ("so einfach" wie einen Verbrenner) selber instandsetzen. Meine erste Fahrsaison wird aber eh erst dieses Jahr werden, wenn kein Salz mehr auf der Strasse liegt - ggf. kleine Testfahrten ausgenommen.

    Kurzfristig wird erstmal alles zum Laufen für die Abnahme gebracht.

  • Haste dich also auch entschieden.

    Gut auch sein Beitrag. Zu dem Kabel, dass da etwas länger hätte sein können. War bei mir auch so und ich dachte mir, dass dieses sich evtl. etwas lösen oder gar vollständig trennen könnte, während der Fahrt. Daher habe ich dieses vorn durch eine passende Bohrung geführt. Somit ist es recht locker und nicht so stramm.



    Das mit dem laden des Akkus werde ich wohl auch direkt an Fahrzeug machen. Es ist schon etwas umständlich den schweren Akku abzunehmen. Ich komme jedenfalls ganz gut an den Stecker heran.


    Das mit dem relativ ungeschützten Kühlrippen hab ich auch schon was im petto. Es wird ein Knieblech geben, obwohl ich nicht allzuoft bei Regen oder Dreckwetter unterwegs sein werde.

  • Hallo,


    ja das Kabel ist leider 2-3cm zu kurz - es scheint aber gerade so zu gehen. Ein Loch mag ich da nicht reinbohren, auch wenn der Nachbauherzkasten eh Mist ist (Deckel vom Luftberuhigungskasten hielt nicht richtig, aber den brauch ich ja jetzt nicht mehr).


    Ich habe den Aufbau nun abgeschlossen.


    Als Gaszug kommt ja der originale vom BVF 16N1 zum Tragen. Hier habe ich nur den Schieber (Nadel ist nicht notwendig), die Feder und den Deckel verbaut. Hab mir auch das Nadelplättchen gespart - ich glaube nicht, dass die 1-2mm fehlen. Spiel bei etwa 1-2mm eingestellt.


    Bei der Verkabelung hat man nun ein paar Freiheiten, da man die beiden unteren 2 Blöcke (nach Moser-Schaltplanzeichnung) des Zündschlosses quasi frei verwenden kann. Man kann das alte Zündschloss aber auch ganz ausbauen, aber ich fand die Funktion wie vorher in etwa beizubehalten ganz gut.


    Mit dem Second-Ride (SR) Zündschloss schaltet man den Akku ein und man hat Spannung im System. Je nach Simson-Zündschlossstellung kann man dann z.B. unterschiedliche Beleuchtungsmodi schalten (z.B. wie man es eben kennt: Standlicht, nur Fahrlicht, Fahrlicht und Rücklicht) - wie gesagt - wenn man es will. Ich denke das wird ähnlich wie bei der DC Vape sein (nur noch ein Stromkreis, aber es fällt das Abschalten der Zündung per Masse weg).


    Der Motor wird mit einem Druck auf einem Taster neben dem SR-Zündschloss freigegeben (und auch wieder abgeschaltet). Drehen tut sich aber erst, wenn man am Gasgriff dreht und - eine Neuerung in Version des SR23-Set - wenn man nicht auf der Bremse steht. Es gibt da eine Motorabschaltung wenn man bremst. Diese erhält das Signal vom Bremslichtschalter. Wenn Kontakt dafür auf Masse gezogen wird, geht auch der Motor aus. Mal sehen wie sich das fährt. Das Kabel dafür hab ich an den externen Bremslichtschalter angeklemmt.


    Jetzt wird es nur noch Zeit für besseres Wetter für eine Testfahrt und der Abnahme. Bin mal gespannt.


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  • Liest sich gut.

    Das mit dem Loch hatte ich auch lange überlegt. Ich konnte dies nicht anders machen.

    Hat auch den Grund, da ich das mit demZündschloss am Lenker etwas anders gelöst habe und somit wohl die erforderlich Zentimeter nicht mehr zur Verfügung hatte.


  • Mal eine kleine Zwischenfrage: Was meint ihr - wie wird dich der E-Motor am Berg verhalten? Bei unseren Bergen hier hat der 2-Takter immer ganz schön zu tun und oft geht es nur langsam in den unteren Gängen vorwärts.

    Hier würde doch der E-Motor schneller den Berg hoch kommen, oder? Würde der gar Vmax schaffen (natürlich auf Kosten des Verbrauchs)?

    Also ich fahre das Umbaukit und die Beschleunigung ist der Wahnsinn. Steile Berge fährt sie nun mit 60 hoch, aber auch runter. Der Tacho zeigt etwa 10% zu viel an, also glaubt man mit 65 unterwegs zu sein.

    Für die Tuner interessant - mit einem 31er Zahnrad hinten stimmt der Tacho wieder und sie fährt 65. Berge dann aber "nur" noch mit 55.

    Das Fahrgefühl ist einfach genial, eher wie Leichtmotorrad als Mopped. Sie hat ja auch 5.4PS Spitze und 4PS standard und beschleunigt von unten herauf schon beeindruckend lässig und zügig. Im Stadtverkehr kann man nun schon mal an die Ampel vordrängeln und ist beim Start kein Hindernis. Selbst mit Sozius ein toller Durchzug, kein gequältes Anfahren.

    Ich bin früher eine 650er gefahren und ich vermisse den grellen Klang des gequälten Simson Zweitaktmotors nicht. Es ist angenehm mit einen sanften Surren dahinzusausen. Ich würde sagen, e-Antrieb ist wie Segeln bei einer guten Brise. Ich finde das Kit klasse, es macht zügiges und entspanntes Fahren in der Stadt möglich.

    Mit dem Verbrennermotor hatte ich immer Ärger, weil ich nicht regelmäßig gefahren bin und das Moped das ganze Jahr draußen steht - Wasser im Vergaser, verklebte Kupplung ... . Jetzt weiß ich, wenn ich draufsteige geht es auf Knopfdruck los und ich bleibe nicht aus einem unvorhergesehen Grund stehen. Das war mein Hauptziel als ich mich nach einem E-Antrieb umschaute.

    Der große Akku machte letztens bei 10°C bei 55km schlapp. Aber ein Update sollte da noch was verbessern, denn ich hatte am Ende Probleme mit der Rekuperation. Und im Sommer soll es auch noch besser werden.

    Die Reichweite genügt für meine typischen Fahrten und ich denke, in ein paar Jahren gibt's dann auch Akkus mit mehr Leistung.

    Klar, ein Verbrennermotor ist auch cool und hat sein eigenes tolles Feeling. Beide Antriebe haben ihre Vor- und Nachteile. Für mich paßt der E-Antrieb perfekt und ich bin froh beim Simson Format bleiben zu können.

    2 Mal editiert, zuletzt von M_i_c_h_a ()

  • So, mal wieder Neuigkeiten - die Abnahme nach § 21 ist durch. Problem - wobei das m.E. auch vorher schon war - 2 Prüfer und 10 Meinungen.

    Bei der DEKRA im Erzgebirge kann man es (aktuell) ganz vergessen, will man es weiterhin als KKR nutzen. Die DEKRA in Dresden scheint sich da inzwischen besser auszukennen, so dass ich meine Abnahme durch habe.

    Nebengeschichte: Für die positive Abnahme musste ich noch auf originale Alufelgen umbauen. Ich hatte Alunachbau (1.5 und 1.6 - letzteres unbewusst) verbaut, welche aber bei meiner damaligen § 21 Abnahme (mit Verbrennermotor) nicht beanstandet wurden. Hier nahm es der Prüfer wohl sehr genau. Ein Auszug der (noch nicht ganz) BE stelle ich dann mal ein.


    Eine erste Probefahrt meinerseits bestätigt die vorgenannten Erfahrungen. Es macht Spass - aber, es bleibt ein Kurzstreckenfahrzeug (70 km) - wobei es dafür auch gedacht war - oder man hofft auf mehr und mehr Ladestationen (z.B. hier) oder lädt den Akku ggf. mal unterwegs (Cafe etc.) - hier bräuchte ich dann aber eher das Schnellladegerät im Reisegepäck.

    Dei erste Ausfahrt war teils geprägt von Fehlgriffen zur Kupplung und Tritten zum nicht mehr vorhandenen Ganghebel ;)


    Jetzt muss ich nur noch zur Zulassung und werde es ab April (oder ggf. doch noch ab März) versichern und restliche Dinge an/umbauen (LED-Blinker, LED Scheinwerfer, Anhängerkupplung etc.).

    Auf Zukunft gedacht ist es aber etwas doof, dass man die Motoren (E/B) nicht einfach so tauschen kann. Hab hier mal eine Diskussion angefangen.


    EDIT:

    Gutachten angehangen

    Einmal editiert, zuletzt von dad401 ()

  • Ich brauch da keinen Benzinhahn mehr - hab einen billigen Nachbautank verbaut, wo der Benzinhahn schräg nach außen steht. Ist mir zu spät aufgefallen, aber was nicht alles gibt. Funktionierte auch, aber fand ich unschön.


    Gutachten ist nun auch unterschrieben und gestempelt. BE ist also nun offiziell. Versicherungsschild wird dann nächste Woche kommen - bestimmt zusammen mit Winterwetter ;)

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