MEGU Glücksrad Simson Ersatzteile von ETHS

Zylinder berechnen

  • Hallo, ich bin Christoph 28 Jahre alt und fahre seit ich 17 bin fast täglich mit meiner s51. Ich habe mich nie richtig mit dem Tuning beschäftige und das Moped immer nur Technisch fit gehalten. Ende letztes jahr hab ich einen roller gekauft zum Restaurieren wo ein 60/4 von almot drauf war. Da hat alles angefangen? meinen zylinder hab ich jetzt zum schleifen gebracht und aus spaß den 60 er auf mein moped gebaut und großen spaß an der doch erheblichen mehrleistung gefunden. Jetzt wollte ich natürlich wissen was da denn noch so geht. Von dem Herr Rieck die Bücher bestellt und nach mehrmaligen blättern und erneut lesen auch den Großteil verstanden und probiert umzusetzen. Jetzt hab ich mir excel tabellen erstellt um die Gasschwingungen zu berechnen sowohl beim einlass als auch auslass. Mein problem ist jetzt das ich keine Chance habe auf einen Prüfstand zu kommen um das errechnete auch zu prüfen. Ich hab zwar probiert üben den digitalen drehzahlmesser rauszufinden wann welche resonanz jetzt bei welcher drehzahl einsetzt aber das stellte sich als sehr wage vermutung heraus. Meine Frage ist jetzt ob mir jemand werte geben kann wie: Kurbelkammervolumen (hab ich von 150-220 alles gelesen) , Ansauglänge (ob ende vergaser oder anfang herzkasten) Resonanzlänge ( bis prallblech oder ende gegenkonus oder i-wo dazwischen) Schallgeschwindigkeit Abgas (500-600)die sich bei ihm zur Berechnung als sehr genau rausgestellt haben. Ich hätte einfach gerne ein paar mehr werte die Konstant sind um die Abweichung geringer zu halten. Für mich ist es ein Hobby oder besser gesagt das Interesse mehr aus dem Serienmotor raus zu holen. Ich würde mich freuen wenn mir jemand weiter helfen könnte. :) Achso es bezieht sich natürlich alles auf serienbauteile!

  • Moin Christoph,


    ich muss dich leider enttäuschen. Der Rieck ist nur so naja. Da gibt es wesentlich bessere Lektüre.

    Es gibt beim 2T keine Konstanten. Daher wirst du es mit deinen Excel Tabellen schwer haben. Einen Zweitakter zu berechnen ist leider nicht so einfach, wie sich manche das vorstellen (Ala´Auslassfläche =1,2x Vergaserfläche). Das ist leider fast alles grober Unfug.


    Um einen Zweitakter zu berechnen muss man mehrere Effekte abwiegen. Man hat gewisse Helmholtz Resonanzen, dann die eigentliche Auslassschwingung/ Resonanz, die Abgastemperatur............................................. da gibt es noch gefühlt 100 andere Faktoren die da Einfluss haben. Die Kanalflächen und Formen werden z.B. auf Basis von Zeitquerschnitten errechnet. Das ist das Integral der Fläche über der Zeit. Du siehst also, dass man mit festen Werten da nicht weiter kommt. - Gut zugegeben, für den Anfang reichts.


    Deine Abgastemperatur hängt zum Beispiel sehr stark vom Mitteldruck und der Bedüsung ab. Bei unseren Rennmotoren nehme ich oft 570m/s an. Das wird aber bei dir überhaupt nicht zutreffen.

    Die Ansaugweglänge ist auch eher uninteressant. Es geht um das Volumen vor der Zerstäuberdüse. Dieses sollte möglichst klein sein, im Gegensatz soll aber der Durchmesser für Leistung möglichst groß sein (Stichpunkt Vergaserfaktor). Man muss also einen Kompromiss finden.

    Und noch etwas. Die Einlassschwingung wirst du bei keinem Motor in der Leistungskennlinie sehen. Das einzig maßgebende beim Zweitakter ist der Auspuff.


    Ich hoffe, ich hab euch damit jetzt nicht überfordert.


    Franz

  • Vielen dank für die Antwort! Also überfordert bin ich nicht eher Interessiert ^^ Ehrlich gesagt hab ich mir schon gedacht das es zu einfach wäre, aber das was du geschrieben hast schließt jedenfalls einen Teil der Lücken die sich mir schon ergeben haben was eig. Alles in den Motor mit einfließen sollte. Ist es deiner Meinung nach denn wirklich erstreblich für mich sich soweit in die Materie rein zu versetzen? Wie gesagt Interessieren würde mich das schon. Was könntest du denn für Lektüre empfehlen? Gerne auch mit Beispielrechnungen.

  • Die sinnigste theoretische Arbeit wäre:


    1. Festlegen welchen Charakter der Motor haben soll

    2. Den sog. Stand der Technik für diesen Ziel-Motor analysieren


    Durch diese Analyse kann man sich am ehesten ein Bild machen und ein Gefühl entwickeln.


    In der Umsetzung:

    Die Absprungbasis sollte sauber gelaufen sein - Optimalfall Leistungs-/ Dremoment - Drehzahlverlauf vor und nach dem Eingriff aufzeichnen.


    Denk an deinen kaputtgebastelten M53 Motor, der muss erstmal auf andere Fehlerquellen geprüft werden.

  • Marvin

    Wie analysiere ich denn den Stand der Technik für den Motor? Gibt es denn Bücher die soetwas beschreiben von der Vorgehensweise?

    Die Schwalbe läuft wie ein Bienchen mittlerweile, die spülwinkel hab ich angepasst und die Einlasszeit verlängert, da hab ich mich stück für stück rangetestet und jetzt zieht sie sauber im 3 gang auch aus dem Drehzahl Keller durch bis 63 gps gemessen.

  • Stand der Technik ist im pitlane und ese Forum lesbar. Nein ist nicht erstrebenswert. Das Zeug ist im Lowend- und Midrangesegment ausentwickelt und käuflich und im Highendsegment hauen die ZQSen alleine nicht hin bzw genügen nicht, dort sind die gewerblichen und Hobby "Profituner" beim 60er dort wo ich beim 85er bin (22PS). Der Vorteil der ZQS Berechnung ist, dass der Wert quasi immer kommt. Alles was an Originalzylindern verfügbar war, hab ich nachgerechnet, neue auf dem P4 gehabt mit Partnern (ich mach fast nur Entwicklung und Test dann mit Tuningfreunden gewerblich und oder Hobby)

  • Hallo Simsondriver,


    Bei der Abgasgeschwindigkeit nehme ich pauschal den Wert von 520m/s zum rechnen. Das Kurbelgehäusevolumen variiert je nach Kolbenposition. Für die Einlaßresonanz ist die Stellung des Kolben bei der der Einlaßkanal geöffnet wird die Entscheidende für das Volumen. Öffnet der Kanal früher wird das Volumen kleiner. Die breite der Hubwangen der Kurbelwelle und der zu verwendende Zylinder beeinflussen ebenfalls das Volumen. Im Schnitt liegt das Volumen um die 200cm³. Die Ansauglänge geht rein Theoretisch bis zum Herzkasten. Zum rechnen nehme ich die Länge bis zum Vergasertrichter. Die Resonanzlänge für den Auslaß geht bis zum letzten drittel des Gegenkonus. Vereinfacht kann man auch das Ende vom Gegenkonus nehmen.

    Trotz der ganzen Rechnerei kommt man am Ende um eine Abstimmung der einzelnen Komponenten nicht herum.

    Einmal editiert, zuletzt von minimax0_8 ()

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