Moving on - Neuaufbau einer S50 B2

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  • Hast du denn schon ein Konzept für die S50?


    Ich kann ich dir raten, das Fahrzeug so original wie möglich (ja, Originalfetischist) aufzubauen. Erfahrungsgemäß verkaufen sich originalgetreue Fahrzeuge um einiges einfacher und gewinnbringender als Individualismus-Tuning-Buden.


    Der viel wichtigere Punkt ist: Welchen Verkaufspreis hast du angesetzt, denn daran müssen sich deine Kosten orientieren? Vape ist zwar schon immer schön und gut, aber leider eben auch teuer und schlägt schon mit allein 200 Euro zu buche. Eine E-Zündung tut da auch zuverlässig ihren Dienst und hat man vielleicht auch noch im Fundus. Genau das Gleiche gilt für den Motor. Man könnte einen tollen M541 da reinhängen, der M53 wäre aber original und in der Anschaffung um 1/3 günstiger. Welches Baujahr ist die S50? Dementsprechend müsste man auch nach einem Hochtank schauen...das für die Kunden markanteste Merkmal einer S50.


    MfG
    Christian

    "Es ist schwieriger, eine vorgefasste Meinung zu zertrümmern als ein Atom."
    (A. Einstein)

  • Natürlich habe ich eins. Bin ja nicht aus Dummbach. :D


    Ich verfolge eine möglichst große Originalität, beziehungsweise einen möglichst großen Erhalt derselbigen Substanz. Glücklicherweise ist der gute Haufen nahezu vollständig und ich brauche nur wenige Teile wirklich neu, weil sie unrettbar beschädigt oder gar nicht vorhanden sind. Büffeltank habe ich demzufolge auch. Das Moped ist Bj. 1976. Bei diesem Moped bin ich auch einigermaßen konsequent, ich habe später noch eine S51, wenn dann ein Kunde sagen sollte, dass er das Puss**-Paket haben will (Bing & Vape) muss er sie selbst bezahlen.


    Ich referiere hier vom "Haufen", aber das ist nicht despektierlich gemeint, sondern eine Zustandsbeschreibung. War vorhin ein wenig draußen und habe dran gewerkelt, jetzt kann man den Haufen auch fast wieder Moped nennen, ein Laie kann schon wieder erkennen, was es werden soll.


    Ich habe den Haufen erst einmal rollfähig gemacht. Das ist praktischer. Eine STVO-Konformität spielte bei diesem Unterfangen eine untergeordnete Rolle, da ich das Moped vorerst eh nur auf Privatgelände bewegen werde. :D Den Rahmen habe ich mit dem Gartenschlauch sauber gemacht, danach einfach mal die nötigen Teile montiert. Und dann, weil ich Bock hatte, die wichtigen Unnötigen.

  • Sind die lackierten Rahmenteile noch gut in Schuss, kann ich das Putzen mit einem öligen Lappen empfehlen. Das säubert hervorragend, konserviert und gibt einen schönen Glanz.


    MfG
    Christian

    "Es ist schwieriger, eine vorgefasste Meinung zu zertrümmern als ein Atom."
    (A. Einstein)

  • So, ein Moment der Muße.
    Im Augenblick hält mich der restliche Fuhrpark recht auf Trab, Count ovloV hat beschlossen, die Benzinpumpe, die ich ihm letztes Jahr verpasst hatte, doch nicht mehr zu mögen, deshalb musste ich die Alte neu aufbauen. Die tut jetzt wieder ihren Dienst.
    Ich habe aber trotzdem etwas am Moped gemacht. Unter Anderem habe ich auch den Rahmen mal mit einem Industriereiniger abgewaschen. Das Zeug ist gut - alles, was man nur entfernt "Dreck" nennen kann, wird einfach weggefressen. Leider hat es einen Nachteil (ich betrachte es allerdings als Vorteil): es ist recht korrosiv. Und das zeigt mir leider, dass ich um das Sandstrahlen lassen nicht herumkomme. Eigentlich schade, ich wollte nämlich total nuts gehen, die Roststellen eliminieren und mit Airbrush lackieren, damit möglichst viel von der Originallackierung erhalten bleibt, aber wenn ich alles gründlich weggeschliffen hätte, würde kaum noch Originallack übrig bleiben.
    Das Lackset wurde irgendwann einmal mit der Rolle neu "lackiert". Sieht grottig aus und zieht Staub an. Ich habe gedacht, dass ich doch mal einen in Aceton getränkten Lappen eine Zeitlang drüber legen könnte und sehen könnte, was passiert. Das Gute: die Schriftzüge auf dem Tank sehen nicht so schlecht aus. Das Schlechte: der restliche Lack ist im Eimer, ich habe keine Möglichkeit mehr, das Lackset zu retten. Geht auch zum Strahlen.


    Aber es gibt auch Positives: meine Teilebestellung ist angekommen. Und extra für Chrisman habe ich ein Bild von der Reifenmarke gemacht. ;)

  • Disassembly is easy as they say...
    Hier ist ja schon länger nichts mehr passiert. Das liegt an meinem Lebenswandel. Ich arbeite am Tag und am Abend gehe ich auf die Schule. Also kann ich nur was am Moped machen, wenn ich die Zeit dafür übrig habe. Ihr könnt euch denken, dass das nicht viel ist. Der übliche Wahnsinn (Haus, Autos, Kindchen) steht ja auch noch an. Aber damit habe ich eh gerechnet, deshalb hat es gepasst, dass die Sommersaison bald zu ende geht. Dann habe ich nämlich den ganzen Winter über Zeit.
    Der Motor ist bei Tacharo, ich habe ihm vorhin gesagt, was ich haben will. Ich spare keine Kosten. Lieber spare ich am Sandstrahlen als am Herzen. Isso. Wäre ärgerlich, wenn der Motor zerfliegt, weil ich am falschen Ende gespart habe. Dafür habe ich eine Teilbudget-Überschreitung. Die muss an anderer Stelle wieder eingespart werden. Deshalb habe ich den Sandstrahler jetzt ausfallen lassen. Den Rahmen bekomme ich auch auf andere Weise wieder fit, das Lackset nehme ich jetzt einmal zum Spielen her; ich werde versuchen, den Originallack um jeden Preis zu retten. Falls mir das nicht gelingt, kann ich immer noch Tabula rasa machen.
    Ich war schon vorher unglücklich mit der Sandstrahllösung, man hat es vielleicht gemerkt. Ist mir zu einfach. Und nur weil irgendjemand meint, dass man das tun muss, wenn man ein perfektes Ergebnis erhalten will, heißt das noch lange nicht, dass ich das nicht hinterfrage. Ich hatte mich nach langem Überlegen zum strahlen lassen entschlossen, das war aber eine taktische Entscheidung, die ich nicht mit ganzem Herzen getroffen habe. Es ist klar, es hätte mir wertvolle Zeit gespart. Dabei hätte ich aber den Lack unwiederbringlich vernichtet. Jetzt verfahren ich mal nach dem Sprichwort: "if it's already broken, you can't break it again" und schaue mir an, was passiert. Falls es nichts wird, kann ich den Versuch immer noch komplett wegschleifen und neu machen. Bilder gibt es bei Gelegenheit auch. Bin nur gerade auf Arbeit.

    Ahhh, wie geil, nett geschrieben, richtig Hammer High Society Simson
    Erst mal besser machen ;) Simson_S 51-B
    Thank you, you have been a great help too! ;) DK - DDA


  • So, das bringt natürlich wieder einen völlig neuen Blickwinkel auf das Thema "Originallack retten". Laut meiner Informationsbeschaffung sollte man zum Originallack freilegen folgende Dinge nacheinander probieren:
    1. Lappen mit Verdünnung drauf legen und mit Folie umwickelt einwirken lassen
    2. Lappen mit Aceton drauf legen und mit Folie umwickelt einwirken lassen
    3. Abbeizer aufstreichen und einwirken lassen bzw. mit Folie umwickeln --> Falls Vorgang wiederholt werden muss, vorher mindestens 2 Tage warten.
    Sollte nun laut deiner Erfahrung der Lappen mit Aceton aus der Liste entfernt werden oder hat damit schonmal jemand gute Erfahrungen gemacht?
    Oder mal die Frage, wie lange hast du das Aceton denn einwirken lassen? Wenn es das ist was ich denke, ist das ja schon ziemlich aggressiv und riecht auch so. Daher werde ich das nicht testen.
    Ich will nämlich auch demnächst einen Tank freilegen. Ein Seitendeckel hat mit Abbzeizer --> Lackreste abbürsten --> kleine Lackreste mit Verdünnung abrubbeln, gut funktioniert.
    Der andere Seitendeckel hat leider auch seinen Originallack eingebüßt, weil ich die zweite Schicht Abbeizer noch am selben Tag aufgetragen und mit Folie umwickelt habe.
    Mit welchen Methoden willst du versuchen deinen Lack noch zu retten? Ich würde ja erstmal ein paar Tage warten, bis sich der Lack wieder verfestigt hat und dann mit einem Lappen mit WD40 oder Ballistol abreiben. Vielleicht bringt das was.

    Buchholz 69ers

  • Lappen mit Aceton funktioniert nur, wenn sich der Lack auch davon beeindrucken lässt. Das ist meist dann nicht mehr der Fall, wenn Klarlack im Spiel ist. Oder Nitrolack oder ähnliches. Der Originallack auf den Simmen ist extrem widerstandsfähig, der steckt normalerweise sogar Beize weg. Das ist echt krank. Jedenfalls habe ich die Erfahrung gemacht, dass man die Lappen gelegentlich wechseln sollte. Die sind irgendwann gesättigt, dann passiert gar nichts mehr. Dadurch entfällt auch das Einwickeln. Wie lange ich das habe wirken lassen? Keine Ahnung. Ich habe 2-3 mal noch etwas drüber geträufelt. Vielleicht einen halben Tag. Der Geruch ist schon streng, aber ich mache das ja auch in der Garage und nicht im Wohnzimmer. Beize ist zwar fast geruchlos, aber ich mag es weniger, weil unbemerkt Spritzer auf der Haut Schaden anrichten können. Ist eben eine Sache des persönlichen Gustos. Falsch angewandt ist beides gesundheitsschädlich.
    Was ich mit meinen Lack vorhabe, ist folgendes: den Originallack freilegen, endgültig zerstörte Flächen mit Airbrush wiederherstellen, danach das ganze Teil mit 1000er Schleifpapier angleichen, zum Schluss dann, quasi zur Konservierung und weiteren Glättung Klarlack drüber. Es gibt matten Klarlack, damit habe ich noch keine Erfahrung, aber ich glaube, damit komme ich dem originalen Aussehen am Nächsten (obwohl das zugegeben immer noch heftig abweicht).
    Das doofe an z. B. dem Büffeltank ist, dass sich die Kanten an den Seiten recht schnell abschleifen, vielleicht kann ich das damit sogar etwas hintanhalten.

    Ahhh, wie geil, nett geschrieben, richtig Hammer High Society Simson
    Erst mal besser machen ;) Simson_S 51-B
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  • Jetzt gibt's endlich mal ein paar Bilder. Den Hauptrahmen habe ich gestern abgeschliffen, danach habe ich ihn mit Brantho Korrux gepinselt. Das sieht man jetzt, aber diesen Faux-pas in Originalität habe ich mir erlaubt. Ich habe das Zeug schon an Autos verarbeitet und da erfüllt sie seinen Job hervorragend. Es ist widerstandsfähig wie bekloppt und verhindert Rost besser als Andere. Ansonsten ist der Motor von Tacharo zurück und den elenden Bolzen am Hauptrahmen habe ich auch endlich rausgeprügelt bekommen. Das war ein richtiger Akt, so fest habe ich noch nie erlebt.
    insgesamt sind hier die Bilder, die ich noch nicht hochgeladen habe dabei. Manche Arbeitsschritte sind schon lange vorbei.

  • Wir Kapitalisten sind ja ausgeprägte Winterschläfer. Wenn der Frühling erwacht, gehen wir unseren liebsten Hobbies nach - Fahrrad fahren und Profit maximieren, indem wir Arbeiter ausbeuten. Leider ist mein Fahrrad gerade kaputt. :biglaugh:


    Nachdem es zu kalt wurde, um etwas zu lackieren, lag praktisch das ganze Vorhaben auf Eis. Auf dem Rahmen trocknete das Brantho nicht mehr. Glücklicherweise war mein Bruder zufällig da, der kennt einen Lackierer, also habe ich ihm in meiner Not die ganzen großen Metallteile in die Hand gedrückt und dann vor einer Wochen frisch lackiert wiederbekommen. Gestern hatte ich ein wenig Zeit, also habe ich damit angefanngen, das Moped wieder zu komplettieren. Einen kompletten Satz neue Schrauben/Muttern/U-Scheiben usw., den ich im Winter gekauft habe, habe ich dann erst einmal sortiert, abgepackt und mit Reißzwecken an einer Holzlatte befestigt. Das macht die Montage schon deutlich einfacher. Vorhin habe ich die Sitzbank neu bespannt, nachher schleife ich noch ein wenig.
    Eins hat sich nämlich herausgestellt: der Lack auf dem Lackset lohnt sich nicht zu retten. Nachdem ich den zweiten Seitendeckel mit Nitroverdünnung bearbeitet hatte, war dort überhaupt nichts mehr vorzufinden. Dazu hat ein Test mit dem Klarlack, den ich gekauft habe, gezeigt, dass die Riefen vom Schleifen am Tank nicht von ihm ausgeglichen werden können, was ich ursprünglich gehofft hatte. Also muss alles runter. Mist. Aber ich habe es wenigstens versucht.
    Ein weiteres Ding: es hat mich immer mordsmäßig angefressen, dass die Felgen und Aluteile so schnell matt werden, nachdem man sie mühevoll und stundenlang geputzt hat. Bei dem Moped hier sind schon richtige Rostnarben auf z.B. den Tauchrohren der Telegabel. Die Felgen sehen nicht viel besser aus. Also habe ich hier beschlossen, alles zu lackieren. Ich schleife alles gründlich aus, damit keine neue Korrosion wuchern kann, danach gehe ich mit Füllgrundierung, Opel Z157 und schlussendlich Klarlack über alle Aluteile. Das sieht dann zwar nicht mehr aus wie original, aber es schützt das Material und man hat daran länger Freude, wenn man mit dem Moped tatsächlich fahren will. Und auch wenn es nicht mehr aussieht wie original, es sieht nicht schlecht aus und ich glaube, dass das zuerst mal niemandem auffallen wird.


    Stand jetzt. Mal sehen, was demnächst kommt. Bis später.

  • Hallo Ifafahrer,


    sehr interessantes Projekt. Und du hast die selben Probleme wie ich auch. Insbesondere die Rettung des Lackset macht mir ebenfalls sorgen. Wo ich deinen zusammengesetzten Rahmen auf dem Bild sehe hab ich gleich mal eine Frage:


    Ich meine irgendwo gelesen zu haben, dass die Motorhalterung links in Fahrtrichtung auf der Halterung rechts in Fahrtrichtung aufliegen soll. Bei dir ist es umgekehrt. Lieg ich da falsch oder ist es womöglich egal?


    mfg


  • Ich meine irgendwo gelesen zu haben, dass die Motorhalterung links in Fahrtrichtung auf der Halterung rechts in Fahrtrichtung aufliegen soll. Bei dir ist es umgekehrt. Lieg ich da falsch oder ist es womöglich egal?


    Ist nicht egal und so richtig wie du schreibst.
    Die Materialstärke ist beim der Anordnung der angewinkelten Stelle berücksichtig, deswegen ist es nicht egal.

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