S51 (fast) Komplettrestauration - Als blutiger Anfänger

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  • Da ich gestern nach ca. 8 Wochen fertig geworden bin, stelle ich mal meine S51 vor. Im Endeffekt war es eine nahezu Komplettrestauration. Lediglich Rahmen, Schwinge und Obergurt sind unbehandelt und nur gesäubert.
    Wer nur Fotos klicken möchte darf das, für alle anderen folgt hier nun ein kleiner Auszug von dem was ich gemacht habe und mit welchem Wissen:


    Ende März für 350€ in miserabelstem Zustand gekauft, dafür aber relativ nah bei mir in Mannheim. Mir war klar, dass die S51 etwas Liebe braucht, bevor sie wieder auf die Straßen kommt. Eine Vollrestauration hatte ich mir mit meinem damaligen Wissen bei Weitem nicht zugetraut. Mein damaliges Wissen war so weit, dass ich bis August letzten Jahres (Inbetriebnahme eines Suzuki TS50-Scheinenfundes) noch nicht einmal auf einem 2-Takter saß, geschweige denn wusste, wie ein 2-Takt-Motor funktioniert. Wie ihr seht, kann man also alles lernen. Es ist nur eine Frage des Willens, wie sehr und weit man sich in die Materie einfuchsen will.


    Die Simson wurde also kurzerhand zerlegt, und alles fein säuberlich fotografisch dokumentiert, damit ich danach ja auch ja jedes Teil wieder zuordnen konnte. In Angesicht der Tatsache, dass ich eine Simson bis dato nur auf Bildern gesehen habe, war dies natürlich enorm wichtig.


    Zuerst wurde alles zerlegt und ich spielte mit dem Gedanken, den Motor zu belassen und erstmal zu fahren, falls er kaputt geht, würde ich mich dann damit beschäftigen. Ich war aber zu neugierig, sowas dann doch wirklich mal von Innen zu sehen also wurde ein Trennwerkzeug gekauft und der Motor gespalten. Anhand des Reparaturbuches von Simson und ein, zwei Ratschlägen eines Zweiradmechanikers (Ist das Spiel der Kurbelwelle noch okay? Wie bekomme ich am besten die Kugellager der Kurbelwelle runter?) wurde der gesamte Motor regeneriert, d.h. neu gelagert und ausdistanziert. Neuer Kolben(ringe) und Zylinder waren ebenfalls notwendig.


    Danach ging es an den Zusammenbau. Hier war ich extrem dankbar für die vielen Explosionszeichnungen, die mir vor allem bei den ganzen Schrauben halfen. Da ich merkte, dass der Vorbesitzer nur die Spannschrauben der Motorhälften noch original lies, kaufte ich den kompletten Schraubensatz. Der war es im Nachhinein gesehen definitiv Wert!


    Auch der Tank hatte ein Loch. Daher musste ich einen neuen bestellen und habe diesen auch in Eigenregie lackiert. Hierfür stand mit zum Glück ein Kompressor zur Verfügung und ich investierte 30€ in eine Lackierpistole, die meines Erachtens wahnsinnig gute Ergebnisse ablieferte. Einziges Manko waren ein paar wenige Staubeinschlüsse, aber dafür kann weder die Pistole noch ich was dafür. Das liegt einfach in der Natur von Werkstätten.


    Auch die Seitendeckel und Bremse, Gabelführung und anderes wurden gesandstrahlt und neu lackiert.


    Nach und nach wurde alles wieder zusammengebaut, mit neuem Kabelbaum versehen (beim alten stimmte nicht eine einzige Farbe, nur der Kabelstrang von der Grundplatte).


    Wie ihr sehen könnt, kann man (hoffe ich) recht stolz auf das Ergebnis sein. Der fertigen Restaurierung folgte ein 2-wöchiger Marathon auf der Zulassungsbehörde, um die S51 freiwillig zuzulassen. Ab sofort wird sie mir als treuer Gefährte für meinen Weg in die Uni dienen.


    Folgende Teile sind neu:
    Dichtung Auspuff
    Auspuffstrebe
    Blinkgeber
    Zündkabel + Überwurfmutter
    Gepäckträgerriemen
    Alle Bowdenzüge + Nippel
    Handhebel Bremse + Kupplung
    Benzinschlauch
    Sttellschrauben Handhebel
    Getriebeöl
    2-Takt-Öl
    diverse Elektronikkleinteile
    diverse sonstige Kleinteile
    Glühbirnen
    Zündkerze + Stecker
    Tank
    Benzinhahn
    Kotflügel vorne + hinten
    Bremsstange
    Federn Ständer + Bremshebel
    Batterie
    Aufkleber
    Hupe
    Soziusfußrasten
    Ölablassschraube + Dichtring
    Lager, Dichtungen und Anlaufscheiben kompl. Motor
    Zylinder
    Kolben + Ringe
    Krümmermutter + Dichtungen
    Kette
    Fußschalthebel
    Kickstarter
    Gehäusehälften Kombischalter
    Gehäusehälften Gas + Startvergaser
    Schraubensatz komplett
    Nadellager
    Antriebsritzel
    Kabelbaum
    Schmutzfänger Kotflügel
    Verschlussschrauben Motor
    Batteriehalter
    Blinker + Blinkerhalter komplett
    Kettenspanner
    Batteriespannband
    Kettenkasten
    Tachochromring
    Tankdeckel + Dichtung
    Lenker
    Faltenbalg Telegabel
    Lenkungslager
    Fußrastengummi
    Verbindungsmuffe Vergaser
    Düsenset 16N3-4
    Schwimmer 16N3-4
    Luftfilter


    Die Liste ist stark gekürt, zwischendurch tauchen ganz viel Kleinteile auf, die ich jetzt nicht auflisten wollte.


    Danke fürs durchlesen, ich denke ich könnt verstehen, dass ich als blutiger Simson-Anfänger stolz wie Bolle bin auf das Ergebnis.



    Und hier gibt es noch ein kleines Video der Guten:
    https://streamable.com/utynb



    Liebe Grüße
    Felix


  • Schöne Arbeit. Leider sieht man es den schutzblechen an, daß dies Nachfertigungen sind.
    Wieso können die Hersteller die Biegung nicht genau so hinbekommen wie beim Original?

  • Ja, sind leider die Nachbauten von FEZ. Hatte das vorne zuerst bestellt und paar Wochen später von MZA das von hinten. Leider war der Farbton nicht der gleiche. Das von MZA konnte ich noch zurückgeben, das von FEZ nicht mehr.


    Aber woran hast du das genau erkannt?

  • Der Radius der Bleche ist größer als der der Reifen, das Blechbstwht steht an den Enden also weiter ab als in der Mitte. Mit Zeit und etwas Glück findet man aber noch Lagerware.

    Probleme sind nur Lösungen in Arbeitskleidung !!!

  • Ouh man, die Teile für den 16n3-4 hättest du dir sparen können.
    Mit diesem vergaser wirst du vorallem als Anfänger nicht lange Freude haben.
    Der Sparvergaser ist verdammt nebenluftanfällig.
    Sobald Nebenluft im Spiel ist, spackt der ganze Motor rum.


    Soll heißen: Solange er läuft, freu dich.
    Macht er faxen, schmeiß ihn raus.

    Laisdung (Sprich Lais-dung)
    = Die vollkommen übertriebene Angabe von Motorleistung auf Facebook und anderen sozialen Netzwerken
    Wird berechnet mit :
    P=Kanäle*Lautstärke²+Hauptdüsengröße



  • Kannst du jegliche Nebenluft ausschließen ?
    Hast du den Vergaser eingestellt?
    Zündung funktioniert korrekt?
    Startvergaser schließt richtig?


    und und und...

    Laisdung (Sprich Lais-dung)
    = Die vollkommen übertriebene Angabe von Motorleistung auf Facebook und anderen sozialen Netzwerken
    Wird berechnet mit :
    P=Kanäle*Lautstärke²+Hauptdüsengröße



  • Wellendichtringe sind neu. Vergaser war ganz am Anfang mal eingestellt, Umdrehungen waren aber weit weg von den normalen Werten um einen ruhigen Leerlauf zu ermöglichen. Zündung funktioniert und ist korrekt eingestellt.


    Wie kann man testen ob der Startvergaser richtig schließt? Also wenn ich ihn betätige geht sie aus, eine Funktion ist also vorhanden.

  • Schaue ob der Gummi im Startvergaser richtig noch in seiner Ursprungsposition sitzt.
    Manchmal fällt der nämlich raus.


    Du hast aber auch nur an der senkrechten großen Schraube gedreht und nicht an der original verplompten Stellschraube ?
    'Die Werkseinstellung kann man übrigens meist vergessen. Die liegt oftmals vom richtigen Wert weit entfernt.


    Zündkerze hat auch den richtigen Elektrodenabstand?

    Laisdung (Sprich Lais-dung)
    = Die vollkommen übertriebene Angabe von Motorleistung auf Facebook und anderen sozialen Netzwerken
    Wird berechnet mit :
    P=Kanäle*Lautstärke²+Hauptdüsengröße



  • Der Vergaser sah aus wie das gesamte Moped. Da wurde alles zerlegt und gereinigt, von daher: Doch, auch die verplombte Schraube wurde neu eingestellt.


    Zündkerze ist neu und hat den korrekten Abstand

  • Im Ratgeber steht extra drinne, dass diese Schraube nich verstellt werden soll.
    Dann viel Spaß beim weiter rumprobieren.
    Mit Sparvergasern hab ich mich nie vertraut gemacht.


    Eins weiß ich nur : Theoretisch sind die Vergaser viel fortschrittlicher als die 16n1, da sie ein geteiltes Teilllast und Leerlaufsystem haben.
    Praktisch jedoch sind die Vergaser sehr problembehaftet.

    Laisdung (Sprich Lais-dung)
    = Die vollkommen übertriebene Angabe von Motorleistung auf Facebook und anderen sozialen Netzwerken
    Wird berechnet mit :
    P=Kanäle*Lautstärke²+Hauptdüsengröße



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