Und nächstes Jahr am Balaton,

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  • Hab gerad mal wieder Netz.
    Nach Split und Zadar sind wir jetzt in Pula.
    Wenn ich sagen würde, ich hatte das Werkzeug noch nicht in der Hand, wäre das geschwindelt.
    Ich hab aus Langeweile gerade mal nach den Kerzen gesehen. Der Abstand war bei ca. 1mm.
    Meine Krümmermutter hab ich etwas nachgezogen und die Wassersäcke von den Benzinhähnen sauber gemacht, was aber nicht Not tat.
    Morgen gehts zur Stadbesichtigung nach Pula.

  • Donnerstag, 28.6.2018, 4. Tag



    Nachts hat es natürlich ordentlich geregnet und gestürmt.
    Heut wird sich zeigen, ob Marion noch was aus ihren Kindertagen erkennt.
    Wir laufen oben am Steilufer von Balatonföldvar entlang und als erstes fallen die großen Hotels aus sozialistischen Zeiten ins Auge. Damals war am Zaun für DDR-Bürger der Weg zu Ende, nicht mal kucken war erlaubt. Jetzt ist der Verfall nicht zu übersehen, die Türen sind verschlossen. Es scheint aber noch irgendwie genutzt zu werden.
    Da muß irgendwo eine steile Treppe sein, die nach unten an den Strand führt, daran kann sich Marion erinnern. Wir finden sie tatsächlich, vor 3 Jahren wurde die baufällige Holztreppe durch eine aus Beton ersetzt. Der große Zeltplatz von damals ist nicht mehr zu finden. Wie wir später von unserem Gastgeber erfahren, ist der Platz erst verfallen und dann komplett zugewuchert. Vor einem Jahr haben die Bagger die letzten Spuren beseitigt und einen kleinen Teil planiert.
    Was uns wundert, fast alles ist geschlossen, Hotels, Pensionen, Geschäfte, Souvenirläden, Gaststätten - einfach alles. Nur um den Hafen regt sich der Tourismus. Es ist Vorsaison und das Ende Juni. Sowas gibt's bei uns nicht.
    Wir schländern an der Uferpromenade entlang und sind erschrocken. So hatten wir uns das Urlaubsparadies der DDR-Bürger nicht vorgestellt. Die Übernachtungszahlen sind nach der Wende eingebrochen, von 35.000 auf 5.000 allein in Föltvar. Das sieht man überall. Vielleicht ist es in andren Orten hier anders. Aber vielleicht hätten sie auch nicht so einen Zweiklassentourismus machen sollen.
    Das Strandbad hat natürlich auch noch geschlossen, was uns nicht hindert, ein Bad im See zu genießen. Daß es wieder anfängt zu regnen, stört dabei nicht.
    Wir sehen zu, das wir vor dem nächsten Regen zum Zeltplatz kommen.

  • Sterni, beschrei es nicht.
    Ja, wie schön Regen ist müssen wir späteren Generationen wohl erklären.
    Ich pack jetzt mal noch Bilders rein.

    geht nich und kann ich nich sind die brüder von will ich nich

  • Wünsche euch gutes Durchkommen, ihr seid der Wahnsinn :D


    In Pula war ich dieses Jahr auch schon und damals (2008?) auch bei genau diesen Wasserfällen, ein wunderschöner Nationalpark (Nationalpark krka)
    Nur war das im Herbst und da war keine Menschenseele.


    Wünsche euch gutes Gelingen, aber wie ihr vom Balaton bis da runter gefahren seid, interessiert mich brennend.


    Bei uns geht es in genau 3 Wochen los. Die Vorbereitungen laufen schon, allerdings fehlt etwas die Zeit, aber zum Glück gibt es auch gar nicht mehr so viel zu tun, läuft ja soweit alles :)

  • Freitag, 27.6.2018, 5. Tag



    Es hat die ganze Nacht durchgeregnet und auch am Morgen will es nicht aufhören. Wir machen das Beste draus und drehen uns noch mal um. Erst um 10 läßt der Regen nach. Frühstück und packen sind Routine, nur das Zelt trocknet nicht ab. Wir packen es feucht ein.
    Wir fahren am Südufer des Balaton in Richtung der kroatischen Grenze. Die Moppeds brauchen Nahrung, also ran an die nächste Tanke. Von Richtung Balaton verfolgt uns die ganze Zeit ne dunkle Wolke, aus der es jetzt auch anfängt zu nieseln. Wir überlegen noch, ob es lohnt, Regenklamotten über zu werfen. Da geht's innerhalb von Sekunden mit Gewitter und wolkenbruchartigem Regen los. Ein Glück, daß wir kurz überlegt haben. Also erst Mal einen Kaffee und ein Hörnchen und dem Regen trocken von drinnen zusehen. Manchmal braucht man auch einfach nur Glück. Ab jetzt fahren wir der Wolke hinterher, und da wir für sie zu schnell sind, immer wieder von hinten rein.
    Lust auf eine Regenfahrt haben wir nicht und so geben wir der Wolke ab und an etwas Vorsprung.
    Irgendwann will ich nicht mehr so wie das Navi, ich fahre meine eigene Strecke. In Bracs geht's über die Grenze nach Kroatien. Grenzkontrollen sind wir gar nicht mehr gewohnt und auch nach Jahrzehnten hab ich dabei immernoch ein mulmiges Gefühl. DDR Bürger wissen, was ich meine.
    In Kroatien fahren wir durch halb verfallene Dörfer, überall stehen Bauruinen oder verfallene Häuser. Es gibt keine Geschäfte, keine Gaststätten, einfach nichts. Und das für viele Kilometer. Es ist erschreckend für uns. Sowas haben wir noch nie gesehen.
    Erst in Kutina sind wir wieder in der für uns gewohnten Umgebung angekommen. Wir suchen einen Zeltplatz, aber mit englisch klappt das nicht so wie gedacht. Dafür funktioniert das Internet. 30 km bis zum nächsten Zeltplatz, kein Problem.
    Ich schalte das Navi wieder ein und lasse mich leiten.
    Wir fahren schöne kleine Straßen, aus denen werden Wege und dann Schlamm-und Schotterpisten. Plötzlich versperrt ein Tor den Weg. Wir drehen um bis zur Straße, fahren etwas anders als das Navi will, bis es uns eine neue Route vorgibt. Bis zum Ziel noch 17 Kilometer und das Spiel wiederholt sich. Erst asphaltierte Straße, dann asphaltierter Weg mit kleinen Schlaglöchern, die immer größer werden. Irgendwann beginnt der Weg von den Rändern her zuzuwachsen, ein Auto kommt hier nicht ohne Kratzer durch. Und dann beginnt, erst unmerklich, die Schotterpiste. Der Schotter wird immer gröber und wechselt sich mit grobem Kiesel ab. Das läßt sich noch bescheidener fahren. Marion kommt nur noch im Schritttempo mit dem vollgepackten Mopped vorwärts. Um uns nichts als Wald und Sumpf. Das ist das ideale Gebiet, um lästige Touris für immer im Dschungel verschwinden zu lassen. Hier findet dich kein Schwein und auch kein Hase.
    Durch das Geholper geht mir der Motor einige Male aus, das Nadelventil ist überlastet. Nach zwei Stunden sind wir endlich wieder auf einer Straße und kurz darauf am Zeltplatz in Lonja. Das war die Rache des Navis für meine Ignoranz.
    Gleich daneben lockt eine Pension, auf Zeltaufbau im Dunkeln haben wir keine Lust.
    Wir sind die einzigsten Gäste im Nirgendwo. Es gibt sogar noch ein warmes Abendbrot. Und während wir unsere Essen genießen, fängt es an zu gießen. Alles richtig gemacht.
    Der Inhaber der Pension kommt auch extra noch vorbei. Er spricht perfekt deutsch. Das hat er als Kriegsflüchtling in München gelernt.
    Seine gesamte Familie konnte während des Krieges aus ihrem Dorf in Bosnien fliehen. Die, die geblieben sind, sind alle ermordet worden. Alle Gebäude im Dorf wurden im Rahmen der ethnischen Säuberungen zerstört, nicht durch Kriegshandlungen. Ein Zurück gabt es nicht mehr und so hat er neu angefangen. Seine Geschichte berührt uns. Wir sitzen bei ordentlich Obstler lange bis in die Nacht und hören zu.
    Dabei erfahren wir auch noch, das wir nicht die ersten sind, die diese Wege durch den Wald gefahren sind. Einen hat es ganz übel erwischt. Bei dem war das Tor, an dem wir umgedreht sind offen, aber einige Kilometer weiter das nächste Tor zu. Er ist umgedreht und dann war auch das erste Tor zu und er kam da nicht mehr raus. Erst am nächsten Morgen kam zufällig jemand vorbei und hat ihn rausgelassen. Böse Falle!

  • Coole Tour.


    Der weg den ihr gefahren seid wird bestimmt fleissig von den Endurofahrern da unten genutzt, wir waren das Jahr auch zum Enduro fahren. Allerdings auf Istrien.



    Es gibt wirklich nicht viel da unten, dafür haben die meisten ein eigenes Häuschen, ein paar Viecher und ein Feld.




    Uns hat man aber auch erzählt das es Istrien in Kroatien am besten geht, den Osten - also Richtung Serbien hat es da weitaus Schlimmer getroffen durch den Krieg, bzw. diverse kriege.





    Weitermachen. :popcorn:

  • Ich glaube eher, da haben die Navis einen Fehler drin.
    Endurofahrer gibts da auch keine, zumindest sind keinerlei Spuren von irgendwelchen Fahrzeugen zu sehen gewesen. Und wie immer hab ich an den besten Stellen nicht fotografiert.
    Zerschossene Häuser haben wir in den Bergen auch gesehen.

    geht nich und kann ich nich sind die brüder von will ich nich

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