Fährst du einen 1-Ring Kolben bzw. würdest du einen fahren? 49
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Ich fahre bereits einen 1-Ring Kolben (26) 53%
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Ich könnte mir vorstellen einen zu fahren (17) 35%
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Auf gar keinen Fall (6) 12%
Hallo zusammen,
Es ist möglich, das dieses Thema schon für einige bereits "ausgelutscht" ist, dennoch besteht meinerseits die Wissbegierig und der Ruf nach Diskussion (üblich für ein Forum).
Die Modeerscheinung der 1-Ring Kolben hält nun schon einige Zeit an. Selber habe ich bisher nur Erfahrung mit den üblichen 2-Ring Kolben im 50- bis 70-Kubik-Spektrum gemacht. Doch kommt es immer wieder zu Diskussionen und Konversationen zum Thema: Welchen Kolben nehmen?
Neben dem Soll der konischen Form eines Kolbens, ist die Anzahl, Qualität und das Material der Kolbenringe mit einer der größten Faktoren für einen gut laufenden Motor (mal abgesehen vom Zylinder und sonstigen Faktoren). Zwar gibt es Testmotoren, in der Motorenentwicklung, wo die Kolben keine der eben genannten Ringe besitzen, doch ist mindestens ein Kolben Ring nötig. Nicht für irgendwas, sondern zum Erhalt der Kompression. Das gilt nur für den obersten Ring. Alle optionalen weiteren Ringe sind im Regelfall für den Ölhaushalt und den Ökonomischen Verbrauch für die Schmierung bestimmt bzw. notwendig. Herumgeisternde Vermutung von besserer Wärmeübertragung durch mehr Kolbenringen, sind dermaßen falsch, das mir nichts weiter dazu einfällt. Auch kann man die Behauptung aufstellen, welcher ich zustimmen muss, da durch nur einen Kolbenring deutlich weniger Reibung an der Zylinderlaufbahn entsteht, das zur Folge hat, das weniger Wärme und Verschleiß auftreten kann.
Nach meiner o.g. Theorie, haben die 1-Ring Kolben somit den Vorteil, dass sie deutlich weniger Verschleiß verursachen und allgemein bewegungs- und dreh freudiger sind. Des Weiteren, ist mir bewusst, das sie Verwendung in dem Rennsport finden, dort sind sie mir aber nur als "Wegwurf"-Kolben bekannt, da die Dinger nach 2 Rennen nicht mehr Leistung genug bringen. Doch bin ich der Meinung, das wir in unserem Fall von Alltags tauglichen Maschinen reden und keiner täglich mit einer Rennmaschine zur Arbeit fährt. Aus diesem Grund, haben wir nicht den, mit der hohen Belastung verbundenen, Verschleiß am Kolben und im Zylinder, was diese Kolben eigentlich attraktiver macht.
Klingt gut oder? Bis her ist sind nur die positiven Aspekte genannt, doch auch der 1-Ring Kolben soll eine dunkle Seite habe. Und damit meine ich wirklich eine dunkle Seite, denn der Kolben kann durch ein Kompressionsproblem des einzigen und alleinigen Kolbenring mit Leichtigkeit, Altgas in die Kurbelkammer ziehen, das eine dunkle (meist auch gelbliche) Verfärbung am Kolben hinterlässt und somit weitere Problem vorprogrammiert sind. So die Theorie, doch wie ist es in der Praxis?
Wir alle kennen unsere Kolben die von dem ehemaligen Simson-Werk kommen, welche die Firma mit den drei großen Buchstaben aus China importiert. Auch wenn sich mittlerweile die Qualität verbessert hat, kennt jeder erfahrene Simsonfahrer, das Problem des "klappern"s oder "rasseln"s. Ich persönlich umgehe aus diesem Grund generell diese Kolben bzw. Zylinder, so weit wie es nur geht. Doch auch andere Firmen bieten qualitativ hochwertige Kolben an. Mir geht es nicht darum, welche Firma hier spezifisch die besten Leistungen abliefert, sondern eher ob sich die 1-Ring Kolben von der Laufleistung her lohnen und vor allem ob diese nach 300 Laufstunden (zirka 15 bis 18.000 Kilometer) immer noch die versprochene Leistung abgeben, welche sie sollen oder schon nach kurzer Strecke aufgegeben haben.
Es wäre schön, wenn sich diejenigen die einen 1-Ring Kolben, Tag ein Tag aus, kutschieren mal ihren Senf dazu abgeben können.
Allzeit gut Fahrt,
der Gießkannenfahrer aka Max