Umbau einer Schwalbe auf einem GS60-Elektromotor

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  • Wenn der Umbau fertig ist und du ihn auf der Straße hast, kannst du im Rahmen deines Erfahrungsberichtes dann auch einen realen Reichweitenbericht und sonstige Erfahrungswerte geben bitte? Besonders, was ggf. Wetterabhängige Reichweiten angeht?

    Dazu meine Erfahrung mit der E-Simme: mit 1kWh kommt man 25km, wenn man moderat fährt, d.h. gemütlich beschleunigt, nicht viel schneller als 55km/h und der Akku halbwegs warm ist.
    Das sind bei SR mit dem Sitzbankakku 2.5kWh und etwa 62km, mit einem 1.6kWh Akku sind es dann wohl etwa 40km.
    Dabei gehen wir davon aus, dass der Akku zwischen 15..25°C hat. Der Luftdruck der Reifen sollte möglichst hoch sein, im Sommer fahre ich 2.8/3.2 oder etwas mehr, dann wird die Reichweite noch ein paar Kilometer besser.
    Vorausschauendes Fahren hilft Energie sparen, am besten die Rekuperation aktiviert haben, aber besser kaum nutzen, denn man bekommt ja nur 70..80% zurück. Also besser die Energie für's Fahren nutzen statt zurückzuspeisen.

    Allgemein sollte man bei der Reichweite bedenken, dass man einen Akku am besten nur von 80% bis 10% betreibt, kurz vor der Fahrt auf 100% laden ist auch ok. Ein Akku lebt bei ständigem Fahren von 0/100 etwa 400 Zyklen, wenn man 20/80 fährt dann 3000. Als das Ende gilt, wenn er nur noch 80% seiner Anfangskapazität hat, d.h. dann bleiben bei SR 50km und bei GS 32km.

    Und noch was zur Reichweite: die meisten bedenken nicht, dass es stressig ist mit 0% ein Ziel zu erreichen. Ein kleine Umleitung, etwas mehr Gegenwind ... . OK, man kann immer noch nur 30km/h fahren und man bekommt viele zusätzliche Kilometer.

    Ich weiß, das klingt nicht toll, am besten man versucht so viel Kapazität wie möglich zu verbauen und gleichzeitig zu nutzen. Ich würde bei GS versuchen, zwei Akkus immer parallel zu betreiben (3.2kWh). Das entlastet die Zellen und erlaubt mehr nur 20/80 zu nutzen. Das neue SR Kit wird 4kWh haben.

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  • Herzlichen Dank für deine Mühe.

    Das ist doch mal eine echte Aussage!

    Ich wollt' du wärst ein Huhn - Ich hätt nich viel zu tun
    Legst jeden Tag ein Ei - Ich schau dir zu dabei

  • Willst Du eine Dudel, Sack, dann geh' zu Dudelsack.

  • Ein Verbrennergeräusch empfinde ich auch als Trug, aber mitunter ist es auf der Straße recht eng, z.B. beim Durchfahren stehender Autos vor der Ampel. Dann wäre Sound schon gut. Oder beim Überholen von Radfahrern ... . Oder wenn ein Auto mit 40 dahinschneckelt wo alle anderen 60 fahren würden. Wäre schon besser, wenn der Fahrer hört, dass da gerade ihn einer überholt und er nicht so erschrickt, wenn man plötzlich neben ihm im Blickfeld auftaucht.

    Aber ja, ich mag die Ruhe beim E-Moped auch sehr.

    (Vom Megaphon habe ich mir nur die Elektronik ausgebaut, das Riesending kommt nicht ans Moped. Kann schon sein, dass ich am Ende sage, alles Quatsch. Ist zunächst nur ein Experiment. :) )

  • Allgemein sollte man bei der Reichweite bedenken, dass man einen Akku am besten nur von 80% bis 10% betreibt, kurz vor der Fahrt auf 100% laden ist auch ok. Ein Akku lebt bei ständigem Fahren von 0/100 etwa 400 Zyklen, wenn man 20/80 fährt dann 3000. Als das Ende gilt, wenn er nur noch 80% seiner Anfangskapazität hat, d.h. dann bleiben bei SR 50km und bei GS 32km.

    Kann man die Ladeparameter denn einstellen wie bei manchen PV-Akkus oder steuert man das Begrenzen der Ladung nur durch rechtzeitiges Steckerziehen? 8o

    SR50CE S70E KR51/2L S51B1-4

  • Eigentlich gibt es keine Ladebegrenzung, aber es gibt schon ein paar Möglichkeiten:

    * Countdowntimer, man muss sich halt jedesmal überlegen, wie lange man laden will. Bei mir waren es ~15% je Stunde.

    https://www.amazon.de/Brennens…rungsschutz/dp/B0963HB7ND

    * Ladewächter, hab' aber keine Erfahrung, wie gut der funktioniert (hab' auch erst vor ein paar Tagen entdeckt, dass es ihn gibt)
    https://www.accubrella.de/

    * Absenken der Ladespannung um etwa 2V mit Leistungsdioden

    Das letzte mache ich. Einfach ein paar Powerdioden in Reihe geschaltet und damit sinkt die Ladespannung um 2V. Das Ladegerät "denkt" es schickt am Ende etwa 83V in den Akku, aber es kommen nur 81V an, was der Spannung bei 80% entspricht. Wenn ich 100% benötige lege ich einen Schalter um, der die Dioden überbrückt. OK, dabei entstehen ~20W Verlust, aber es läuft einfach und solide. Hier ein Foto vom Kühlblech unter der Sitzbank.




  • Kleiner Rückschlag heute, der Motor ist jetzt erst einmal wieder ausgebaut.

    Warum?

    Mir war beim Anschrauben aufgefallen, dass die Aufnahmen unten und oben deutlich Luft hatten. Aus meiner Sicht war es zu viel, um es zu ignorieren.

    Also Ausbauen und Messen.

    Es sind Unten und oben reichlich 2mm Luft. Das möchte ich den Schweißnähten am Rahmen echt nicht zumuten, und werde das mit entsprechenden Beilagscheiben auffangen.

    Zur Ehrenrettung von GS: ich habe am Zylinderkopf des alten Motors die Hülse nachgemessen, sie ist auf's Zehntel so lang wie die Aufnahme am neuen Motor. Also nichts, was man GS hier anlasten oder nachsagen könnte.

    Mit Daniel von GS hatte ich auch darüber gesprochen, offenbar ist die Maßhaltigkeit und Toleranz der Schwalberahmen eher die eines Zimmermanns, und nicht die eines Metallbauers ;)

    Beim Einbauen habe ich dann einfach die Luft mit Unterlegscheiben passender Größe und Dicke aufgefüllt. Es waren am Ende tatsächlich oben und unten ca. 3mm! Der Motor ist also wieder drin.


    Als nächstes habe ich mich mit dem Akku beschäftigt. Das passt so leider auch nicht ohne Nacharbeit. Wenn ich den Haltewinkel und die Stoßabsorber wie beschrieben anbringen will, habe ich folgende Probleme:

    1. Der Klebestreifen hält nicht auf dem Lack meines Rahmens (natürlich entfettet!)

    2. Der untere Stoßabsorber ist zu dünn, und berührt daher den Akku nicht.

    3. Der Akku liegt ausgerechnet auf einer recht scharfen kante des Haltewinkels auf.

    Ich werde den Winkel morgen wieder Ausbauen, etwas nacharbeiten, wieder einbauen, und mir etwas zum Thema "untere Akkuauflage" überlegen.


    Fazit vom Tag: Mit jeweils zwei Schritten vor und einem zurück kommt man auch ans Ziel.


    Zur Vorbereitung für meinen morgigen Termin bei der Dekra noch eine Frage in die Runde. Daniel von GS hat mir gesagt, dass es prinzipiell zwei Möglichkeiten zur Legalisierung des Umbaues gibt.


    Variante 1. Technische Änderung /Ergänzung der bestehenden Papiere:

    TÜV/Dekra bestätigen den sachgerechten Umbau, die Behörde stempelt das ab, und man führt dieses Dokument zusätzlich zur BA oder KBA mit.

    Man fährt dann weiter mit jährlich neuen Versicherungskennzeichen.


    Variante 2. Freiwillige Zulassung

    TÜV/Dekra bestätigen den sachgerechten Umbau, die Behörde stellt neue Fahrzeugpapiere auf der Basis einer freiwilligen Zulassung aus. Man führt dann nur noch die neuen Papiere mit, hat ein echtes und dauerhaftes Kennzeichen, auf Wunsch mit einem 'E', und man versichert dieses Fahrzeug freiwillig.

    Sicher hat beides seine Vorzüge und Nachteile.

    Was könnt Ihr mir zu diesen Thema an Erfahrungen mitgeben?

  • Bei mir ist es Variante 3: Abnahme nach §21, diese wurde vom Amt abgestempelt und wäre immer mitzuführen. Alte oder andere Papiere braucht es nicht.

    Ich lasse das kostbare Papier aber daheim und nehme nur eine Kopie bzw. Fotos auf dem Handy mit. Hat bei einer Kontrolle auch schon genügt. Notfalls bezahle ich lieber ein paar Euro Strafe und bringe die Papiere auf der nächsten Wache vorbei, aber ich schleppe nicht Originalpapiere jahrelang mit mir rum bis diese sich auflösen.

    Einmal editiert, zuletzt von M_i_c_h_a ()

  • Micha: also den Aufwand für §21 wollte ich nicht treiben.


    UpDate: Ich habe passende Gummifüße als Absorber in der Werkstatt gefunden und montiert. Die Kante vom Blechwinkel ca. 1,5mm gebrochen und ihn wieder angeschraubt. Auf dem Kontrollbild ist schön zu sehen, dass der Akku jetzt nur noch dort aufliegt wo es sein soll.


    Mein Fazit für heute: Es ist sehr hilfreich für den Einbau zusätzliche Kleinteile und Werkzeuge in der Garage oder Werkstatt zu haben, und auch genau hinzusehen. Absolute Anfänger sollten sich einen Helfer dazu holen.


    Beim DekraMann lief es auch gut. Er hatte sich schon vorher informiert und ich habe ihm meine Unterlagen und den Link hierher gegeben. So kann er gleich meine Fehler sehen ;) Mit Simson aller Art kennt er sich super aus, er schraubt auch selbst. Wir haben besprochen, dass ich Ihm die Schwalbe auch schon einmal zeige, bevor ich den Panzer wieder drüber mache. So muss er sie nicht zerlegen zur Prüfung. Zusammengebaut lasse ich ihm die Schwalbe einfach da, und lasse ihm die Zeit die er braucht. Also ohne Stress, klingt bis jetzt alles super.

  • UpDate: Heute ist leider nicht viel gelaufen ;(


    Im Lampenkasten ist die überflüssige Elektrik der Vape rausgeflogen, da bleibt ja jetzt nur der Blinkgeber übrig. Das wirkt jetzt alles viel geräumiger. Beim Einbau der Vape war mein Eindruck, dass es alles recht eng zugeht. Jetzt macht es einen wesentlich übersichtlicheren und aufgeräumten Eindruck. Das gefällt mir wirklich gut. Kleiner Kritikpunkt an GS: das Material der Flachstecker wirkt etwas billig und dünn, die Isolierung und die Verarbeitung erfordert Nacharbeit, damit alles sicher sitzt und passt. Jungs, echt, das könnt ihr deutlich besser! Und ohne spürbare Mehrkosten! Aber wie schon gestern gesagt, meine Empfehlung ist, habt für den Umbau Werkzeug und Material zur Hand, oder einen Kumpel der das hat.


    Mein Fazit des Tages:

    Es geht in kleinen Schritten weiter, insgesamt bin ich trotz der kleinen Kritikpunkte noch sehr zufrieden. Ich bin halt Perfektionist, und ignoriere deswegen erkannte Verbesserungspotentiale nicht. Andererseits bin ich eben auch Realist, der anerkennt, dass jede reale technische Lösung gegenüber dem Optimum Kompromisse eingehen muss.

  • Update: Jetzt sind das Knieblech und der Lampenkasten schon wieder dran.
    Bild Lampenkasten: Ein Massepunkt, der gleichzeitig den Blinkgeber befestigt, ansonsten schön leer und übersichtlich.

    Bild Motor: von links, mit Gassensor

    Bild Display: mit, Schlüsselschalter, die dünnen Drähtchen habe ich lieber etwas fixiert und zusammengebunden.

    Bild Bremse: mit Tachowelle

    Bild Anschlüsse: GasSensor ist einfach durch Zusammenstecken mit Display und Motor durch verbunden, Diese Antriebseinheit hat ein dickes Kabel mit Steckverbindung zum Akku. Das Ganze ist nur über die 12VDC-Versorgung, den Gaszug und ein Anschuß zum Bremskontakt mit dem Fahrzeug verbunden. Insgesamt sehr übersichtlich.


    Ich werde mir wohl ein Versicherungskennzeichen ab 12/2025 holen.

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