Daniels Reiseberichte

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  • Erinnert mich an 2 Langtouren die ich mal gemacht hab.. (In Gelb: Simsontreffen im Altmühltal - Fahrzeit hin knapp 12 Stunden. Den Pokal für die weiteste Anreise aufm Bock steht heut noch im Regal... )


    Tja und die ganz große Tour (in Rot) nach Suhl, über Mitteldeutschland hoch nach Wolfsburg zum Schwalbennest-Chef und VW Autostadt, dann Bremen, in die Rheinauen (lol... Neben mir aufm Campingplatz einer mit fetter Harley, aber nur eine Dackelgarage an Zelt... Als ich da mein 3 Personen Iglu aufschlug, kam er verdattert rüber und spendierte ein blondes. War ein geiler Abend am Lagerfeuer... Vergess ich mein Lebtag nicht ^^ ), dann Holland... Ziel war eigentlich London. Danach zurück über Holland, Bergisch Gladbach, am Rhein entlang übers Phantasialand dann übern Taunus zurück nach Hause... Kisten liefen trotz Stino mit einem verdammt gut eingestellen Vergaser und DDR Zylinder ihre knappe 70. Gemütlich in knapp 5 Wochen abgeritten. Der Weg war das Ziel...


    Das mit einer Werkzeugrolle vorne an der Telegabel kann ich echt bestätigen. Bringt Gewicht nach vorne und die Maschine lässt sich dadurch besser fahren. Daher hatte ich das Schwerste im Rucksack Fahrzeugmittig. Durch das querliegende Zelt konnt er aufliegen und so zogen die Riemen dann auch nicht mehr so die Schultern runter...


    Meine Simsons sahen damals so aus mit kompletter Expedidionsausrüstung:


    Gerüchteweise habe ich das ZGG "leicht" überschritten - grins...




    Cheers

  • Jepp. War ne Solo Tour.


    War eigentlich alles dabei: US Schlafsack, Luftmatratze, Kocher und US mampfausrüstung, 2jeans, 4paar Socken, 5unnerbuchsen, 5tshirts, zahnputzzeug, die regenkombi, Ersatzteile, Werkzeug in der vorderen Rolle, 3 Mann Iglu, Schirm, 5literkanister Sprit in der ddr Tasche aufm Gepäckträger, mischöl. Ersatzmotor war Postfertig gepackt falls meiner den Geist aufgeben sollte. Alle paar Tage Waschsalon oder Waschmaschine aufm Campingplatz.


    Tja. Plus ein mini Laptop (eee-pc von Asus) und iPhone fürs Internet.


    Ich hab’s genossen. Und bei 3 Kontrollen hat die Rennleitung beim Ziel London einfach nur durchgewunken 🤣😂🤣


    Lang her… 🤔


    Schreit nach ner Wiederholung 👍👍👍


    Cheers

  • Meine Simsons sahen damals so aus mit kompletter Expedidionsausrüstung:

    Find' ich großartig. Dachte, ich wäre krass. Du legst da noch ein paar Scheite drauf, bin begeistert.


    Mein Ansatz für das Belastungsproblem vorne ist bisher: Die schwersten Sachen gehen in den Tankrucksack, hilft schon viel. Bei Simson ist's auch nicht so heftig, MZ schlimmer. Du hast auch einen klaren Gewichtsvorteil bezüglich Anpressdruck auf die Straße, den ich nicht habe. Das hat mir damals die MZ sehr schnell klargemacht. Schwöre heute noch: Sie hat gelacht als ich unter ihr lag.

    Ich wollt' du wärst ein Huhn - Ich hätt nich viel zu tun
    Legst jeden Tag ein Ei - Ich schau dir zu dabei

  • Hallo zusammen,


    unsere Tour 2024 ist vollendet. Vorab ist zu sagen, dass das Stattfinden der Tour und auch das Ziel bis zwei Tage vor Abfahrt sehr in der Schwebe stand. Grund war, dass meine Partnerin krankheitsbedingt über Wochen ausfiel. In dieser angespannten familiären Situation ist das Stattfinden der Tour dem Einsatz meiner Schwiegermutter zu verdanken, die daheim den Laden schmiss inkl. Betreuung unseres 10 Monate alten Sohnes. Ich spreche auch hier meinen Dank aus, wenngleich sie nicht so wahnsinnig oft im Simson Forum unterwegs ist. Auch Daniel spreche ich Dank aus für seine Flexibilität, der mit einer Entscheidung am Abend vor Abfahrt umgehen hätte können.


    Letztendlich bekam ich 8 Tage genehmigt und mit meinem Gewissen halbwegs vereinbart. Leider reichte das nicht für die Südfrankreich/Spanien Tour. Mindestens 11 Tage hätte diese Variante benötigt. Auch dass ich nach Toulouse fliege um einen Tag zu sparen um von Daniel dort eingesammelt zu werden, gingen wir als Option durch. Daniel wäre die gut 1300 km im Fall der Fälle alleine gefahren. Es half aber alles nichts und es war sehr schade als uns das klar wurde, denn wir hatten die Reise in den Monaten zuvor gut ausgearbeitet und uns wahnsinnig darauf gefreut. Auch bezweifeln wir, dass eine so lange Tour in den nächsten Jahren möglich sein wird. Die Tour später ins Jahr zu verschieben war uns leider auch nicht möglich.


    Also arbeiteten wir bei einem Krisentreffen ein paar Tage vor geplanter Abfahrt eine mögliche, kürzere Alternative aus. Die Mopeds wurden schon einmal in Daniels Geräumigen Dacia verladen, da eine Route die von zuhause aus startete keine Option war. Natürlich schaut man als erstes, ob man schon Pläne aus den Vorjahren in der Schublade hat, die dann doch nicht umgesetzt wurden…


    Bosnien und Herzegowina (im Weiteren abgekürzt BiH od. Bosnien, ohne die wunderbare Herzegowina in Abrede stellen zu wollen), unser Plan A aus dem Vorjahr, der damals durch Plan B Süditalien ersetzt wurde wegen schlechten Wetters in Bosnien (in Italien war es ja dann auch nicht berauschend), war nun Basis für unsere alternative und kürzere Tour. Auch Aufkleber gab es dazu schon, die nur im Jahr korrigiert werden mussten - beste Voraussetzungen also. Wir mussten die Tour noch etwas optimieren, um aus ursprünglich 10 geplanten Tagen 8 zu machen. Wir bekamen dies allerdings halbwegs zufriedenstellend hin mit der leisen Hoffnung, per Fernmeldung während der Tour noch 1-2 weitere Tage abgesegnet zu bekommen. Das hätte uns noch weitere Option verschafft und die Tour hätte sich vollwertiger angefühlt. Da sich die Tour stets unterbewusst mit Spanien messen musste, stand die Ausarbeitung der Alternative unter keinem guten Stern. Sonst ist das Feinplanen immer schön, aber diesmal fühlte es sich eher lästig, jede Entscheidung als schlechter Kompromiss an. Aber wir waren uns zum Schluss einig, dass die Variante einer Tour würdig ist, und ein Ausfall der Tour ala “Spanien oder Nichts” wurde ausgeschlossen.


    Über das Gepäck, Ersatzteile und die Mopes selbst machten wir uns kaum Gedanken. Das lief alles recht routiniert und kurzfristig ab. Natürlich war die Campingausrüstung auch hier am Start, da wir ca. 4 Nächte campen wollten. Aber natürlich wurde keine Unterkunft vorab gebucht um möglichst flexibel zu sein. Die Wettervorhersage war gut für bosnische Verhältnisse im Mai. Wir waren uns aber bewusst, dass uns das schlechte Wetter erwischen könnte und packten Regenausrüstung mit ein. Am 9.5. um 7 Uhr stand Daniel bei mir und wir stellten das Navi auf Flughafen Zagreb, unserem Ausgangspunkt und Parkplatz für das Auto. Etwa 6 h Fahrzeit sollten es von uns aus nach Zagreb sein, gefolgt von planmäßig ca. 160 km Moped am gleichen Tag noch bis nach Bosnien rein, wo wir die erste Nacht verbringen wollten. Ein kleiner Teil der Tour ging dadurch auch durch Kroatien, trotzdem ist es für uns die “Bosnien Tour”. Kaum mit dem Auto losgerollt fiel uns ein, dass die Aufkleber vergessen wurden. Selbstverständlich wurden die 20 min Umweg zu Daniel nach Hause in Kauf genommen und die Aufkleber geholt. Wir hatten ja keine Eile und starteten wirklich entspannt.


    Nun war das doch eher ein Vorwort und es wurde bisher kein Meter Moped gefahren, aber das folgt noch - versprochen.


    Fabi

  • Tourentag 1:

    9.5.24: Zagreb - Camp Klokot, 160 km


    Die Anfahrt verlief reibungslos. Wir zogen am frühen Nachmittag ein Parkticket am Flughafen Zagreb und suchten uns einen ruhigen Platz auf der Parkfläche im Freien. Die Mopeds, bei denen die Vorderräder abmontiert waren, wurden genau wie sämtliches Gepäck entladen und auf dem Boden verteilt. Sobald die Räder und die Taschen angebracht waren, begann die Gepäckverteilung. In der Theorie waren wir dies natürlich durchgegangen, wie es sich letztlich auf den Mopeds auswirkte war etwas offen. Im Gegensatz zu den Vorjahren waren Zelt und Matten nicht mehr auf den Gepäckträgern gespannt, sondern nahezu alles an Campingausrüstung befand sich in einer Gepäckrolle. Das hatte den Vorteil, den Schwerpunkt noch weiter nach vorne zu bringen und alles kompakt beisammen zu haben. Die andere Gepäckrolle enthielt fast die gesamte Kleidung von uns beiden. Hier arbeiteten wir mit verschließbaren Gefrierbeuteln, um das Chaos zu einzudämmen. Ein Waschtag war fest eingeplant, um mit der reduzierten Menge an Ersatzkleidung auszukommen. Bei Übernachtungen im Hotel mit sicherem Parkplatz war dadurch immer eine Gepäckrolle weniger zu schleppen.


    Neu waren auch die an der Vordergaben festgespannten kleineren Rollen/Taschen. Diese beinhalteten Werkzeug und schwerere Ersatzteile, somit konnten ca. 7-8 kg auf die Vorderachse verlagert werden. Das Fahrgefühl war nachweislich verbessert, testeten wir ja zuhause schon. In den Tankrucksäcken befand sich eher das, wo man potenziell häufiger ran musste z.B. Getränke, Powerbanks, Snacks, Dokumente. Der Rest vom Fest wie restliche Ersatzteile, Ersatzbenzin, Regenkombi, Campingkocher, Proviant, Rucksäcke, Kulturbeutel, restliche Wechselkleidung (Jacken, bzw. jeder ein Paar Schuhe), etc. verteilte sich dann auf die Seitentaschen. Es blieb dabei wie erhofft noch etwas Luft, da das „Zeug“ im Laufe der Tour Immer mehr wird. Wir betankten die Mopeds schließlich noch aus dem Kanister, da wir für die Anfahrt den Sprit abgelassen hatten.


    Es ging los, erste Herausforderung: aus dem Parkplatz herauskommen der natürlich durch eine Schranke, Pfeiler und Bordsteine gesichert war. Für die Mopeds wars aber kein Problem und es interessierte auch keinen, was wir da treiben. Es wurde gleich die nächste Tankstelle angefahren, damit wir mit voller Reichweite starteten und die Verbrauchsstatistik aussagekräftig war. Ich sage zu Daniel, dass ich das Gefühl leichter Falschluft habe aber es noch ok sei. Er wiederum musste glaube ich noch die Spiegel richtig fixieren, und in der Gepäckrolle etwas umdisponieren da es umbequem zu sitzen war. Als es weiterging und wir dem Stadtverkehr entkamen, fuhren wir eine wirklich schön zu fahrende, kurvige Strecke durch bewaldetes Gebiet. Als wir uns Bosnien näherten, ging es noch einige Zeit am ca. 5 m schmale Grenzfluss entlang. Die dort recht präsente Polizei war sehr aufmerksam, sie interessierten sich aber nicht für uns sondern eher für Autos und streiften auch teilweise durch die Auenwiesen. Wir vermuten, dass illegal in die EU Einreisende den Fluss gerne nutzten. Teilweise riss hier unser Handynetz ab, und es sollte in Bosnien dann zügig zu einem SIM-Karten-Shop gehen. Nach ca. 100 km erreichten wir Maljevac, den Grenzort auf kroatischer Seite. Die EU Außengrenze passierten wir nach kurzem grenzüblichem Stau problemlos. Wir sahen davon ab, uns vorzudrängeln, auch wenn uns einige Passanten dazu ermutigten.


    In Velika Kladusa stoppten wir, vorrangig für besagte SIM Karte. Nach einigem Hin und Her in der Stadt fanden wir einen Kiosk, der uns eine Karte verkaufte. Die Gelegenheit nutzten wir, um unser Tagesziel zu eruieren. Ich rief beim Camp Klokot, einem abgelegenen und gut bewerteten, aber einfach gehaltenen Campingplatz am gleichnamigen Fluss Klokot in 60 km Entfernung an. Mit einem Mix aus englisch und deutsch klärten wir einen Platz inklusive Abendessen. Gegrillter Fisch aus dem Fluss wurde uns in Aussicht gestellt. Daniel, üblicherweise kein Fischesser ließ sich darauf ein. Für den Notfall wurden an dem Kiosk jedoch noch Chips und die ohnehin notwendigen Getränke gekauft. Da Daniel gleich in dem Grenzort Geld abhob, waren wir in Form der Konvertiblen Mark liquide. Der Wechselkurs zum Euro beträgt stets 1,95583 - wie bei der Deutschen Mark eben einst. Die nebensächliche Frage, wie Bosnien es denn schafft den Wechselkurs stabil zu halten, mussten wir während der Tour offen halten. Unserer These zufolge muss Bosnien dafür eigentlich sehr signifikante Mengen an EU-Staatsanleihen kaufen, anscheinend sind die Mittel dafür da. Aber wir sind ja keine Volkswirte sondern Mopedfahrer und es scheint ja zu funktionieren. Dies gilt auch für unsere Mopeds, die gegen 18 Uhr den Campingplatz erreichten. Die Straßenverhältnisse und der Verkehr, sowie die Wildhundsituation war gut. Nur ein paar Köter in den den Dörfern - Pfefferspray stets Griffbereit. Ich zumindest, Daniel vergaß seines zuhause.


    Die letzten paar Hundert Meter waren sehr schlammig und es stellte uns häufig quer, aber es ging. Wir waren die einzigen Gäste und schlugen unser Zelt auf. Es war wirklich schön dort und die Betreiber waren sehr nett. Der Fisch wurde mit reichlich Beilagen serviert und machte gut satt. Beim Abendspaziergang sahen wir am benachbarten Kanu Platz (im Sommer ist hier wohl wirklich viel los) noch eine schöne MZ. Ich glaube, wir spielten noch eine Partie Schach und tranken ein Bier bevor es zu Bett ging. Bereits hier war ich froh, kurzfristig noch den dickeren Schlafsack eingepackt zu haben denn es kühlte doch stark ab in der Nacht. Ansonsten war das Wetter sehr angenehm an diesem Tag.

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