Beiträge von [email protected]

    Kilometerstand: 15 016


    Horido.


    Ich bin wieder in Eile. Für einen langen Beitrag reicht es nicht. In aller Kürze:


    Mein Spritzlappen vorn unten habe ich von hier:


    https://www.ebay.de/itm/Spritz…1668da:g:YUsAAOSwzhVWs7f9


    Dieser ist, der Schwingenbiegung folgend, mit drei Strapsen befestigt. Wenn Du das Ding oben meinst, das ist ein rechter Baumarktwinkel, Schenkellänge und Breite zwo Zentimeter, von meinem Schlosser punktangeschweißt. Und dort dran ist das kleine Läppchen aus dickem Gummi, etwa 2-3 mm, geschraubt. Wie es wirkt, weiß ich nicht, ich sehe es ja nicht; je nach Windrichtung und Regenstärke kommt noch immer etwas über, aber in erträglicher Quantität. (Ich mach Dir aber noch ein Bild.)


    Der Spruch mit den Gäulen ist geklaut, ich glaube, Matthias Biskupek verwendete ihn ein einem seiner Essays zu genau demselben Zweck... Pferde sind mir egal.


    Ich liebe den Menschen in seinem Geschlecht. Man fühlt sich zu ihm hingezogen, wenn man ihn interessant, bereichernd und angenehm empfindet. Handelt es sich, bei normalen Menschen, um das gleiche Geschlecht, kann sich Freundschaft entwickeln, handelt es sich um das entgegengesetzte Geschlecht, kann sich Liebe entwickeln; gegenseitige Sympathie natürlich vorausgesetzt. Asexuelle Freundschaften zwischen Mann und Frau sind kompliziert, aber möglich; wenn beide ungebunden sind, mag es klappen, wenn beide gebunden sind, als ein Quartett von Freunden, das kann ich mir auch gut vorstellen, aber ist nur einer in einer Beziehung, ist das Gleichgewicht gefährdet und Unfrieden kommt auf...


    Mit meiner Scheinwerfergeschichte muß ich ausholen, also dazu später.
    Beim Simsontreffen war ich auch --- --- --- noch kurz, aber davon später.
    Freitags fuhr ich baden, hatte aber nur mein Telephon mit, daher ist auch das Impressionsbild etwas mau.
    Gehe jetzt zum Training und fahre dann baden.


    Es grüßt der Eilige
    Tilo

    Kilometerstand: 14 972


    ...da tippe ich mir die Finger blutig und was kommt von Euch? Reenewegg gornüscht! Das ist doch eine Diskussionsseite und keine für Monologe. Oder ist das der Beweis für die Richtigkeit meiner Theorie, daß Ihr von zu langen Beiträgen meiner erschreckt werdet? Oder muß ich erst kontroverse Thesen in den Raum werfen, damit mit mir streitet? Wohlan denn:


    "Tötet alle Lipizzanerpferde!"


    Dann guggen wir mal, was nun passiert...
    Es grüßt Euch
    Tilo

    Kilometerstand: 14 841


    Brütende Grüße!


    Manchmal kommt man zu nüscht. Da war der große Stadtbumms in Zittau und in meinem Revier, dem Platz am Kloster, lief alles gut, nicht alles perfekt, aber unter dem Strich war es eine gelungene Veranstaltung, die Gäste waren alle zufrieden und meine Auftraggeber ebenfalls. Eine runde Sache. Dann hatte ich eine persönliche Veranstaltung, die mir sehr wichtig war und, im Gegensatz zur anderen, mir viele Stunden großer Freude bescherte. Dazu nur so viel: Mit meiner Orthese kann ich auch prima eine ganze Nacht und weit in den Tag hinein tanzen! Die Woche darauf war ausgefüllt mit den Nachbereitungen beider Veranstaltungen. Doch schon ab Donnerstag verspürte ich ein ungutes, drängendes Gefühl, wußte ich doch ob des Poetryslamtermins gestern, und wußte ebenso, daß ich als Lokalmatador quasi mitmachen mußte und noch nichts hatte.


    Da fing ich vorigen Donnerstag vormittag im Wartezimmer der Krankenhausambulanz (nächste Woche habe ich meinen ersten Operationstermin: Daumensattelgelenk links - dann geht es los mit der Rundumreparatur!) mit Tippen an, hatte einen guten Anfang und schrieb einige Nächte durch und wurde termingerecht fertig. Wegen Besuchermangels (wahrscheinlich waren alle beim Baden) fiel der Poetryslam aber leider ins Wasser, für die zwanzig, die kamen, wurden die Texte in einer Art Rundlesung trotzdem aufgeführt, leider fiel so mein zweiter und schönerer Text hinten runter, aber "Mopedfahren" hatte gestern seine Welturaufführung.


    Heute haben wir auf unserer Freilichtbühne die Kinobar eingeräumt und meine Metamorphose vom Volksfestorganisator zum Sommerkinodirektor ist vollzogen, ab Montag habe ich Oberbefehl und Schlüsselgewalt. Falls mich mal jemand dort besuchen mag, dem empfehle ich:


    http://www.filmnächte.net


    Pfingsten schrieb ich und machte sonst aber wenig. Am Pfingstmontag waren auf einmal Weib und Kinder verschwunden und ich hatte bei brütendster Gluthitze einen Nachmittag frei. Und da ich am Wochenende zuvor einen interessanten Menschen kennengelernt hatte (siebzehn Jahre jünger als ich, aber der Kerl ist Orgelbauer, Sprengfacharbeiter und Jägermeister - Leute gibbts...), beschloß ich spontan, ihn in seinem Heimatdorf zu besuchen. Von meinem Rittergut bis Gröditz sind es fünfunddreißig Kilometer. Knappestmöglich angezogen ritt ich durch eine Gluthölle. Herrlich, wenn nicht einmal der Fahrtwind kühlt. Ich liebe das! Als führe man gegen einen Föhn. Ich hielt mich auf den hinterletzten Nebenstraßen und ließ mir Zeit. Ein großes Wegstück legte ich auf der Lausker Allee zurück und freute mich, daß die Brücke nun endlich repariert ist. An beiden Einfahrten zu dieser berühmten Straße stehen Einfahrt-verboten-Schilder und, das wunderte mich besonders, Gesperrt-für-Fußgänger-Schilder. Das kam mir komisch vor, aber ich konnte keinen Grund erkennen...


    In dem kleinen Gröditz mit seiner großen Geschichte ereilte mich das Schicksal, das jeden treffen kann, der unangemeldet zu Besuch kommt: Es war niemand daheim. Ich fand zwar sein Haus, hatte aber seine Nummer nicht. Dann versuchte ich seine Nachbarn herauszuklingeln, aber es war keiner da, das Dorf lag in der Hitze wie tot. Also fuhr ich zu Schloß und Burg hoch, machte ein paar Bilder und fuhr anschließend über viele Umwege wieder heim. Zum Beispiel hielt ich noch an der Tschornaer Schanze und photographierte das Erbbegräbnis derer von Dreßler.


    Morgen ist Simsontreffen und ich wollte Euch berichten. Das will ich auch noch, nur kam ein Termin dazwischen. Nachdem Hysteria, meine Tochter, nun ein Jahr lang einen Theaterkurs besucht und an einem Stück gearbeitet hat, ist Sonnabendnachmittag Premiere. Da muß ich aus familiären Verpflichtungen hin, verspreche Euch aber, sobald der Vorhang gefallen ist, nach Niederoderwitz aufzubrechen.


    Ich sah mir nun die Bilder genauer an, Marko. Das ist ja eine fetzige Konstruktion. Damit die Dinger bei gleicher Breite so hineinpassen, sitzen sie etwas weiter vorn. Bleibt abzuwarten, wie bequem der Sozius noch sitzt. Trotzdem freue ich mich auch auf Bilder im angebauten Zustand; ob da wohl die Hängersteckdose noch benutzbar ist? Das ist von hohem Interesse, ich werde auf Flohmärkten mal die Augen aufhalten... Übrigens ist es kein Gespann, Marko, es ist, auch wenn es Dir vielleicht zu gewaltig klingt, ein Zug! (Was transportierst Du denn eigentlich hinter der Bierkiste? Einen riesigen Stapel Fladenbrote??)


    Zu meinem neuen Frontscheinwerfer könnte ich jetzt noch etwas erzählen, doch das hebe ich mir für nächste Woche auf.
    Ich pfeife auf das Training, ich war gestern, und fahre jetzt an mein Lieblingsgewässer, den Stausee Dittersbach, baden. Eine Flasche trockener Rotwein ist schon in der Satteltasche.
    Euch allen ein gesegnetes Wochenende,


    Tilo

    Kilometerstand: 14 821


    Mein Beitrag zum vierten Poetryslam im Kronenkino zu Zittau am 13.06.2019:


    Mopedfahren


    Ich liebe es, Moped zu fahren! Es gibt keine schönere Art der Fortbewegung! Ein kurzer Tritt am Kick­starter und schon knattert der kleine Zweitakter fröhlich los. Ich schwinge mich in den Sattel und die Welt ist mir untertan. Ich kann fahren, wohin ich will. Wann immer ich Lust habe, das Asphaltband zu verlassen, kann ich es jederzeit tun und mich seitwärts in die Büsche schlagen, oder was auch immer da grad ist, Felder, Wiesen, Wälder – da ist kein Terrain, vor dem uns angst ist, meinem treu­en Roß und mir. Und wenn dort plötzlich ein fieser Graben ist oder Windbruch liegt auf der Strecke, nun denn, da hebe die Karre halt drüber, die anderthalb Zentner sollte ein Mann schon stemmen kön­nen. Oder abends, wenn die Kulturarbeit in der Kneipe wieder viel zu Lange dauerte, und auf der Rück­fahrt stellt man fest, daß es wieder eine dieser Nächte ist, in denen die Straßengräben besonders heim­tückisch und vor allem, so plötzlich, vor das Vorderrad springen. Wohl dem, der da nur eine leichte Maschine zu bändigen hat!


    Ich liebe es, Moped zu fahren! Mit nichts anderem kommt man schneller durch die Stadt. Wenn an der Ampel ein Lkw steht, dann fährt man halt vor, stellt sich neben ihm, ein kurzer Blickkontakt, ein Nicken, und schon braust man bei grün werdender Ampel los, alles hinter sich lassend. Oder diese vielen Durchfahrten, wo so ein häßlicher rotweißer Boppel die Weiterfahrt für Autos hemmt – was soll‘s: Ich muß mich nur entscheiden, fahre ich links oder rechts vorbei. Oder durch die Parks und Grün­anlagen: Wenn man die Stadt gut kennt, und ich kenne jeden ihrer Pflastersteine, offenbaren sich un­geahnte Abkürzungen und das Superelastikfahrwerk scheut sich auch nicht, treppabzufahren. Vor al­lem jetzt, wo die Stadt sich den Schlund mit Baustellen zurammt, ist so ein Roß, wie das meine, die einzig akzeptable Fortbewegungsart. Man kommt überall durch. Und wenn man doch einmal, mit­­gerissen vom feurigen Zweitaktsound, den freundlichen Pho­to­dienst der Stadtverwaltung in An­spruch nimmt; nun denn, die Sitti ist klein, nur wenn man’s nicht übertreibt, bleibt man unentdeckt.


    Ich liebe es, Moped zu fahren! Man ist den Menschen so nahe. Nie flog ein böses Wort mir nach. Wann immer ich auf meinen zahllosen Touren, auf für Kraftfahrzeuge gesperrten Wegen, hinter den Brettern, die das Ende der Welt markieren, quasi quer durch die Pampa, wann immer ich da Men­schen begegne, dann bremse ich ab, fahre weit rechts und grüße freundlichst die Passanten. Ebenso freundlich grüßen sie stets zurück. Und wenn jetzt einer fragt: „Warum mußt du erst bremsen, fahr doch gleich langsam!“, dem antworte ich ebenso freundlich: „Junge – mein Zweitakter ist fahrt­wind­ge­kühlt!“. Man ist den Menschen so nahe. Wenn ich abends an meiner Stammtanke bremse und die Sternburg-Ritter sitzen davor und schauen dräuend ins Zeitengewitter; da ist das fröhliche Geknatter noch nicht ganz erstorben, da sind wir schon mittendrin, in einem anregenden Fachgespräch über Tuningteile und Reinigungsmittel. Und wie sie sich an ihre Mopedzeit erinnern und wie sie glauben, Bescheid zu wissen! Meinen revolutionären Umbau erkennt sowieso niemand. Ich kläre sie auch nicht auf. Wir scheiden in Frieden. Und nie flog ein böses Wort mir nach…


    Ich liebe es, Moped zu fahren! Einfach so, wie es ist. Man muß nicht tunen! Die Konstruktion ist doch perfekt! Naja, annähernd perfekt. Ein bißchen habe ich schon verändert. Einen verbesserten Luftfilter zum Beispiel. Davon fährt sie zwar nicht schneller, aber er verbessert spürbar, sonst ewiges Manko des Zweitakters, den Anzug bei niedrigen Drehzahlen. Manchmal kommt noch im zweiten Gang das Vorderrad hoch und dann erschrecke ich mich immer ein bißchen und murmele: „Brav, Schwarzer, brav!“. Eine verbesserte Zündung habe ich auch, aber das ist ja heutigentags schon fast eine Pflicht. Wer noch mit einer Sechsvoltanlage und fünfundzwanzig Watt Scheinwerferleistung als suizidales Glühwürmchen über die Bundesstraße kriecht, dem ist nicht zu helfen. Aber rasen will ich auch nicht. Wenn mein Tachometer sechzig Kilometer in der Stunde anzeigt, dann nehme ich das Gas weg. Geht es bergab, dann nehme ich den Gang heraus und lasse mich von der Schwerkraft hinuntertragen. Man­chmal werde ich von anderen Simsons überholt, die sich immer diebisch zu freuen scheinen, einen der ihren überholt zu haben, so grinsen sie. Doch mich ficht das nicht an. Schaue ich mir die Fahrer genau an, dann erkenne ich nur Halblinge. Kein Kunststück also; ihre Maschinen müssen ja nichts tragen…


    Ich liebe es, Moped zu fahren! Kommt es Euch kindisch vor? Da hatte ich einst mein schweres Motorrad, diese riesige Maschine, und mochte sie plötzlich nicht mehr. Aller drei Naselang Tüv-Termine, die mich streßten und wo ich nun auch noch als neues Hobby einen Garten in einem fernen Dorf erworben hatte; was brauchte ich sie noch? Ich brauchte Lastkraftwagen, Aggregate und Kettensägen. So hatte ich ein mobiles Hobby gegen ein stationäres getauscht, aber selbst das war noch nicht der ausschlaggebende Punkt, das war ein anderer. Hier am Arsch der Welt hocken die Menschen eng beieinander und die Wege sind kurz. Mit einem Motorrad kam ich einfach viel zu schnell von A nach B und alles schien mir noch kleiner zu werden, als es ohnehin schon war. Der Weg war nicht mehr Ziel genug. Also schaute ich mich nach einem preiswerten Moped um. Doch der Markt hatte sich in den zehn Jahren, die ich ihn nicht beobachtet hatte, auf eine erschreckende Weise verändert…


    Ich liebe es, Moped zu fahren! Gegen alle Widerstände. Mit dem Kopf durch die Wand. Mein liebstes Hollywoodzitat: „Ein Mann muß tun, was ein Mann tun muß.“ Als ich dem Weibe an meiner Seite an­kün­digte, daß ich ein Moped wölle und mein Bruder einen preiswerten Scheunenfund für nur ein­hun­­­dert Euretten an der Hand habe, schrie sie mir entsetzt eine Ablehnung ins Ohr: „Niemals! Das ist infantil! Nur Verbrecher und Jugendliche fahren Moped!“, Nun ja, als berufsjugendlicher Hobby­ver­bre­cher konnte ich mit diesen Vorwürfen durchaus leben. Ich sagte meinem Bruder zu. Der Scheu­nen­fund sah grausam aus, doch trotz all dem nahm ich mich seiner an. Zu Heiligabend in jenem Jahr präsentierte ich mein neues Moped im strahlendsten Zustand. Das Weib kündigte mir alle Schwüre und rannte davon, das schreiende Neugeborene unter dem Arm geklemmt. Das war nicht die er­hoff­te Reaktion! Ich ging ihr nach. Ich stellte sie zur Rede. Ich blieb hart. Schlußendlich durfte die Ma­schi­ne bleiben. Nun gehört das Roß zur Familie. Manchmal, und das freut sie immer diebisch, ertappt mich das Weib an meiner Seite dabei, wie ich abends, wenn ich nachtanke und es abdecke, die ras­si­gen Nüstern tätschel und zärtliche Geräusche von mir gebe. Auch das ficht mich nicht an. Früher hat­ten die Ritter doch stets eine enge Beziehung zu ihren Rössern, denken wir nur an Rosinante oder Tür­kenschreck. Und wenn ich sehen will, ob es ihm gut geht: Ich brauche nur einen Schritt vor die Tür zu gehen, da steht es schon, und blinzelt mich mit seinem einen Auge freundlich an und ist immer bereit, mich überall hinzubringen. Ich liebe es, Moped zu fahren!


    Tilo Schwalbe MMXIX

    Kilometerstand: 14 376


    Guten Abend Euch.


    Die Vorbereitungen zum Stadtbumms sind in die heiße Phase getreten, alles ist bereit und was nun nicht ist, das wird nicht mehr. Ich bin optimistisch und glaube an alles gedacht zu haben. Zum Training bin ich nun doch nicht gekommen, ich duschte eben noch schnell Bureau und sprang gegen die Klinge. Morgen wollen wir zeitig raus und das Festival am Rollberg in Böhmen besuchen ("Ralsko - Landart 2019"). Übermorgen muß ich dann wieder zeitig raus und miteröffne eine Ausstellung. Dazu gibt es Essen, leider nur vegetarisch, aber wenigstens reichlich. (Jedes mal nehme ich mir vor, meuchlings dorthin einen Knacker zu schmuggeln...)


    Schicke Taschen Timo, aber nichts spezielles fürs Moped, ganz normale DDR-Arbeitertaschen, ausreichend für Zeitung, Thermoskanne und Blechbrotbüchse. Fast ein wenig zu klein fürs Moped, wie wir an dem hochrutschenden Bügel sehen. Starkregen würde ich sie übrigens nicht aussetzen, zumindest nicht, wenn Du wertvolle Papiere transportierst. Ansonsten: Alle Achtung zu der Maschine, sieht aus wie eben in Suhl vom Band gelaufen. (Persönlich fand ich die sandfarbene Linie der "Comforts" am schönsten.)


    Bekommen wir auch Photographien dieser exotischen Gepäckträger zu sehen?


    Tja Marko, von Peter Ustinov oder Maximillian Schell stammt das Wort: "Altwerden ist nichts für Feiglinge." Mir geht es ja auch so. Ich beobachte mit einer gewissen Distanz und beinahe pathologischem Interesse, wie es hier und da zu knirschen anfängt. Was nimmi gieht, gieht nimmi. Aber bis dahin sollten wir es mit dem eigenen Körper doch halten wie mit unseren Maschinen:


    Auf Teufel komm raus reparieren!!


    Bis zum wiederlesen,
    Tilo

    Kilometerstand: 14 255


    Sonntägliche Grüße.


    Danke Timo. Danke Marko. Das gefällt mir: Beiträge, an denen man ein bißchen was zu lesen hat!


    Das mit Deinen Satteltaschen klingt interessant. Dürfen wir auch um Bilder dieser historischen Präsente bitten?


    Ich habe einer Freundin gerade einen Umzug gefahren - "Mit Firmenbus und Klapperknie" - fast schon ein Filmtitel. Aus einer Mansarde in den zweiten Stock. Ohne Aufzug. Kein Fahrstuhl. Zentnerschwere Sprelacartmöbel. Schwül drückt das Wetter. Jetzt ruhe ich mich kurz im Bureau aus, dann helfe ich noch jemanden bei einer Sperrmüllberäumung. Doch kein Problem: Das Knie funktioniert. Wie mit Duracell ... oder dem Dreibaustellentaft...


    Von meinem Kollegen noch immer kein Lebenszeichen...


    Ach so Timo, was ich noch sagen wollte: Du hast völlig Recht mir der Ölkohleproblematik, eine logische Begleiterscheinung gemischtgeschmierter Maschinen. Bei Euch ist es bestimmt ziemlich flach, hier, wo ich mein Unwesen treibe, ist finsterstes, finsterstes Mittelgebirge. Also mehr Berge als mir lieb sind. Was ich sagen will ist, daß Du diese Sorge, glaube ich, nicht haben mußt: Wir haben mehr Steigungen als Abfahrten und mein jugendlicher Fahrriemen ist auch noch nicht völlig abgeschliffen. Ich jage sie schon noch genug...


    Zeit zum Baustellenwechsel. Heute Abend dann komme ich noch mal hier ins Bureau zum Duschen. Bis dahin verabschiedet sich ein übel verschwitzt stinkender
    Tilo

    Kilometerstand: 14 215


    Grüzi matanand!


    Da sitze ich im Bureau und koche: Da hatte ich mit einem lieben Kollegen einen wichtigen Gesprächstermin vereinbart und nu kommt er nicht. Lustigerweise sagte er auch nicht ab und geht nicht ans Telephon. So was kann ich leiden! Wenigstens Bescheid zu geben, sollte man doch erwarten können... Da schreibe ich eben Euch was, bevor ich dann zum Training hoppel.


    Als alter Leistungsschwimmer und ehemaliger Sportschulkader glaubte ich mich dem Wasser zeitlebens verbunden. Doch bietet der Sport in dieser Fitneßbutze zwei elementare Vorteile. Erstens kann ich atmen, wenn immer ich will und zweitens kann ich dabei die Augen schließen. Das ist herrlich! Ich habe jetzt diese Laufmaschine für mich entdeckt (da ich in der Ausdauer mein größtes Manko sehe). Wenn ich da bei geschlossenen Augen renne, hat mich die Maschine schon zwei Mal fast abgeworfen, so war der Seegang...


    Die Orthese gibt ein prima sicheres Gefühl. Ich kann das Knie normal belasten, sogar mein geliebter Schneidersitz ist damit kurzzeitig möglich. Und das Mopedfahren sowieso. Ich habe mich nur noch nicht daran gewöhnt, daß das Knie nun breiter ist. Ich bin jetzt mal nachts gegen meinen Autokotflügel gestoßen, daß hat gescheppert, da war der ganze Wald still!


    Seitdem mein Sohn in die Schule geht, sind wir nicht mehr zum gemeinsamen Fahren gekommen. Das letzte Mal im Herbst und da mußte ich mir schon Mühe geben, noch über seinen Helm hinwegsehen zu können. Das letzte Mal fuhr ich mit beiden Kindern zum Simsontreffen im vorigen Jahr. Es ist eher ein nostalgisches Dranlassenwollen als Notwendigkeit. Mit den Kinderfußrasten sieht die Maschine so herrlich altväterlich aus! Und, he!, der Tank ist aus bestem DDR-Stahlblech mit einer fetten Sicke darin: Da beult sich doch nüscht bei so einem Kind! Aber er sitzt schon auf der Sitzbank, stimmt.


    Ab heute ist nun endlich wieder ein bißchen Frühling! Es soll warm und feucht bleiben. Das ficht mich nicht, wenn es nur nicht kalt ist!


    Vorhin hatte ich die tiefe Nachmittagssonne genau im Rücken. Ich liebe den Schatten, den ich da werfe. Er sieht aus, als führe ich eine erzschwere Maschine! Bombastisch!


    Es winkt Euch aus dem Kulturbureau
    Tilo

    Kilometerstand: 14 193


    Seid mir gegrüßt!


    Naja, da habe ich Schlumich doch wieder viel zu viel versprochen. Von wegen, ich würde mich nun wieder häufiger melden, Pustekuchen!


    Ich bin jetzt voll drin in der heißen Phase der Vorbereitung eines Teiles des großen Zittauer Mittelalterfestes am Tag vor Christi Himmelfahrt. Da habe ich im Bureau den Kopf immer voll. Darüberhinaus ist noch eine weitere Veranstaltung ganz anderer Art vorzubereiten. Und ich muß ja auch immer meinen inneren Schweinehund überwinden und zum Training gehen. Das geht auch von meiner Bureau- und Internetzzeit ab. Aber Knie- oder Beinübungen lasse ich weg.


    Ich habe jetzt eine schicke Orthese, ein Riesending mit fünf Klettverschlüssen, mein Robocop-Knie. Der Befund ist auch da: Das Kreuzband ist astrein durchgerissen, also nichts mit Selbstheilung. Da muß ich zur OP drei Tage stationär nach Görlitz. Wir werden sehen, ich mag versuchen, den Termin auf den Herbst zu legen, da habe ich weniger zu tun und kann vorher noch ganz ungestört mein geliebtes Sommerkinodirektorendasein genießen.


    Ich fahre sehr viel mit dem Moped, zu allen Terminen. Bergrunter lasse ich mich rollen und bei sechzig (in Ausnahmefällen fünfundsechzig) nehme ich das Gas weg. Ich liebe noch immer jeden Meter! Ich liebe es, bei voller Fahrt mich nach außen zu lehnen und die Arbeit der Schwinge zu beobachten. Das Fahrverhalten meiner Maschine bleibt sensationell, der Motor willig und durchzugsstark.


    Der Landmann mähte um unser Rittergut jetzt die Wiesen. Ich ließ es mir nicht nehmen und schnickte ein wenig über das raspelkurze und feuchte Gras. Meine Mäntel fetzen! Für diese Art des Untergrundes sind sie eine bombastische Wahl: Kein Rutschen, kein Gleiten, fahren wie auf Schienen; und jetzt, wo sie über den Winter ein wenig härter wurden, haben sie auch ein wesentlich verbessertes Asphaltverhalten. Den Mantel K 42 kann ich jedem als All-Terrain-Bereifung nur empfehlen!!


    Kürzlich überholte mich auf der Bundesstraße eine kniebeblechte S-Klasse. Ich sah das Moped im Spiegel langsam näher kommen, erhöhte auf fünfundsechzig, es kam weiter näher und an einer leichten Steigung zog es flott an mir vorbei, etwa mit siebzig, fünfundsiebzig. Ich dachte mir: "Na, wennerse so peitschen will..." und ließ ihn davonziehen. Das Seltsame an diesem Vorkommnis ist nur: Weder Mohpeete noch Fahrer sahen irgend nach jugendlichem Raser aus, kompletter Altmännerhabitus...


    Wenn also die Lampentitte nicht preiswert nachgebaut wird, versenke ich diese Idee wieder. Was ich mir als Vorderscheinwerfer auch noch sehr gut vorstellen mag, ist der, eigentlich ziemlich häßliche, aber in seiner Häßlichkeit fast schon wieder schöne originale Simsonhalogenscheinwerfer. Den gibt es schon zu einem Preis, daß auch ein unterbezahlter kultureller Selbstausbeuter einen sich ansparen kann...


    Mein Sohn wird im Juli acht Jahre. Wann sollte ich die Kinderfußrasten abbauen? (Den Handgriff will ich auf jeden Fall dranlassen, da kann man prima eine Limoflasche einklemmen!)


    Bis zum nächsten Mal. Ich werde mir größte Mühe geben, mich vor dem Stadtbumms noch einmal zu melden.
    Tilo

    Kilometerstand: 13 589


    Horido!


    Ich beschrieb doch, wie es geschah, laset Ihr nicht hinter dem Link weiter?
    Ich überdehnte das Knie in der falschen Knickrichtung. Nach einem Monat nun ist es noch immer nicht wieder gut. Doch hatte ich Glück im Unglück: Es gelang mir nicht nur, Neupatient in einer orthopädischen Praxis zu werden, nein, ich erhielt sogar einen Termin nur eine Woche später. Weiteres Glück: Ich erhielt einen Termin zum M.R.T. schon für heute. Allerdings mußte ich dazu nach Görlitz fahren, mit dem Wagen, das Weib wollte mit, um unterdessen im nahegelegenen Billigmarkt zu Eß-hoppen. Nächste Woche bekomme ich ein Anbauteil, eine Knieorthese und am siebenten darf ich schon zur radiologischen Auswertung antanzen. W.w.s. - wir werden sehen...


    Die Mohpeete rollt und rollt. Ein feines Motörchen hat mir da der gute Simsonengel in seiner alten Tankstelle zusammengeschraubt!!


    Ich bin mal wieder zu blöd, was zu finden und frage Euch. Als ich vor nun schon zehn Jahren mein Roß erhielt, war es im jämmerlichen Zustande. Schlimmstheruntergeritten, mit Teerfarbe angepinselt und dann fünfzehn Jahre in einer feuchten Scheune vor sich hin faulen lassen. Habe ich schon erwähnt, daß ich die S 50 als sehr häßlich empfinde, gegenüber der wunderschönen S 51? Nun hatte ich eine kotzhäßliche S 50 und baute sie erstmal zur S 51 um, so wie wir es in den achtzigern schon machten. Ich empfand auch die Tiegelleuchte als viel schöner und warf die alte, durchgerostete Tittenleuchte weg.


    Timo, Du hast Recht! Zu meinem jetzigen Fahrzeugstil paßt die Titte echt besser! Gern würde ich mir eine solche wieder anbauen. Meine Frage: Gibt es die überhaupt noch zu kaufen? Ich finde im Netz keine Angebote dafür. Kann mir einer helfen?


    Ansonsten geht es mir gut, das Wetter ist schön und meine kulturorganisatorischen Arbeiten machen mir Freude, kann ich doch meine Bureaustunden nach Gusto halten, also meistens wie jetzt, abends. Und in der Woche nach Ostern ziehen wir wieder um auf unser Rittergut im Wald. Ich freue mich darauf, endlich wieder im Mondlicht auf der Terrasse zu schreiben.


    Ich wünsche Euch gesegnete Osterfeiertage!
    Tilo

    Kilometerstand: 13 432


    Hallo allesamt!


    Es ist hoch an der Zeit, daß ich mich wieder melde. Verzeiht mein Schweigen. Aber ich habe die ganze Zeit hier sporadisch geguckt und wollte ich Euch wortkarg zur Mitarbeit bitten, doch da hatte Marko sich schon erbarmt und etwas geschrieben. Danke!


    Ich war auch nicht mehr fremdtrollen, habe schon lange wieder die Lust daran verloren. Auf Gedichtepunktkomm sind gefühlte achtundneunzig Prozent aller Teilnehmer selbstverliebte Pfeifenköppe, die nur destruktiv kritisieren können, ohne je etwas beachtenswertes Eigenes hervorzubringen. Dieses Mißverhältnis vor allem vergällte mir jede Freude dort...


    Wir hatten ja im vorigem Jahre die Bunkerkunstaktion in Böhmen mitgestaltet (ich berichtete hier, so Ihr Euch erinnert) und Mitte März wollte ich schauen, was zehn Monate später noch davon da ist. Leider verletzte ich mich dabei. Meinen Abenteuerbericht mit den Bildern jener Reise, den ich unserem Kurator sandte, stellte dieser freundlicherweise, obwohl ich es weder angestrebt noch erwartet hatte, online. Hier ist der Link, falls Ihr ihn lesen wollt:


    http://radio-neuropa.net/de/bl…-bunkern-anrandungen-iii/


    Knieschmerzen sind mörderisch. Vor allem, wenn man wie ich, noch nie Knieprobleme hatte. In der zweiten Woche wurde es besser und in der dritten dann wieder schlechter. Mopedfahren ist auch nicht der wahre Jakob, das Schaltbein lange gebeugt zu halten ist schmerzhaft, geht aber gerade so noch.


    Ja, und dann war am fünften wieder Poetryslam bei uns im Kronenkino. Wie ein Damoklesschwert schwebte Wochenlang dieser Termin über mir. Ich hatte keinen neuen Text. Ich hatte keine Idee. Ich hatte gar nichts. Ich lüftete meinen Kopf. Nichts kam. Fastenzeit. Kein Bier vorhanden. Da kommt erst recht nichts. Ich griff zu einem verzweifelten Mittel: Ich begann einen digitalen Urlaub und installierte nach Jahren der Abwesenheit wieder "Gothic II - Nacht des Raben" auf meinem Rechner und genoß es, durch die altbekannten Gassen von Khorinis zu schleichen oder ins Kloster der Feuermagier einzutreten und dabei den Dialogen der allbekannten Quests zu lauschen und mich langsam aber zielstrebig zu einem Killer hochzutrainieren. Dabei lüftete der Kopf weiter, doch nichts kam.


    Und dann, genau eine Woche vor dem Termin, schlug ich die Gratisfreitagszeitung auf und hatte Knall auf Fall ein Thema gefunden. Dann eine Woche schreiben und feilen, pünktlich am Freitag war der Text fertig. Doch es war Freitag. Während beim vorigen Mal am Donnerstag knapp einhundertfünfzig Nasen kamen, waren es diesmal nur fünfunddreißig. An dem Abend war das Knie wieder ganz besonders schlimm, doch ich war mit Moped da und hatte deswegen die Krüke nicht dabei. Ich kam kaum die Bühne hoch. Aber Spaß gemacht hat es mir trotzdem!


    Anfang März (wie lange ist das schon wieder her) waren wir im Stadtmuseum Herrnhut zu einer Ausstellung des berühmten DDR-Photographen Harald Hauswald. Ich kannte schon einige seiner Bilder, aber andere waren mir neu. So auch eines, auf das ich Euch jetzt hinweisen möchte. Ich hatte leider nur mein Mobiltelephon mit der Krükenkamera zum Abphotographieren dabei. Nach einigem Nachbearbeiten wurde die Qualität dann erträglich. Ich stelle es mal hier rein und gebe ganz brav die Quelle an, da dürfte es doch keinen Ärger geben: Die Photographie einer Photographie von Harald Hauswald, Titel "Am Elbufer", bei Radebeul, 1986. Man sieht zwei Jugendliche beim 4,5mm-Bleiangeln, aber das ist Nebensache. Schaut mal hin, womit diese beiden Racker da zum Ufer kamen! Ein Habicht, der wunderschön auf S-Klasse-Stil umgebaut wurde! Ein Hingucker allemal!!


    Auf dem Heimweg machte ich noch ein Bild mit meinem dollen Delephon vom Stumpfeberg herab, damit jeder sieht, wie schlecht dessen Kamera ist. Ich konnte mir aber nicht verkneifen, es trotzdem intensiv nachzubearbeiten, aber bei dem Ausgangsmaterial stößt sogar Photoshop schnell an seine Grenzen...


    Kann es sein, daß ich das Angrillen in Bautzen vergessen habe? Mist! Ich meinte, es sei im Mai irgendwann, aber mit dem Knie hätte ich da auch nicht hinfahren mögen...


    Für alle Terminkalender: Am fünfzehnten Juni (15.06.2019) findet in Niederoderwitz wieder das schmucke kleine Simsontreffen statt, auf das ich Euch alle hierdurch hinweisen möchte!! Ich bin dort und werde berichten!!


    Jetzt lasse ich nicht wieder so viel Zeit vergehen - Bis zum nächsten Mal!


    Tilo

    Kilometerstand: 12 987


    Nomade.


    Da bin ich ja nun fast ein bißchen verschnupft.
    Der Simson S-Klasse-Schwingenträger hat eine Laufleistung von zehntausend Kilometern abgefahren und sich tagtäglich bewährt. Ich denke schon, daß ist ein Grund zu feiern. Aber nach so vielen Offtopicbeiträgen ist wohl doch das Wissen um den ursprünglichen Grund dieses Stranges verlorengegangen...


    Wie sieht es denn aus, meine Frage habt Ihr ja geflissentlich überhört, ist Euch Bautzen nun zu weit oder schaffen es einige von Euch dorthin?


    Was ist ein neunziger Kombi, Timo?


    Demnächst wieder mehr. Bis dahin
    Tilo

    Kilometerstand: 12 958


    An alle Freunde, Begleiter und Unterstützer, aber auch an alle Dünnbrettbohrer, Defätisten und Dunkeltapse!


    Mit dem heutigen Tage hat "Das Teil" im strömenden Eisregen die 10Tkm-Marke überschritten!!


    Zehntausend Kilometer beschwingten Fahrvergnügens!
    Zehntausend Kilometer absoluter Alltagstauglichkeit!
    Zehntausend Kilometer, von denen ich jeden Meter genoß!


    Gibt es noch Zweifler?


    Blumengrüße und Präsentkörbe werden dankbar entgegengenommen...


    Euer Tilo