Etwas verspätet aber dennoch:
Irgendwann, ein, zwei Wochen vor den Herbstferien kam uns (3 Freunde (17, 17, 16) aus Ennepetal) in einer Freistunde die Idee eine Mopedtour durch Deutschland zu unternehmen.
Begeistert von der Idee trafen wir uns dann eine Woche vor geplantem Beginn der Reise am Nachmittag um die Tour zu planen, und ein Ziel zu suchen. Nach einiger Internet-„Recherche“, war unser Ziel klar, Füssen im Allgäu. Die Tour sollte vom Sonntag, dem 28.09 bis zum Sonntag, dem 05.10 gehen.
Also wurde in der Woche noch eingekauft, am Samstag wurden dann die Mopeds durchgecheckt und beladen, und Sonntag sollte es dann um 8Uhr losgehen.


So begann dann die Tour bei sonnigem Wetter gegen 8.30Uhr in Ennepetal, wir fuhren zuerst über Breckerfeld nach Meinerzhagen dort machten wir dann auch nach knappen 40km unseren ersten Halt:

Also erstmal Sonnenbrille rausgekramt,wir beschlossen dann aber, lieber längere Etappen (60-70km) zu fahren um gut voran zu kommen, nach 50km jedoch fanden wir einen Idealen Rastplatz:


So sind war dann weiter über Freudenberg, nach Wiesbaden, über Mainz gefahren, bis wir dann schlussendlich nach etwa 280km, einigen Pausen und einem Tankstop später, in Mannheim ankamen. Dort aßen wir erst einmal beim Restaurant zum goldenem M, und machten uns dann auf die Suche nach einem Campingplatz (Navi hilft da ungemein), als dann schon die Dämmerung begann, fanden wir den „Azur“-Campingsplatz am Rheinufer.
Die ersten 100-150Km waren eigentlich, neben der Fährt ins und durchs Allgäu, die Schönsten.
Nach dem wir das Zelt aufgeschlagen haben , gingen wir auch recht schnell schlafen um fit für den morgigen tag zu sein, obwohl wir gegen 21uhr schlafen gingen, sind wir erst um 9uhr aufgestanden, und dann nach Dusche und einem Tee doch erst gegen 11Uhr losgefahren. Gekostet hat uns die Nacht mit morgendlicher Dusche pro Person etwa 9€.



So begann dann die Fahrt also etwas später als geplant, und so führte uns das Navi weiter in Richtung in Allgäu, doch nach etwa 50km begann Hennings Schwalbe ab und zu an zu ruckeln, der Verdacht, das durch zu langen Benzinschlau und Filter nicht genügend Sprit nachlaufen kann, bestätige sich als wir den Schlauch und Filter austauschten. Warum das Problem jedoch erst am zweiten Tag auftrat, konnten wir uns auch nicht erklären, Dreck war jedenfalls nicht im Filter. So ging die Fahrt dann ruckelfrei weiter, bis wir schließlich abends in Ulm ankamen. Da es schon dunkel war, und wir nicht schon wieder Lust hatten im Zelt zu schlafen, machten wir uns also auf die Suche nach einem Zimmer, nachdem wir dann etwa 3-4 Pensionen in der Innenstadt abgeklappert haben, die uns aber alle wegen des Preises nicht zusagten, fanden wir dann endlich nach 1 ½ stündiger Suche, den Gasthof „Rössle“ wo wir zum Preis von 50€ incl. Frühstück im drei Bettzimmer übernachten konnten.
Nach dem Frühstück wurden die Mopeds dann wieder komplett neu beladen, und es ging weiter Richtung Süden, mit dem Ziel vor Augen, Füssen heute zu erreichen. Als nach einiger Fahrzeit die Landschaft immer „bayrischer“ wurde, und ganz allmählich auch die ersten Berge zu erkennen waren, und dann auch irgendwann das Ortsschild „Füssen“ an der rechten Straßenseite stand, waren wir überglücklich da zu sein. Also erstmal halt an der nächsten, und wie sich später rausstellte, auch besten Dönerbude halt zu machen. Nach dem Essen haben wir uns dann auf die Suche nach einer kleinen Wohnung gemacht, und haben dann auch bei der Touristeninformation einige Adressen bekommen. Nach einiger telefoniererei hatten wir dann eine Ferienwohnung, unweit vom Stadtkern entfernt gefunden, und machten uns auf den Weg. Angekommen, machten wir einen Preis von 90€ für drei Übernachtungen aus, und „richteten“ uns erst einmal ein. Wir hatten unser Ziel erreicht.
In den Tagen von Dienstag bis Donnerstag unternahmen wir dann diverse Touren durch die Umgebung, Höhepunkte der Touren waren einmal die „Bezwingung“ des Pechkopfes über für Kraftfahrzeug gesperrte Wanderwege mit unseren Simsons.
Vor Schloss Neuschwanstein

Sowie die Auffahrt auf einen Berg nah der österreichischen Grenze über die Skipisten.

Ab Donnerstag fing es dann das erste Mal an zu regnen, und so machten wir uns Freitag früh fertig für die Abreise und beluden die Mopeds zum letzten Mal. Um 12Uhr ging es dann (vermeintlich) witterungssicher auf die Rückreise. Schon nach einiger Zeit machte sich Wasser in meinen Schuhen bemerkbar, und nach einiger Zeit wurde es extrem kalt am ganzen Körper. Als wir dann Ulm erreichten, besuchten wir erneut ein Restaurant zum goldenen M um uns dort u. A. mit Liegestützen und Kniebeugen (:D) aufzuwärmen.
So fuhren wir dann weiter, um später (der Regen hatte mittlerweile aufgehört) von der Polizei angehalten zu werden, um drauf aufmerksam gemacht zu werden, dass das Rücklicht an der Schwalbe nicht funktionieren würde, die freundlichen Kollegen ließen uns, trotz der einbrechenden Dämmerung, weiterfahren.
Gegen 23Uhr dann, fiel auch noch Felix’ Rücklicht aus, und so waren wir mit drei Simmen, von denen nur ein Rücklicht funktionierte, auf einer Kraftfahrstraße unterwegs, also runter von der Straße, und in die nächste Ortschaft, erst mal in die nächste Sparkassenfiliale zum aufwärmen.
Nach kurzem Aufwärmen, machten wir uns draußen dran die Rücklichter wieder in Gang zu setzen, nach einiger Zeit kamen drei Türken vorbei und haben Felix angemacht „Eh was hast du mich gerad Hurensohn genannt ehh?“ (Er hat wirklich kein Ton zu ihnen gesagt), nach einiger Rederei, und kurzem Geschubse verschwanden sie: „Wartet hier, wir holen Kollegen“, wir also fix unsere sieben Sachen zusammen gepackt, und in dem Moment als wir losfahren wollten, sahen wir schon die Türken auf uns zu rennen, ich musste bestimmt 4-5 mal kicken, bis mein Moped angesprungen ist , und sie waren etwa 30meter entfernt, sind also gerade noch so entkommen.
Die Fahrt ging dann weiter durch den Westerwald bei gefühlten 2°C und Graupelschauern. Als es dann anfing zu dämmern hatten wir noch etwa 150km Strecke vor uns, und erreichten dann endlich halb erfroren und erschöpft unsere Heimatstadt, Ennepetal.
In der Nacht waren wir bestimmt 3-4 mal Tanken, und haben uns jedes mal etwa 1 Stunde an der Tankstelle zum aufwärmen aufgehalten, das half jedoch nicht viel, da die Kälte schon nach einigen Kilometern wieder Einzug nahm im Körper. Aber nach 22 Stunden Fahrt ist man dann einfach nur noch froh unter die Dusche zu gehen.
Rückblickend kann man sagen, dass diese Mopedtour, trotz der Strapazen der Rückfahrt, ein sehr schönes Erlebnis war, das man nicht missen möchte. Die Simsons liefen immer zuverlässig und haben die ~1500km problemlos weggesteckt, auf sie war also vollster Verlass. Gekostet hat die Tour pro Person insgesamt etwa 160-180€.
Ich hoffe euch gefällt der Bericht, und animiert den ein oder anderen vielleicht auch dazu, mal eine Tour mit der Simson zu unternehmen.
Anbei noch ein kurzes Video
Pascal