Kupplung trennt nicht richtig

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  • Guten Abend Freunde,


    heute habe ich ein S53 (60km/h, Bj. 1990) nach einigermaßen viel Bastelei in Betrieb nehmen wollen.
    Elektrik, Vergaser, Zündung, Tachoantrieb usw. habe ich in Ordnung gebracht. Moped springt an und läuft super. Der
    Klang des Motors (mit neuer DDR-Zylinder-Kolben-Garnitur) ist auch astrein.
    Der Motor wurde in einer Werkstatt vor ca. einem Jahr komplett überholt, sagt der Vorbesitzer. Das stimmt auch,
    man sieht es am Zylinder, den Wellendichtringen, am Öl usw. Alles nagelneu und sauber.
    Da der Vorbesitzer aber nichts von der Simson - Technik verstand, gab es nach Zündungs- und Elektrikproblemen auf
    und verkaufte mir das "Ding" günstig. Es stand seit der Motorregeneration ca. ein Jahr unbewegt beim Vorbesitzer herum.


    Meine Frage mit Bitte um gute Gedanken zu meinem Problemchen:
    Ich wollte eine Proberunde drehen und bekam den ersten Gang gar nicht erst rein. Kupplungsspiel am Hebel stimmt. Der
    Kraftaufwand für die Kupplungsbetätigung ist auch normal.
    Wenn ich das Moped rolle, bekomme ich manchmal (ganz schwer) den Gang rein. Dann geht der Motor aber aus, da die
    Kupplung kaum trennt. Dasselbe habe ich im 2. Gang probiert, mit selbigem Ergebnis (Motor aus).
    Was meint Ihr, wo das Trenn-Problem seine Ursache haben könnte:
    a) das scheinbar auch erneuerte Kupplungspaket ist verklebt (durch den ca. einjährigen Stillstand) ?
    b) Fehleinstellung der Kupplung bei der Motorregenration (Madenschraube o.ä. falsch justiert)?
    c) ein anderes Problem?
    Leider habe ich mit der Kupplung einer S51 /S53 lange nichts zu tun gehabt, auch wenn ich sonst an Mopeds /Motorrädern alles selbst mache.
    In Jugendjahren habe ich die Reibbeläge, Zwischenscheiben etc. schon erneuert, aber die letzten ca. 35 Jahre habe ich nichts mehr damit
    zu tun gehabt.
    Habt Ihr eine Checkliste, die ich abarbeiten sollte? Mit anderen Worten: Was kontrolliere ich zweckmäßigerweise zuerst?
    Danke und Grüße,
    Volker

  • Da würde ich mit Option A anfangen, Öl raus, Deckel runter und dann kannst Du auch gleich die Kupplung sehen. Evtl. die Scheiben bei gezogener Kupplung mit Bremsenreiniger einsprühen und saubermachen.


    Zum einstellen/überprüfen der Kupplung:

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    Mein Leben ist zu kurz zum Warmfahren

  • Bevor du den Deckel abnimmst, Schraube den schwarzen Plasteproppen vom Seitendeckel ab. Löse die nun innen sichtbare Kontermutter der Madenschraube und drehe die Madenschraube erstmal eine halbe Umdrehung rein. Kontermutter nun wieder festziehen. Wenn das am Trennverhalten der Kupplung nix ändert, dies wiederholen.


    Man kann dabei den außenliegenden Kupplungshebel am Motor in Fahrtrichtung bis zum (kaum überwundbaren) Druckpunkt drücken. Die Madenschraube wird so eingestellt, dass der Hebel in rechtem Winkel vom Motor wegzeigt.


    Wenn das alles nix bringt, machste den Kupplungsdeckel ab.


    Ach, Ölstand bei der Gelegenheit kontrollieren!

  • Danke auch für Deine Antwort. Du meinst sicher die Einstellung mit dem "Zweizack-Einstellschlüssel", oder?
    Wobei ich ja merke, dass der jeweilige Gang rein möchte, nur die Kupplung trennt nicht richtig und somit habe ich einen großen
    Widerstand zu überwinden. Das kann trotzdem mit der Schaltungseinstellung zusammenhängen?

  • Aus leidvoller Erfahrung weiß ich, dass Wasser im Kupplungsöl dazu führt, dass die Kupplung scheinbar nicht mehr richtig trennt.
    Dieser Effekt tritt aber nur bei laufendem Motor auf, sonst könnte man das Moped ja nichtmal mehr ankicken.

    Mein Leben ist zu kurz zum Warmfahren

  • Ich habe mal das Öl kontrolliert. Es sieht aus, wie eben eingefüllt. Ist ja auch logisch, nach der Motorregeneration. Seitdem hatte das Moped nur gestanden.

  • Aber an der Einstellung hast du nichts geändert?


    Ich würde kurzen Prozess machen und den Deckel abnehmen dann Kupplung ziehen und Bremsenreiniger ins Paket jagen. Vorausgesetzt, die Aktion mit der Madenschraube war nicht von Erfolg gekrönt. Alle 3 Kupplungsdruckstangen sind aber verbaut?


    Gruss


    Mutschy

  • @mutschy und Blaumeise:
    Nein, ich habe bisher gar nichts geändert. Der Kupplungshebel am Motor steht ungefähr auf 90Grad (soll ja ca. zw. 80 und 90Grad stehen, soviel ich noch weiß).
    Der Kupplungshebel am Lenker hat normales Spiel, die Betätigungskraft ist auch im normalen Bereich. Deswegen denke ich, dass die drei Druckstangen ihre
    Tätigkeit korrekt ausüben. Da der Winkel stimmt, müsste doch auch die Madenschraube in richtiger Position sein, oder irre ich?
    Aber wenn man z.B. den zweiten Gang einlegt (geht nur bei gleichzeitigem Schieben), dann lässt sich das Moped bei gezogenem Kupplungshebel nur schwer schieben.
    Daher meine ich, dass die Kupplung nicht richtig trennt.
    So richtig Zeit zum Nachschauen hatte ich leider jetzt auch am Wochenende nicht. Zumal ich eben erst noch eine Motordeckeldichtung, eine Tube Hylomar und neue
    Kupplungsteile bestellt habe. Kann zwar sein, dass ich die Kupplungsersatzteile derzeit nicht benötige (die Kupplung sollte ja im Rahmen der Motorüberholung erneuert
    worden sein), aber das frisst alles kein Brot.
    Wenn ich den Seitendeckel aber nun ohnehin abmachen muss, benötige ich erst noch die Dichtung und das Dichtmittel.
    Definitiv habt Ihr alle recht. Aufmachen und schauen. Anders wird es nicht. Ich bin schon selbst gespannt, was die Ursache sein wird....

  • Wenn die Dichtflächen penibel von Resten der alten Dichtung befreit werden, braucht man Hylomar nicht. Machste es doch, und du das nächste Mal den Deckel wieder verschließen musst, und Tage später aus Schuhsohlen, Teppich und Jeans kratzen musst, wirst du an mich denken... ;) So zumindest meine Erfahrung damit. Ich nehme es nur noch, wenn durchgängige Macken die Dichtflächen verunzieren, dann sind diese Flüssigdichtungen unschlagbar.

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