Eigentlich wollte ich solch eine Tour ja schon vor 3 Jahren machen, jedoch nicht alleine. Dieses Jahr bot
sich dann endlich die Möglichkeit mit 2 Kumpels eine größere Tour zu starten. Cedric mit der Membran TS und Tom mit seiner 650er Suzuki...dann noch ich mit meiner 100ccm Simson.
Tag 0
Am 15.08. war es dann endlich soweit, mit dem Moped auf dem Autoanhänger ging es am Abend von Gera nach
Dresden zu Cedrics Garage.
Im Gepäck noch unsortiert alles was wir gebrauchen könnten. Schlafsack, Isomatte, Zelt, jede Menge Werkzeug, nicht zu wenig Öl, ne Motorradkette, Kupplungshebel und Wechselsachen.
Tom nenne ich wegen seinem Nachname mal Herr Köstritzer, denn ich heiße auch Tom und das macht die Sache
einfacher zu beschreiben
In Cedrics Garage machten wir unsere Maschinen für den darauffolgenden Tag startklar, jeder nahm so viel
Gepäck wie der konnte, ich wollte noch meine Mopedkette wechseln und der Bock musste ja auch noch vom Hänger runter.
Köstritzers Suzuki (Susi) hatte wie sich später herausstellte sehr praktische Seitenkoffer welche allerhand Platz boten, in meine kleinen NVA Stofftaschen konnte ich nur Anziehsachen und Körperpflegezeugs verstauen.
Zum Glück hatte Herr Köstritzer von Louis diese 17€ Bigpacks gekauft, also große Sporttaschen bloß eben fürs Motorrad, hier konnte meine Isomatte, Schlafsack und die 4L Öl seinen Platz finden. Zumindest lies es sich einfacher verzurren und war wassergeschützt.
Kurz nach 0 Uhr war es dann so weit, ab ins Nest, die Mopeds startklar und in ein paar Stunden geht’s los.
Erster Stop 5km entfernt, Louis Megastore, noch mehr Campingequipment kaufen
Tag 1
Um 9 Uhr früh trafen wir uns wieder in der Garage, gegen um 10 waren dann auch wirklich alle da (ja 3 Mann ). Nach wichtigen organisatorischen Dingen sowie verspätetem Probesitzen und checken unserer Ladung konnte es endlich losgehen, nächster halt Louis
Nach einer 30 minütigen Shoppingrunde im Shop gönnten wir uns noch einen Kaffee, den jeder Besucher sich
nehmen konnte. An der Kasse war eine Thermosflasche, fand ich super!
Hellwach konnte es Richtung Prag gehen, aus dem geplanten „wir machen einfach mal Mittag in Prag“ wurde
nix, wir waren erst halb 4 dort. Die erste echte Mahlzeit war dann trotzdem Pizza.
17 Uhr ging es weiter, Ziel war erstmal ländliche Gegend, bei der nächsten Pause 50km südlich von Prag
suchten wir einen Campingplatz.
Problem: Diese POI Dinger auf Köstritzers Navi enthielten alles außer Campingplätze. (Garmin)
Mein Billignavi konnte uns aber retten, so stand der 60km entfernte Campingplatz mitten in der Tschechischen Pampa fest.
Schon 10min später schien die Tour beendet
Cedric mit der Membran 250er TS hat es durch die schon tief stehende Sonne nicht mehr geschafft auf blankem
Asphalt zu fahren. Tschechische Dorfstraßen sind dreckig und oft sieht man Split. Das wurde ihm zum Verhängnis. Nach einem Überschlag war das Motorrad nicht mehr fahrbereit und Cedric hatte ein, wie sich später herausstellte, gebrochenes Handgelenk.
Ein Autofahrer hielt und rufte den Notarzt, zu unserem Glück konnte er etwas Englisch. Cedric wurde mit
dem Krankenwagen abtransportiert ins 20km entfernte Pribram. Wir mussten noch ein paar Fragen der Polizei beantworten, ehe sie ebenfalls ins Krankenhaus zu Cedric fuhren. In der Tschechei zahlt man 40€ an die Polizei wenn sie ausrücken muss.
Nach quälenden 4,5h kam endlich der tschechische ADAC und lud die MZ auf, es war inzwischen 0:30.
Anders als bei meinen 2 Abschleppungen wurde das Unfallfahrzeug diesmal angehoben und blieb gesichert am
Kran hängen während des Transports. Wie wir später erfuhren haben wird sie in ca. 2 Wochen mit einem Sammeltransport nach Deutschland gebracht.
Nun ist es 0:30, der Wind wird kühler, wir sind müde, fuhren noch 5km bis zum nächsten Waldrand, bogen in
einen Feldweg ein in der Hoffnung auf eine ebene Fläche wo wir das Zelt aufschlagen konnten.
Es war zappenduster und Herr Köstritzer leuchtete den Bauplatz mit seinem Abblendlicht aus, was uns am
nächsten Morgen....naja ihr könnt es euch denken oder? Echte Männer kicken den Motor an