Reisebericht keo's Tour 2016

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  • Tag 5


    Es ist Wochenendee! Wir schreiben den 20.08. und haben einen kleinen Kater :D
    Die Sonne weckt uns mit ihren ersten warmen Strahlen, das ist ein geiles Gefühl!
    Noch vor dem Frühstück hab ich die allererste Wartung an meinem Moped vorgenommen.


    Der RZT Fußrastenträger war locker, die Kerze leicht undicht und...3/4 meiner Speichen waren locker :D
    Ich hatte einen Speichenschlüssel mit und habe alle gleichmäßig festgezogen. Hinten hat es trotzdem geeiert ^^


    Unser Zeltplatz sah so aus. Man könnte denken unser Nebenjob wäre Wäsche zu trocken.



    Diesmal gab es, wie immer, wenig
    Frühstück, bestehend aus Restern von gestern :D


    100 km trennten uns noch vom Meer. Gegen 11 brachen wir auf und so manchen Stau haben wir geschickt umfahren. Da waren die Italienischen Roller Vorbild. Auf dem Mittelstreifen ist ja genug Platz. Halb 1 in der prallen Mittagssonne haben wir nochmal getankt eh es bis Caorle ging.


    Dort angekommen, stand an der Rezeption des örtlichen und größten Zeltplatzes eine lange Menschenschlange. Menschen die aus-checken wollten mussten an der selben Schlange anstehen wie Neulinge. Da man bei den Zeltplätzen immer einen Perso oder ähnliches als Pfand abgeben muss, suchte Herr Köstritzer sein Porte Monaie...


    Bald stellte sich herraus, es liegtnoch an der Tankstelle!!
    Während ich an der Schlange anstand, fuhr er zurück (40km) zu der besagten Tankstelle, vielleicht ist es
    ja noch da.


    Er rief mich an, die Tanke hat bis 15 Uhr zu. Das heißt nochmal 1,5h warten. Es schien als würde die Schlange nicht kleiner werden. So beschloss ich einen anderen Campingplatz zu suchen mit dem Handy. Im 20km entfernten Bibione fand ich den nächsten.
    Tom informierte ich darüber wo ich jetzt bin, das war dann irgendwann doch recht teuer.


    Übrigens gabs das letzte Trinken in Gemona, was 5h her war. So einen Durst hatte ich noch nie.
    Mein Handy lies ich am Moped laden und kaufte mir erstmal etwas zu trinken. Ich musste ja eh Herr Köstritzer zuwinken damit er den Zeltplatz nicht verfehlt. Ruckzuck waren die 2L leer.
    Halb 4 kam Tom, nach einigen Gesprächen wussten wir wie es weiter geht. Ich hole Bier und was zu kochen, Tom, also Herr Köstritzer fuhr zu Polizeistation in Bibione um seinen Verlust zu melden.
    Die lachten nur (kommt wohl öfter vor), jedenfalls bekam er ein Zettel wo drauf steht das er seine Personalien etc. verloren hat mit Stempel und Unterschrift.


    Am Abend gingen wir noch ins Meer, bevor es endlich Essen gab.
    Wir erwischten grade Ebbe, das heißt man steht 50m im Meer und hat man unter sich zufällig eine Sandbank, ist man nur bis zu den Knien im Wasser.



    Nachdem wir das 3. Bier genießen wollten, sprachen uns 2 Franzosen an in Englisch und erklärten uns ob das unser Hänger wäre (vom Nachbar). Leider nein, aber cool drauf waren die Leute schon, hatten großes Interesse an der Simson, wegen den ganzen nicht-original-teilen. Wir verstanden uns ziemlich gut und luden sie zum Essen ein.



    Der Benzinkocher beim Kaltstart :D



    Gegen 10 tröpfelte es etwas, aber hey,
    wir sind im Süden, das wird trocken bleiben.


    Dem war nicht so. Fortsetzung folgt.

  • Ja, die Kontakte mit Leuten aus anderen Ländern is das Salz in der Suppe.
    Wie is dein Mopped die Pässe hoch gekommen?

    geht nich und kann ich nich sind die brüder von will ich nich

  • Mein Moped kam effektiv bis in den 3. Gang die Pässe hoch, also bis 75 km/h. Einzig das Anfahren an den Kurven ist rotz, wenn man ein Auto vor einem hat was steht, weil es gucken muss ob was kommt. Da fährt man 5sec an und kuppelt 4 mal neu an damit es den Motor nicht abwürgt. Sobald man aber durchziehen kann, nimmt er das fette Gemisch auch an und wandelt es in Beschleunigung um. Jedoch alles unter 100% vollgas führt zum verschlucken, es sei denn man hat hohe Drehzahlen.




    Tag 6


    21.08.2016, es ist um 4 früh als ich wach wurde. Denn es ist nass! Der Zeltboden ist undicht und das Wasser drückt sich rein in meinen Schlafsack. Bis halb 8 hab ichs ausgehalten, dann bin ich aufgestanden. Auch weil alle Nachbarn so ein Lärm machen. Ich wollte gar nicht wissen wie es draußen aussieht. Im Suff haben wir alles stehen lassen, also wie jede Nacht.


    Dann kam das böse Erwachen. Während wir schliefen hat es so stark geregnet...der Dreck des Bodens klebte bis einen halben Meter hoch am Zelt...und an allen anderen Teilen...unsere Stühle voller Wasser...eine Dreckbrühe. Schuhe nass, unsere aufgehangenen Sachen nass...die unbenutzten Sachen im Beutel der am Zelt lag...nass!


    Der Campingplatz war sehr sehr gutausgestattet, so gingen wir ingesamt bestimmt 15x zum Waschbecken, alles musste gereinigt werden, nicht weil es Nass war, sondern wegen dem Dreck der mit rein spritzte.
    Her Köstritzer hatte viel Wäscheleine mit, so konnten wir Alles aufhängen zum trocknen, wie so oft.



    Das dauerte bis Mittag, doofer Weise war am Abend wieder regen angesagt. Meine Fresse....ich denk wir sindhier in Italien, da muss doch Sonne scheinen? :D
    Jedenfalls, nachdem alles Positioniert war zum optimalen trocknen gingen wir mit unseren Reservebier's an Strand und chillten.



    Am Abend gingen wir wieder mit den Franzosen essen, erst haben wir sie ja eingeladen, jetzt anders rum. Wir scherzten, typisch französische Küche wollten wir, was gab es? Pizza :D


    Hier die Tour von gestern, vom Alpenrand zum Meer.


  • Tag 7


    22.08.2016, halb 8 ging ich schon mal in den Supermarkt Kaffee holen und auf dem Rückweg gleich mal den Zeltplatz bezahlen und mein Perso (Pfand) abholen. 94€ für 2 Personen und 2 Nächte :/


    Nun war mein Geld alle, Herr Köstritzers Vater wollte mir noch Geld überweisen, da ich ja nun als einziger ein Porte Monaie habe und mein Geld nicht für 2 reicht. Bisher war aber noch nichts drauf sodass ich mein Konto blank machen musste, d.h. Wir haben 50€ in bar :D


    Schnell spulten wir Kilometer ab, bis wir Mittags beim Monte Grappa waren. Ein sehr schöner Pass, wo man 60km weit sehen kann bis zum Meer. Es war eine Empfehlung eines Deutschen, welcher beruflich Motorradtouren begleitet. An den Bildern kann man sich, wie ich finde, nicht satt sehen.



    Irgendwann hat sich Herr Köstritzer verfahren, wir waren auf einmal bei Heidi auf der Alm. Die Straßen verwandelten sich nach und nach von festem Teer zu Teer mit Löchern, zu Teer mit Steinen und letztendlich von groben zu feinen Steinen. Das machte meiner Elektrik etwas zu schaffen, die Tachos starteten bei jedem Schlagloch neu oder blieben ein paar Minuten aus.
    Die Straße war irgendwann nur noch 2 Meter breit und war wie ein weiser Faden, der sich durch die Landschaft zog.



    Hier haben wir uns auch entschlossen, bis wir auf „öffentlichen“ Straßen sind, ohne Helm zu fahren. Mit angenehmen 3000 RPM im 2. Gang schlichen wir uns durch diese wunderbare Landschaft und genossen Sonne und Wind. Wieder macht sich das Gefühl der Freiheit in meinem Körper breit. Das Moped, welches ich komplett restauriert habe bringt mich mit meinem Motor in den Urlaub und hoffentlich zurück...du kennst jedes Geräusch und weißt genau was passiert, wenn das Moped wegen der Höhe sich wieder mal verschluckt.


    Am Ende dieses Erlebnispfades haben wir wieder eine Straße entdeckt. Die Aussicht war wieder bombastisch.



    Am Abend, 17 Uhr , kamen wir in Kaltern an. Es ist kühl und die Sonne geht unter.


    Am Zeltplatz duschten wir und bekamen von 3 anderen deutschen Motorradfahrern einen Kümmerling geschenkt :D


  • Pannen hätte ich erwähnt :)


    Tag 8 Die Nacht war relativ kalt, das Zelt war von innen und außen gleichermaßen Beschlagen, der Boden kühlte mich etwas aus, da ich irgendwie die Isomatte als Decke nahm :D
    Ziemlich früh ging ich aus dem Zelt und wieder mal war alles nass. Besser gesagt klamm, neues Wort gelernt im Urlaub. Die Sonne schien nur auf die Berggipfel und in unserem Tal konnte man seinen eigenen Atem sehen. Herr Köstritzer schlief weiter, aber ich konnte nicht mehr, also kümmerte ich mich schon mal um den Abwasch.
    Nach einer knappen Stunde kroch endlich die Sonne hervor und beschien unsere bescheidene Bleibe.Die Sonne hatte so eine Kraft, das sofort alles zu dampfen begann, das war wirklich Wahnsinn. Erkennt ihr den aufsteigenden Wasserdampf vom Zelt?



    Alles nasse zeug hingen wir an den nahegelegenen Zaun welcher den Zeltplatz von den Weinbergen abgrenzte.
    Als wir startklar waren ging es noch einmal tanken und dann Richtung Mendelpass, Herr Köstritzers Hauspass, zum warmfahren.



    Recht zügig mussten wir Kaltern hinter uns lassen, der Mendelpass ist ja direkt vor Ort, an der Spitze machten wir noch ein letztes Bild…
    Irgendwo zum trinken rasteten wir einfach am Straßenrand und genossen diese geile Aussicht…*schwärm*



    Heute machen wir nur Strecke, sodass nicht viel passiert ist was man erzählen könnte. Am Nachmittag erreichten wir den Fuß des Stilfser Joch..aber Bilder sagen mehr als Worte..



    Ich fühle mich ganz klein.



    Auf dem Berggipfel gab es Europas höchste Roster mit Aufkleber dazu, das war unser verspätetes Mittag.



    In Ried im Oberinntal ging die heutige Tagesreise zuende. Wir waren in Italien, Österreich und der Schweiz an einem Tag :D
    Morgen brechen wir auf zu der „Simson IG Vilsbiburg“, dort hat man uns eine Bleibe zugesagt, mal sehen was das wird!


  • Tag 9


    Der Urlaub neigt sich leider langsam dem Ende zu. Da ich die Tour Live in Facebook gestellt habe, war einer der Kommentare, wieso ich nicht bei der „Simson IG Vilsbiburg“ vorbei schauen würde.
    Diese Interessengemeinschaft oberhalb Münchens habe ich noch nicht ganz wahr genommen bisher. Daniel, der Anführer der Bayrischen Zwiebacksägen sagte mir sogar Abendbrot und Übernachtung zu. Na gut, besser kanns doch kaum werden!



    Es ist der 24.08.2016 und wir haben heute definitiv was vor uns! Gegen 300km gilt es zu bewältigen damit wir pünktlich zum Abendessen anwesend sind.
    Gegen 13 Uhr haben wir die deutsche Grenze passiert und ein toller Gletscherfluss bot sich für eine Rast an. Für das perfekte Bild habe ich noch eine hölzerne Fahrradbrücke überquert und einen Busch mitgenommen :D



    Ein wunderbarer Platz



    Um die stinkenden Füße zu waschen im eiskalten Wasser



    Herr Köstritzers Navi schickte uns durch München und zwar genau im Berufsverkehr, 15:30 Uhr…
    Penetrante Autofahrer bekamen meine beißenden Abgase zu spüren denn ich hatte noch so manch Ölschmodder im Auspuff, der liebend gern blaue Wölkchen produzieren wollte.
    Die ersten 2 Gänge bei der beginnenden Grünphase ausgefahren, schafften dem Gedrängel Abhilfe und 50m kein Auto hinter mir :D


    Nach einer kupplungsquälenden Stunde haben wir es endlich auf die Autobahnauffahrt geschafft. Wahnsinn, 6 Spuren München rauswärts. Endlich konnte der Auspuff gepflegt ausgebrannt werden, mit guten 100 Sachen hinterließen wir München in blauem Dunst. Und selbst auf der Autobahn wurde großzügig hinter mir ausgeschert um dieser geilen Abgasfahne zu umgehen :D


    An einer Raststätte machten wir halt und als Sonnenschutz diente ein Laster. Ich habe komische Geräusche vernommen beim Lastwechsel, irgendetwas scharbt.
    Ich vermutete richtig, das Kettenritzel hat sich gelockert. Das 18er Ritzel hat eh kaum Platz hinter dem Lichtmaschinendeckel, die lockere Ritzelschraube fiel also sofort auf, da seine schlackernde Bewegung Material vom Deckel abtrug und diese ominösen Geräusche verursachte.
    Noch bevor die Reparatur beginnen konnte, fuhr der Laster weg und wir waren wieder in der prallen Sonne.


    Noch kurz den Popo ausgeruht, ging es weiter auf der Autobahn, bis auf einmal..möhhrrrrhhhh
     Schnell Gas zu drehen, auf Reserve schalten, Choce ziehen und warten bis es ruckelt…ahh…Choce loslassen, Vollgas geht’s weiter :D


    Ich signalisierte Herr Köstritzer hinter mir mit meiner Kupplungshand, dass ich noch 20km hab bis nix mehr geht. Tatsächlich hatten wir eine ziemlich lange Strecke hinter uns keine Tanke wahrgenommen.
    Kilometer um Kilometer verging…ah unsere Ausfahrt! Von dort nurnoch 30km bis Vilsbiburg! Ich schreibe km 16 seit Reserve und an der Abfahrt war zum Glück eine!


    19 Uhr kamen wir bei Daniel an, er hatte bereits gegrillt und vor der Garage stand eine Kiste Bier :D Ein göttlicher Empfang nach so einer Reise!


    Die Nacht war lang, bis 3 Uhr nachts haben wir geredet, getrunken, über alles Mögliche gequatscht und so manche Spezialität ausprobiert.
    Die coolste Sache war sein Ritual, jeder Besucher musste einmal aus seinem alten ETZ 250er Kolben trinken.
    Sehr lecker, wir hatten eine große Flasche Kümmerling als Geschenk mitgenommen und mussten die Hälfte aus diesem versifften Kolben trinken, Bolzen, Nadellager…Ölreste waren alles noch vorhanden! Würde sagen, lief bis zum Ausbau!



    Herr Köstritzer war jedoch etwas benommen, die Mischung aus Kräuter und ungarischem Selbstgebrannten tat ihm nicht gut, sodass er irgendwann mal für ein paar Minuten verschwand :D



    Schlafen konnten wir super :D

  • Mal ehrlich, selbst mit ner MZ fühl ich mich auf der Autobahn unwohl, mit der Simme is es bestimmt nicht besser. Aber da macht man Kilometer. Ein Luxus der uns nicht vergönnt ist.
    Schön geschrieben.
    Die Mitgliedschaften im kleinen Club der Simson Transalp Fahrer hast du dir redlich verdient! Und dann auch gleich noch Transalp Ultra!

    geht nich und kann ich nich sind die brüder von will ich nich

  • Heute kam dein Brief an, ich danke dir!!! Vielleicht kann ich damit die Scharte an meinem Schutzblech überdecken. Der Seitenständer ist nämlich eingeschlafen und das Moped machte plums :(
    Ja an diesem Tag hatten wir Zeitdruck und soweit ich weiß gibts da unten eh keine schönen Straßen für Simsons.


    Wart ab auf den nächsten Tag....mehr verat ich nicht :D

  • Respekt an euch!
    Freue mich auf die nächsten Tage.


    Was für einen Führerschein brauch man für deine Simme?

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