Flachköpper in Korsika

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  • Montag 6.7. 2015, 3. Tag, Dillingen an der Donau


    Aufstehen um 8 Uhr, der Planet treibt uns aus den Zelten. Nach der Dusche geht s schon besser. Wir beeilen uns mit dem Abbau und dem Verstauen der Ausrüstung. Obwohl wir darin reichlich Routine haben dauert es seine Zeit. Halb Zehn sind wir wieder auf dem Weg. Frühstück gibt kurz vor Ulm bei einem Bäcker. In Ulm fahren wir zu Tante Louis und Onkel Polo um noch Kleinigkeiten zu kaufen. Die Teile für die GoPro bekommen wir aber erst im Mediamarkt. Ich versuche nochmal Bastis Blinker Problem zu lösen, was mir aber nicht gelingt. Die Batterie is platt - schlampige Vorbereitung würde ich sagen!
    Und dann wieder der Klassiker. Das Navi will uns mit aller Gewalt auf die Schnellstraße lotsen. Wir wollen aber nicht! Nach einigem Suchen und Fragen finden wir schließlich den Ausgang um uns einige km später doch auf der Schnellstraße wiederzufinden. So kommen wir aber wenigstens schnell vorwärts. Die Hitze und die Eintönigkeit wirken einschläfern. Es müssen heut wieder an die 40 Grad sein.
    Durchs Allgäu finden wir dann aber doch die kleinen kurvenreichen Straßen, für die es berühmt ist. So macht fahren Spaß! Ob die, die hier wohnen das noch zu schätzen wissen?
    Und ohne das wir es merken, sind wir plötzlich in Österreich. Weil Paul ein Bild vom Grenzschild haben wollte, fahren wir nochmal zurück.
    So ein Grenzschild zu finden, ist gar nicht so einfach. Warum gibt es überhaupt Grenzen?
    Runter in Richtung Bodensee bekommen wir noch einige schöne Panorama Ausblicke. Pünktlich um 17 Uhr sind wir bei meiner Schwester.
    Die Moppeds bekommen ein schattiges Plätzchen in der Tiefgarage, wo es angenehm kühl ist.
    Nach einem gemeinsamen Grillabend gehts zum baden an den Bodensee und zu einer Besichtigung der Bregenzer Oberstadt.
    Zelte aufbauen müssen wir heute nicht, eine Nachbarin meiner Schwester, die wir nicht kennen, stellt uns ihre Wohnung zur Verfügung.
    Irgendwann werden ich mich dafür vielleicht nochmal bedanken können.


    Gefahrene km: 193

  • samma, matze...


    wär das nich besser, dein tagebuch im ersten post fortlaufend zu führen?
    finds grad verwirrend, dass heute der 08.07. is und ihr plötzlich wieder an der donau seid :lol:

  • Hast nicht ganz unrecht, aber in zwei Wochen weiß das sowieso keiner mehr. Außerdem hab ich mir gerade das Internet für 24 Stunden gekauft und das muß ausgenutzt werden.

    geht nich und kann ich nich sind die brüder von will ich nich

  • für den lesefluss wärs schöner.
    außerdem haste dann gleich ne druckreife vorlage und wirst als verleger ganz dolle reich...


    24h dauersurfen ab jetzt???
    in berlin kannste grad ooch nix anderes machen. hier regnets endlich mal etwas ergiebiger in vegetationsverträglichem maß...

    Einmal editiert, zuletzt von frogga ()

  • Dienstag 7.7.2015, 4. Tag, Lauterach


    Meine Schwester und mein Schwager müssen arbeiten, was uns ein zeitiges Aufstehen garantiert. Nach einem gemeinsamen Kaffee gehts auch gleich los. Bevor wir eine alte Freundin besuchen, gibts noch Frühstück beim Bäcker.
    Das letzte mal, auf unserer Rückreise von Monaco vor 4 Jahren, hatten wir bei Edda eine freundliche Aufnahme gefunden. Der kurze Besuch ist mir ein Bedürfnis, keine Pflicht.
    Heut soll es über die Alpen bis nach Italien gehen - das wird ein hartes Stück Arbeit!
    Der Sprit in Österreich ist etwas billiger wie in Deutschland und das Gehäuse für die GoPro bekommen wir auch.
    Die Grenze zur Schweiz verpeilen wir wieder. Gerade so in der Schweiz verabschiedet sich Marions Kupplungsbowdenzug. Der Nippel hat sich einfach so raus gezogen. Unser gemeinsamer Dank an dieser Stelle an MZA! Nicht auszudenken, wenn das beim Bremsbowdenzug bergab in den Alpen passiert.
    Durch Lichtenstein gehts weiter nach Chur und dann über den Lenzerheidepass mit 1.549m zumJulierpass mit einer Höhe von 2.284m in Richtung St. Moritz. Teilweise im 1. meist aber im 2. oder 3. Gang schrauben sich die Moppeds bergauf. Erstaunlich ist für uns die unterschiedliche Leistung der Moppeds an Steigungen. Mal fährt der eine locker an allen vorbei, bei minimal anderer Steigung dann der andere. Allen Moppeds gemein ist: wer einmal aus dem günstigen Drehzahlbereich rausfällt, ist gnadenlos im tieferen Gang gefangen. Hoch schalten geht erst bei geringerer Steigung.
    Es ist brütenden heiß, selbst in den Höhenlagen. An einem Bergbach halten wir an. Das Wasser ist eiskalt aber Basti legt vor und so muß auch ich einmal im knietiefem Wasser abtauchen.
    Bergab muß ich mich zügeln. Das Mopped will einfach nur rennen. Ab 80 nehme ich das Gas zurück. Hin und wieder reicht das nicht und ich muß mit der Bremse nachhelfen. Auch Motorräder sind bergab nicht schneller! Hin und wieder liefere ich mir ein kurzes Rennen.
    Spätestens an den Kehren werde ich dann aber an die nicht für diesen Zweck gebautenTrommelbremsen erinnert.
    Vorbei an Silverplana und St. Moritz gehts zum Berninapass mit 2.328 mHöhe.
    Bis jetzt sind wir nur über Timmelsjoch oder das StilvserJoch gefahren. Die heutige Strecke ist aber noch schöner und das liegt nicht nur am Wetter. Wir überqueren die Alpen in kurzer Hose und T-Shirt und dabei ist es immer noch zu warm!
    Oben am Berninapass machen wir eine Pause. Paul und Basti klettern noch auf einen Berg um im Schnee zu spielen. Von nun an gehts bergab bis nach Tirano in Italien. An der Grenze sitzen sogar Schweizer Beamte in ihrem Häuschen und winken gelangweilt durch. Welch verantwortungsvolle und wichtige Aufgabe.
    Eigentlich wollten wir in Tirano ins Hotel aber es ist noch Zeit und so beschließen wir noch weiterzufahren. Außerdem ist der 40 km entfernte Zeltplatz bedeutend preisgünstiger. Dazu müssen wir aber nochmal über einen Pass mit 1.181m. Der Passo dell Aprica ist nicht besonders hoch aber Steil, der 1. Gang ist meist der einzig Mögliche.
    In Edolo ist dann schluß für heute. Zelte aufbauen und gut verspannen müssen sein. Der Himmel verheißt nichts gutes. Im Dreiseitentahl ballen sich die Wolken. Der Zeltplatz ist klein aber fein, die Betreiber freundlich und hilfsbereit. Bei Pizza, Bier und einem gutem Schnaps lassen wir den Tag ausklingen. Es Wetterleuchten schon!
    Bis auf kochende Vergaser gabs keine Probleme mit den Moppeds.


    Gefahrene km: 265

  • Mittwoch 8.7.2015, 5. Tag, Edolo


    Nachts um Vier werden wir von einem heftigen Gewitter geweckt. In den nächsten Stunden ändert sich nur die Intensität, mal mehr, mal weniger. Erst gegen 10 Uhr hört es auf zu Regnen. Trotzdem ist es nicht kühler geworden. Wir lassen die Zelte grob abtrocknen, dann packen wir alles zusammen. Bevor wir loskönnen, müssen wir aber noch das Loch in unserer Luftmadratze finden. Die Nacht war hart! Der Pool is dafür bestens geeignet uns so is das Loch schnell gefunden. Leider muß die Madratze nun nass verpackt werden. Erst gegen halb Zwölf sind wir startbereit.
    In Edolo, keine ganz kleine Stadt, versuchen wir noch für Basti eine neue Batterie zu bekommen. Wir werden von einem zum anderen geschickt, eine Batterie bekommen wir aber trotzdem nicht. Mittags ist sowieso Siesta, also brechen wir unser Vorhaben ab und machen uns auf den Weg.
    Kurz nach Edolo landen wir wieder auf der Schnellstraße mit teilweise über 5 km langen Tunneln. Obwohl wir die erlaubten 70 km/h Höchstgeschwindigkeit fahren, sind wir ein Verkehrshindernis und wirklich Spaß macht das auch nicht. Also runter und ab durch die Orte. Die Entfernung verdoppelt sich dadurch und die Fahrzeit verdreifacht sich. Egal, wir wollen was von Italien sehen.
    Am Lago de Iseo legen wir eine kurze Badepause ein. Das Wasser ist lauwarm und erfrischt nicht wirklich.
    Unser Tagesziel, Alessandria ist bei der Hitze in der Po Ebene heut eigentlich nicht mehr zu schaffen. Trotzdem wollen wir es versuchen. Paul gibt die kürzeste Strecke in sein Navi ein. Das merken wir in jeder Stadtdurchfahrt, wir fahren mitten durch die Mittelalterlichen Zentren. Besonders schön empfinde ich es in Pavia. In solch kleine Gassen verirrt sich sonst bestimmt kein Tourist.
    Hartnäckigkeit wird belohnt und so schaffen wir es tatsächlich bis halb Zehn zum Zeltplatz. Vier Jahre zuvor, auf unserer Monacotour, haben wir hier mit Gregor und Dustin das letzte mal gemeinsam gezeltet. Die beiden sind dann mit dem Autozug zurückgefahren, Marion und ich auf eigener Achse mit unseren Moppeds.
    Obwohl der Platz für den Komfort und den Zustand zu teuer ist, gibt es weit und breit keine andere Möglichkeit. Das haben wir vor Vier Jahren auch schon erfahren müssen.
    Wegen der einbrechenden Dunkelheit und der Mücken beeilen wir uns mit dem Zeltaufbau. Die selbst gekochten Nudeln haben nicht geschmeckt aber der Hunger treibt s rein. Bis früh um eins haben wir noch zusammen gesessen und erzählt, dann waren die Helden müde.


    Gefahrene km: 256

  • Donnerstag 9.7.2015, 6.Tag, Alessandria


    Heut müssen wir nicht weit! Entweder nach Savona oder nach Genua - das hängt von der Fähre ab. Dazu müssen wir aber erstmal ins Internet.
    Aufstehen um halb Neun, Frühstücken, Duschen für 2€ pro Nase wobei das warme Wasser nicht mal funktionierte, packen und ab gehts nach Alessandria.
    Alessandria hat eine alte Sternfestung, gut auf Google Erth zu erkennen. Vor Vier Jahren war nicht die Zeit für eine Besichtigung, dieses mal ist es fest eingeplant. Die ganze Anlage ist weitestgehend erhalten aber komplett ungenutzt. Überall ist der Verfall gegenwärtig. Schade um eine solche Anlage. In Alessandria wird es sicher sein wie überall, die kommunalen Kassen sind leer.
    Bei Mäckes gibt es Internet aber nur Basti bekommt einen Zugang. Paul findet eine günstige Fährverbindung von Genua nach Bastia um 22 Uhr mit Moby Lines für nur 45€ pro Person inkl. Mopped. Damit steht unserer Strecke fest. Wir haben noch viel Zeit also versuchen wir nochmal an eine Batterie für Bastis Mopped zu kommen. Die Werkstätten ist schnell gefunden aber es ist Siesta, also wieder bis halb Drei warten. Die Gehlbatterie soll gute 50€ kosten, die Säurebatterie für nur 30€ ist noch nicht befüllt. Wir nehmen keine von beiden und fahren weiter. Ich erinnere mich an die kleine Piaggiowerkstadt in Genua, in der Gregor vor Vier Jahren mit Öl geholfen wurde.
    Pauls Navi lotst uns über kleine Nebenstraßen. Ein Umleitungsschild ignorieren wir konsequent, wie bis jetzt immer auf unserer Reise. Mit dem Mopped gehts immer irgendwie weiter. Diesmal aber nicht. Eine Brücke wurde unterspült und ist eingestürzt. Dem mickrigen Rinnsal was da lang fließt traut man diese Tat nicht zu. Wir biegen in einen Schotterweg ein und wollen das Rinnsal irgendwo durchfahren aber alle möglichen Stellen wurden versperrt. Irgendwann finden wir doch die Furth aber der Schotterweg danach ist so steil und locker, das die Moppeds mit den ganzen Gepäck nicht hoch kommen. Beim Anhalten rutschen sie auf dem Schotter rückwärts bergab. Umdrehen ist auch schwierig, da auch wir mit den Füßen nur schlecht Halt finden. Moppeds abstellen geht aus gleichem Grund auch nicht. Irgendwie schaffen wir es dann aber doch und so müssen wir zurück auf die Strasse und der Umleitung folgen.
    In Genua verfahre ich mich, weil ich nicht weiß, wo die Fähren abfahren. Aber dafür finde ich die kleine Mopped Werkstatt auf Anhieb. Der Angestellte konnte sich sogar noch an uns erinnern - unglaublich!
    Eine Batterie haben die zwar auch nicht, können uns aber sagen, wo es eine passende gibt. 10 Minuten später ist die neue Batterie eingebaut und Bastis Mopped blinkt und hupt wieder.
    Nach einer ordentlichen Wegbeschreibung finden wir dann auch sofort des Fährterminal. Keiner von uns ist bisher mit einer Fähre gefahren und so müssen wir uns durchfragen. Der erste Versuch ein Ticket zu kaufen misslingt, da wir nicht alle Papiere dabei hatten. Im zweiten Anlauf klappt es dann aber problemlos. Zu unserem Erstaunen müssen wir nur 40€ für ein Ticket bezahlen. Das sind gute Nachrichten.
    Gegen 19 Uhr sind wir durch die Kontrolle. Marion geht noch was einkaufen und ich schraub etwas an den Moppeds. Dann gehts auf die Fähre. Wir bekommen unsere Plätze direkt an der Bordwand zugewiesen und sollen die Moppeds auf die Seitenständer stellen - schwierig wenn keine dran sind. Nach einigen erfolglosen Versuchen hat sich der Einweiser dann erweichen lassen und wir durften die Hauptständer benutzen. Die Moppeds oder auch die anderen Motorräder werden dann mit einem einfachen Strick angebunden. Wir hatten den Eindruck, das das mehr zum Schutz der daneben stehenden Autos geschieht, als zur sicheren Befestigung der Moppeds. Wir nehmen unsere Sachen, die wir für die 10 stündige Überfahrt brauchen raus und gehen nach oben. An Deck suchen wir uns Liegestühle. Wir wollen an Deck übernachte. Bei den herschenden Temperaturen sollte das kein Problem sein. Bei der Erkundung des Schiffes staunen wir nicht schlecht über die überall in den Gängen liegenden Menschen. Jeder legt sich dahin wo er will - unglaublich für einen Deutschen.
    Um 22 Uhr legt die Fähre pünktlich ab. Es ist schon dunkel, ich bin müde und packen mich auf meinen Liegestuhl.

  • Ahoi da, auf Korsika ! Grüsse euch aus Sardinien, bin gerade in Alghero, sehr empfehlenswert. Das mit Internet ist schlimm auf Korsika, sogar das Zahlen mit EC Karte ist deswegen schwierig.
    Meine Simmi rennt bis jetzt auch ohne Probleme, Toi Toi für mich und euch.

  • Heute haben die Touris von Korsika mir wieder ein Lebenszeichen von sich gegeben. Ich soll mal wieder ein kleines Uptade in die Welt schicken.
    Sie sind heute mit der Fähre wieder nach Italien übergesetzt und verbringen die Nacht in Pisa auf den Campingplatz.Ihre Mopeds laufen immer noch super. Und das bei den Temperaturen. Sind eben unkaputtbar. M. hat schon den Reisebericht weitergeschrieben. Nun sind sie mal wieder auf der Suche nach Internet. Also bald gibt es wieder was zu lesen von unseren Schriftsteller.
    Gute Fahrt noch.

  • Juhu!! Internet gefunden!


    Freitag 10.7.2015, 7.Tag, Mitten auf dem Mittelmeer


    An Deck wird es in der Nacht feucht aber es bleibt warm. Das Schiff selbst ist klimatisiert, für uns schon fast zu kalt. Marion hat sich den Schlafsack über den Kopf gezogen und schläft tief und fest. Paul erkundet das Schiff und legt sich dann auch irgendwo in den Gang und versucht zu schlafen. Bastie spielt die Filme von der GoPro auf sein Laptop ab und sortiert schon mal aus. Irgendwann in der Nacht werd ich wach und Paul kreutzt auch wieder auf. Wir stehen an der Reling und erzählen, als das Leuchtfeuer von Cap Corse am Horizont aufleuchtet. Alle anderen Passagiere haben sich ins Schiff verzogen. Im Morgengrauen pack ich mich noch mal auf meine Liege und schlafe auch sofort ein.
    Ab 7 Uhr wird es wieder so warm, das schlafen nicht mehr geht. Das Deck füllt sich zusehends und Bastia ist auch schon in Sicht. Kaum zu glauben, das wir tatsächlich hier sind. Pünklich um 8 legt die Fähre an.
    Nach dem Anlegen gehts von Bord. Die Mopeds haben die Überfahrt auch ohne Schäden überstanden. Bei rauher See währe ich mir da nicht so sicher.
    Heut wollen wir noch bis Calvi an die Westküste. In Bastia bekommen wir schon mal einen Vorgeschmack auf das, was uns in den nächsten Tagen auf Korsika erwarten wird. In der Stadt brauchen wir den ersten Gang. An einer steilen Kehre, die direkt in die Straße mündet müssen wir anhalten. Marions Beine sind zu kurz und sie fällt im Stand um. Allein bekommt sie das Mopped auf diesem steillen Stück nicht hoch und das ist auch gut so! Sie würde sofort noch tiefer stürzen. Ich muß mir erstmal mit meinem Mopped eine Stelle suchen, wo ich meines abstelle, bevor ich Marion helfen kann. Das hört sich einfach an, ist es aber nicht. Ein gerades Stück ist nicht zu finden und mit dem ganzen Gepäck sind die Moppeds auf dem Ständer extrem instabil.
    Bis zum 536 m hohen Col de Teghime geht es steil bergauf. Und dann fahren wir die ersten Kurven für die Korsika berühmt ist. Die Moppeds laufen mit Höchstdrehzahl im 3. oder 4. Gang. Kuppeln, schalten, gasgeben, bremsen, kuppeln, schalten......
    Es gibt praktisch keine Geraden und schneller wie unsere Simsons laufen, können auch Motorräder nicht. Es gibt nur noch vier- bzw. zweirädrige Hindernisse auf der Straße. Die eigene Kurvengeschwindigkeit wir nur durch das Aufsetzen irgendwelcher Teile begrenzt. Rechts ist es der Auspuff, links die ausgeklappte Beifahrerfußraste oder der eingeklappte Hauptständer. Nur ein oder zwei Grad mehr und die Koffer wären drann.
    Calvi empfängt uns zur Mittagszeit mit Hitze und Touristenmassen. Wir suchen einen Zeltplatz. Der erste sagt uns nicht zu und ist teuer, der zweite passt. Nach dem Zeltaufbau falle ich auf die Madratze und halte Siesta. Auch Basti ist total fertig.
    Paul und Marion fahren einkaufen. Die Melone und die Pfirsiche päppeln uns wieder auf.
    Als wir zum Strand gehen ist es schon 18 Uhr. Das Wasser ist warm aber trotzdem erfrischend.
    Die Altstadt und die Festung von Calvi sind wirklich sehenswert. Sobald die Temperaturen erträglich werden, drängen sich die Touristen am Hafen und die Restaurants. Hier tobt la dolce vita! Das leben findet überall im Süden abends stadt!
    Entsprechend sind auch die Preise aber mit deutschen Seebädern durchaus vergleichbar.
    Um 23 Uhr fallen wir totmüde in die Zelte.


    Gefahrene Km: 106

  • Samstag 11.7.2015, 8.Tag, Calvi


    Heut ist faulenzen angesagt und das haben wir uns auch verdient. Wobei ich mit faulenzen das meine, was die normalen Touristen unter Urlaub verstehen.
    Wir fahren Baden! Auf unserer Zeltplatzsuche haben wir außerhalb von Calvi eine Bucht entdeckt, in der es eine Bar gibt und wo reichlich Boote und Jachten ankern.
    Die Zufahrt hat es in sich. Zuerst noch eine sehr grobe Betonstraße, dann eine Schotterpiste mit steilem Gefälle. Auch Autos wollen da runter und blockieren mit ihrer diletantischen Fahrweise die komplette Piste. Heiko hätte spätestens an der Stelle gesagt: "Hätte ich das gewußt, hätte ich mir eine Enduro aufgebaut!"
    Endlich kommt unsere mitgenommene Schnorchelausrüstung zum Einsatz. Auch wenn sie die ganze Zeit nur Ballast ist und stört, das ist es wert!
    Das Wasser ist glasklar und angenehm warm. Draußen hält man es sowieso nicht lange aus und so nutzen wir die Zeit.
    Einen Fehler haben wir aber gemacht - wir haben uns erst nach einer halben Stunde eingecremt, nur Marion nicht! Sonnenschutzfaktor 30 sollte es mindestens sein!


    Ohne eincremen vor jedem losfahren am Morgen geht es nicht!!!


    Die Schotterpiste endet nicht in der Bucht, sie geht noch einige km weiter bis zum Leuchtturm. Basti muß da natürlich hin. Wir haben Bedenken, ob Marion das packt aber nach einigen Metern bergauf läßt sie sich überreden. Das Geröll auf der Piste ist scharfkantig und bis zu 30 cm groß. Vom Regen, den es hier auch geben muß, sind tiefe Furchen ausgewaschen. Wir holpern langsam im ersten oder zweiten Gang nach oben.
    Ich hab wegen der Reifen Bedenken. Schließlich müssen sie noch bis nach Hause halten. Auch wenn die Simson und wir das Stück meistern, für sowas sind die nicht gebaut - auch in der Enduroausführung nicht.
    Basti will abends ins Restaurante und so gehts wieder in die Altstadt. Es gab Pizza, Pasta und Marion hat wiedermal mit ihrer Wahl, Meeresfrüchtesalat, das dickste Ende erwischt.


    Gefahrene km: 25

  • Sonntag 12.7.2015, 9.Tag, Calvi


    Los gehts um halb zwölf, schließlich sind wir im Urlaub. Wir fahren die alte Küstenstraße runter Richtung Ajaccio. Eine gute Wahl! Auch wann der Belag zu Wüschen läßt, die Aussicht ist einfach phänomenal. Es gibt nur Kurven, mal rauf, mal runter aber nie geradeaus. Mal fahren wir am Meer, mal zwischen Felsen. Hinter jeder Biegung sieht es anders aus. Die Farbe und Form der Felsen sowie die Vegetation ändern sich im viertelstunden Takt. Soviele Eindrücke kann ich nicht verarbeiten und schon gar nicht beschreiben! Fahrt die Strecke selber ab, dann wisst ihr was ich meine.


    Kurz hinter Ajaccio finden wir nach langem Suchen endlich einen offenen Zeltplatz. Die ersten zwei die wir angefahren hatten waren schon längere Zeit geschlossen.
    Wie auch in Calvi, so gibt es auch auf dem Zeltplatz in Porticcio free WiFi, nur bekommen wir auch hier keinen Zugang - keine Ahnung woran das liegt. Die Franzosen dagegen daddeln intensiv. Hupe würd vermutlich sagen: typischer F40 Fehler! - der Fehler sitzt 40 cm vor dem Bildschirm.


    Gefahrene km: 190

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