Untersuchung zum Magnetfeld in den Polrädern

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  • Mahlzeit alle zusammen,


    da ja in Simsonfachkreisen immer unterschiedlichste und skurrilste Theorien über die Optimierung unserer Polräder auf bestimmte Spulen existieren, habe ich die Magneten von insgesamt fünf Polrädern (3x Unterbrecher, 2x E-Zündung) mit einem Teslameter (also ein Magnetfeldmessgerät) durchgemessen.


    Aber erstmal von vorne: In diversen Simsonforen und auch in Suhl wird ja immer wieder gerne erzählt, dass die Ingenieure damals die einzelnen Polräder auf die zu verwendenden Spulen abgestimmt haben. So sollte es also angeblich, wenn ich die Gerüchte alle richtig verstanden habe, schwierig bis unmöglich sein, dass man beispielsweise bei einer Zündung mit 6V 15W-Lichtspule eine 6V 35W-Lichtspule einbaut. Ich persönlich konnte mich mit dem Gedanken aber nie anfreunden, da ich mir dies aus mehreren Gründen nicht vorstellen konnte.
    Zum Einen wäre die Austauschbarkeit der Polräder untereinander erschwert worden, was ja mal gar nicht dem Baukastenprinzip entsprochen hätte und zum Anderen wüßte ich auch nicht groß, wie und warum man die Magneten auf bestimmte Spulen abstimmen sollte (es sind ja schließlich auch immer drei verschiedene Spulen auf jeder Grundplatte verbaut). Daher ist es allein von diesem Standpunkt her sinnvoller von Seiten des Herstellers mit einem nahezu konstanten Magnetfeld zu arbeiten und die Spulen entsprechend ihres Einsatzgebietes zu konstruieren und beispielsweise die Dicke der Leitungen und die Anzahl der Windungen zu variieren. Natürlich dürften hier auch physikalische Grenzen aufgrund des Magnetfeldes gesetzt sein. Aber ich schätze, dass diese bei allen serienmäßig angebotenen Spulen (bis max. 12V-42W) noch nicht erreicht werden dürften.


    Nun aber zu meiner Messung und der Ergebnisse:
    Ich habe alle Polräder mitgenommen, die ich bei mir zu hause finden konnte und habe die Messung ungefähr immer in der Mitte des jeweiligen Magneten (ungefähr da, wo die Schraube ist) durchgeführt, damit die Ergebnisse einigermaßen vergleichbar sind. Dabei ist mir folgendes besonders aufgefallen:


    - die Magneten haben zwei Pole (für eine möglichst große Änderung des Magnetfeldes in der Spule, wobei ein Magnet meines Wissens nach eigentlich immer zwei Pole haben müsste, oder sehe ich das falsch?)
    - außen ist die Flußdichte dem Betrage nach ca. doppelt so groß, wie in der Mitte (wahrscheinlich auch wegen der Umpolung)


    Meine Ergebnisse lagen sowohl bei den U-, wie auch bei den E-Zündungspolrädern in der Mitte jedes Magneten zwischen 25 und 31 mTesla. Also befinden sich die Werte alle ungefähr in der gleichen Größenordnung, wenn man das Alter, meine nicht auf 100%ige Genauigkeit gemachten Messungen und produktionsbedingte Schwankungen berücksichtigt.
    Bei den E-Zündungen gibt es allerdings jeweils einen Magneten, der ungefähr die doppelte Flußdichte besitzt, als die anderen. Das ist der, der links von der Einkerbung sitzt. Daher vermute ich, dass dieser für eine möglichst hohe Änderungsrate des Magnetfeldes sorgen soll, damit in den Geber ausreichend Spannung induziert wird. Der Geber wirkt ja wie jede andere Spule und gibt auch bei jedem der 6 Magnete eine Spannung zum Steuerteil weiter. Ich denke daher, dass es im Steuerteil eine Mindestspannung braucht, um diesem zu "sagen", dass nun eine Zündung stattzufinden hat. Dies wird durch den doppelt so starken Magneten bewirkt und einen möglichst großen Bereich ohne Magnetfeld (die Einkerbung), sodass das Magnetfeld auf nahezu null abfallen kann und es somit kurzzeitig nahezu keine induzierte Spannung gibt.
    In diesem Zusammenhang wäre es jetzt interessant, wenn jemand den Verlauf der Spannung jeder einzelnen Spule messen könnte/würde, um einerseits die Frequenz, wie auch den zeitlichen Verlauf darzustellen. Dafür fehlen mir allerdings leider die Meßgeräte...


    Insgesamt komme ich daher zu dem Schluss, dass man jede Zündung mit jeder beliebigen Lichtspule versehen kann, da die Polräder nicht auf bestimmte Spulen abgestimmt sind. Außerdem werden bei MZA die gleichen Polräder für 6V und 12V angeboten werden. Ich würde daher guten Gewissens in meine 6V-E-Zündung auch 12V-Spulen einsetzen. Außerdem überlege ich schon seit längerem, ob man nicht auch zwei 12-42W-Lichtspulen einbauen kann und diese nach dem Gleichrichten parallel schalten kann. Damit hätte man ohne größeren Aufwand und hohe Kosten theoretische 84 Watt Leistung wovon nach dem Gleichrichten so ca. 70W sicherlich übrig bleiben sollten...


    Über jegliche Anmerkungen und Fragen zu meinem Versuch und meinen Schlüssen, die ich daraus gezogen habe, wäre ich sehr froh :)


    Mit Nennung der Quelle würde ich es sogar begrüßen, wenn ihr die Ausarbeitung auch in anderen Simsonforen publik macht, damit sich die bis heute haltenden Gerüchte erledigen :)


    Viele Grüße aus dem schönen Sauerland
    Lucas


    PS: Wenn jemand einen besseren Vorschlag für die Bezeichnung hat, würde ich das auch gerne wissen, da ich den Titel nicht so ganz gelungen finde...

  • interessante geschichte... das würde den "monsterpike" (allerdings nur im positiven bereich) vom geber erklären.... der geht nämlich so in den bereich 40 - 50V. aber nur in den positiven bereich. im negativen bleibt er bei 15 - 20V. sonst gehts nur mal kurz bis 4 - 5V an den polschuhgrenzen (im geber sitzen 2 antiseriell gewickelte spulen, deren induzierte spannungen sich im normalfall aufheben.)


    die 70W aus den 2 lichtspulen sind bestätigt ;) kannst auch zwei 6V 21W spulen nehmen, geht genauso gut ^^ (und einfacher zu besorgen...)


    cya v3g0

    VAPE-und Elektronik-Spezialist :search: (aber nicht mit U-Zündung kommen :biglaugh: )


    die Möffs: S51 - meine rote Hexe (bissig und zickig :k_hole: ) <> Schwalbe - Ben die Radde (klappert, rasselt, schwarz :teufel: ) <> MZ ETZ 251 ("auch rot 😁". das große Möff halt :undwech: )


    --> S.A.C. Hamburg <--

  • Der "Monsterpike" war mir jetzt nicht so bekannt, aber das ergibt schon Sinn. Findet der auf allen Spulen statt oder nur auf der Geberleitung?


    Die Frage ist allerdings, warum man den Aufwand mit zwei 21W-Spulen betreiben sollte. Der Trick wäre ja, dass man wesentlich mehr Lichtleistung herausbekommt als damals von den Ingenieuren geplant. Ob das allerdings alles so zuverlässig funktioniert und auch dauerhaft alltagstauglich ist, mag ich nicht zu 100% garantieren. Aber bei Ebay gibt es ja auch so Spannungsbegrenzer, der bei ich glaube max. 70W Verlustleistung und 12V abriegelt und auf Masse kurzschließt. Wenn man dann die Gleichrichter und alles auf 10A oder so auslegt müsste das ja gehen.


    An die Spulen kommt man zumindest über MZA ran. Davon habe ich zwei Stück schon länger hier zuhause liegen, wobei ich nicht beurteilen mag, ob die qualitativ an die Originale herankommen. Mann muss bloß die Masseverbindung an der Spule ablöten, da ich nicht glaube, dass man sowohl den Wechsel-, wie auch den Gleichstromkreislauf über Masse laufen lassen kann. Und die Masse von jedem Verbraucher abzubauen und durch Kabel zu ersetzen dürfte ein nahezu unmögliches Unterfangen sein...

  • die 2 spulen isolieren geht recht easy. dann masse der spulen separat rausführen und zusammen mit den 2 anderen leitungen auf nen gesteuerten B6 brückengleichrichter.


    cya v3g0

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