Verdichtungsverhältnis und Kompressiondruck in bar

Willkommen! Melde dich an und mach mit – schreiben, antworten, austauschen.
Jetzt registrieren

  • Wie wir ja alle wissen, liegt das Verdichtunsgverhältnis bei den neueren Simsonmotoren (eigentlich ja alle, bis auf die ganzen alten) bei 9,5:1. Aber was genau bedeutet das? Ich habe zwar bei Wikipedia eine Formel zum Verdichutngsverhältnis gefunden, aber diese interessiert mich gar nicht.
    Für mich interessant ist, wie viel der Kompressionsdruck bei einem neuen simsonzylinder ungefähr beträgt und ab welchen Druck, man sich Gedanken machen sollte, dass der Motor fertig ist.


    Und wie kann man bei einem fast neuem Zylinder (ca. 1000km gelaufen; also eingefahren) die Verdichtung ein wenig erhöhen um ein wenig mehr Drehzahl zu bekommen (wenn das überhaupt miteinandr zu tun hängt) und den Wirkungsgrad zu steigern, um den Kraftstoffverbrauch zu senken.


    Und wie weit kann man bei einer stino 50er Kurbelwelle mit 60ccm zyli gehen?
    Und gibt es irgendwo Anleitungen oder Formeln, mit denen man ausrechnen kann, wie viel Material man am Zylikopf abtragen kann/muss, um die entsprechende Kompression zu erhalten?



    Für alle, die nach einer Produktempfehlung suchen (Anmerkung vom Forum):

    Simson auf Kompression prüfen: http://www.amazon.de/Kompressi…999c227423&language=de_DE

  • also wenn er nur noch 3 bar auf baut ist der zylinder entgültig reif fürs schleifen...


    wie hoch der druck normalerweise ist hab ich noch nicht gemessen aber er sollte so um 6-7 bar sein...
    das 9,5:1 ist die geometrische verdichtung

    The Two Strokes - Denn alle guten Dinge sind zwei.

  • 9,5:1 bedeutet das dein Verdichtungsraum ( das ist der Raum der vor deinem Kolben übrichbleibt wenn er ganz oben ist, auf \"OT\") 9,5 mal in deinen maximalen Verbrennungsraum ( das ist Hubraum + Verdichtungsraum, also der Raum der vor deinem Kolben ist wenn er ganz unten im \"UT\" ist ) reinpassen würde!


    :a_bowing: :b_wink:

  • Bei einer verdichtung von 9,5:1 hat man theoretisch 9,5bar überdruck. Volumen und druck sind zueinader antiproportional. Also halbes volumen= doppelter druck. Leider hat der zylindern keine 100%ig füllung, also ist der ludtdruck im zylinder vor beginn der verdichtung schon geringer als der atmosphärische druck. Im endefekt wird der verdichtungsdruck dann irgendwo bei 8-9 bar sein.


    Beim 2-takter wird das ganze noch komplizierter wegen der vorverdichtung und spülverlusten

  • Zitat

    das 9,5:1 ist die geometrische verdichtung


    Genau!


    Eine Messwert - meiner Meinung nach - den man pauschal abgleichen kann gibt es nicht, oder ist mir nicht bekannt - man müßte unter gleichen Randbedingungen an einem frisch eingefahrenen Motor Referenzmessungen machen & das dann abgleichen.
    Also nicht unlösbar, muß halt nur mal jemand machen...


    Gültigkeit hätte es dann jeweils für den Zylindertyp mit den ggf. vorhandenen Änderungen.


    Allerdings ist der Wert kaum von Nutze, einen verschlissenen Zylinder erkennt man recht deutlich nach Abnehmen des Deckels und Begutachtung der LB.


    Das andere, nämlich die Verringerung des Brennraums zur Erhöhung des \"Arbeitsdruckes\" ist ein anderer Schuh (grober Literaturhinweis: Zustandsgleichung bemühen...pV=mRT im jeweils betrachteten Punkt), unschwer erkennbar sind das einige Parameter mehr (die erst einmal hinreichend bestimmt werden müssen!).
    Die ganze Geschichte wird im Endeffekt ein Hochzeit von technischer und chemischer Thermodynamik.


    Um Systeme einfacher vergleichbar zu machen wurde \"einst\" der sog. mittlere Effektivdruck (heißt das so?) eingeführt.
    Das ist ein Gedankenmodell, bei dem der Kreisprozeß des Verbrennungsmotors \"linearisiert\" wurde.


    Kurzum, Deckel abdrehen:
    Bringt Leistungsgewinn, aber keine Wunder - soll alles funktionieren (unabhänig Wahrung der Klopffestigkeit des Kraftstoffs, dort sagt man pauschal nedd höher als 12:1) - sondern im Hinblick auf Temperatur/ Verschleiß würd ich nicht mehr als 0,3mm empfehlen.

  • Zitat


    Original von Maddin82:
    Bei einer verdichtung von 9,5:1 hat man theoretisch 9,5bar überdruck. Volumen und druck sind zueinader antiproportional. Also halbes volumen= doppelter druck.


    Falsch ! Es handelt sich um eine adiabitsche Kompression.
    Empirisch gemittelt empfielt sich ein Adiabatenkoeffizeint von 1,3.


    Zitat


    Original von Maddin82:Leider hat der zylindern keine 100%ig füllung, also ist der ludtdruck im zylinder vor beginn der verdichtung schon geringer als der atmosphärische druck. Im endefekt wird der verdichtungsdruck dann irgendwo bei 8-9 bar sein.


    Doch, warum sollte keine 100% Füllung sein ? Die Frage ist nur mit was ist der Hubraum/Brennraum gefüllt, mit Frischgas oder Altgas.
    Bis jetzt noch nicht angesprochen wurden Leckageverluste und die effektive Verdichtung welche bei den Japanern die übliche Angabe ist.



    Zitat


    Original von Marvin:


    Um Systeme einfacher vergleichbar zu machen wurde \"einst\" der sog. mittlere Effektivdruck (heißt das so?) eingeführt.
    Das ist ein Gedankenmodell, bei dem der Kreisprozeß des Verbrennungsmotors \"linearisiert\" wurde.


    Richtig, auch einfach Mitteldruck genannt ;)
    (Effektivwert deswegen weil der Reibmitteldruck hierbei schon abgezogen ist)


    Gruß Franz

    Die Schwierigkeit beim Diskutieren ist nicht den eigenen Standpunkt zu verteidigen, sondern ihn zu kennen.

  • wenn ich mal wieder nen Frischen Zylinder habe kann ich ja mal messen...ich hab mir zu weihnachten mal nen kompressionsmesser gegönnt...

    The Two Strokes - Denn alle guten Dinge sind zwei.

  • Na das ist doch ein Wort, miß am besten grad nach dem Draufbauen & dann nach dem Einfahren (das sollte dann eigentlich der richtige Wert sein)


    Da es ja keine Anlasserdrehzahl gibt, einfach Kicken (kannst ja mal verschieden schnell \"Kicken\", mal schauen wie groß die Differenz ist).

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!