Daniels Reiseberichte

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  • Samstag 30.07.2022


    Snowdonia Nationalpark - Devil´s Bridge knapp 150 km


    Heute ging der Start in den Tag mal richtig schleppend. Das Wetter war richtig mies.

    Wir lagen ewig im Zelt rum. Die Route heute sollte durchs walisische Inland führen und an der bekannten Devil´s Bridge enden.


    Gegen 10 schätze ich, haben wir das Zelt abgebaut. Es war nass und regnerisch, da freut man sich. Na vielleicht hat man ja auch Glück und es wird im Laufe des Tages besser.


    Also schön das nasse Zelt eingepackt, die feuchten Klamotten angezogen. Darüber natürlich direkt die Regenkombi. Das ganze nasse Zeug inkl. uns auf die nassen Mopeds gepackt und los.


    Ich würde euch jetzt gern beschreiben wie schön die Strecke war und ja sie war schön, aber man war einfach oft damit beschäftigt sich das Visier freizumachen, dann an den Händen zu frieren weil die Handschuhe durch waren. Oft war ich damit beschäftigt mich darüber zu ärgern, dass trotz Mülltüten meine Schuhe nass wurden.

    Die Lederjacke, die nicht unter die Kombi passte, war natürlich auch wieder nass und bleibt das dann auch länger.


    Ansonsten war es eine traumhafte Landschaft durch die wir gefahren sind, teils durch dichte Wälder mit kurvigen Straßen mal auf mal ab, immer wieder kleinste Ortschaften und man fühlte sich in der Zeit zurückversetzt.


    Zwischendurch waren wir auch mal wieder auf etwas größeren Straßen unterwegs, aber meistens auf kleineren Wegen.


    Die Route war so ausgelegt, dass wir über einen Pass fuhren, angeblich der höchste in Wales. Knapp 800 Meter über dem Meer. Es regnete natürlich und die Straße auf den Pass war sehr schmal, es gab aber zum Glück nur selten Gegenverkehr. Als wir dann nah am Gipfel waren, denke ich, wurde es neblig bzw. wir waren in den Wolken und leider blieben wir dort. Die Sicht ging wirklich gegen 0 Spaß war in dem Moment keiner mehr da. Bei schönem Wetter wären wir oben stehen geblieben und hätten die Aussicht genossen. So versuchten wir auf der Straße zu bleiben uns nicht zu verlieren und wieder in tiefere wolken/nebelfreie Höhen zu kommen.


    Gelang uns auch und es war weiter nass. Ich weiß gar nicht ob es an dem Tag auch nur mal kurz trocken war...


    Zwischendurch kamen wir kurz vor dem Ziel noch in einem größeren Ort an und deckten uns mit Lebensmittel ein, wir sahen aus wie die letzten Penner, alles klitschnass, die Füße in Müllsäcken und Mienen wie als hätte es den ganzen Tag geregnet...


    Irgendwann am frühren Abend kamen wir am Campingplatz direkt bei der Brücke an, meldeten uns an und fuhren zum Platz. Das nasse Zelt wurde ausgepackt und wie sollte es anders sein im Regen aufgebaut.


    Ich glaube wir sind nicht mal mehr aus dem Zelt raus, sondern haben uns drinnen Kaffee gemacht und unsere Vorräte verzehrt.


    Von dem Tag gibt es auch kein wirklich zeigbares Foto. Alles in allem war das so der für mich deprimierendste Tag der Tour.


    Zum Glück kann ich sagen das es danach erst schlimmer, aber dann besser wurde.

    2 Mal editiert, zuletzt von DJ91 ()

  • Ich muss euch was gestehen, der Tourbericht von 2022 wird wahrscheinlich nicht mehr vor der Tour 2023 abgeschlossen werden. Oh nein :D

    Ich schaffs einfach nicht. Nichts desto trotz bekommt ihr jetzt hier noch einen Teil und dann den Rest halt später.



    Neue Tour startet am 12.05.2023.


    Also 31.07.2022 Sonntag.



    Devil´s Bridge - St. Davids (kleinste Stadt Großbritanniens)


    Ich wache auf, muss aufs Klo. Was höre ich da auf das Zelt prasseln, Regen wie unerwartet....


    Immerhin nur leichter Nieselregen, das ist ja schon was wie Sonnenschein. Es war auch recht frisch, nach zwei Tagen Regen waren wir auch etwas durchgefroren. Erstmal schön heiß duschen und Kaffee im Waschraum kochen. Dann mal die Schuhe und alle nassen Sachen in den Trockner werfen um nicht immer nass zu sein. Klamotten haben es überlebt. Schuhe leider nicht.



    Nasses Zelt wieder abgebaut, Regenkombi an, alles auf die Maschinen und die 200 Meter zur Devil´s Bridge gerollt.


    Es handelt sich um eine alte Eisenbahnbrücke über einem Sturzbach, die später mit einer Autobrücke überbaut wurde. Ist cool anzusehen, man könnte auch eine längere Wanderung dort unternehmen, aber die Aussicht auf das Meer in St. Davids lies uns den Abstecher kurz halten.



    Es war jetzt sogar recht trocken und ok. Nach knapp 20 KM rollt Fabi auf einfmal links von der Straße. Ich halte auch an und sah das Elend...


    Der hochwertige Plastikkupplungshebel war soweit ausgenackelt das der Zug einfach rausrutschte und nicht mehr hielt.



    Zum Glück kein zu großes Problem, wir hatten einen Metallgriff als Ersatz dabei.



    Dann ging es weiter, meist leicht bergab, aber auch wieder nasser. Die Fahrt war zwar nicht anspruchsvoll. Meist fuhren wir einfach so dahin. Es wurde aber wieder sehr nass zwischendurch. Ich hatte auch ein richtigen Hänger, es waren knapp 15 Grad regnete ständig, alles war wieder nass.

    Trotz Kombi hast du nach ein paar Stunden einfach überall die Feuchtigkeit. Insbesondere die Hände waren durchnässt. Zwischendurch kam der Gedanke einfach nach Hause zu fahren.


    Dann aber endlich, im wahrsten Sinne des Wortes, ein Licht am Ende des Tunnels. Die Sonne zeigte sich uns, wir waren nah am Meer. Die Sonne welche wir so lange herbeigesehnt haben war wieder sichtbar. Das Meer kam näher.

    Damit kam auch unser Campingplatz näher, lt. Maps war er direkt am Meer. Wir fuhren durch Sanddünen, sahen Menschen deren Mienen sehr viel heller waren als im verregneten Inland und dann war es da das Meer und der Platz. Der Check-in war sehr entspannt, war ein echt cooler Typ da. Der Platz war zwar recht einfach gehalten, aber die Lage war alles.


    Der Platz war an einem Hang gelegen und wir konnten uns einfach einen Platz suchen. Taten wir auch (Foto).


    Erstmal alles Nasse auslegen, Zelt aufbauen und den Überzug seperat trocknen. Ein Traum.


    Abends wollten wir in die Stadt um im Pub das EM-Finale zu sehen, aber zuerst an den Strand. Die irische See ist zwar eiskalt, zumindest für uns, viele Briten waren schwimmen. Wir hielten nur die Füße ins Wasser. Trotzdem einfach toll.


    Dann in den Pub der sehr heruntergekommen aussah, essen schmeckte auch so (immerhin billig und keiner hat Schäden davon getragen), Bier war besser.


    Anschließend sind wir zurück zum Strand und unternahmen noch eine ausgiebe Strand/Nachtwanderung bis in den Hauptort zurück. Sicherlich waren wir 2 - 3 Stunden unterwegs. Der Tag begann schleppend und die Stimmung drohte zu kippen, aber St. David´s entschädigte für vieles.

  • Ihr solltet unbedingt die Amalfi Küste nicht links liegen lassen.

    Mit den Reisebericht gings mir wie dir. Das ist doch alles ganz schön zeitaufwendig.

    Das Wetter ist der Grund, warum ich nicht nach Norden möchte.

    England, Schottland, Irland, Nordkapp - vieleicht wirds noch mal was.

    geht nich und kann ich nich sind die brüder von will ich nich

  • So die Italientour ist vorbei, ob ich dazu was schreibe weiß ich noch nicht. Ich versuche jetzt mal mit GB 2022 vorwärts zu kommen. Also hier der nächste Teil nach St. Davids


    Montag, 01.08.2022


    St. Davids - Cardiff


    Als ich meine müden Glieder streckte strahlten schon die ersten Sonnenstrahlen. Ich bin erstmal auf zum Zähneputen und dann in den angrenzenden Nationalpark (kein Eintritt und kein Tor). Habe eine kleine Wanderung mit "Gipfelaufstieg" gemacht. Dieser Tag fing schon so unglaublich viel besser an als die Tage davor.


    Anschließend zurück zum Zelt. Langsam wieder abbauen und reumütig auf das Meer sehen. Gerne wären wir länger geblieben, aber die Reise geht weiter und jetzt auch immer mehr dem Ende entgegen. Für heute war die walisische Hauptstadt unser Ziel.


    Es gab die Überlegung Swansea oder Cardiff, letztlich wurde es Cardiff auch weil wir dann am Tag drauf nochmal einen kurzen Fahrtag ins Landesinnere haben und anschließend noch nach Südengland eventuell fahren wollten.


    Die Fahrt nach Cardiff war recht unspektakulär. Es war eine Hauptstraße und deutlich mehr Verkehr als die Tage davor. Wir kamen schnell vorwärts. Es waren um die 200 Kilometer, aber gefühlt haben wir dafür kaum 4 Stunden gebraucht.


    Wir hatten ein Zimmer in einem preislich attraktiven Hotel etwas ausserhalb des Zentrums gebucht. Von dort sind wir dann erstmal zum Hafen, der ist wirklich sehr sehenswert um die ganze Hafenbucht wurde ein Fußgängerweg gebaucht, der umfasst tatsächlich mehrere Kilometer. Das hat uns direkt zum joggen eingeladen.


    Danach duschen und ab in die Stadt, Cardiff ist gar keine so große Stadt das Zentrum ist überschaubar und man kommt fußläufig gut zurecht. Später am Abend sind wir aber doch auch eine Runde Uber gefahren. Ich fand die Stadt recht "hipp" viele Studenten und junges Volk. Gibt dann natürlich auch viele Hipsterläden, aber es lässt sich wirklich gut aushalten dort.


    Für unsere Verhältnisse ware wir recht lange unterwegs, da die morgige Fahrt kaum 70 km nach Abergavenny geht.

  • Dienstag 02.08.2022


    Cardiff - Abergavenny


    Ganz gemütlich sind wir in den Tag gestartet. Ich glaube wir hatten kein Frühstück, deswegen sind wir leicht hungrig gestartet. Planten eine Route, es war auch der kürzeste Weg nur knapp über 50 Km. Erste halt auf halber Strecke war ein Subway in Cwmbran. Gab ein spätest Mittagessen, die Route bis dahin war icht sehr prickelnd. Es ging erst über die Aussenbezirke und den aktuellen Hafen von Cardiff, dann über Newport und dann ab Richtung Inland.


    Landschaftlich war es damit nicht sehr spannend. Auf dem Schnellstraßenring um Abergavenny gab es dann noch einen Kaffee und im Anschluss sind wir in den Ort, voll bepackt und schwer am Arbeiten um einen Parkplatz vor einem Lebensmittelgeschäft zu finden. Letztlich hievten wir die Maschinen auf einen Gehsteig, rollten nah an den Eingang und zogen viele Blicke auf uns. Wie immer in Regenkombi und Müllsäcken.


    Kurz eingekauft und dann den Campingplatz knapp 2 Kilometer ausserhalb angesteuert. Sehr cooler Platz. Zugehörig zu einem kleinen Bauernhof.

    Der alte Mann der es betreibt hatte einen interessanten Akzent, aber wir bekamen einen Platz und durften frei wählen.


    Kurze Anmerkung: Auf der Reise habe ich wirklich meine Liebe zum Zelten wiederenteckt.


    Naja auf jedenfall dann das Zelt aufgebaut und uns für eine kleine Wanderung vorbereitet. Vom Platz aus startete direkt eine Route. Sie führte schön durch den Wald und dann langsam auf Viehweiden. Leider war der Weg teilweise durch Zäune behindert und auch zum Teil überwuchert. Der der die Route mal gegangen hatte, hatte dies wohl scheinbar vor langer Zeit getan und gespeichert. Wir kamen auf einer Hochebene an und wollten eventuell noch auf einen kleinen Gipfel, sahen aber auf die Uhr und stellten fest das wir aber wieder runter müssen.

    Wir wollten mal wieder zum Fußball. Zufällig spielte Abergavenny heute ein Heimspiel in der Cymru Premier (1. Liga).


    Der Gedanke kam ob wir morgen direkt zum Parkplatz unter dem Gipfel fahren und dann zum selbigen gehen, aber dazu dann morgen mehr.


    Also runter, anders als hoch. Der Weg war dann auch weniger zugewuchert. Am Platz ab zum duschen, anziehen auf die Bikes und in den Ort.


    Das Stadion lag in einer Seitenstraße und alles war zugeparkt, selbst für Mopeds schwierig. Zum Glück parkten wir uns dreist auf den privten Parkplatz eines Tennsiclubs und vorab wir wurden nicht abgeschleppt.


    Der Eingang zum Stadion war durch eine halb eingefallen Hütte, wir kauften dort die Tickets für 5 Pfund und durften uns frei die Plätze wählen. Waren auch im Fanshop, aber leider gab es da nichts für mich.


    Das Spiel war auch weniger stimmungsvoll als zuvor. Trotzdem eine nette Abendunterhaltung.


    Nach dem Spiel sind wir in die Innenstadt, leider hatte dor um 23 Uhr schon fast alles zu ausser ein großer Pub. Dort sind wir dann hin, bestellten Burger und Bier. Kamen auch mit ein paar Einheimischen ins Gespräch und hatten noch eine gute Zeit.


    Allerdings durften wir nicht zu späte ins Bett, da wir morgen vielleicht noch wandern und dann nach Brighton fahren möchten. Knapp 300 Km. Eventuell wollten wir auch direkt zum Bus fahren und Richtung Heimat (370 Km). Na mal abwarten was der Tag bringt.

  • Mittwoch 03.08.2023



    Abergavenny - Brighton?



    Ein wunderschöner Tag. Die Sonne schien. Halb 10 in Wales, wir waren früh auf. Machten uns fertig. Bauten ab und um 10:30 Uhr waren wir unterwegs.


    Leider lies das gute Wetter zwischendurch stark nach. Wir packten uns deswegen wieder in die Regensachen. Wir fuhren auf die A40 eine große zweispurige Schnellstraße, wir wollten schnell Strecke machen, deswegen diese Wahl. Bis Brighton waren es eben auch 300 Km.


    Nach knapp 90 km war es Zeit für eine Pause, das Wetter war feucht, aber es regnete kaum. Ich fuhr auf einen Parkplatz, direkt neben der Straße. Der Belag war reinter Beton, natürlich bei dem Wetter sehr glatt und sicherlich auch mit Öl verschmutzt. Ich bremste vorsichtig. Trotzdem blockierte sofort der vordere Reifen. Ich ließ die Bremse los, tritt hinten vorsichtig rein. Egal blockierte sofort. Nach 20 Meter kippte die Maschine. Der Platz war komplett glatt also ein Belag ohne Rillen oder ähnliches, dass kam mir zu Gute. Ich stemmte den Fuß gegen den Beton, konnte so durch die Reibung mehr Bremswirkung erzielen als mit den Bremsen. Kurz darauf kam ich zum stehen. Es wurde nur die Hose an der Wade etwas schmutzig ansonsten ist nichts passiert nur der Puls war hoch.


    Fabi machte es schlauer, er sah mich schlingern erkannte die Gefahr und bremste schon auf dem Asphalt vor dem Parkplatz stärker ab und kam sicher zum stehen.


    Also kurze Pause und durchatmen. Es war knapp 12:20, bis jetzt kamen wir super voran. Brighton war das Ziel.


    Nach der Pause ging es gleich weiter, wir standen maximal 5 Minuten. Ich fuhr vor, beschleunigte, nach ein zwei Minuten schaute ich nach hinten.


    Mein Rückspiegel zeigte mir keine Simson mehr, ich drehte mich um mehr zu sehen auch so sah ich nichts.


    Sofort lenkte ich auf den Standstreifen fuhr nur noch langsam und hielt nach dem nächsten Parkplatz ausschau, fand ich schnell und 5 Kilometer nach dem letzten Halt stand ich dort und wartete.


    5 Min, 10 Min, plötzlich hörte und sehte ich ihn. Fabi kam sehr langsam näher, zu langsam.


    Er hielt an, Helm ab und er sagt "geht nur noch der erste Gang rein". Ich sagte Mist, packte das Werkzeug aus und schon kniete er um den Getriebedeckel runterzunehmen. Es war 12:50.


    Erst haben wir nichts gesehen, dann fiel der Blick auf die Schaltwalze, dort hatte sich der Sicherungsring gelöst. Wir hatten tatsächlich daran gedacht welche einzupacken, dachten wir.


    Ich durchsuchte alles, wirklich alles. Nichts. Entweder hatten wir sie verloren oder daheim gelassen (später wurden sie daheim auch nicht gefunden).


    Ärgerlich, Fabi improvisierte den Ring so das er wieder hielt. Alles zusammen und weiter. Der Stopp hat allerdings eine Stunde gekostet und uns von Brighton langsam abrücken lassen.


    Vorerst hatten wir das ZIel noch nicht ganz gestrichen, wollten jetzt aber erst zum Baumarkt und uns dort neue Ringe holen.


    30 Kilometer später waren wir in Swindon im Baumarkt, kauften dort viele hundert Ringe in einem Set mit Zange.


    Danach wollten wir Pause bei einem Kaffee machen. Also am Ortsrand von Swindon in ein Costa eingekehrt und beratschlagen wie es weitergeht. Es war ca. 15:00 Uhr. Wir beschlossen direkt zum Bus zu fahren, die Fahrt wäre zwar länger, aber ohne Panne und halbwegs flott wären wir knapp 6 Stunden unterwegs.


    Nach der ausgiebigen Kaffepause, ging es gegen 15:30 weiter. Es lief auch super, wir fuhren flott. Als wir an einer Ampel standen und nach rechts mussten bog ich ab, stellte aber gleich fest das Fabi nach links in eine kleine Straße fuhr.


    Daraufhin drehte ich um, folgte ihm, parkte, schaute ihn an. Gleich war klar es geht um die Schaltung. Wir machten den Deckel auf es war 17:44 als wir das Dilemma sahen. Der innere Schalthebel war am Schweißpunkt gebrochen. Das Teil hatten wir definitiv nie auf der Liste.


    Hier kam wieder Fabians Talent zum Tragen mit den einfachsten Mitteln etwas zu improvisieren. Aus Kabelbinder und Beilagscheiben, die wir mit der Kneifzange behandelten, bastelte er wie MacGyver eine Lösung die zumindest das Schalten bis in den dritten Gang erlaubte.


    Vorsichtig machten wir Tests und fuhren dann weiter. Uns war klar, dass sich die Fahrt verzögert. Wichtig war das wir beide ins Ziel kommen. Machten aber für den Fall weitere Pannen aus, dass der ohne Panne weiterfährt und der zweite bei Bedarf nachkommt und man sich später trifft. So hätte einer den anderen mit dem Bus einsammeln können.


    14 Kilometer später war es dann vorbei.... Wir fuhren in Farnham ein, plötzlich vor mir Fabi wurde langsam, rollte in eine Einfahrt. Ich hielt an.


    Er sagte das Kolben klemmt. F***.


    Wir ließen sie etwas abkühlen es war 18:56. Wir nahmen den Zündungsdeckel ab um etwas am Polrad zu drehen. Leicht wirklich nur ganz leicht dran gedreht und das Polrad fiel in Fabis Hand. Einfach abgescherrt.


    Beide Baff, wussten auch nicht was wir sagen sollten. Nach der kurzen Konfusion, machten wir aus das ich alles was nicht notwendig ist bei ihm lasse. Ich hatte nur noch etwas Werkzeug und Teile dabei. Schlafsack, Zelt, Klamotten und sonstiges lies ich da.


    Es war 19:30. Ich hatte noch min 140 Kilometer vor mir. Bei flotter Fahrt min 2,5 Stunden.


    Ich fuhr los. Zuerst durch Farnahm, da revidierte ich schon mal die Fahrtzeit auf min. 3 Std. Durch die Stadt verlor ich viel Zeit, dann auf der Schnellstraße fuhr ich wie der Tod. Nach knapp 2 Stunden trank ich etwas und fuhr weiter. Die letzten 20 Kilometer fuhr ich auf schmalen Landstraßen ohne Beleuchtung mit dichter Begrünung. Um 23 Uhr war ich endlich am Bus. Komplett am Ende.


    Dort traf ich noch einen, im Bus wohnenden Kiffer, er war nett und wollte mich einladen. Leider heute nicht, keine Zeit. Also alles in den Bus und dann über Schnellstraßen und Autobahn (juhu), zurück.


    Um 1? die Zeit verschwimmt ich war fertig, kam ich wieder an. Fabi hatte sich in eine Pizzeria bewegt. Bewundernswert wie er die Maschine als Packesel benutzt hat. Es ware schon 2 Kilometer vor Pannenpunkt bis dort.


    Vor Ort hatte er die Freundlichkeit des Personals bis zum freundlichen Rauschmiss genutzt. Immerhin hatte er mir eine Pizza aufgehoben, sehr cool.


    Als ich ankam, hab ich mir die Pizza reingezogen und ihm das einladen überlassen. Ich war zu nichts mehr in der Lage.


    Wir fuhren los und ich machte ein Nickerchen. Kurz vor Dover hielten wir, tankten und tauschten Fahrer. Bei mir gings grad wieder. Dann fuhren wir zum Fährterminal.


    Gebucht hatten wir nicht. Wir wollten es, aber geistig waren wir nicht mehr mit dem Buchungssystem zurecht gekommen. Somit sind wir einfach ans Terminal gefahren, es muss so 4 Uhr gewesen sein. Am Terminal waren sie etwas perplex, verkauften aber Karten für die nächste Fahrt in wenigen Minuten. Schnell auf die Fähre, geparkt, Schlafsack aus dem Auto. Auf der Fähre erstmal gepennt.


    Um 8 (Zeitverschiebung) waren wir in Frankreich, von da an wurde es unspektakulär. Wir fuhren die Strecke heim, machten kurz in Belgien bei Aldi halt. Schliefen nochmal. Dann fuhren wir zügig bei über 30 Grad heim. Es war einfach mal bis zu 15 Grad wärmer als in GB.


    Damit endete die Tour 2022.



    Fazit:



    Es war sehr schön, teilweise. Leider hatten wir sehr oft typisch britisches Wetter. Da hatten wir auf mehr Glück gehofft. Die Briten fanden wir sehr cool.

    Am Ende gab es viele Pannen, das machte die Rückfahrt anstrengender als nötig. Ist aber ein Erlebnis das man nicht vergisst.


    Meine Tour war auch etwas länger, ich hoffe allerdings das wir in Zukunft immer zusammen ankommen werden. Positiv war auch das unsere Stimmung wirklich immer gut war, untereinander kamen wir gut klar. Machen wir das ja auch schon ein paar Jahre.

  • Schöner Bericht und gutes Krisenmanagemant! In 19 Tagen fahren wir wieder auf die Insel - Ersatzteile für den Spiti besorgen... :biglaugh:

    Lagerkoller hat nichts mit defekten Kugellagern zu tun!

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