Daniels Reiseberichte

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  • Tag 1


    Geplant war Györ bis Ostrava Aber der straffe Gegenwind und die langen Pausen zum eingewöhnen an die Tour haben uns daran gehindert. Am Ende sind wir in Zilina und somit in der Slowakei geblieben.


    Tag 2


    Es ging von Zilina bis nach Krakau.
    Hat eigentlich ziemlich Spaß gemacht etwas gebirgig war das Ganze, zum Ende hat es sich etwas gezogen und wir waren froh nach Krakau gekommen zu sein.
    Es gab natürlich noch nen langen Stau in die Stadt rein. Den konnten wir aber dank der schmalen Bauform schnell hinter uns lassen.


    Tag 3


    Wir hatten am Vorabend erfahren, dass Ungarn aber 1.9 die Grenzen schließen will.
    Da aber unser Transporter noch da steht mussten die Pläne geändert werden.


    Wir ließen also Zakopane aus und führen Richtung Slowakei. Erst dachten wir Poprad wäre das Ziel, da aber die Laune und auch die Straße gut war führen wir bis Kosice, mit einem Abstecher zur Zipser Burg.

  • Hallo Daniel.


    die Route sah extrem spannend aus. Ich würde mich über einen Abschlussbericht freuen (natürlich nur, wenn du Lust darauf hast :D ). Ich hoffe ihr hattet auch nach Tag 3 noch eine gute Zeit :)


    Liebe Grüße,
    Stefan

  • Hallo Freunde,


    jetzt will ich alles nochmal ausführlicher schildern.


    Prolog


    Wir sind am 26.08.2020 gegen 15:00 Uhr frohen Mutes gestartet.
    Die Mopeds waren schwupps im Bus verladen. Beim einsteigen kam zum Glück noch der Hermesbote mit dem Paket in dem das neue stabile Schloss drin war. Was ein Zufall.
    Der Bus ist ein alter T4 2.4 L Saugerdiesel in der Transporterversion. War also richtig "leise". Das Wetter war gut und wir kamen flott über voran. Da wir nah an der Grenze zu Österreich leben waren wir auch bald drüben und sind über die Autobahn schnell bis an die ungarische Grenze gekommen. Allerdings wurde uns bei der Fahrt klar das es wohl schon ziemlich dunkel sein wird, wenn wir da sind. Irgendwie geht im Osten die Sonne ja früher unter.
    Naja was solls. Gegen 8 waren wir in einer kleinen ungarischen Stadt knapp hinter der Grenze. Dort lebt ein Bekannter und wir konnten auf dessen Grundstück den Bus lassen. Der Gute ist sehr gesprächig und so zog sich das ganze bis wir abfahren konnten.
    Dazu muss gesagt sein, das wir eigentlich vorhatten die Nacht in einem Hotel im Ort zu verbringen und bei Tag und ausgeruht zu starten. Wir stellten aber fest das die erste Etappe eh schon über 300 km lang ist und das dann wohl gleich an ganz schöner Ritt gewesen wäre, da wir durch die Slowakei und Tschechien eine sehr bergige Gegend vor uns haben.
    Auf Grund dessen beschlossen wir zumindest die 60 km nach Györ bei Nacht zu fahren. Im Nachhinein waren wir froh das so gemacht zu haben, aber die Fahrt hat keinen großen Spaß gemacht. In Ungarn sind die Straßen eh nicht so gut und bei Dunkelheit tut man sich mit dem ausweichen auch schwer. Lustigerweise war die Straße in der Rückschau ausgezeichnet.


    Müde kamen wir um ca 22:30 Uhr dann in der Innenstadt von Györ an und hatten vorab ein schönes Hotel über Booking für gerade mal 44 € inkl. Frühstück gebucht.


    Tag 1 27.08.2020


    Geplant war Györ bis Ostrava ca. 330 km.
    Um 6:30 Uhr klingelte der Wecker wir hatten ja ordentlich was vor. Punkt 7 waren wir beim Frühstück, das konnte sich echt sehen lassen und war bestimmt eins der besten auf der Tour. Zum Glück waren wir sehr früh beim Frühstück, um 8 kam eine Horde Teenager wie Heuschrecken über das Buffet und futterten alles restlos leer.


    Ein bisschen müde von der Nachtfahrt und bedingt durch die Anpassung an den Reisemodus, aber satt, starteten wir los Richtung Ostrava.


    Nachdem wir aus Györ rauskamen und endlich die endlosen Straßen Osteuropas bei Tag befuhren, legte sich ein befreiendes Gefühl über uns. Das Gefühl von Freiheit und Zwanglosigkeit. Wir hatten für den Tag, so wie die meisten Tage danach, kein Hotel gebucht und nur eine Idee wo wir enden wollen. Kein Zwang ein Ziel zu erreichen. Einfach fahren und genießen. An Tag 1 auch leicht gesagt und getan :).
    Nach ca. 3 Stunden hatten wir die ersten 100 km bis Nitra geschafft. Leider deutlich langsamer als gedacht. Das lag nicht daran das wir viele Pausen gemacht hätten, es gab maximal Pinkelpausen, nein es lag eher daran das wir einen strengen Gegenwind hatten. Angeblich ein Ausläufer des Wetters in Bayern. Auf jedenfall konnte man kaum 50 fahren und mit unserem "windschnittigem" Aufbau waren wir ein leichtes Ziel für den Wind. Lustig war als wir ca. 2 km mit dem Wind gefahren sind. Da mussten wir Bremsen um nicht über 80 zu fahren.


    Nitra ist eine wirklich schöne Stadt, haben uns die Burg angesehen und einen Kaffee getrunken. Mein Mitfahrer hat sich an der lokalen Cola probiert Kofola, naja war nicht so geil.
    Da wir doch deutlich länger als erwartet unterwegs waren kamen die ersten Überlegungen auf Ostrava auszulassen, aber wir vertagten die Entscheidung und wollten der Strecke erstmal bis Trencin folgen und dort dann Mittag essen. Nach ca. 1 Stunde sind wir wieder aufgebrochen.


    Wir fuhren auf einer schönen relativ hügeligen Straße durch die slowakische Landschaft. Es gab kaum Verkehr, die Straßen waren in Ordnung ohne größere Löcher. Die Landschaft zeigte sich von ihrer schönen Seite und wir genoßen die Fahrt. Nur der Gegenwind hat unsere Mopeds an der Entfaltung ihrer Kraft gehindert. Nach ca. 2 Stunden fahrt hatten wir knapp 70 km geschafft und die Mägen knurrten, wir überlegten kurz unterwegs halt zu machen, aber da wir Ostrava noch nicht ganz aufgegeben hatten beschlossen wir bis Trencin zu fahren, naja der Wind ließ nicht nach und unser Schnitt sank, da wir noch Tanken mussten. Als wir nach ca. 3 Stunden und 95 km Trencin erreichten war es also schon 14 Uhr. Wir schauten uns die Innenstadt an und fanden uns letztendlich in einem Burgerrestaurant bei Burger und alkohlfreien Bier wieder. Da es dann schon fast 15 Uhr war und bis Ostrava noch knapp 140 km hügelige Strecke vor uns lagen beschlossen wir nurr nach Zilina zu fahren.
    Sicherlich hätten wir es bis Ostrava schaffen können aber es hätte sicherlich noch 4 - 5 Stunden gedauert und wir wollten auch was von der Stadt sehen und dieses Jahr sollte die Tour nicht eine reine Fahrtour werden, also eben Zilina. Bis dorthin waren es auch nur 80 km.


    Da wir bis Zilina meist parralel zur Autobahn fuhren ging das erstaunlich flott. Ca. 1,5 Std. später waren wir da, buchten spontan ein Hotel für 64 € inkl. Frühstück. Der Besitzer war nett hat uns dann auch noch mehrere Zimmer gezeigt und sogar unser Gepäck getragen, ein Luxus. War aber auch die mit teuerste Nacht glaube ich.
    Zilina zeigte sich bei schönem Wetter und einem lauen Abend von seiner schönste Seite. Wir schlenderten durch die Stadt fanden dann auch ein lokales Wirtshaus und aßen Sachen die ich nicht lesen konnte.
    Am Ende fanden wir eine Craft Beer Brauerei (Beervana heißt tatsächlich so) dort gab es äusserst leckere, nicht alkoholfreie, Biere. Wir ließen den ersten Tag Reveu passieren und torkelten später zurück ins Hotel um am nächsten Tag die vermeintlich kurze Etappe nach Krakau zu fahren.

  • super bericht! bitte weitermachen.

    ALLES WIRD GUT!!
    ...für wen entscheide ich später..


    ...ja, PSYCHO!! :v_dark:


    Zitat Tacharo:

    Beide varianten von Lehmann funktionieren und sind am Einfachsten

    :a_bowing:

  • Danke Trollaxt.


    Dann folgen hier Tag 2 und 3. Den Rest schreib ich die nächsten Tage um die Leser bei der Stange zu halten :D


    Tag 2 28.08.2020



    Es ging von Zilina bis nach Krakau.


    Etwas angekatert, so würde ich es sagen, saßen wir beim ziemlich schlechtenund wenig sattmachenden Frühstück. Wir dachte es läge an Corona das dasFrückstück nur ala Carte bestellt werden kann, aber nein das war wohl in demHotel einfach so.
    Naja aufjedenfall konnte man sich zwischen ein paar Sachen entscheiden, aberman durfte nur eins davon bestellen nachbestellen war auch nicht möglich. Najaalso gingen wir hungrig oder zumindest nicht vollends satt in den Tag.
    Die Mopeds wurden dann wieder mit allem Hab und Gut beladen. Man muss dazusagen das wir meistens gefühlt sehr sichere Parkplätze hatten und dannzumindest die Seitentaschen mit Ersatzteilen und Werkzeug an den Mopedsgelassen haben.
    Die Nacht war ein bisschen kalt und die Mopeds wollten etwas mehr Chokeliefen aber dann einwandfrei.
    Bis Krakau waren es ca. 150 km wir planten so gegen 14 Uhr vor Ort zu sein.Start war ca. 9:30.


    Zum Glück hat der Wind gut nachgelassen und der erste Teil der Streckeführte uns Zwangsläufig über eine stark befahrene Hauptstraße. Puh das warstressig, tausend LKW´s haben uns überholt auch wenn wir meistens auf derStandspur gefahren sind. Das ging knapp 20 km so bis wir auf eine Nebenstreckegelotst wurden. Da ging es dann erstmal im ersten Gang steil bergauf. Als wirdann endlich oben waren, der Krümmer gefühlt rot glühte, gönnten wir uns einePause und genossen die Aussicht auf der Kuppe, denn nachdem wir die Mopeds dahochgequält hatten ging es natürlich gleich wieder steil bergab.
    Wir waren gut in Fahrt und ca. um 11 hatten wir die Grenze erreicht. Leiderhabe ich davon kein Foto, aber lustig wars, kaum über die Grenze war die Straßekurzeitig kaum noch vorhanden. Wir dachten wenn das überall in Polen so istkönnte es noch spannend werden. Zum Glück gab es sich ein paar KM später unddie Straßen in Polen haben uns positiv überrascht.


    Wir tankten erstmal nach der Grenze und besorgten uns ein paar Sloty.
    Danach wurde die Gegend langsam immer ebener, wir fuhren durch viele kleineDörfer. Polen hat uns positiv überrascht ein wirklich schönes Land.
    Unterwegs kamen wir an einem Vergnügungspark vorbei. Mutmaßlich gerade neugebaut und eröffnet war kaum etwas los, sah aber sehr imposant aus. FürAchterbahn Fans sicherlich einen Besuch wert, hab mindestens 6 gezählt.


    Kurz danach sind wir zum McDonalds. Da sonst in der Gegend kein Dorf inSicht war und der Hunger uns besiegt hatten blieb uns nichts anderes übrig.
    Bis Krakau waren es dann noch 30 km.
    Als Krakau dann schon in greifbarer Nähe war standen wir ziemlich unvermittelt im Stau. Erst waren wir brav und haben wie alle gewartet. Der Stauschien aber unendlich, also links an den Autos vorbei. Tatsächlich fing derStau ca. 10 km vor unserem Ziel in der Innenstadt an. Wir drängelten uns durchfuhren durch Baustellen, die Bauarbeiten fandes witzig und haben den Daumenhochgereckt.
    Wir hatten beim Mc ein Hotel in der Innenstadt gebucht. Natürlich wurden dort grad die Straßen saniert, das Navi wollte uns nur im Kreis fahren lassen und wir beschlossen wieder einfach nach Gefühl in die richtige Himmelsrichtung zu fahren. Alle Straßen waren zwar gesperrt aber gut befahrbar also befuhren wir sie und kamen gut beim Hotel an.
    Das Hotel war ein richtiges Schnäppchen. Knapp 30 € mit Frühstück und daswar super, Parkplatz und einer netten Rezeptionnistin. Angekommen sind wir um15:00.
    Nach einer Dusche sind wir dann durch die Innenstadt und die ist wirklich super.
    Ich kann es schlecht beschreiben, aber empfehle jedem dort mal hinzufahren.Es ist sauber, günstig, bietet eine Menge Sehenswürdigkeiten und wenn man mehr Zeit hat sicherlich auch ein reiches kulturelles Programm.


    Nach der ersten Tour durch die Innenstadt haben wir ein Bier im Hotelgarten getrunken, leider hat dann Corona unvermittelt zugeschlagen......
    Gegessen wurde auf einem Food Truck Festival, das war ziemlich witzig weil keiner Englisch konnte und wir kein Polnisch aber verhungert sind wir nicht, da uns ein Pole der in Deutschland gearbeitet hat uns bemerkt und geholfen hat.
    Danach sind wir noch für ein paar Bier durch die Stadt gezogen und haben denlauen Abend genossen.


    Tag 3 29.08.2020



    um die Spannung zu nehmen, Ungarn hatte angekündigt die Grenze für allenicht Ungarn zum 01.09.2020 zu schließen.
    Das wirbelte unsere Pläne natürlich durcheinander, eigentlich wollten wir nach Zakopane und dort zwei Nächte bleiben, auspannen und wandern gehen.


    Wir wollten dann aber doch lieber früher nach Ungarn, da wir davon ausgingendas die Grenze eventuell schon ab 31.08. kontrolliert wird, planten wirspätestens am 30.08. einzureisen.


    Der Plan war dann bis nach Poprad ca. 160 km zu fahren und am nächsten Tagüber Kosice nach Ungarn zu kommen.
    Wir genossen in der früh ein ausgezeichnetes Frühstück im Garten und fuhrengegen 9 Uhr los. Es ging auch sehr flott vorwärts, erst als wir dann RichtungHohe Tatra kamen wurde der Verkehr stärker und auch die Gegend deutlich bergiger.
    Viele Slowaken waren vor uns auf dem gleichen Weg. Scheinbar haben dort die Ferien geendet und deswegen gab es viel Heimreiseverkehr. Zum Glück hat uns das Navi dann wieder etwas abseits über die alte Hauptverbindungsstraße geschickt.Dort war kaum Verkehr und wir wurden mit traumhaften Aussichten belohnt.


    Wir waren etwas traurig nicht dort bleiben zu können, aber wir kommenbestimmt wieder.
    Lustigerweise überquerten wir die Grenze zur Slowakei und gefühlt war dort noch nie ein Grenzposten, wenn kein Schild dagewesen wäre dann hätten wir esnicht bemerkt.
    Die Slowakei begrüßte uns dann gleich mit schönem Wetter (in Polen war das Wetter auch Top) und einer Aussicht auf das Gebirgsmassiv wie man ihn sonst nur aus Büchern oder FIlmen kennt. Eine breite Straße gesäumt von Nadelwald und am Ende drei dicht beieinander stehende Gipfel der Hohen Tatra.
    Wir kamen dann auch schnell voran und das trotz zahlreicher Fotostopps. Teilweise ging es natürlich auch nur im zweiten Gang vorwärts aber die Landschaft hat für alles entschädigt.


    Da wir so flott waren stellten wir 30 km vor Poprad fest das wir noch weiterfahren könnten. Wir hatten auch noch Lust also legten wir als Ziel gleich Kosice fest. Mutig, aber wir verließen uns auf unser Sitzfleisch und die solide DDR Technik. Wir legten also nochmal 100 KM unbekannte Straßen auf die Tagesleistung drauf. Ein glücklicher Zufall war das die Zipser Burg ( Spissky Hrad) auf dem Weg lag und mir von Arbeitskollegen meiner Frau (Slowaken) gesagt wurde die wäre sehr sehenswert.
    Also machten wir dort auch noch halt und besichtigten die. War tatsächlichsehr schön, aber setzt etwas Fitness voraus, geht doch teils steil nach obenund die Burg selber ist auch an den Hügel auf dem sie steht angepasst.
    Allerdings ist die Aussicht über die Landschaft ein Traum.


    Generell hat dieser Teil der Slowakei einiges zu bieten. Wir fuhren durcheine Landschaft voll bunter Felder, abwechslungsreicher Wälder, Straßen mit Serpentinen und durchquerten einen Bach der mitten in einem Ort die Straße über spülte (siehe Foto).
    Bedingt durch die längere Strecke und die Besichtigung der Burg wurde esnatürlich arg spät. Wir kamen doch etwas abgekämpft gegen 19 Uhr am Hotel in Kosice an.
    Leider war ich von Kosice etwas enttäuscht. Wie viele im Sozialismus ausgebauten Städte hatte auch Kosice einen hässlichen Ring um die Altstadt bekommen und vorhande Gebäude wurden wohl auch schon lange nicht mehr saniert. Da Kosice 2013 Kultuhaupstadt Europas war hatte ich da mehr erwartet.
    Die Innenstadt an sich war aber aller erste Sahne. Super renoviert und sehr ansehnlich. Ich war am nächsten Morgen dann bei Tageslicht nochmal da und die hat überzeugt.
    Am Abend konnte man dort gut essen (wenn man endlich mal einen Platzgefunden hatte) und es gab dort einfach nur hübsche Frauen und gefühlt keine Männer. Wären wir nicht beide in festen Hände puh...


    Leider sind wir dann doch früh ins Bett, aber mei kann man nicht ändern.

    Einmal editiert, zuletzt von DJ91 ()

  • sehr geil! :thumbup:
    ist übrigens das erste mal, das ich von ner zeichenbegrenzung höre!
    werde das mal dem admin unterbreiten...

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  • So dann möchte ich mal weiter berichten.


    An Tag 4 ging es von Kosice in die Weinbauregion Tokaji


    Da wir ja am Vortag relativ spät ankamen wollte ich mir die Stadt in der Früh beim joggen nochmal ansehen. Das hatte sich zumindest in der Innenstadt gelohnt.
    Ich bin vorallem auch deshalb so früh auf weil das Bett einfach unglaublich hart war. Die Matratze hatte gefühlt einen Zentimeter Stärke. Das Frühstück in dem Hotel war nur Semi gut. Es gab mal wieder al Carte Frühstück und man konnten nicht nachbestellen. Naja was solls. Aber dafür dann am Ende über 60 € bezahlt fast etwas ärgerlich.


    Dann das übliche Spiel, die Mopeds beladen und das Gelände verlassen. Obwohl sich das diesmal schwieriger gestaltete, das Hotel war automatisiert und fast komplett ohne Personal. Also musste ein Schalter gedrückt werden, dann ging das Tor auf und nach einer Sekunde schloss es sich wieder automatisch. Das sorgte schon in der Früh für strapazierte Nerve bis wir die Mopeds auf die Straße brachten. Zum Glück haben andere Gäste uns dann geholfen und den Knopf einfach gedrückt gehalten 8) .


    Also aufgesessen, Navi an und promt erstmal falsch gefahren :pinch: .
    Naja irgedwann waren wir dann doch auf der richtigen Fährte und steuerten auf dir Grenze zu. Immer mit dem Gedanken im Hinterkopf, dass die Ungarn die Grenze doch schon früher dicht machen.


    Die Strecke war so schön und ereignislos das ich dazu kaum was sagen kann. Nach ca. 1 Stunde kamen wir an die Grenze. Die Grenze, ja ich finde kaum Worte dafür, sowas hatte ich selten gesehen.


    Wir fuhren durch einen Wald auf einer schmalen, aber guten, Landstraße und plötzlich tauchte rechts ein kleines Schild auf (ähnlich einem Landkreisschild) und wir waren in Ungarn. Ich kann mir nicht vorstellen das diese Grenze später tatsächlich kontrolliert worden wäre.
    Es war uns auch egal wir waren in Ungarn. Die Gegend zeigt sich hügelig und waldig. Das Wetter spielte mit und es strahle die Sonne. Wir fuhren dann eine Zeit lang bergab. Und plötzlich tauchte vor uns eine ziemlich bemittleidenswerte S51 mit einem sehr alten Mann auf. Wir fuhren eine Zeit lang hinter ihm her und folgten ihm ein bisschen bis er an seinem Wohnblock ankam. Wir versuchten ins Gespräch zu kommen, aber die Sprachbarriere war dann leider zu groß. Erstaunlich allerdings wie das Teil noch fahren konnte, da war wirklich alles improvisiert. Er fuhr auch maximal 30.


    Naja danach ging es weiter durch die Weingegend bei einem Stop zum tanken buchten wir dann in Tokaji (es gibt einen Ort der heißt wie die Region, aber nicht der Hauptort der Gegend ist und eigentlich auch schon ziemlich am Rand liegt)
    Leider führte der Weg dahin über eine Hauptstraße, da kamen wir flott vorwärtes, da die schnurgerade war und leicht bergab ging. Es hatte ca. 30 Grad und die Mopeds glühten aber wir zogen durch ohne Murren.


    Tatsächlich waren wir dann auch schon gegen 13 Uhr da. Wir hatte Glück. Eigentlich hatten wir in der Unterkunft nur ein Zimmer gebucht aber da sonst keiner da war hatten wir für 30 € das komplette Haus mit großem Garten und allem drum und dran für uns alleine. Wir beschlossen gleich den Aufenthalt auf zwei Nächte auszudehnen. Das stellte sich im Nachinein auch auch gut heraus.


    Am Nachmittag sahen wir uns den Ort an, er ist zwar klein aber es gab eine schnuckelige Altstadt und natürlich viele Weinlokale.
    Abends gab es nur feinste Brotzeit vom Penny 200 m von unserem Haus entfernt.
    Danach ging es wieder in die Stadt auf der Suche nach der ansprechendsten Weinbar. Als wir sie (die Bar und auch die Kellnerin) gefunden hatten gönnten wir uns ein paar Gläser :wacko: von dem sehr guten Tokaji. Kann ich wirklich empfehlen und ich trinke normal keinen Wein.


    Irgendwann mussten wir dann aber doch aufhören und "gingen" zum Haus zurück. Am nächsten Tag ließen wir es dann ruhig angehen. Fläzten die meiste Zeit im Garten und dösten, ein paar Bier zum kontern gab es noch.


    Nachmittags hatten wir beschlossen ein Fußballspiel zu besuchen. In Ungarn gab es zu dem Zeitpunkt keine Zuschauerbeschränkung in den Stadien und wir fanden raus das die nächstgrößere Stadt Nyiregyhaza tatsächlich eine Zweitligamannschaft beherbergt. Also ab zum Bahnhof und für 0,80 € p. P. mit dem Zug die 40 Minuten in die Stadt.
    Der Zug war zwar alt und runtergekommen, aber äusserst pünktlich.
    Nyiregyhaza ist jetzt keine Perle aber für ein Bier nach dem Spiel ist die Innenstadt in Ordnung. Naja auf zum Stadion.


    Wir hatten ca. 45 Minuten Marsch vor uns und als wir dann am Stadion den Eingang gefunden hatten zahlten wir 1000 Forint je Ticket und hatten freie Platzwahl, aber es gab auch nur die Haupttribüne und die Gegengrade. Zu Beginn des Spiels fanden sich ca. 3000 Fans im Stadion und es find an zu knacken. Die Leute dort essen scheinbar unglaublich gern Sonnenblumenkerne. Das hört sich an wie in einem Bienenschwarm, wenn 2000 Leute auf deiner Tribüne die Dinger im Akkord knacken. Die Tribüne sah danach auch dementsprechend aus.


    Das Niveau der Partie war überschaubar, aber sie spielten immer flott nach vorne und es wurde nicht jede Kleingkeite gepfiffen und den Rest hat der Schiri nicht gesehen. Nyiregyhaza gewann das Spiel 1:0.



    Am Ende passierte dann noch was komisches, das Spiel war vorbei, viele Zuschauer schon weg, aber die die noch da waren gingen unten an die Absperrung. Neugierig wie wir waren sind wir auch runter. Was dann passierte darf man keinem erzählen in Zeiten von Corona. Jeder Spieler der Heimmanschaft gab einem die Hand also Shake Hands mit allen noch anwesenden Zuschauern. Unglaublich. Wir waren natürlich auch dabei.



    Danach ging es auf das oben erwähnte Bier in die Innenstadt und anschließend mit dem Zug zurück.


    Der Ausflug dorthin war auf jedenfall unvergesslich, vorallem in dem Kontext.



    Das wars dann wieder Tag 6 folgt.

    Einmal editiert, zuletzt von DJ91 ()

  • Junge Junge hab ich hier lang nichts mehr geschrieben. Ich muss ehrlich sein mir ging irgendwie die Lust aufs Schreiben aus, aber jetzt möchte ich mal wieder einen Tag dran hängen :)


    Tag 6


    Tokaj - Debrecen


    Nachdem wir am Vortag bei dem Spiel waren, sind wir doch erst relativ spät gegen 24:00 Uhr wieder in der Unterkunft gewesen und wollten am nächsten Tag nach Debrecen, das waren ca. 80 - 90 km. Also keine allzu weite Strecke.


    Die Nacht war dann auch schnell um und am näcshten Morgen regnete es Bindfäden. Das hat die Laune natürlich getrübt. Erstmal haben wir unser Zeug gepackt, was nach zwei Tagen Aufenthalt sich echt überall verteilt hatte.

    Ich bin dann los zum Penny nochmal gutes Frühstück besorgen...


    Wir wollten in Debrecen zwei Tage bleiben, da wir den Nationalpark Hortobagy besuchen wollten. Der liegt mitten in der Puszta und das ist schon irgendwie krass. Es ist einfach unglaublich flach ohne Hügel oder irgendwas, eine riesen Graslandschaft (Menschen gemacht früher standen dort Bäume, aber unzähliche Kriege habn die Landschaft verödet).


    Irgendwann gegen 9 oder 10 Uhr kam die Besitzerin es wurde gezahlt und noch gewartet bis der Regen aufgehört hatte. Also irgendwann nach 10 die Maschinen beladen und aufgesitzt. Da kam dann auch direkt wieder Freude auf nach dem Pausetag zu starten.


    Wir fuhren los und nach 20 Min fing es wieder an zu regnen. Das machte auch das Navigieren schwierig weil die Sicht schlecht war und man sich durchweg konzentrieren musste (ungarische Straßen werden unglaublich rutschig bei Nässe). Also nach wenigen Minuten im Regen waren wir ziemlich nass und einige Umwege zum Trotz fanden wir eine Hauptstraße bis Debrecen und der folgten wir dann auch. Tatsächlich waren wir auch ziemlich früh am Hotel. Glaube es war gerade mal 3 oder 4 Nachmittag.


    Das Hotel war äusserst spannend. Auf den Fotos machte es einen schönen Eindruck, als wir an der Rezeption standen dachten wir auch "ok ist ganz nett" aber uns wurde dann gesagt die Kollegin bringt uns zum Zimmer (toller Service) tja eher nicht, denn die brachte uns deswegen zum Zimmer da die Rezeption von unserem Zimmer ca. 300 m die Straße runter in der einer Seitengasse lag...

    Naja Zimmer war dann auch dementsprechend. Es war zwar groß aber auch alt und abgewohnt, dafür relativ teuer, ärgerlich da es bei Booking auch gut bewertet war. Das Zimmer hat uns den Aufenthalt etwas vermießt.

    Immerhin gab es für die Simmen einen sicheren videobewachten Platz.


    Nach einer Trocknungsphase und frisch machen sind wir in die Altstadt. Die zwar durchaus schöne Plätze hat aber auch von vielen Bettlern besucht wird. An manchen Stellen wirkt die Altstadt auch gezwungen modern. Naja muss man selber gesehen haben.


    Zufällig fang zur gleichen Zeit am Stadtplatz ein Basketballturnier der FIBA statt. Da konnte man von aussen gut zusehen. Ich glaube wir haben dann später Pizza gegessen, naja war wohl nich so gut das ich es mir länger merken konnte.

    Danach sind wir, beseelt von der Weingegend die Tage zuvor, in eine Weinbar. Leider war der Wein dort dann nicht so gut wie die Tage zuvor aber was solls.


    Irgendwie unzufrieden sind wir dann ins Bett.

  • Tag 7


    Nachdem der letzte Tag keine Euphorie ausgelöst hatte, konnte es heute nur besser werden.

    Wir hatten geplant in den Nationalpark Hortobagy zu fahren, wie oben schon erwähnt ist man dort dann mitten in der Puszta.

    Also frisch ans Werk, es sind ca. 40 km von Debrecen zum Ort Hortobagy, dort ist dann auch das Besucherzentrum.

    Kurz noch einen Abstecher ins Bad und dann ab zum Frühstück.


    Wir waren ja zwei Nächte in dem Hotel aber nur an diesem Morgen beim Frühstück..., wir gingen den "kurzen" Weg zum Hauptgebäude des Hotels und dann wurden wir in den Keller geleitet. Es machte sich schon etwas Unbehagen breit, der Weg in den Keller führt über eine schmale Treppe, die Wände sind mit hellem Holz getäfelt und die Deckenhöhe bedenklich niedrig. Ich bin 1,95 m und hab vorsichtshalber den Kopf eingezogen. Der Keller war dann wie der Treppenabgang. Ein kleiner Raum eben mit hellem Holz und niedriger Decke ausgestattet und es herschte mal richtig dicke Luft im wahrsten Sinne des Wortes.

    Frühstück muss dafür bestimmt super sein, um es vorweg zu nehmen NEIN war es nicht.


    Wir wurden gefragt was wir wollten und es war so belanglos das ich es gar nicht mehr weiß, ich glaub ich hatte ein lieblose Wurstplatte (dabei gibt es in Ungarn echt gute Wurst) und kalte Pappe (Toast), dem ganzen die Krönung aufgesetzt hat der absolut ungenießbare Kaffee. Letztendlich haben wir beide Tee getrunken der ging.


    Nach dem "Frühstück" haben wir an der Rezeption gleich selbiges für den nächsten Tag abbestellt.


    Na aber jetzt kann es nur besser werden.

    Erstmal zu den Mopeds. Wir dachten uns heute wo wir doch an den selben Ort zurückkehren genießen wir das fahren und lassen alle Taschen und damit auch Werkzeug daheim um einfach mal wieder entspannt fahren zu können.

    Also alle Seitentaschen zurück ins Zimmer gebracht.


    Spoiler: In diesem Moment war uns nicht klar, dass das ein großer Fehler war.


    Im Zimmer noch schnell die Rucksäcke für den Tagesausflug geholt und aufgesitzt.


    Es ging los Richtung Hortobagy, wir hatten dann noch geplant eventuell bis zum Theiß Staussee zu fahren falls wir lust habe und das Wetter passt. Wetter war übrigens sehr angenehm an dem Tag.

    Aus Debrecen raus hat etwas gedauert, es ist ja doch die ziemlich größte Stadt in Ostungarn also waren auch viele Menschen unterwegs.

    Irgendwann waren wir aber draußen. Die Straße war zuerst noch ganz passabel, aber dann sollten wir erfahren was uns in der Puszta, also auch die Tage nach Debrecen, erwarten sollte.

    Feinster Asphalt mit immer mal wieder Schlaglöcher in denen man leicht ein Kind verstecken kann und Waschbrett das die Bandscheiben vor Freude knacken lässt.


    Und trotzdem war es super, endlich mal wieder ohne das ganze Gewicht am Heck einfach frei fahren. Die Maschinen schnurrten und hatten auch Spaß. Es ging dann auch flott. Die Strecke war verkehrsarm und gerade. Spannend war da noch diese unglaubliche Weite.


    Als wir in Hortobagy waren, haben wir erstmal den Eingang zum Besucherzentrum gesucht. Es gab eine Baustelle und irgendwie war auch kein Mitarbeiter zu sehen. Wir waren gegen 10 Uhr vor Ort, da hatte ich mit Bussen gerechnet die Leute da hin bringen oder zumindest ein paar anderen Touristen. Tatsächlich sah es aber so aus als wären wir allein. Für uns kein Problem, wir sind auf dem Gelände dann etwas hin und her gelaufen, tatsächlich fanden wir einen Eingang und weiter hinten im Gebäude saß tatsächlich jemand.


    Der gute Mann konnte sogar ganz passabel englisch. Er nahm uns ein paar Forint ab (keine weltbewegende Summe) erklärte ein bisschen zu den Möglichen Stopps.


    Man kann sich den Park nicht als einen festen Bereich vorstellen in dem man einfach hin und her laufen kann.

    Die ganze Fläche um Hortobagy gehört zwar zum Nationalpark, aber es gibt Bereich dort kann man hinfahren und sich umsehen.

    Wir haben uns entschieden einen Wanderweg von Hortobagy aus bis zu dem Örtchen Hortobagy Halasto zu machen. Dort gibt es wiederum ein Besucherzentrum und man kann mit der Bahn zurück nach Hortobagy fahren.


    Die Wanderung startete also und mit unserem vorzüglichen Orientierungssinn kamen wir erstmal gar nicht klar. Nach ein paarmal hier hin und da lang und nein doch hier, haben wir den Einstieg gefunden.


    Allerdings hat der Weg dann nach wenigen hundert Meter geendet, wir waren uns dann sehr unsicher wie es weitergeht und haben beschlossen erstmal den Bahngleichen zu folgen. Naja das lies sich gut gehen, es kam auch nur ein Zug dem konnten wir ausweichen. Ich schätze nach einem Kilometer, haben wir rechts von uns ein Feld gehabt und weiter rechts vor uns war auch eine Art Weg zu sehen. Wir hielten drauf zu und kamen auch auf den Weg.


    Da konnte man auch wieder diese Weite sehen sowas kenne ich bei uns nicht und es hat mich fasziniert. Wir kamen dann zu einer Aussichtsplattform ca. 10 m hoch. Wir haben dann beschlossen dort Pause zu machen und wenn man dort oben steht hat man natürlich eine unglaubliche Aussicht. Es war zwar leicht bewölkt und auf der Ebene ging ganz schön Wind (was soll den auch bremsen es gibt ja nichts) aber die Sicht war unglaublich, ich behaupte felsenfest die Erdkrümmung gesehen zu haben.


    Nachdem uns dann langsam kalt wurde sind wir wieder los. Der restliche Weg war ähnlich flach und wir kamen im Zielort an. Werden wohl so 6 - 7 km gewesen sein.


    Dort wollten wir noch mit dem Besucherzug ein Stück raus in die Ebene fahren und Becken (ich hab vergessen für was die gut waren) ansehen, aber die Uhr zeigte fast Mittag und wir wollten noch an den See (die Sonne kam auch langsam) .

    Wir suchten also die Bahnstation, die nicht ganz so leicht zu finden war. Die Schiene war natürlich gleich gefunden aber die Bahnstation sah eher wie eine Ruine aus, aber dort standen ein paar ältere Herrschaften die den Eindruck machten sie warten auch auf den Zug. Nachdem der Fahrplan auch eher unleserlich war haben wir ein paar Minuten gewartet und der Zug kam. Tickets waren am "Bahnhof" natürlich auch nicht erhältlich, aber wir haben die paar Kilometer auch ohne Ticket geschafft.


    Die Mopeds waren auch noch da und wir sattelten wieder auf um zum See zu fahren.


    Teil 2 folgt dann demnächst.

  • Schöner Bericht. War bestimmt ein toller Trip, hat schon etwas besonderes (so ein Trip).

    Mal gespannt wann wieder so luftig, leichte, entspannte Road- Trips möglich sind... Mein jährlicher Österreich Trip scheitert dieses Jahr schnöde am nicht eingereichten Urlaubsantrag für 2021. Aber wenn ich die aktuelle Situation sehe, kann mich der Kommentar: -Längeren Urlaub bekommst du erst ab Herbst wieder- mittlerweile ehr optimistisch als traurig stimmen :kopfkratz:

  • Tag 7 Teil 2

    Also auf dem Weg zum Theiß-See, die Straße war immer noch sehr gerade und waschbrettartig, leider...

    Bevor man zu See kommt, konnten wir noch über eine kleine Sandpiste fahren. Dann waren wir am See, naja halt ein See. Das war tatsächlich nicht so spektakulär, immerhin gab es eine Art Brücke mit der man kurz über einen kleinen Teil des Sees gehen konnte und dann im Kreis wieder zum Ausgangspunkt kam.

    Naja nach einer kleinen Pause am See haben wir uns auf den Rückweg gemacht. Es waren dann auch knapp 100 km zurück.


    Kurz nach Tiszafüred (der Ort am See), ich schätze es waren knapp 30 km, machte meine S51 komische Geräusche und bei hoher Drehzahl kam es zu Zündaussetzern. Bei langsamerer Fahrt, bis ca. 40 - 45 km/h, lies es sich noch vertretbar fahren. Spaß machte es aber keinen. Wir überlegten was wir tun sollten. Auf halber Strecke wäre Hortobagy, also beschlossen wir bis dahin das ganze durchzuziehen.

    Gegen 14 Uhr kamen wir dann auch dort an. Natürlich stand ganz oben auf der Liste der Vergaser, eventuell war Dreck drinnen und es kam nicht genug Sprit. Wir hielten das für naheliegend.

    Leider hatten wir kein Werkzeug dabei. An dem Tag wollten wir ja befreit auffahren, unfassbar die Tage davor und auch die letzte Tour immer alles dabei gehabt und am einzigen Tag an dem kein Werkzeug dabei ist passiert was...


    Naja wir sind dann zur Nationalparkverwaltung und haben von den Hausmeistern ein paar Werkzeuge bekommen um den Vergaser abbauen zu können.


    Leider hat dann der Schraubenzieher nicht gepasst um die Düse zu entfernen, den haben wir dann auf einer Baustelle ein paar Meter weiter geschnorrt. Im lokalen Supermarkt hatten wir auch nach Werkzeug gesucht... Erfolglos.


    Letztendlich haben wir festgestellt, der Vergaser ist Top. Also weiter überlegt, die Idee viel dann auf die Zündung. Eventuell hat sich die bei dem Geruckel verstellt. Leider fand sich weit und breit kein Inbus (Polradabzieher im Fall der Fälle auch nicht) und da bei der Zündung theoretisch auch Steuerteil und Spule eine Rolle spielen können, blieb nichts anderes übrig als das einer ins Hotel muss um unser Zeug zu holen.

    Da mein Moped defekt war durfte ich da bleiben. Es war ca. 14:30 Uhr als mein Kollege losfuhr.


    Ich rechnete mich ca. 2 Stunden also 50 km einfach und dann einladen und zurück. Leider war das etwas optimistisch. Er musste dann noch tanken und musste festellen, dass unsere Taschen zwar äusserlich gleich sind, aber durch die Modifikationen um die Taschen an die Gepäckträger zu befestigen nicht mehr kompatibel waren.


    In meinen Taschen war vorallem das Werkzeug und ein Teil der Ersatzteile drin, also musste er auch noch alles umpacken. Dann konnte er wieder los und gegen 17 Uhr bei mir wieder an.


    In der Zwischenzeit hab ich den Ort besichtigt, naja gab nicht viel.


    Gut das ich eine Powerbank dabei hatte und Roaming in der EU nichts kostet.

    Naja also schnell den LIMA Deckel runter und es war gleich zu sehen.


    Die Grundplatte war komplett locker und drehte sich wild hin und her... Damit war auch klar warum sie beschissen lief und im wahrscheinlich war es besser stehen zu bleiben, als noch weitere Schäden hervorzurufen. Man konnte deutlich sehen das die Platte am Gehäuse gearbeitet hat. Eine Pratze war tatsächlich auch verbogen.


    Durch die Waschbrettpiste hatten sich wohl die Haltepratzen gelöst. Also Zünduhr zur Hand und alles wieder eingestellt und gut festgeknallt (hielt dann auch die ganze Tour und auch danach)

    Dann machten wir uns bei aufkommender Dunkelheit auf den Weg zurück nach Debrecen. Immer mit dem ungunten Gefühl im Hinterkopf ob die Schrauben halten.


    Kurz vor Debrecen musste ich dann auch noch tanken und es war ziemlich viel Verkehr. Ich denke gegen 19 Uhr waren wir wieder im Hotel und sind dann noch kurz was essen (war auch nicht so gut), danach ging es ins Bett.

    Nächste Mal Tag 8. Ich muss mich ranhalten. Die nächste Tour beginnt bald.

  • Tag 9

    Debrecen - Szeged und die endlose Puszta ca. 226 km


    Nachdem anstrengenden Vortag, ging es heut wieder auf eine lange Etappe über 200 km durch die Puszta.

    Am Vortag durften wir bereits die Waschbrettstraßen kennenlernen und ehrlich gesagt hoffte ich auf bessere Straßen, aber erwartet habe ich sie nicht.


    Wir wurden auch nicht enttäuscht.


    Die Straßen waren teils noch schlechter als am Vortag, es gab teils Schlaglöcher da hätten wir das Moped verstecken können und das allseits beliebte Waschbrett war auch da. Natürlich hatte ich da auch wieder etwas Angst um die Zündung, aber die hielt.


    Interessant und später auch ermüdend, waren die teils kilometerlangen geraden Straßen. Am Anfang hat mich das noch faszinierend, aber irgendwann bekommt man den Eindruck kaum vorwärts zu gelangen.

    Immerhin war das Wetter wirklich gut an dem Tag. Es war nicht zu heiß und die Sonne schien.


    Nun wie gings los.


    Wir sind zum Frühstück zum Penny in der Nähe unseres Hotels (ich seh schon Penny waren wir oft). Ihr wisst ja das Frühstück war nicht berauschend im Hotel.

    Da wir früh loswollten waren wir mit allen Schülern und Arbeitnehmern in Debrecen unterwegs und auch im Penny. Naja als wir versorgt waren sind wir nochmal ins Hotel haben im Zimmer gegessen und dann unsere Sachen gepackt und sie die 400 Meter zu den Mopeds getragen.


    Alles wieder fest verzurrt und zum auschecken. Da gab es dann gleich den nächsten negativen Punkt.

    Die wollten uns das Zimmer zu irgendeinem kruden Kurs abrechnen, bei dem wir (ich weiß es nicht mehr genau) mindestens 20 Prozent mehr bezahlt hätten. Ich habe dann ein bisschen diskutiert letztendlich waren es vl noch 5 - 10 Prozent. Eigentlich immer noch eine Schweinerei aber der Tag wird lang dachte ich mir also verschwende nicht deine Energie mit denen.


    Also aufgesattelt und los. Erstmal durch den Verkehr in Debrecen. Natürlich stur dem Navi gefolgt und irgendwann verwundert festgestellt, dass wir den gleichen Weg aus der Stadt herausfahren wie wir gekommen sind.

    Das kann nicht richtig sein und war es auch nicht. Allerdings waren wir da schon durch Debrecen durch.... Also wieder retour. Nochmal durch den ganzen Berufsverkehr.

    Also der Start in den Tag war schon mal nur semi optimal.

    Als wir dann endlich aus der Stadt draußen waren wurde der Verkehr schlagartig weniger. Die Straßen aber nicht besser.


    Es ließ sich trotz allem schön fahren und auch entspannen. Man konnte sich ganz auf die eindrucksvolle Landschaft konzentrieren und die Schlaglöcher :). So ging das eine ganze Zeit. Zwischendurch hielten wir vor einem kleinen Fluss und aßen noch die Pennyreste und gönnten dem Körper eine kurze Schüttelpause.


    Gar nicht viel später, denke so gegen 12 Uhr waren wir in einem kleinen Ort. Dort sahen wir dann auch die ersten Simsons des Tages (ausser unsere natürlich). Einmal in einem Garten und dann vor einem kleinen unscheinbaren Laden.


    Da sich das anbot hielten wir und begutachteten das "gute" Stück. Also die hatte definitiv bessere Zeiten gesehen aber immerhin fuhr sie.

    Wir sind in den Laden um uns Cola und Pommbären zu holen. Im Landen verstand uns natürlich kein Mensch war aber ganz witzig, weil der Laden in einer Art Wohnhaus lag bzw. das Wohnhaus wurde in einen Laden umgebaut. Auf jeden Fall war es kuschlig drinnen.


    Draußen beim Pausieren, kam dann auch der ältere Simsonbesitzer aus dem Laden. Leider war kein Austausch möglich. Er schien aber auch nicht interessiert. Sein Moped sprang erstaunlich gut an und schon verschwand er im Zweitaktqualm.


    Für uns wurde es auch Zeit aufzubrechen um nicht allzu spät in Szeged einzulaufen.


    Der restliche Weg war ähnlich wie davor. Erst in der Gegend um Szeged wurde es langsam wieder etwas hügelig und man sah nicht mehr wer einem in einer Stunde entgegenkommt.

    Die Straßen wurden dann auch wieder besser und wir kamen gegen 16 Uhr in Szeged an.

    Dort hatten wir dann endlich wieder ein gutes Hotel mit gutem Personal. Nach einer kurzen Ruhe stürzten wir uns in die Stadt.


    Leider hatten wir keine Zeit die legendäre Pick Fabrik zu besichtigen (dort wird die ungarische Salami produziert).

    Allerdings ist Szeged eine schöne Stadt, zumindest die Innenstadt sieht gepflegt aus und Szeged liegt am Theiß also kann man auch am Fluss entlang

    gehen.


    Erstaunlich war das viel Deutsch gesprochen wurde. Es waren sehr viele junge Deutsche vor Ort (Studenten denke ich).


    Da am Abend ein Fußballspiel (ich glaube Nationalmannschaft) waren die Lokale ziemlich voll.

    Wir kamen bei einem Italiener unter, das Essen war ok, der Preis relativ hoch und die Bedienung schlecht.

    Naja immerhin satt.

    Danach gönnten wir uns an einem der Plätze noch ein Bier und sagten den Obdachlosen, die auch ein Bier wollten, das wir nur alkoholfrei trinken. Dann wollten sie keins mehr.

    So das war Tag 9. Tag 10 kommt nächste Woche.


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