Rasseln bei warmen Motor

Zylinder runter und Sichtprüfung. Findet sich bestimmt was.

also krümmerdichtung auf keinen fall. ich würde auch mal den KOlben und Zylinder allgemein angucken.

Moin.

Noch mal zur Problembeschreibung:

Dein Motor fängt an zu rasseln wenn er warm ist...

Ich hatte ähnliches: Der neue Zyli (60er) fing nach dem Warmfahren beim Erreichen einer bestimmten Drehzahl an ganz hell zu "prasseln", klang wie unregelmäßiges sehr durchdringendes "pick..pick......pickpick...". (Ich weiß, die Beschreibung ist saukomisch, aber mir fällt nix Vergleichbares ein). So als wenn da irgendwas drin rumfliegen würde und an und zu aneckt.

Zeitgleich mit dem Einsetzen des Geräuschs fiel jeweils die Leistung rapide ab, kein Drehmoment mehr.

Besonders im 4. war dann spontan bei 60 Schluss, einmal mit dem Chokehebel gespielt und sie drehte über den komischen Bereich raus. Als Lösung habe ich eine noch etwas leicht größere HD eingesetzt, seitdem zieht die Sau wie über den Bereich locker weg und hat generell besseren Durchzug.

Ich denke es lag bei mir daran:

Bei Erwärmung dehnt sich der ganze Kram aus, auch die Ringnuten und die Ringe. Alu mehr als Stahl (bzw. Grauguß bei den Ringen), etwas zu heiß bedeutet zu viel Spiel, die Ringe können hoch/runter flattern. Schlechtere Dichtung, Leistungverlust, GERÄUSCH. Größere HD bedeutet mehr Innenkühlung (weniger Vernrennungstemperatur) im Zylinder, weniger Spiel, Schmerz weg...

Vielleicht ist es bei Dir ja auch so.

Gruß

Jan

lelion: Gib doch bitte mal an welchen Motor Du hast und ob bzw. was daran gemacht (getunt) wurde. Wurde evt. die Verdichtung erhöht?

Ansonsten kann eine Prüfung der Kolbenringe, des Kolbens und aller Teile die dazu gehören (z.B. Nadellager) nicht schaden und bringt vielleicht Aufschluss über die Geräusche.

@zweitaktschrauber: Also die Erklärung mit der Wärmedehnung ist zwar vielleicht zunächst naheliegend, fällt aber bei näherer Betrachtung aus: Der Wärmeausdehnungskoeffizient von Grauguss liegt laut Wikipedia bei 9*10^-6 /K, der von Aluminium bei 23*10^-6 /K. Die Differenz (denn uns interessiert ja um wieviel sich der Spalt zwischen beiden vergrößert) wäre also 14*10^-6 /K.

Wenn man nun eine Temperaturänderung vom kalten zum warmen Zustand an den Kolbenringen von etwa 400 K annimmt (das entspricht ja nicht der Verbrennungstemperatur am Kolbenboden sondern ist geringer) und eine Höhe der Ringnut von ca. 2 mm (hab gerade keinen Kolben hier zum nachmessen, aber so ungefähr sollte das ja hinkommen) dann ergibt sich daraus eine Erhöhung des Spiels zwischen Kolbenring und Ringnut von 0,0112 mm bzw 11,2 Mikrometer. Zum Vergleich: ein menschliches Haar ist fast 4 mal so dick (0,04 mm laut Wikipedia).

Auch wenn man hier genauere Werte (der Kolben ist ja nicht aus reinem Aluminium, die Temperatur und Ringnuthöhe nur geschätzt, die thermische Abhängigkeit des Wärmeausdehnungskoeffizienten wurde nicht berücksichtigt) nehmen würde, würde sich der Wert vermutlich kaum verdoppeln - im Extremfall.

MfG