Hallo!
Wollte nur ml kurz meine Erfahrung zur Zulassung einer ungarischen SR50 schreiben.
Im September letzten Jahres habe ich eine SR50 in Pink geholt. Papiere gab es nicht dazu, der Verkäufer wollte oder konnte nicht viel zur SR50 erzählen. Probefahrt war aber möglich, so dass ich die SR50 kaufte, weil auch der Gesamtzustand eigentlich nicht schlecht war und die Farbe (Magenta - Pink) der zukünftigen Nutzerin gefiel, ebenso ist es eine SR50 mit 4-Gang Getriebe und 12 Volt Anlage.
Als erstes versuchte ich, die Papiere (in der Annahme, eine DDR SR50 erworben zu haben) über das KBA zu bekommen.
Das ist tatsächlich recht einfach zu machen, wenn man einen Personalausweis mit aktivierten eChip und der App hat. Dann lässt sich alles von zu Hause aus machen. Es braucht lediglich ein paar Fotos und man kann das KBA mit allen Infos beliefern.
Die Kosten für diese Aktion liegen bei 30.- oder 60.- Euro, genau weiß ich das nicht mehr.
Das KBA schrieb dann relativ schnell innerhalb einer Woche, dass die Simson ein Export Modell sei, und somit keine Erstellung einer ABE möglich wäre. Tatsächlich befindet sich auf dem Typenschild der Schriftzug "Typ SR50/1B H40". Das "H" im Schriftzug wird als Beweis gesehen, dass die Simson ein Ungarn Export ist.
Da war ich schon etwas frustriert, allerdings ists, wie es ist. Die Option, die SR50 beim TÜV/DEKRA vorzuführen, besteht ja weiterhin und wurde vom KBA ja auch explizit erwähnt.
Ich habe dann die Simson auf Vorderman gebracht und u.a. die komplette Elektrik überholt. Hier zeigt sich dann auch, dass die Ungarnmaschine augenscheinlich kleine Differenzen zur SR50B4 in DDR Ausführung hat. Der Schaltplan einer SR50B schien da besser zu passsen.
Der Vergaser wurde durch einen neuen und voreingestellten aus dem Versand ersetzt (ca. 60.- Euro), als Reifen kamen neue Heidenau (130.-Euro). Dann kamen noch div. Kleinteile neu.
Ende Februar folgte dann die Vorführung bei der örtlichen Dekra Filiale (90.- Euro). Hier begann alles mit einer Probefahrt inkl. Bremsprüfung. Dann wurde die Beleuchtungsanlage plus Hupe geprüft. Ebenso die Reifen und Radaufhängungen.
Die Simson wurde umfangreich fotodokumentiert und nach einer Stunde gab es eine Art "Fahrzeugbrief" mit eingetragener Höchstgeschwindigkeit von 60 km/h, und einen Zettel mit Hinweisen zur durchgeführten Prüfung.
Als Vorletztes bin ich mitsamt der Unterlagen in die Zulassungstelle gefahren, um dann die eigentliche ABE zu erhalten. Der Spaß hat dann nochmal 70.- Euro gekostet, und man bekam einen "Fahrzeugschein".
Ebenso musste ich mangels Vorpapieren und schriftlichen Kaufvertrag eine eidesstattliche Versicherung abgeben, dass ich keine Papiere zu der SR50 hab.
Jetzt fehlt nur noch das Versicherungskennzeichen, und dem wilden Ritt steht nichts im Wege.
Was mir bei der SR50 aus Ungarn aufgefallen ist:
Die elektrische Ausstattungs scheint sich von einer normalen B4 zu unterscheiden. An der ungarischen SR50 fehlt der Seitengepäckträger. Augenscheinlich war da auch noch nie einer verbaut.
Die SR50 erreichte mit dem alten Vergaser einer Höchstgeschwindigkeit von 57 km/h nach GPS. Das hat mich schon überrascht, zumal nach der augenscheinlich langen Standzeit. Eine Probefahrt mit dem neuen Vergaser steht noch aus, aber die 60 km/h sollten drin sein.