Neulich hat es mich total unvorbereitet erwirscht! Ich wollte nach Hause und war auf gerader Landstraße mit Vollgas unterwegs, als es plötzlich einen Knall tat und ich das Gefühl hatte auf Sand zu fahren. Das Möp war selbst mit beiden Beinen auf dem Boden nicht mehr zu zu halten. Ich dachte im Affekt an einen Kolbenfresser und habe Kupplung durchgezogen und wollte mit dem Vorderrad langsam bremsen. Ich hatte leider nicht bedacht, dass mein Hinterteil nicht wie gewohnt reagieren würde, als es dann begann nach links auszubrechen und mich beinahe überholen wollte. Nach kurzem überlegen habe ich mich dann doch für den Abstieg entschieden. Mit so etwas über 60 Sachen bin ich dann auf meiner Lederjacke hinter der funkensprühenden, auf der linken Fußraste liegenden Simme hergeschlittert. Wir beide sind etwa zeitgleich zum stehen gekommen. Nach einigen Telefonaten, einem kurzen Besuch im Krankenhaus zum Röntgen und ca einer Woche verband bin ich wieder soweit fit. Bemerkenswerter Weise hat es mir nur den rechten Handrücken zerschrammt und am Bauch hatte ich leichte Abschürfungen durch die Lederjacke hindurch. Die Simme steht nun wieder auf meinem Hof. Ergebnis des Ausritts sind eine ausgeschlagene hintere Felge, ein zerfetzter Reifen und Schlauch, ein abgerissener Spiegel und Blinker, eine etwas verzogene Gabel, eine tiefe Beule im Tank (weil die Gabel rein geschlagen ist), ein zerkloppter Guss für Lenkerschloss und -anschlag sowie eine verbogene Fußraste. Wenn ich ehrlich bin war ich schon etwas happy, weil ich es mir deutlich schlimmer vorgestellt hätte.
Allerdings machen mir ein paar Sachen sorgen, zu denen ich gern mal eure Meinung gehört hätte. Die Telegabel steht leicht schief, die müsste wohl gerichtet werden. Die Rohre in sich haben aber nach Sichtkontrolle und Prüfung mit Wasserwage nichts abbekommen - die sind noch gerade. So viel zu schrauben gibt's da ja nicht - kann man so eine Gabel selber richten? Wenn ja, wie würde ich das circa machen? Außerdem mache ich mir Sorgen um den Rahmen. Ich weiß nicht wie viel die Rahmenteile so aushalten und ob die vielleicht verzogen sein könnten? Ich bin nirgends gegen geknallt und konnte sie auch einigermaßen sanft auf der Straße ablegen. Es gibt hier im Umkreis leider nur einen MZA-Fachhändler und der hat den Ruf es bei Reparaturen von den Lebendigen zu nehmen...
Sollte ich ihn dennoch aufsuchen, damit er einen intensiven Blick drauf werfen kann oder kann ich da 'was selber machen?
Mein größtes Problem ist der Anschlag und das Lenkerschloss. Die auf dem Gabelhalter aufgeschweißten Nippel sind intakt, der Guss allerdings muss wohl verbogen sein. Ich kann den lenker nicht mehr nach rechts einschlagen - Linksabbieren und gerade aus fahren würde aber zumindest auf Grundlage des Lenkers noch funktionieren! Eine Möglichkeit wäre wohl das alles ab zu flexen. Um wieder einen Anschlag zu bekommen könnte man versuchen entsprechende Stücken wieder dran zu schweißen - ohne ein Lenkerschloss kann ich gut leben! Ein E-Schweißtrafo steht bei mir zu Hause. Möglichkeiten gäbe es also, ich schätze aber mal, dass meine Definition von Lenkeranschlag den Freunden in blau/grün ganz und gar nicht gefallen wird, hm?
Zumindest habe ich beschlossen, dass Lederjacke auf einer Simme doch nicht prollig ist. Zumindest mein Unterarm hat es mir sehr gedankt! Was meint ihr? Soll ich vielleicht mal ein paar Bilder von meiem Schatz machen?
eko