Sonntag, 30.07.2017, 9.Tag
Packen, duschen, bezahlen - inzwischen Routine.
Heikes Mopped läuft und bremst ohne Probleme, bei meinem stimmt was mit dem Übergang nicht. In Calvi hänge ich die Nadel eine Kerbe höher. Heike besichtigt die Festung und macht Fotos. Wir haben das schon vor 2 Jahren ausgiebig getan. So ist der Augenblick günstig um unser Internetproblem zu lösen. Nach 20 Minuten in der Warteschlange der Hotline haben wir dann einen Menschen an der Strippe.
Es ist alles in Ordnung und müßte funktionieren - tut es aber nicht. Nach Versuchen, in den Einstellungen des Handys was zu ändern, das gleiche Ergebnis. Na toll - bloß gut, das ich die Zahnfee ( den größten Hammer, den man finden kann) nicht mit habe.
Die Küstenstraße von Calvi nach Süden zählt zu den schönsten Strecken auf unserer gesammten Reise. Der Ausblick auf Meer und Küste ist atemberaubend. So oft, wie man kucken und Fotos machen möchte, können wir gar nicht anhalten.
Nur die Straße ist in den letzten Jahren nicht besser geworden. Kurvenheizen ist ausgeschlossen. Heiko s Spruch" Hätte ich das gewußt, hätte ich eine Enduro gebaut" trifft hier zu. Marion hat ja Weißwandreifen von Mitas drauf. Bin gespannt, wie die sone Straßen verkraften.
In Porto biegen wir ins Landesinnere ab. Es geht plötzlich nach einer Kreuzung steil nach oben und wir brauchen den 1. oder 2. Gang. Die Spelunca Schlucht soll mit Wasserfällen und Naturbadebecken eine Sehenswürdigkeit sein. Leider kommen wir da mit unseren Moppeds nicht ran und die 2 staubigen Zeltplätze mit sonst nix, die wir als nächstes finden, sind nicht besonders einladend. Wir fahren weiter rauf bis zum 1101 m hohen Col die Sevi. So schnell steil geht's nichtmal in den Alpen rauf. Runter laufen die Moppeds dafür wie große Motorräder.
Schon von von weitem sind Autos mit Warnblinker zu sehen. Ein Motorrad liegt quer auf der Straße, der Fahrer und seine Sozia in kurzen Sachen blutend auf der Straße, eine tote Ziege einige Meter weiter. Sie leben! Wie schwer die Verletzungen sind, ist natürlich nicht zu sehen. Aber die Notrufe sind raus, die Einheimischen kümmer sich um die Verletzten und so können wir weiterfahren und versuchen, die Bilder nicht allzu nah an uns ranzulassen.
Die nächsten Kilometer bis zu unserem heutigen Tagesziel lassen wir es ruhiger angehen.
Der Zeltplatz am Plage du Limone ist voll, wir bekommen aber trotzdem einen Platz direkt vor dem Strand. Näher ran kommt man in Korsika wohl nirgends ans Meer.
Die Zelte stellen wir direkt vor 4-5 Meter hohem Schilf auf. So nutzen wir auch den letzten Schatten noch aus.