der 13. tag:
da wir heute wiedermal etwas strecke machen wollen sind wir früh aufgestanden. son hotel is schon ne feine sache. ohne sich um was zu kümmern steht das frühstück auf dem tisch. die nacht kostet uns beide mit abendbrot und frühstück gerademal 75€.
gestern wollten wir eigentlich noch 40 km weiter bis bormio fahren. gut das wir das nicht gemacht haben. einige km hinter tirano wird die straße zur schnellstraße und wir müssen auf eine nebenstrecke ausweichen. das ist uns ganz recht, die lkw`s ballern doch ganz schön dicht und schnell an uns vorbei. doch plötzlich ist ohne vorankündigung die straße einfach zu ende. ein bauzaun und ein schild verhindern die weiterfahrt. dahinter ist von straße auch nicht mehr viel zu sehen - sie wird gerade generalüberholt. neben der straße gibt es aber einen kleinen asphaltierten weg, der ist zwar nur 1 m breit und nur für fahrräder trotzdem probieren wir es, erst recht weil uns einheimische bauarbeiter gestikulieren, dass man da doch weiterfahren kann.es geht steil bergauf, aber weit kommen wir nicht - die erste kehre ist so eng, das wir mit unseren moppeds nicht rumkommen. marion geht zu fuß bis zur nächsten kehre und auch da sieht es nicht besser aus. also zurück. drehn mit dem vollgepackten mopped, aufsteigen, losfahrn und gleichzeitig bremsen is auf den paar quadtratmetern mit gefühlten 45-grad-steigung fast n ding der unmöglichkeit aber irgendwie kommen wir auf der steinigen auffahrt auch wieder runter. jetz bleibt uns nichts andres übrig, als die schnellstraße zu nehmen, einen anderen weg gibt es nicht.
dann kommen die tunnel, der längste 8 km lang. die höchstgeschwindigkeit ist auf 70 begrenzt, es gibt ein überholverbot nur interessiert das hier niemanden. die lkw rollen von hinten ran, hupen und überholen. ich hab angst um marion und dann wird sie auch schon langsamer - nicht hier und nicht jetzt denke ich. aber marion ist clever, sie hat eine nothaltebucht gesehen, fährt da rein und läßt alle vorbei. als wir endlich aus dem tunnel raus sind fällt mir ein stein vom herzen.
in bormio biginnt auch gleich der anstieg zum stilfser joch. wir haben ja nun schon erfahrung mit den bergen und deshalb gehen wir das ganz entspannt an. als es langsam kälter wird ziehen wir unsere warmen sachen an. das ich jetzt ein 15 ner ritzel drauf habe merke ich hier sofort. meist kann ich im 2. gang fahren. http://s7.directupload.net/file/d/3171/kodpzc2x_jpg.htm
http://s7.directupload.net/file/d/3171/2qypxt3k_jpg.htm
kurz vor dem pass kommt dann noch ein ziemlich ebenes stück, der 4. gang läuft auf hochtouren, bevor ich zum finalen anstieg wieder in den 1. gang muß. auf dem anstieg sind nur die radfahrer langsamer, wir werden ständig überholt und freundlich gegrüßt.
der pass ist für uns aber eine enttäuschung. oben gehts zu wie auf dem rummel, überall souvenierbuden und touristennepp. http://s14.directupload.net/file/d/3171/if8uwkw7_jpg.htm
http://s14.directupload.net/file/d/3171/ugzc2b9t_jpg.htm
http://s14.directupload.net/file/d/3171/icma3baz_jpg.htm
es ist mitten im sommer und hier oben laufen welche mit snowboard und skiern rum. wir unterhalten uns mit motorradfahrern, teilen uns eine bratwurst, schreiben karten und dann nichts wie runter. http://s14.directupload.net/file/d/3171/otasb2di_jpg.htm hier oben quittiert mein handy seinen dienst. das 3 wochen alte ladegerät ist kaputt, die 30 jahre alte simme hält.
runterfahren is geil, die fahrradfahrer die uns entgegenkommen beneide ich nicht. in trafoi am hotel "bella vista" ziehen wir unsere dicken sachen aus. da kommt ein asiate mit einem stink normalen vollgepackten fahrrad den berg rauf. er fährt hier unten schon in bögen auf der straße. ich glaube nicht, dass der weiß worauf er sich da einläßt.
wir fahren weiter in richtung reschenpass, am reschensee vorbei und als wir in nauders an einer tanke anhalten fragt marion, wann denn nun der pass kommt. dass wir den schon hinter uns gelassen haben kann sie so gar nicht begreifen- es waren keine richtigen berge zu sehen.
kurz vor landeck dann wieder eine schnellstraße - mal fahren wir links, mal rechts davon. irgendwann geht es nicht mehr weiter, wir müssen wieder auf die schnellstraße, die hier aber keine mehr ist. scheiß beschilderung. von landeck gehts zum arlberg, den schaffe ich nur im 1. gang, marion im 2.. am arlberg zweigt die strecke über den flexenpass zum lechtal ab. wir kommen durch geisterstädte, die nur im winter von wintersportlern bewohnt sind, jetzt ist hier alles tot. von hier an geht es nur noch bergab. in warth biegen wir in richtung bodensee ab. der hochtannbergpass liegt auf dem weg. ich genieße es die serpentinen runterzubrettern, marion fährt defensiver. ich fahre einige km vor, dann warte ich auf marion. so haben wir beide was von der abfahrt.
es ist schon spät und wird langsam dunkel, als wir endlich in schwarzach im vorarlberg ankommen. hier wohnt eine alte freundin, die wir das letzte mal vor 22 jahren besucht haben. wir freuen uns über die heut zurückgelegte strecke und dass alles gut gegangen ist. 5 pässe an einem tag mit ner simme- nich schlecht!
gefahrene km:286