Simson S50, S51, S50, KR51/2 auf E-Motor umrüsten, hier: Umbausatz von Second-Ride

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  • So, ich denke es ist mal Zeit für ein kleines Erfahrungsupdate.


    Es gab inzwischen ein Softwareupdate (macht man per PC über USB Kabel zum "Motor").

    Es bringt Neuerungen im Umgang mit dem Akku (Wärme, Ladestand) - z.B. wird die Leistung wenn der Akku zuneige geht langsam gedrosselt, statt schlagartig. Das Anfahren ist noch etwas schärfer und man erreicht endlich Strich 60 (vorher ca. 58 km/h).


    Unabhängig vom Update ist festzustellen, dass man bei längeren Fahrten im Sommer aufpassen muss, dass der Akku nicht überhitzt. Letztens (heisser Tag) bin ich ca. 50km gefahren bei 50-60km/h. Nach ca. 35-40km wurde der Notmodus aktiviert (nur nach langsames Fahren möglich), da der Akku einfach zu warm war. Ich war bei ca. 30% Akkureststand und wollte die 50km zeitnah zurück. Hier musste ich dann aber mehr Zeit einplanen, trotz des inzwischen besorgten großen Ladegerätes:

    - ca. 1,5h zum Akku abkühlen (sonst lädt er nicht) - er ist auch sehr gekapselt eingebaut, da ist nichts mit Luftkühlung

    - ca. 2h zum Laden (brauchte nicht die vollen 100%), wobei es auch wegen zu warmen Akku 2x abbrach


    Bei gleicher Wärme habe ich die 50km später erneut nochmal in Angriff genommen und bin wirklich nur so um die 45km/h gefahren - hier hatte ich kein Hitzeproblem - aber es macht natürlich weniger Spass - wobei gemütlich war es das Fahren, wenn nicht gerade Autos hinter einem hängen, die wenn frei ist nicht überholen und umgekehrt.


    Fazit bisher:

    Wie schon erwartet - für lange Strecken ist es weniger gut geeignet. Mal eben schnell Nachladen geht im Grunde auch nicht, zumindest wenn man im Sommer unterwegs ist. Ungeplante Umleitungen machen etwas Stress (hält der Akku), denn wo sollte man längere Zeit zum Laden verbringen können, besonders wenn der Akku zu heiss ist?!

    Für Stadt und Kurzstrecke (bzw. Mittelstrecke bis 60km) bin ich absolut zufrieden. Laden am 600W-Balkonkraftwerk (Wetter und Planung vorausgesetzt) ist nahezu kostenfrei und das Fahren selbst macht natürlich Spass.

    Ich fahre beides (2T und E) gern!


    Was ich aber irgendwie auch gut finde: Die Sitzbank ist anscheinend durch den Akku höher als bei Verbrenner, was mir sehr gut gefällt. Jedes mal wenn ich auf den Verbrenner umsteige, sacke ich quasi richtig ein - ein Gefühl im Vergleich als würde man im hocken fahren. Wäre Zeit für eine alternative Sitzbank - oder gibt es sowas ;)


    Marcus

  • Hallo Marcus,


    nun komme ich endlich dazu hier eine Antwort zu schreiben. Bin derzeit auf der anderen Seite dieses Globus und gerade fertig mit dem Frühstück.


    Also, deine Erfahrungen kann ich teilen. Habe auch eine S51 umgerüstet. Mal abgesehen vom Preis bin ich bisher zu 87% positiv eingestellt. Wie ich zu dieser Einstellung komme? Nun, frei gewählt und spiegelt dennoch das in etwa wieder, was ich bisher erlebt habe.

    Seit April bin ich etwa 1700km gefahren und habe entsprechend oft "nachgetankt". Bis zum 1. Update konnte ich den Akku zu 100% laden, was ich seit dem Update nun nur noch zu 96% schaffe. Nun 4 %, was ist das schon, aber wenn man berechnet, dass dies etwa 5km ausmachen, dann ist das schon ne Menge. Auch im Hinblick, das ich den kleinen Akku habe und dieser eh schon knapp bemessen ist, wenn es an der Gesamtreichweite angeht. Im Forum wurde bereits einiges geschrieben dazu. Die angepriesenen 50km habe ich nur einmal, und zwar zu Beginn und nur bei absoluter Verringerung der Geschwindigkeit auf runde 45 km/h, geschafft. Sicher ist man mit etwas mehr an die Sache herangegangen, aber es ist wie auch im wahren Leben, wenn man immer nur Vollgas fährt, verringert sich die Reichweite.

    Für meine Zwecke, Weg zur Arbeit, ist dies ausreichend. Zudem hatte ich auch nie vor lange Touren zu machen. Hierzu steht noch eine benzinbetriebene SR zur Verfügung.


    Das mit dem Bockstart haben schon viele erlebt, so ich auch. Nur wer mal an die Kräfte denkt, die vom kleinen Kettenrad auf die Kette übertragen werden, dann kriegt man sch das Grübeln, ob das lange hält.

    Man muss schon recht gefühlvoll Gas geben. Ist im zweite Update etwas angepasst worden.


    Das mit der Sitzbank und dem darin befindlichen Akku ist derzeit wohl kaum anders zu bauen. SR muss halt davon ausgehen, dass der Akku von jeglichem Eindringen von Feuchtigkeit geschützt wird. Hatte mir selbst schon Gedanken dazu gemacht, ob man nicht unten die Akkuhülle mit einer Vielzahl von Lüftungsschlitzen ausstatten könnte. Was aber dennoch fehlt ist, dass die warme Luft auch abgeführt werden kann. Ich gehe dennoch davon aus, dass in zwei, drei Jahren der Akku besser belüftet wird, was bei SR50 oder Schwalbe wohl kein Problem darstellen sollte, da von unten wohl kaum mit Eindringen von Nässe zu rechnen ist. SR ist wohl auch daran dran.


    Das Gesamtfahrgefühl ist, bei direktem Vergleich, schon anders. Der hohe Schwerpunkt tut einiges dazu, dass man etwas anders agieren muss, wenn man Hindernisse umschiffen möchte. Auch das Abbremsen mit der Rekopuration ist gewöhnungsbedürftig. Nun hat SR, auch aufgrund der vielen Nutzerwünsche nochmals Änderungen daran vorgenommen. Diese sind im zweiten Update verfügbar.


    Im großen und ganzen bin ich zufrieden, zumal man nun, auch aufgrund der stabilen Spannung, ordentliches Licht und Blinklicht hat. Wenn man dann noch etwas Zeit zum Abschmieren und kontrollieren der Kette opfert und sich sonst um alles, was man zu fahren benötigt kümmert, wird man viel Spaß und staunende Blicke ernten.


    Alle anderen, die dies kritisch sehen oder nur herummotzen, einfach stehen lassen. Es ist ja kein Zwang, dies zu tun.


    Wünsche Dir schöne und erlebnisreiche Ausfahrten. Komm sicher ans Ziel und wieder nach Hause.

  • Nun 4 %, was ist das schon, aber wenn man berechnet, dass dies etwa 5km ausmachen, dann ist das schon ne Menge.

    Sind 4% von 50km nicht nur 2km?

    Allgemein bin ich auch begeistert von dem Umbaukit und sehe den Akku als den Punkt, wo ich am meisten eine zügige Weiterentwicklung erhoffe.

  • Sind 4% von 50km nicht nur 2km?

    Allgemein bin ich auch begeistert von dem Umbaukit und sehe den Akku als den Punkt, wo ich am meisten eine zügige Weiterentwicklung erhoffe.

    ich sags mal so. Mein Gefühl, wenn ich mit geladenen Akku losfahre ist, dass dieser zu Beginn weniger schnell nachlässt, als ca. ab 35%.

    Wie schon geschrieben, da ich nicht unbedingt mit 45 über die Straßen heizen möchte, fahre ich in der Regel immer 60 km/h und das frisst natürlich Energie. Ich komme dann so ca. 39 km mit kleiner Reserve. Ich habe nämlich keine Lust das Teil Kilometerweise zu schieben. Ist dir sicher auch aufgefallen, dass die sich schwerer zu schieben lassen, als mit originalem Motor.

    Rein rechnerisch ist das schon korrekt, was du schreibst.

  • Ach der kleine Akku, mit dem habe ich keine Erfahrung. Mag jetzt hart für Dich sein, aber ich schreib's mal für potentielle Umsteiger auf E-Antrieb - von kleinen Akku würde ich jedem abraten, da:

    * Je mehr man die Kapazität ausschöpft, nach oben und unten, desto stärker altert er. Aber kleine Akkus kann man wohl kaum meist nur zwischen 20..80% fahren. Bei großen Akkus stört es weniger ihn nur bis 80% zu laden ... .
    * Beim Altern sinkt die geringe maximale Reichweite mit der Zeit immer mehr und wenn dann noch die Kälte im Winter dazu kommt ... .
    * Wenn der Akku leer wird sinkt die Spannung und mehr Strom muss für die gleiche Leistung fließen -> mehr Wärme entsteht, was dem Akku auch nicht gut tut und auch schnell mal Nachladen schwieriger macht.

  • Zu den Akkus - hier ein aus meiner Sicht gutes Video von Andreas Schmitz (kennen sicher einige) über Behandlung und "Alterung".


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    www.youtube.com


    Mein aktuelles Fazit:

    - wer einen funktionierenden Verbrenner hat und denkt mit dem Umbau spare ich irgendwann Geld, sollte sich das wirklich genau durchrechnen (Strompreis, km die man fährt, Preisentwicklung etc.). Derzeit ist es ein Umbau, den man nicht wegen Sparen macht und aus meiner Sicht kommt man lange nicht in den "Sparbereich"

    - Strecken die über die Kapazität des Akkus (Hoffnung auf Weiterentwicklung besteht) hinausgehen, sollte man meiden oder viel Zeit mitbringen

    - Kurzstrecke/Stadt ist ideal

    - legt Euch ein Balkonkraftwerk zu und plant das Aufladen ein wenig danach, dass steigert Euren Eigenverbrauch des damit erzeugten Stroms. An guten Tagen kann man mit einem 600W-Balkonkraftwerk den großen Akku 100% darüber geladen bekommen - wer diese Art der Planung nicht mag, für den ist das nichts, dann kann man auch Nachts laden

    - ein anderer Fahrspass ggü. dem Verbrenner

    - (derzeit) weniger Wartungsanfällig: "Tanken" daheim ohne Mischen, nichts am Vergaser, der Schaltung oder der Kupplung fummeln, kein Ölwechsel, kein Antreten, quasi oft eine Hand "frei", man verbrennt sich nichts am Auspuff oder muss diesen warten - ja, Schrauben ist auch ein Stück Hobby, manchmal kann es aber auch nervig sein ;)

    - mir fast zu leise: andere Teilnehmer hören, wenn überhaupt, einen erst spät


    derChemnitzer : Und was wurde nun so bei Euch diskutiert?

    Mich juckt das eigentlich gar nicht, wenn einer kein Interesse hat, wer er dann aber andere desswegen dumm anmacht, dann hat er selbst ein Problem. Wer Interesse hat kann gerne fragen - und das tun dann doch einige, wenn man mal wo parkt etc.

    Was ich mache, muss nicht anderen gefallen, sondern mir selbst - ist ja mein Hobby/Geld.

  • Wenn man eine größere Powerbank hat sollte es mit dem Solarstrom noch besser funktionieren, da kann die Sonne auch mal etwas schwächer scheinen und trotzdem wird weiter Sonnenenergie geladen. Mit dem 400W Netzteil braucht man ca. 6h für eine volle Ladung des großen Akkus.

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