Ich habe mich entschieden dieses Jahr wieder mehr zu touren. Die letzten Jahre ging es nämlich leider nicht wirklich.
Ab und zu poste ich hier mal welche rein. Wer was dazu schreiben möchte, gerne.
Gestern habe ich mal, meine für mich erste richtige Tour, innerhalb von 2 Jahren gemacht. Alles unter 100km fühlt sich eben doch eher wie eine kleine Ausfahrt an.
Also Tasche gepackt, Werkzeug, Ersatzleuchtmittel, Kamera und zweites Objektiv und dieses mal, zum ersten mal, sicherheitshalber auch ein kleiner Mutmacher:
Ne..das ist weder das was drauf steht, noch Kruškovac. Sondern ein Notanker für 4 Zusatzliter Sprit. Ich wusste nicht so recht wie weit ich fahren will und bin eher spontan los.
Los gehts:
Erst einmal über den Mülheimer Süden raus aus der Zivilisation, bekannte, schöne Strecken über Mintard, Kettwig, Velbert und kurvenreiche Abschnitte rund um Hattingen bis hin ins Bergische Land.
Den ersten Stopp gab es in Wuppertal. Ich hätte die Stadt auch umfahren können und tat es auf dem Rückweg auch, aber ich wollte einfach mal wieder reinschauen. Bei meinen Touren, von Düsseldorf aus, war ich nämlich recht häufig mit dem Moped dort. Gestern gab es dann mal ein Wiedersehen und gleich auch ein Zeitzeugenfoto, wie man sie aktuell ja quasi überall machen kann. Schade nur, dass der Zeitgenosse hier die Maske mal wieder falsch trägt.
Richtung Schwelm ging es dann langsam in den Kreis EN. Sehr sehr sehr viele Motorradfahrer waren bisher unterwegs. Viele von ihnen richtige Kurvenräuber. Ich muss gestehen, dass ich bei mir da Nachholbedarf sehe. Ich nehme meine Kurven zwar sicher und bemüht so, wie man es im Motorradtraining zu sehen bekommt, aber reinlegen, bis die Fußraste fast am Boden schleift.. von dieser Fähigkeit bin ich noch weit entfernt.
Überraschend wenig Oldtimer sind unterwegs. Zweiräder sogar keine, die mir aufgefallen wären und Vierrädrige nur vereinzelt. Besonders schön war aber ein weißer 50er Jahre Fiat 8V (evt ein Zagato? So gut kenn ich mich mit italienischen Sportwagen dann doch nicht aus), der an mir den Berg herauf vorbeiprescht und die nächste Kurve gekonnt quer nimmt. Nicht schlecht. Und der Sound..puh. Geil.
Man passiert zum Teil kleine urige Bauernortschaften.. die Straßen gerade mal so breit wie ein Auto. Zum Glück kommen einem aber auch kaum welche entgegen. Schöne alte Hofbauten stehen dort.
Ab und an eine Kurve, im rechten Winkel zu 90°.
Dazwischen immer mal kleine Nadelwäldchen. Teils auch länger am Stück und zum durchfahren. Da war es allerdings schlecht mit dem Anhalten, daher mal hier dieses:
Bevor ich meinen eigentlichen Ziel näher kam, ging ich auch einmal an der Heilenbecke Talsperre gucken. Parkgebühren wollte die nette Dame am Eingang von mir keine. Das Moped sei zu schön.
Ganz nett dort, wenn gleich wohl eher was für Spazierer und Jogger, als für reine "Gucker".
Schlußendlich dann am eigentlichen Ziel. Der Ennepetal Talsperre angekommen.. oder irgendwie auch nicht. Denn wirklich jeder Zugang war (ist vielleicht auch immer so?) für alles motorisierte gesperrt und leider auch überall überwacht. So sah ich das Wasser, mangels ordentlicher Abschließmöglichkeit, dann nur aus der Ferne.
Aber die Strecken rund herum waren die Anfahrt schon wert gewesen. Wirklich toll zum fahren.
An den schönsten Ecken kann man leider nie anhalten und eine Actioncam hatte ich dieses mal nicht dabei. Aber ich denke die zwei hier vermitteln einen ungefähren Eindruck von der Landschaft. Stellt euch noch zig Kurven und Auf und Ab vor..dann stimmts.
Meinen Rückweg schlug ich dann über Gevelsberg, Schwelm, Sprockhövel, Hattingen und den Essener Süden ein. So umgeht man die Wuppertaler Innenstadt und kann auch recht schön, verkehrsarm fahren. Mittlerweile kenne ich die Ecken auch dort.
Noch ein kurzer Halt am Mülheimer Flughafen und den Sonnenuntergang angeschaut und dann gings aber nach hause. Als die Sonne fehlte, wurde es auch recht schattig. Ist wohl doch noch nicht "Tshirt und der Lederjacke"-Wetter, jedenfalls abends nicht.
Am Ende standen "nur" 161km auf dem Tacho. Eigentlich sehr wenig, bin ich doch vor 3-4 Jahren noch Touren um die 360, oder 380km gefahren. Da allerdings meist im flachen Rheinland und so eine lange Pause merkt man dann letztendlich doch. Ich war einfach nur kaputt als ich wieder zuhause ankam. Aber glücklich auch.
Die "billigen Chinabirnchen" hielten tapfer durch. Ich kann also wohl davon ausgehen, dass mein Regler der Kokusan kaputt war.
Ich habe übrigens mal den Restsprit abgelassen und ausgelitert. Von 10 getankten Litern waren nur noch 1,75l übrig. So falsch war es also nicht, das Reserveöl mitzunehmen. Werde es wohl nun immer so machen. Allerdings ist der Verbrauch auch ordentlich hoch gewesen. Entspricht knapp 5,12l auf 100km. Ich schiebe es mal auf die kurvenreichen und bergischen Strecken, die ich mitunter fuhr.
Auch wenn der Verbrauch bei einem Spaßmoped ziemlich sekundär ist, hat mich das auf eine Meßexperimentidee gebracht, der ich mal nachgehen werde. Ich erzähl dann mal davon, wenn es soweit ist.
Dann bis die Tage. Auguster