Kilometerstand: 7836
Guten Tag allerseits.
Ich rief jetzt mal spaßeshalber in Flensburg an, um nach zwei Monaten Wartezeit vorsichtig nach den Hängerpapieren zu fragen. Die Kollegin war sehr freundlich, fand den Vorgang wieder und diese Woche noch soll ich sie in den Händen halten. Alles wird gut, man muß nur fest daran glauben.
Ich habe das Moped jetzt mal über Nacht im Schuppen gelassen, nicht auf dem Ständer, sondern, mit eingelegtem Gang, an die Wand gelehnt, leicht nach rechts geneigt. Als ich es anderntags wieder herausholte, sah ich eine Ölpfütze, nicht viel, etwa drei Eßlöffel voll. Ausgetreten war es aus einem kleinen Langloch, genau auf dem Stoß zwischen Getriebeblock und Lichtmaschinendeckel. Das ist seltsam. Hat jemandanderer das auch schon beobachtet oder kann es mir eventuell erklären?
Bei uns war dieser Tage Sturm und darauf folgte ein ausgiebiger Regen. Am Tag danach mußte ich dem Weibe nachfahren, das mit einer Horde Halblinge im hinterstenlegenen Teile eines entfernt noch parkartigen Buschs im Schwemmsand einer Flußbiegung wühlte, da sie, wie sie mir telephonisch mitteilte, etwas vergessen hatte und mich bat, es ihr zu bringen. Die unbefestigten Wege waren durch das Wasser schon wie Schmierseife, die Schicht Laub darüber tat ihr Übriges. Wenn nun noch ein geringes Linksrechtsgefälle dazukam hatte die Maschine die Neigung, spontan mit dem Vorderrade seitlich wegzugleiten. Da wurde das Fahren zu einer netten Herausforderung... Durch das leichte Hochwasser war es mir nicht einmal möglich, männlich - sportiv direkt bis auf die Sandbank zu brettern, schade eigentlich. Da ich das Areal wie meine Anoraktasche kenne fuhr ich heimwärts eine andere Route, hier mußte ich Bruchholz kleintreten oder das Roß liebevoll über die großen umgestürzten Bäume herüberheben. (Nur einer der unzähligen Vorteile einer Simson.) Doch das Wegrutschproblem blieb...
Zu Hause dann angekommen betrachtete ich mir meinen Vordermantel genauer. Ich persönlich finde ja die meisten modernen Profilschnitte sehr häßlich und fahre bisher ausschließlich die Heidenauer mit dem klassischen Schnittmuster. Während ich seit Jahrzehnten auf der Straße damit sehr zufrieden bin, ist das meines Erachtens aber für Geländefahrten unter den oben beschriebenen Umständen ein denkbar ungeeigneter Schnitt. Außerdem ist mein Mantel ziemlich weit heruntergefahren. Über eine Änderung der Bereifung denke ich schon lange nach. (Gern hätte ich vorn und hinten Dreinuller, aber ich glaube nicht, daß ich diesen vorne noch dazwischenbekomme.) Durch die veränderte Ästhetik des Vorderbaus wird aber auch ein komplett anderes Aussehen des Mantels mir nun erträglich und damit möglich. Gut aussehen täte ein Würfelzuckerstollen, Heidenau stellt da noch was schickes her. Allerdings hatte ich noch nie einen solchen. Ich habe ein paar Fragen dazu, bitte helft mir mal: Wie fährt er sich allgemein? Wie anders fährt er sich auf trockener Straße, in Kurven? Wie verhält er sich bei Regen, in Kurven, im Gelände? Und - wie schnell raspelt sich das Profil auf dem Asphalt runter? Für Auskünfte bedanke ich mich.
So. Scheißwetter über Deutschland. Vom Hochsommer in den Spätherbst. Seit Tagen nur eiskalter Regen. Aber jetzt sollen sie endlich doch noch kommen, die goldenen Tage des Oktobers. Ich bin voll Vorfreude. In diesem Sinne grüßt
Tilo